Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
5 BDSM Spiele - Der Kurs
10293 Mitglieder
zur Gruppe
BDSM
23268 Mitglieder
zum Thema
Sub Anfängerin, Grenzen, auf was achten?22
Liebe DS Community, dies geht besonders an die Subs, die ihre/n…
zum Thema
Sub/Dom Beziehung - Wo sind die Grenzen?108
Ich bin ganz neu in der Szene und hab meinen Dom über das Internet…
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Differenzieren zwischen Schlägen im BDSM und "Gewalt"

*****lnd Mann
27.765 Beiträge
Von der Idee her
sicher nicht, denn entweder empfindet man als Sadist oder aber als Wüterich. Für mich ist das klar zu trennen, aber ich möchte nicht ausschließen , dass Sadisten auch ausrasten können.
*********aeger Paar
632 Beiträge
*****sei:
Können die Grenzen von Gewalt und BDSM nicht auch fließend sein?

Wenn der Unterschied in Einvernehmlichkeit und sexueller Lust liegt, gibt es doch viele Grauzonen....oder?

Wenn zum Beispiel eine Grenze übertreten wird...ist es dann noch einvernehmlich oder hat es sich in einfache Gewalt umgewandelt?

Nein können sie nicht. Wenn es einvernehmliich ist, ist es keine Gewalt. Was ist daran so schwer zu verstehen?
*******_nw Frau
7.609 Beiträge
Für euch und für manch andere mag das nach eurer Definition keine Gewalt sein - je nach Definition wie sie in Wörterbüchern zu finden sind ist sie es durchaus.

Ge·walt
Gewált/
Substantiv, feminin [die]
1.
Macht und Befugnis, Recht und die Mittel, über jemanden, etwas zu bestimmen, zu herrschen
"die staatliche, richterliche, elterliche, priesterliche, göttliche Gewalt"
2a.
[ohne Plural] rücksichtslos angewandte Macht; unrechtmäßiges Vorgehen
"in ihrem Staat geht Gewalt vor Recht"


Übereinstimmende Definitionen die den Gewaltbegriff von einer Einvernehmlichkeit abhängig machen gibt es nicht.
*********aeger Paar
632 Beiträge
Ich gebs auf
Siehe...
den Abschnitt " Sadistische Praktiken – Sexualität die KEIN BDSM ist "

https://www.re-empowerment.d … ewaltformen/sexuelle-gewalt/
*********aeger Paar
632 Beiträge
Letzter Versuch: Es geht nicht um den Gewaltbegriff aus anderen Definitionen sondern darum ob es im BDSM Gewalt gibt. Und das gibt es dort eben nicht.
*********aron Frau
1.095 Beiträge
Die Frage von Stolzsei, dass aus einvernehmlich Gewalt.....Grenzüberschreitend nicht einvernehmlich Gewalt werden kann, finde ich persönlich jetzt nicht verwerflich.

Ich nenne mal ein Beispiel :

Sadist bindet der Subby die Brust ab und behandelt danach diese mit Hieben...Subby ist gefesselt und vertraut ganz ihrem Gegenüber ...bis dahin alles einvernehmlich ... die Hiebe werden heftiger und Subby kämpft schon ganz ordentlich mit den Schmerzen bis zu dem Punkt wo es nicht mehr geht und sagt safewort oder wie auch immer die Vereinbarung zwischen ihnen ist, dass er aufhören soll.

Aber er hört nicht auf...ab da ist es dann auch nicht mehr einvernehmlich sondern die Grenze zur Gewalt.
****yn Frau
13.440 Beiträge
Themenersteller 
*********aron:

Aber er hört nicht auf...ab da ist es dann auch nicht mehr einvernehmlich sondern die Grenze zur Gewalt.

Ab da ist es dann vor allem auch ein Übergriff, der angezeigt werden kann, wenn das Safewort explizit dazu dient, den Rahmen der Einvernehmlichkeit abzustecken.
*********aron Frau
1.095 Beiträge
Letzter Versuch: Es geht nicht um den Gewaltbegriff aus anderen Definitionen sondern darum ob es im BDSM Gewalt gibt. Und das gibt es dort eben nicht.

Wie man so vehemend darauf rumreiten kann, dass es keine Gewalt im BDSM gibt ist mir wiederum völlig unverständlich !

Sicher gibt es auch dort Gewalt.
****nny Paar
1.724 Beiträge
Macht und Befugnis, Recht und die Mittel, über jemanden, etwas zu bestimmen, zu herrschen
"die staatliche, richterliche, elterliche, priesterliche, göttliche Gewalt"

Wenn man das als Definition von Gewalt nimmt, dann passt das schon in den BDSM Bereich , aber ist dort eben genauso "genehmigt " wie die staatliche oder richterliche Gewalt auch.

Ich schätze mal, dass die Richter sich genauso wie SMler in dem Zusammenhang gegen Ausübung von "Gewalt" verwehren.

Man sollte eben Gewalt nicht per se immer als etwas Negatives sehen, denn das ist es eben nicht immer. Gerade im Fall der staatlichen und richterlichen Gewalt bedeutet es ja ein Schutz für die Opfer und somit alles andere als negativ.
Überträgt man das in den SM Bereich hieße das , die Fürsorge für die/den Sub und die alles dafür tun, dass es ihr/ihm gut geht, durch was auch immer. Schon hätte man es positiv dargestellt.
*********aron Frau
1.095 Beiträge
Ab da ist es dann vor allem auch ein Übergriff, der angezeigt werden kann, wenn das Safewort explizit dazu dient, den Rahmen der Einvernehmlichkeit abzustecken.

So sieht es aus...genau so !
*********aeger Paar
632 Beiträge
****yn:
*********aron:

Aber er hört nicht auf...ab da ist es dann auch nicht mehr einvernehmlich sondern die Grenze zur Gewalt.

Ab da ist es dann vor allem auch ein Übergriff, der angezeigt werden kann, wenn das Safewort explizit dazu dient, den Rahmen der Einvernehmlichkeit abzustecken.

Und hat auch nichts mehr mit BDSM zu tun.
******lia Frau
454 Beiträge
Stolzsei:
Können die Grenzen von Gewalt und BDSM nicht auch fließend sein?

Wenn der Unterschied in Einvernehmlichkeit und sexueller Lust liegt, gibt es doch viele Grauzonen....oder?

Wenn zum Beispiel eine Grenze übertreten wird...ist es dann noch einvernehmlich oder hat es sich in einfache Gewalt umgewandelt?


dieRingtraeger
Nein können sie nicht. Wenn es einvernehmliich ist, ist es keine Gewalt. Was ist daran so schwer zu verstehen?

Fesselnd
Von der Idee her

sicher nicht, denn entweder empfindet man als Sadist oder aber als Wüterich. Für mich ist das klar zu trennen, aber ich möchte nicht ausschließen , dass Sadisten auch ausrasten können.




Die Frage zu stellen ist nicht verkehrt. Schließlich geht es beim BDSM wie überall um Menschen. Menschen mit ganz unterschiedlichen persönlichen Charaktermerkmalen und Fähigkeiten, menschlichen Schwächen und Defiziten. Ja, auch wenn manche Subs und Doms die Tops lieber zu Göttern erheben wollen, es sind Menschen wie alle anderen auch. Nun sind aber Menschen eben nicht nur gut und nur schlecht, sondern es gibt Grauzonen. Es gibt eben auch nicht nur hoch verantwortungsbewusste empathische Sadisten auf der einen Seite und auf der anderen Seite durchgeknallte Wüteriche. Sicherlich gibt es auch was dazwischen.

Ich würde also die Antwort von die Ringträger zum besseren Verständnis umkehren:
Gemeinsame Grenzübertretung wird oft im BDSM angestrebt und solange dies einvernehmlich geschieht ist es okay. Sollte aber jetzt der sadistische Part Grenzen über ihren Willen/Einverständnis hinweg überschreiten, ist es nicht mehr einvernehmlich, dann ist es eben auch kein BDSM mehr.
Also Einvernehmen im BDSM = keine Gewalt
Kein Einvernehmen = Gewalt = kein BDSM!

Und sowas kann sich ja auch während eines Spiels ändern
also gehen wir davon aus, dass zu Beginn im Einvernehmen gespielt wurde und die Situation sich ändert und er gegen ihren Willen handelt, dann ist es ab dann eben kein BDSM mehr. Das wäre das gleiche, wie wenn Stinos Sex haben, sie ihr Einverständnis hierzu entzieht und er weiter macht, dann ist es kein einvernehmlicher Sex mehr, sondern Vergewaltigung. Sowas gibt es leider im Leben, aber BDSM ist eben auf Einvernehmlichkeit ausgelegt. Wenn Menschen dem zuwider handeln hat das nichts mit BDSM zu tun, sondern mit demjenigen Menschen.
*********aeger Paar
632 Beiträge
Ich steh auf sehr harte Schläge- so sehr das andere denken es würde mir Gewalt angetan aber sobald jemand ausrastet werde ich mich wehren. Zweimal passiert. Praktischerwise kann ich durch meine Hypermobilität aus jedem Bondage und den meisten Fesseln rauskommen.
Gab dann einen Schlag irgendwohin und weg.
Gewalt ist einfach etwas ganz anderes als einvernehmliches. Das ist einfach so.
Spuren- klar. Mag ich auch. Aber eben keine Gewalt und ich möchte nicht diesen Rückschritt in der Sehensweise auf BDSM desewegen "reite" ich da so drauf rum.
*********aeger Paar
632 Beiträge
****a37:
Stolzsei:
Können die Grenzen von Gewalt und BDSM nicht auch fließend sein?

Wenn der Unterschied in Einvernehmlichkeit und sexueller Lust liegt, gibt es doch viele Grauzonen....oder?

Wenn zum Beispiel eine Grenze übertreten wird...ist es dann noch einvernehmlich oder hat es sich in einfache Gewalt umgewandelt?


dieRingtraeger
Nein können sie nicht. Wenn es einvernehmliich ist, ist es keine Gewalt. Was ist daran so schwer zu verstehen?

Fesselnd
Von der Idee her

sicher nicht, denn entweder empfindet man als Sadist oder aber als Wüterich. Für mich ist das klar zu trennen, aber ich möchte nicht ausschließen , dass Sadisten auch ausrasten können.




Die Frage zu stellen ist nicht verkehrt. Schließlich geht es beim BDSM wie überall um Menschen. Menschen mit ganz unterschiedlichen persönlichen Charaktermerkmalen und Fähigkeiten, menschlichen Schwächen und Defiziten. Ja, auch wenn manche Subs und Doms die Tops lieber zu Göttern erheben wollen, es sind Menschen wie alle anderen auch. Nun sind aber Menschen eben nicht nur gut und nur schlecht, sondern es gibt Grauzonen. Es gibt eben auch nicht nur hoch verantwortungsbewusste empathische Sadisten auf der einen Seite und auf der anderen Seite durchgeknallte Wüteriche. Sicherlich gibt es auch was dazwischen.

Ich würde also die Antwort von die Ringträger zum besseren Verständnis umkehren:
Gemeinsame Grenzübertretung wird oft im BDSM angestrebt und solange dies einvernehmlich geschieht ist es okay. Sollte aber jetzt der sadistische Part Grenzen über ihren Willen/Einverständnis hinweg überschreiten, ist es nicht mehr einvernehmlich, dann ist es eben auch kein BDSM mehr.
Also Einvernehmen im BDSM = keine Gewalt
Kein Einvernehmen = Gewalt = kein BDSM!

Und sowas kann sich ja auch während eines Spiels ändern
also gehen wir davon aus, dass zu Beginn im Einvernehmen gespielt wurde und die Situation sich ändert und er gegen ihren Willen handelt, dann ist es ab dann eben kein BDSM mehr. Das wäre das gleiche, wie wenn Stinos Sex haben, sie ihr Einverständnis hierzu entzieht und er weiter macht, dann ist es kein einvernehmlicher Sex mehr, sondern Vergewaltigung. Sowas gibt es leider im Leben, aber BDSM ist eben auf Einvernehmlichkeit ausgelegt. Wenn Menschen dem zuwider handeln hat das nichts mit BDSM zu tun, sondern mit demjenigen Menschen.

Wieso umkehren? Nichts anderes versuche ich die ganze Zeit zu sagen.
******lia Frau
454 Beiträge
@*******eger
Ich weiß, wir haben das gleiche gemeint. Ich habe das Pferd nur von der anderen Seite aufgezäumt, weil ich dachte, dass es eventuell für Außenstehende dann besser zu verstehen ist

Statt
Also Einvernehmen im BDSM = keine Gewalt
also
Kein Einvernehmen = Gewalt = kein BDSM!

sagt am Ende das gleiche aus, von einem anderen Blickwinkel. *zwinker*


Ich hatte es nur so verstanden, dass Du beim Wort "Grenzüberschreitung" einvernehmliche gemeint hattest und Stolzsei eben nicht. Deswegen habe ich meine Antwort mit diesem Gedanken ausgeführt.
*******ssa Frau
5.645 Beiträge
Sagt man nicht aber doch auch:
"Ich bin in seiner Gewalt"?
Wenn man von ihm gefesselt ist und geschlagen wird, dann befindet man sich in seiner Gewalt.
Ja,...
sagt man so: " Ich bin in seiner/ihrer Gewalt.

Ich kann zwar nur für mich sprechen und schlagen ist ein Tabu bei uns.
Aber bin ich in ihrer Gewalt bestätigte ich ihr auch irgendwie, dass ich mich für sie aufgeben würde.
Genau so sie mir.

Dieses Gefühl das sich so mancher von seinem Partner erwartet, ist denke ich noch nicht erwähnt worden.
Danke, jetzt ist es mir klarer.
Überall im Leben sind Grenzen fließend. Beim BDSM scheint es in Bezug auf Gewalt nicht so zu sein..jetzt verstehe ich auch weshalb es so viele Definitionen und Grenzziehungen in diesem Bereich gibt.. So wie ich es sehe bietet es einen sicheren Raum. Und der Begriff Spiel in diesem Zusammenhang ergibt jetzt einen Sinn für mich. Weil es Regeln gibt.

Was bei gewöhnlicher Gewalt nicht so ist. Also noch ein Unterschied.
Je mehr ich hier lese, desto besser kann ich das alles verstehen und nachvollziehen (zumindest im eingeschränkten intellektuellen Rahmen).

Womit ich noch starke Verständnisprobleme habe, ist die Sichtweise der Sadisten. Welche Gefühle kommen da? Ist es Macht, Kontrolle? Es ist sicherlich nicht Wut, oder? Freude daran, Agression herauszulassen? Die Betätigung selbst?
Die Lust daran, bei der anderen Person Erregung und Lust wahrzunehmen... das habe ich schon gelesen. Und kann ich verstehen. Ist bei gewöhnlichem Sex für mich jetzt nicht anders.

Seid ihr außerhalb von BDSM gewaltbereit? Scheut ihr vor Gewalt außerhalb von BDSM zurück oder habt ihr die volle Kontrolle über eure Emotionen? Sagt ihr vielleicht: "Gewalt? Nein danke!"
Werdet ihr beim BDSM manchmal mitgerissen? Geht ihr manchmal zu weit? Rudert ihr dann zurück? Wie bewusst lebt ihr das aus? Schaut ihr ganz genau, was ihr macht? Überprüft ihr immer wieder, wie es der anderen Person geht? Wenn ja, wie?

Und wie ist es mit der sogenannten Aftercare? Ist das einfach nur Kuscheln, in den Arm nehmen, trösten?
*********5645 Frau
2.382 Beiträge
Warum wir uns hier dumm und dusselig diskutieren...
Liegt nicht zuletzt daran, das "Gewalt" je nach Zusammenhang eine unterschiedliche Definition hat.

Ein Beispiel, was mir Google sofort gab'

In der Rechtsprechung wird Gewalt definiert als körperlich wirkender Zwang durch die Entfaltung von Kraft oder durch sonstige physische Einwirkung, die nach ihrer Intensität dazu geeignet ist, die freie Willensentschließung oder Willensbetätigung eines anderen zu beeinträchtigen

Und ein Ausschnitt von Wikipedia:

„Gewalt“ im Sinne von Walten findet sich wieder in Begriffen wie Staatsgewalt oder Verwaltung. Inhaltliche Anwendung findet der Begriff bei den wissenschaftlichen Disziplinen Staatstheorie, Soziologie und Rechtsphilosophie. Die Definition des Begriffs variiert stark in Abhängigkeit von dem jeweiligen Erkenntnisinteresse.

Eine ursprünglich positive Begrifflichkeit ist bei „gewaltige Wirkung“ oder „gewaltige Leistung“ erkennbar, wenn eine über das übliche Maß hinausgehende Leistung anerkennend beschrieben werden soll.

Letztlich sollten wir uns einig sein, dass die Definition "Gewalt" im BDSM-Kontext eine der positiven sein sollte.

Wenn aber nach dem "Unterschied" zwischen Gewalt und BDSM gefragt wird, schwingt eine negative Definition den Wortes mit *nixweiss*
****yn Frau
13.440 Beiträge
Themenersteller 
******ing:

Und wie ist es mit der sogenannten Aftercare? Ist das einfach nur Kuscheln, in den Arm nehmen, trösten?

Das kommt darauf an, was ich gerade brauche. Hin und wieder bekomme ich ein heißes Bad, in dem ich mich entspannen kann und er hockt daneben und spritzt mir manchmal lustig ein bisschen Wasser ins Gesicht oder wäscht meinen Körper mit einem Schwamm.
Bei anderen Malen gibt es einen heißen Tee und eine warme Decke und vielleicht ein bisschen Schokolade.

Aber die meiste Zeit besteht es aus Umarmen, Streicheln, Loben, vielleicht sogar ein bisschen zusammen schlafen (also pennen, nicht vögeln) und miteinander reden. Körperkontakt ist mir da schon extrem wichtig.

Was für mich auch zur Aftercare gehört, ist die körperliche, notwendige Versorgung, wenn es zum Beispiel Verletzungen gab. Oder dass man Essen und Trinken anbietet, wenn das davor sehr anstrengend war.
*********aeger Paar
632 Beiträge
Das gebadet werden kenne ich auch. *love* Einfach so.
Und ebenso geschlagen werden bis blutige Striemen zu sehen sind. Beides mag ich. Beides sind gemeinschaftlich liebevolle Dinge die man so macht wenn beide eben darauf stehen. Ein Mann der mich nicht schlägt käme genauso wenig in Frage wie einer der mich schlägt. *ggg*
Gemeinsames Lustspiel ist etwas ganz anderes als wenn jemand aus Wut schlägt.

Ich wiederhole mich denn das Thema ist mir sehr wichtig und versuche es noch einfacher zu formulieren:
Jemanden schlagen ohne das er/sie beide daraus Lust ziehen- Lassen= Gewalt
Jemanden schlagen weil er/ sie/beide daraus Lust ziehen: *ja*

Letzteres ist keine Gewalt.

Gewalt bedeutet für mich in diesem Zusammenhang: Gegen den Willen.
**********97076 Frau
9.348 Beiträge
****a37:
Gemeinsame Grenzübertretung wird oft im BDSM angestrebt und solange dies einvernehmlich geschieht ist es okay. Sollte aber jetzt der sadistische Part Grenzen über ihren Willen/Einverständnis hinweg überschreiten, ist es nicht mehr einvernehmlich, dann ist es eben auch kein BDSM mehr.
Also Einvernehmen im BDSM = keine Gewalt
Kein Einvernehmen = Gewalt = kein BDSM!

Genauso sehe ich das auch, Soft-Limits werden gemeinsam überschritten, Hart-Limits = Tabus werden nicht angetastet. Aber auch bei Soft-Limits kann die Grenze im Spiel/ in der Session verschwimmen. Dom peilt zum Beispiel bewusst das Überschreiten einer solchen Grenze an, Sub empfindet es als unangenehm/zu schmerzhaft/zu fordernd, hält es aber dennoch aus Hingabe aus. Erst in der Nachschau, in der Aufarbeitung kann Sub erkennen, wie gut es letztendlich ihm/ihr geht und erst dann empfindet Sub es als positiv. Somit wird die Einvernehmlichkeit erst nachträglich wieder hergestellt und es fand keine Gewalt statt.

Die Sichtweise eines Sadisten kann ich nicht erklären, ich kann aus meiner Beziehung heraus nur sagen, dass sich in der Gemeinsamkeit vieles entwickelt, dass manches auch spontan ausprobiert wird. Eine Überprüfung, ob und wann es mir zu viel wird, findet permanent statt. Sei es durch genaues Beobachten meiner Reaktionen, meiner Atmung, meiner Lautäusserungen, sei es durch gezieltes Berühren um die Verbindung aufrecht zu erhalten (Berühren des Körpers schafft eine Verbindung, auch und besonders, wenn diese keinen sexuellen Bezug hat, z.B. die Hand auf dem Rücken) oder durch gezieltes Nachfragen in neuen Situationen.

Egal ob eine Session mit bekannten Anteilen oder mit neuen Erfahrungen, das Aftercare beschränkt sich nicht nur auf Kuscheln und im Arm halten. Das ist für mich wichtig und unerlässlich, aber genauso wichtig ist die kommunikative Aufarbeitung. Vieles Neues muss ich erst sacken lassen, bei vielen brauche ich Tage, um meine eigenen Gedanken und Gefühle zu ordnen. Dann rede ich mit ihm darüber und meist schreibe ich es sogar auf und lasse es ihn lesen.

Auch er spricht mit mir über seine Gedanken und Gefühle dabei. Letztendlich ist es eine Art Manöverkritik, die wir praktizieren. Diese Nachbesprechung einer Session hilft uns beiden, uns gegenseitig besser kennenzulernen und ihm, mich in der Session und vor allem auch in für mich ungewohnten Situationen besser zu "lesen". Denn hellsehen kann niemand.
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.