Wenn aus sexueller Beziehung eine platonische Beziehung wird
Ich stecke zur Zeit in einem ziemlichen Kopfchaos und denke, hier mit meinem Anliegen an genau der richtigen Stelle zu sein.Situation:
Ich bin seit 17 Monaten mit meinem Partner zusammen. Wir wohnen bis heut in einer Wochenendbeziehung.
Im letzten Jahr, frisch verliebt, lief sexuell alles bestens. Normal.
Aufgrund einer wirklich NICHT beneidenswerten Hautkrankheit meines Partners, die sich in den sonnenschwachen Monaten extrem äußert, war im Winter im Bett so gut wie Stillstand. Mein Verständnis dafür ist natürlich vorhanden. Wenn wir Frauen den Kopf nicht frei haben, läuft da ja auch eher wenig. Seit dem Frühjahr bis heute hatten wir 3 x Sex...
Wir pflegen einen unglaublich achtsamen und liebevollen Umgang miteinander.
Ich liebe meinen Partner. Wir streiten nicht, weil wir uns in fast allem einfach einig sind. Für den Rest finden wir immer einen Kompromiss. Also alles in allem perfekt...für mich...
Nun eröffnet mir mein Partner, dass er mich rein sexuell nicht mehr anziehend findet, mich aber auf keinen Fall verlieren will, weil ihn alles andere, was wir haben, erfüllt. Er wünscht sich daher sehr gern eine platonische Beziehung mit mir.
Für ihn wäre es in Ordnung, wenn ich mir meinen hormonellen Ausgleich außerhalb unserer Beziehung suche. Ich hingegen würde mit dem Gedanken, er hätte Sex mit anderen Frauen überhaut nicht klar kommen. Dazu sagt er, es wäre kein Thema. Er würde für mich vollständig auf andere Frauen verzichten wollen und seine Bedürfnisse anderweitig befriedigen. Und er würde auch das Risiko eingehen, dass ich mich dadurch in jemand anderen verliebe...
Erschwerend kommt für mich hinzu, dass ich von ihm in diesem Gespräch mein Gefühl bestätigt bekam, dass er mich nicht liebt. Was ich nach der zuvor geäußerten Bereitschaft allerdings bezweifle. Er hat bisher einmal geliebt und von dieser Dame wurde ihm schmerzlichst das Herz gebrochen. Seither fällt es ihm wahnsinnig schwer, sich vollständig zu öffnen.
Also...mit dem Gedanken, meine rein sexuelle Befriedigung außerhalb zu suchen, könnte ich mich vermutlich anfreunden. Auch, wenn das gegen alles spricht, wonach ich bisher gelebt habe.
Aber gehört in eine platonische Beziehung dann nicht wenigstens die bewusste Liebe (natürlich nach eigener Definition), das sich vollständig öffnen?
Ich habe Zweifel, dass ich ohne das Gefühl, geliebt zu werden, auch dauerhaft zufrieden sein kann.
Ich möchte meinen Kopf an dieser Stelle nicht in den Sand stecken und meinen Partner nicht, ohne intensiv darüber nachgedacht zu haben, aufgeben. Daher danke ich euch sehr für eure Meinungen oder sogar Erfahrungsberichte.
LG Liselotte