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Bei dir hört es sich so an, als ob Verhütung ein rein technisches Thema wäre - Pearl-Index studieren, sich für eine der sicheren Methoden entscheiden, korrekt anwenden, keinen Kopf mehr machen, fertig
So simpel dürfte es für die meisten Frauen nicht sein: ich kann nur von mir sprechen, dass ich während der fruchtbaren Jahre meines Lebens genau das immer im Kopf hatte , ich bin 'fruchtbar', d.h. jeder Sex kann/könnte im Prinzip zu einer Empfängnis führen ----> 'Making love
makes babys'
Jeder Griff zur Pillenschachtel am Morgen oder jeder Griff zum Kondom hat mich daran erinnert. Bei jedem Mann habe ich mich gefragt, was wäre wenn?? Wäre er auch ein Mann, mit dem ich mir ein Kind vorstellen könnte
.....Ein anonymer ONS und hinterher nicht zu wissen, wer der Vater meines Kindes wäre.....undenkbar für mich. Weibliche Sexualität und Fruchtbarkeit sind miteinander verbunden und sind kein 'technisches' Problem, sondern hoch emotional. Der Kopf sagt 'nein', jetzt kein (weiteres) Kind, du bist in der Ausbildung, im Studium, hast schon Kinder, falscher Mann, was auch immer, das Herz sagt 'ja'
Mich hat diese ganze Verhüterei oft auch traurig gemacht
Ich habe jede Art der Verhütung als einen Eingriff empfunden - hab sie nur aus 'Vernunftgründen' praktiziert. Hormonelle Verhütung ist ein solch kolossaler Eingriff in den hormonellen Zyklus einer Frau, dass sie m.E. als Körperverletzung gesehen muss. Barrieremethoden, meist in Form von Kondomen sind für mich zumindest emotional komplett unbefriedigend.
Vielleicht ist die Verhütungsthematik einfacher für Frauen, die sehr sicher wissen, dass sie sowieso kein(e) Kind(er) wollen
Aber dann gibt es auch noch die Paare, bei denen einer will, der andere nicht, manches läuft auch unbewusst ab. Ich z.B. hatte in meinen Vierzigern einen Freund, der acht Jahre jünger war und zwar immer sagte, ist für mich okay, dass du kein Kind (mehr) willst, im Stillen aber sehr wohl einen Kinderwunsch hatte und mir immer wieder - bewusst oder unbewusst- in die Verhütung hineingepfuscht hat. Die Beziehung ist u.a. daran gescheitert. Er hatte dann sofort eine jüngere Partnerin, die, oh Wunder, nach vier Wochen bereits schwanger war. Die 'Beziehung' war bereits während der Schwangerschaft zuende.....Er liebt dieses Kind über alles, aber bis heute sagt er, das war Schicksal in seinem Leben, dass er es nicht mit mir hatte.
Von daher kann ich für mich ganz klar sagen - die Menopause hat mir eine neue Freiheit gebracht. Ich geniesse diese zweite Hälfte meines Frauenlebens, in der das Thema Sexualität von Thema der Fruchtbarkeit entkoppelt ist. Es wird ja immer so getan, als ob die Wechseljahre das Ende eines Frauenlebens einläuten würden. Das impliziert ja auch so ein bisschen die Eingangsfrage "Wie sehen das andere,
wenn man als Frau in dem alter sehr aktiv ist?
" Was soll das heissen in
dem Alter? Alt, keine 'richtige' Frau mehr, unattraktiv, scheintot??? Nein, es ist nicht das Ende eines Frauenlebens, sondern der Beginn der zweiten - in manchen Dingen der besseren - Hälfte. Ü50?