Um noch mal deutlich zu werden:
Einer Frau
hinterherlaufen ist
kein flirten. Das ist eher ein "Ich steh auf sie und weiß nicht, wie ich es ihr sagen soll, also laufe ich ihr jetzt solange hinterher, bis mir etwas einfällt oder ich den Mut habe, sie anzusprechen."
Und für die Frau ist das wahrscheinlich ein "Was will der Kerl von mir? Verfolgt der mich etwa? Ich kriege langsam Angst!"
Lektion? Männer müssen lernen, dass dieses Verhalten scheiße ist, denn es macht Frauen Angst.
Also: Laufe keiner Frau hinterher!
Siehst du eine Frau, die dir gefällt, spreche sie gleich an oder lasse es. Hast du das Gefühl, sie ist deine Seelenverwandte, aber sie ist gerade an dir vorbeigelaufen? Dann drehe dich um, lauf ihr ein paar Meter hinterher und sprech sie an, bevor sie weg ist. ANSPRECHEN! Und mit ein paar Meter meine ich ein paar Meter! Keine Frau mag Männer, die ihr hinterherdackeln. Das ist creepy!
Hartnäckig bleiben kann sich lohnen, vor allem dann, wenn die Frau einen Panzer aufgesetzt hat, um sich vor ungewollten Anmachversuchen zu schützen.
Auch hier muss der MANN unterscheiden lernen, wann etwas einfach nur die gesunde Skepsis und der Selbstschutz der Frau ist und wann eine deutliche Absage. Bekommt man eine deutliche Absage, wünscht man der Frau noch einen schönen Tag und verabschiedet sich und lässt sie in Ruhe! Denn genauso wie jeder das Recht hat, einen anderen Menschen anzusprechen, hat jeder Mensch das Recht, einen anderen Menschen abzuweisen.
Und obschon ich denke, dass jeder Mensch auch das Recht auf etwas Anstand und Würde hat, denke ich, sollten die Bedenken und die Ängste der Frau an dieser Stelle sogar etwas mehr Beachtung finden, weshalb ich auch sage, dass der Mann deutliche Absagen einstecken muss, während die Frau sich Beleidungen vom Mann nicht gefallen lassen muss. Denn mir ist durchaus bewusst, dass einige Männer mit Beleidigungen oder Gewalt reagieren. Das hat mit Gleichberechtigung dann auch nichts mehr zu tun... im Gegenteil: Anzuerkennen, dass die Frau eben sehr oft in eine Bedrohungssituation gerät und dementsprechend der Frau einen gewissen Bonus zu gewähren, in dem man als Mann auch Beleidigungen oder harte Abweisungen erträgt, selbst dann, wenn er sich freundlich und höflich verhalten hat). Das Gute jedoch ist: Wenn man sich als Mann von Anfang an freundlich und höflich verhält, kommt man gar nicht sonderlich häufig in solche Situationen, weil die Frau sich dann auch gar nicht unbedingt bedroht fühlt. Wie man in den Wald hineinruft so schallt es eben auch hinaus.
Wann eine Frau einen Mann als attraktiv und interessant empfindet, das weiß der Mann nicht, denn diese Entscheidung findet in der Frau statt.
Das Interesse an der Frau hat der Mann bereits in dem Moment bekundet als er sie angesprochen hat (sofern er nicht nur nach dem Weg gefragt hat).
Das Interesse an dem Mann entwickelt die Frau höchstwahrscheinlich aber auch erst während der Interaktion mit ihm - dem Gespräch! Es gibt mehr als genug Beispiele, in der eine Frau einen Mann auf den ersten Blick nicht attraktiv gefunden, aber im Verlaufe des Gespräches dann ihre Meinung geändert hat.
Der Mann könnte bereits im Vorfeld versuchen (wenn er es denn kann), Signale bei einer an ihm vorbeilaufenden Frau zu erkennen (ja, Augenkontakt und Lächeln könnten Signale sein. Eine Frau daraufhin anzusprechen ist kein Verbrechen, sondern manchmal sogar der Wunsch der Frau, angesprochen zu werden). Ich betone hier noch mal deutlich: MANCHMAL - nicht zu verwechseln mit GRUNDSÄTZLICH!
Allerdings laufen viele Frauen mit Handy vor dem Gesicht und Kopfhörer in den Ohren durch die Straße. Meist sieht die Frau einen Mann also gar nicht. Sie kann demnach auch gar keine Signale senden, weil sie gar nicht merkt, dass der Mann überhaupt da ist. Man könnte also versuchen, auf sich aufmerksam machen. Und sich dann miteinander unterhalten.
Muss ich jede Situation erklären, die eventuell unpassend sein könnte? Ein krasses Beispiel habe ich ja schon genannt. Darauf zu schließen, dass dies die einzige unpassende Situation sein könnte, ist etwas dämlich, oder? Es gibt immerhin eine Menge unpassender Situationen.
Hier ein anderes Beispiel: Eine Frau läuft mitten in der Nacht durch eine unbeleuchtete Straße.
Kann man die Frau jetzt ansprechen? Ja, theoretisch kann man das, WENN der Mann in der Lage ist, der Frau zu vermitteln, dass von ihm keine Gefahr ausgeht. ABER da die Situation für die Frau höchstwahrscheinlich als bedrohlich eingestuft wird (und das völlig zu Recht), sollte der Mann über seinen Schatten springen und die Frau besser in Ruhe lassen.
Es gibt aber auch hin und wieder Gentleman, die der Frau anbieten, sie nach Hause zu bringen (damit sie nicht alleine gehen muss). Dieses Angebot erfolgt aber dann in der Regel am Ausgang einer Diskothek oder Bar, NACHDEM man sich dort unterhalten hat - und in Anwesenheit von Licht und vielen Menschen. Was sagt das Beispiel also aus? Dem Mann muss das Sicherheitsbedürfnis einer Frau bekannt sein. Und es muss ihm wichtig sein. Denn das ist es: Es IST wichtig! Dass sich eine Frau sicher fühlt, ist wichtig!
Die Frau will gerade in ein öffentliches Verkehrsmittel einsteigen. Macht es nun Sinn, sie davon abzuhalten? Nein!
Willst du mit ihr reden, dann sprich sie an, BEVOR sie einsteigt! Wenn du mit dem selben Verkehrsmittel fährst, dann sprich sie eben IM Verkehrsmittel an. Und sei dir darüber im Klaren, dass sie wahrscheinlich bald aussteigen will! Denn das ist ihr Ziel!
Ist sie deine Seelenverwandte und du hast sie erst gesehen als sie ausgestiegen ist? Dann steige dort aus, wo wie auch aussteigt und spreche sie direkt an. Nicht weiter hinterherlaufen! Ansprechen! Hat sie kein Interesse an dir und signalisiert dir das deutlich, dann verabschiede dich und geh weg!
Die Frau ist sehr schnell unterwegs. Kopf einschalten! Warum ist sie so schnell unterwegs? Hat sie Zeitdruck? Warum? Muss sie ihren Zug kriegen? Ist sie auf dem Weg zu einem Vorstellungsgespräch und spät dran? Hat sie heute ihren ersten Arbeitstag? Muss sie ihr Kind aus der Kita abholen?
Ansprechen oder nicht? Vielleicht eher nicht. Das sind meist Sekundenbruchteile. Da muss man wohl ein Gefühl für entwickeln, ob es gerade passt oder eher nicht.
Beerdigung? Wohl nicht der richtige Ort, um nach seiner Traumfrau zu suchen.
Steht eine Frau einfach in der Gegend herum, sitzt sie auf einer Bank, bummelt sie? Scheint sie gerade entspannt zu sein und nicht in Eile? Dann kann man sie auf jeden Fall ansprechen. Lächeln und Augenkontakt nicht vergessen. Man kann nicht immer erkennen, ob jemand keine Lust hat, sich mit dir zu unterhalten. Aber man sieht recht schnell, wenn jemand nichts dagegen hat. Diese Person lächelt dann nämlich zurück. Und ein falsches Lächeln und ein echtes Lächeln kann man durchaus voneinander unterscheiden.
Und nun noch mal zum Thema "Signale lesen": Oft gibt es gar keine Signale zu lesen. Wie kommt das? Einige Frauen senden bewusst keine Signale aus. Einerseits weil sie nicht blöd angequatscht werden wollen. Andererseits weil sie nur von denen angequatscht werden wollen, die in der Lage sind, hinter den Schutzschild zu blicken und bereit sind, sich von der Frau ein wenig testen zu lassen, damit die Frau weiß, dass der Typ in Ordnung ist. Dann kann die Frau ihr Schutzschild beruhigt absenken. Ein Mindestmaß an Vertrauen muss eben manchmal einfach aufgebaut werden - immerhin ist man ein Fremder. Und als Fremder hat man auch die Aufgabe, seinem Gegenüber zu vermitteln, dass man keine Bedrohung darstellt. Und darüber hinaus vielleicht sogar charmant und nett ist. Und vielleicht sogar etwas zu bieten hat.
Und dann gibt es auch noch jede Menge schüchterne Frauen. Die senden ebenfalls selten Signale. Die wollen nämlich oft nicht verletzt werden oder trauen sich einfach nicht, den "ersten Schritt" (Interesse bekunden durch Blickkontakt oder Lächeln) zu machen.
Ist die Lösung also jetzt, schüchterne Frauen niemals anzusprechen, weil sie ja keine Signale aussenden?
Nein! Schüchterne Frauen wollen auch mal angesprochen werden!
Und sie anzusprechen tut weder dem Mann noch der Frau weh! Ja, es kann manchmal unangenehm sein. Aber das ist keine Entschuldigung dafür, dass sich Mann und Frau nicht mehr miteinander unterhalten. Denn es kann auch schön sein. Gespräche sind nicht immer nur das eine oder das andere. Manchmal ist der Mann oder die Frau schüchtern, manchmal verlegen, manchmal weiß der eine nicht mehr, was er sagen soll, manchmal ist der eine oder der andere nervös, man sieht es demjenigen aber in dem Moment nicht an. Nicht selten sind sogar beide nervös. Oder aber es macht irgendwie Klick und man unterhält sich völlig zwanglos, oder es entsteht eine Verbindung, vielleicht sogar sexuelle Anziehung. Alles ist möglich. Aber nur, wenn man redet.
Entweder das Gespräch endet nach 5 Minuten und beide gehen getrennte Wege oder es entwickelt sich ein tolles Gespräch daraus. Und vielleicht geht man zusammen einen Kaffee trinken. Oder eben auch nicht. Dann ist das auch okay. Ein Ansprechen ist ja erst einmal völlig unverbindlich. Man lernt einen Menschen kennen. Ob man sich darüber hinaus leiden kann, ist etwas, das sich während der Interaktion miteinander zeigt.
Mal eine andere Frage: Wie oft seid ihr einfach an einer Person vorbeigelaufen, die ihr als interessant oder attraktiv empfunden habt. Vielleicht haben sich sogar eure Blicke getroffen. Aber ihr habt nichts gesagt.
Und wie oft habt ihr euch danach gefragt: "Hätte ich ihn/sie ansprechen sollen?"