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Guten Abend, etwas Erklärung zu meiner im Titel stehenden Frage.
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Ist eine Sehbehinderung ein Ausschlusskriterium für euch?

Ist eine Sehbehinderung ein Ausschlusskriterium für euch?
Hallo Allerseits,

seit nun geraumer Zeit bin ich hier im Joyclub und suche emotionale Nähe gepaart mit Sex. Ich bin ein durchaus sportlicher, charmanter aber auch frecher Typ, der eine große Schwäche hat. Die Sehbehinderung. Nun frage ich mich natürlich, ob dass DAS Ausschlusskriterium ist. Zumal die Auswahl für die Damen beim Joyclub nicht gerade gering ist.

Mir ist bewusst, dass sich viele durch hunderte von Nachrichten wälzen müssen und deshalb von vornherein nach Körpergröße, Schwächen/Stärken aussortiert wird, bevor überhaupt Nachrichten gelesen, geschweige denn beantwortet werden.

Dennoch meine Frage: wie ist die erste Reaktion, wenn ihr eine individuelle Nachricht von einem Mann erhaltet, der nicht 1,80 m groß ist und eine Sehbehinderung hat.

Viele Grüße
ClassicGent
**********hen70 Frau
14.421 Beiträge
Nun frage ich mich natürlich, ob dass DAS Ausschlusskriterium ist.
Nö.

Ich bin ein durchaus sportlicher, charmanter aber auch frecher Typ
Das ist viel elementarer.

Dennoch meine Frage: wie ist die erste Reaktion, wenn ihr eine individuelle Nachricht von einem Mann erhaltet, der nicht 1,80 m groß ist und eine Sehbehinderung hat.
Kommt auf den Inhalt der Nachricht an *nixweiss*

Da du ein Handikap hast, ist es sicher auch nicht ganz unwichtig wie gravierend dieses ist.
Und viel wichtiger: mit was kannst du denn punkten? Was sind deine Stärken und besonderen Vorzüge im Vergleich zu anderen Männern? Das sollte schon deutlich werden, sonst wird es vermutlich schwer werden Interesse beim Gegenüber zu wecken.
Dann noch wichtig: passen die Vorlieben bzw. das was gesucht wird zueinander.
******_75 Frau
3.339 Beiträge
Eine Sehbehinderung ist für mich kein Ausschlusskriterium. Wohl eher das Gegenteil.
Ein Mensch, der nicht gut oder gar nichts sehen kann, verlässt sich doch dann mehr auf seine anderen Sinne (so sagt man doch). Außerdem muss man selbst seine äußeren Makel ihm gegenüber nicht verstecken, also noch ein Pluspunkt.
*******987 Frau
9.060 Beiträge
Ich habe doch selbst eine Sehbehinderung, warum sollte mich das bei einem Mann stören? *nixweiss*
Da hatte ich auch nie ein Problem mit, mein Ex war blind. Hat mich nicht gestört.
****si Frau
213 Beiträge

*******tze Frau
1.079 Beiträge
Sehbehinderung ist nicht gleich Sehbehiderung. Vor dem Autounfall hatte ich bereits 4 Dioptrien Minus, nach diesem Unfall waren es mit einem Schlag 11.

Überhaupt eine Brille zu haben ist mittlerweile eigentlich eher gängig, der Streßpegel, die Arbeitsbelastung, das ausgeprägte Desinteresse innerhalb der Bevölkerung dem Thema gegenüber, die erhöhte Anzahl der Arbeiten am PC.....

Ich finde es eher auffallend dass diese Frage, ob eine Sehbehinderung ein Ausschlußkriterium sei, so herum gestellt worden ist. Es ist eher normal, eine Sehhilfe zu benötigen.....

In meinem Fall erübrigt sich das Tragen einer Brille, denn die Dicke der Gläser sind unzumutbar. Dazu kommen noch die Prismen, was mein Aussehen, ich weiß schwer zu glauben, aber nochmal ins Unmögliche setzt. Deswegen lasse ich die Prismen weg und trage "nur" Kontaktlinsen, die fallen wenigstens nicht so auf. Dafür lebe ich eben mit den Doppelbildern, das ist auch nochmal eine Herausforderung....

Somit finde ich es süß, wenn gleich fast hochtrabend "Sehbehinderung" nur zum Benötigen einer Brille mit ein paar Dioptrien gesagt wird..... Es gibt sogar eine gar nicht geringe Anzahl derer, welche sich Fensterglas in die Brille einsetzen lassen.....

Somit ist meine Frage eher, was genau hier mit "Sehbehinderung" im Eröffnungsthread gemeint ist....
*******987 Frau
9.060 Beiträge
Da hast du recht, "nur" eine Brille tragen zu müssen, mit der man dann wieder vollumfänglich sehen kann, ist überhaupt kein Ausschlusskriterium, sondern völlig normal heutzutage.
Für Menschen, die jedoch derart eingeschränkt sind, dass sie mit einer Brille auch nicht annähernd an die normale Sehfähigkeit heran kommen, gibt es aber gewisse Hürden, die einer Beziehungsaufnahme eventuell im Weg stehen können. Eine Beziehung mit einem Sehbehinderten führen ist dann genauso leicht oder schwer, wie mit jedem Menschen.
Leider gibt es (viele?) oberflächliche Leute, die zu Fehlschlüssen kommen wie "Wer schielt ist dumm." oder "der reagiert gar nicht auf mein Winken, wenn ich vorbei gehe, der ist arrogant oder hat kein Interesse", obwohl man das einfach nicht gesehen hat.
*******tze Frau
1.079 Beiträge
Seh ich genauso wie Talpa, deswegen auch meine Frage wie die angesprochene Sehbehinderung nun geartet ist..... Einfach "nur" eine Brille zu benötigen ist so eine Sache.....
*******987 Frau
9.060 Beiträge
Der TE hat in seinem Profil mehr darüber stehen.
Hallo,

die Sehbehinderung eher nicht, solange Du nicht ständig auf fremde Hilfe angewiesen bist. Dann könnte das schon abschreckend wirken, in der Form, unsicher zu sein im Kontakt mit dir. Unsicher darin, wie man sich verhalten und worauf man achten muss. Damit meine ich dein Date, nicht dich.

Ansonsten gibt es natürlich Kriterien, die insbesondere Online Kontakte erschweren. So bevorzugen schon viele Frauen den Mann über 1,80, schlank, gutaussehend und eloquent. Hier geht's oft nur um Sexdates, da werden Frauen tatsächlich wählerischer, als wenn sie in freier Wildbahn zufällig auf ihren Bertelsmann treffen und die Sehbehinderung, das Übergewicht, die Körpergröße oder das Alter plötzlich egal sind, einfach weil der Mensch an sich überzeugt.

Das es online für Männer schwerer ist, wenn sie nicht wie Katalogware (durchtrainierte Modelle) aussehen, ist hinreichend untersucht worden. Das ist natürlich etwas absurd, weil es so perfekte Menschen nur extrem selten gibt, trotzdem wird natürlich versucht so wen mal ins Bett zu kriegen für einen kurzweiligen Spaß. Auch Frauen nehmen Onlinedating sportlich. *ggg*

Mach dir viel weniger einen Kopf um Nichtantworten oder Körbe, denn die bekommt der Durchschnittsmann Ohne Beeinträchtigung hier auch en masse. Ich glaube, dass du durch innere Werte, zb schreiben im Forum und so einen positiven Eindruck zu hinterlassen, eher in Kontakt mit netten Frauen kommst. *g*

Schreibt Sie
*****608 Mann
3.311 Beiträge
So schlimm eine Sehbehinderung ist, ich meine für jedem ist seine Behinderung schlimm, kratzt am Selbstbewusstsein. Im Grunde ist eine Sehbehinderung oder eine andere Behinderung kein Ausschlußkriterium. Der Behinderte ist nichts weniger Wert als ein Gesunder.
Die Gesunden oder auch die Gesellschaft macht oft aus einem Behinderten einen bemitleidenswerten Menschen, einen der gegenüber den Gesunden weniger Wert ist. Seit Menschengedenken ist es ja nun so, das nur die stärksten und gesündesten große Chancen haben, die Natur hat es so eingerichtet zum Fortbestand der Art.
Heute ist es anders, heute gibts Sehhilfen, Rollstühle etc.
Ich habe noch nicht raus gefunden warum die meisten Menschen Berührungsängste Behinderten gegenüber haben. Dabei wollen wir doch auch nur normal behandelt und gewertschätzt werden.
Unsere Sehnsucht nach Liebe und Geborgenheit ist nicht anders wie bei „Gesunden“ auch.
Einmal davon abgesehen, wer sich mit seiner Behinderung angefreundet hat, der Verändert seine Ausstrahlung und wirkt positiv auf seine Umwelt, da wird die Behinderung zur Nebensache.
Wir leben mit unterschiedlichen Behinderungen..na und? Wir Leben! Es liegt an uns das Beste aus unserem Leben raus zu holen und es nicht von der Gesellschaft abhängig zu machen.
Und nein, eine Sehbehinderung ist kein Ausschlusskriterium! Es sei denn man schließt sich selber aus.
*********ver62 Mann
128 Beiträge
Sehbehinderung ist kein k.o.-Kriterium
Moin aus NRW,
ich trage seit meinem 5. Lebensjahr eine Brille, ohne sehe ich nur noch im Nahbereich scharf. Gerade in dem hier angesprochenen zwischenmenschlichen Bereich stört es mich überhaupt nicht, daß ich nicht scharf sehen kann. Wie einer der "Vorschreiber" hier schon erwähnte, sind durch Einschränkung/Wegfall von einem der Sinne, die anderen wesentlich stärker. Ich empfinde Streicheln und Berührungen wesentlich stärker, außerdem wäre mir meine Brille bei solcher körperlichen Nähe eher im Wege.
Ich sehe meine -10 Dioptrin auch nicht als Behinderung.

Kann sich vielleicht noch jemand an die Jugendzeitung "Bravo" und "Dr. Sommer" erinnern? Da wurde mal irgendwann Ende der 1970er ernsthaft gefragt "wir tragen beide eine Brille, wie können wir uns küssen?" Muuuaaahhh...

Liebe Grüße
Jens
Offener Umgang
Hi,
ich danke Euch für die vielen unterschiedlichen aber auch übereinstimmenden Sichtweisen.

Glücklicherweise kratzt die Sehbehinderung nicht an meinem Selbstbewusstsein. Im Gegenteil.

Ich finde es trotzdem fair den anderen gegenüber offen damit umzugehen und kein Geheimnis daraus zu machen, weil es beim ersten Sichtkontakt eine Rolle spielt (da man sich ja nicht gleich zu nahe kommt).

Mit Körben kann ich umgehen. Schwieriger finde ich es, keine Antwort zu bekommen, obwohl man keine 08/15 Nachrichten schreibt. Aber ok, erzwingen will man ja auch nichts.

Ich möchte den Damen hier auch keinen Vorwurf machen. Als Mann überlegt man auch, wer charakterlich und äußerlich gefällt. Da bin ich kein Deut besser.
Normalerweise sollte eine Sehbehinderung kein Ausschlusskriterium sein *nono*aber verstehe einer die Menschen.
Die Sehbehinderung wird erst dann zur Behinderung wenn du anfängst zu Glauben dass es eine ist.
Ich selbst hatte im Rahmen einer Auseinandersetzung Bekanntschaft mit einer Flasche gemacht und seither trage ich eine Augenprothese und habe zudem noch mehr als offensichtliche Narben. Da die Prothese nicht auf Licht reagiert bleibt die Iris starr. Dafür kann ich jetzt Sprüche klopfen wie "ich muss mal unter 3 Augen mit dir sprechen" also nein, ich habe kein Problem damit, selbst wenn ich darauf angesprochen werde (meist wegen den Narben)
*******tze Frau
1.079 Beiträge
Zu der Sehbehinderung steht im Profil des TE nichts näheres als dass über 2 Meter nichts mehr erkannt werden kann. Kurzsicht....? Also bei mir verschwimmt alles ab 10/15 cm und danach ist es nur noch ein Matschebrei.....
Fünf Sinne
... hat der Mensch. Fällt einer davon aus oder wird er schwächer, werden andere Sinne geschärft. Das kann ein Vorteil sein.
Ich werde durch eine Sehnervatrophie über kurz oder lang erblinden. Schon jetzt erkenne ich nicht die Augenfarbe meines Gegenübers. Auch äußerliche Merkmale werden für mich immer unklarer. Beim Sex spielt das keine Rolle, wenn es erst mal dazu kommt. Ich habe mehrmals die Erfahrung gemacht, dass Frauen von vornherein abgewunken haben, da ich vermeintlich hilfsbedürftig und für viele Aktivitäten nicht oder nur eingeschränkt tauglich bin. Viele Menschen haben Berührungsängste gegenüber Menschen mit Handicap, weil sie unsicher sind, wie sie damit umgehen sollen. Da hilft nur totale Offenheit. Ich stelle es schon in meinem Profil klar und besetze es positiv. Ich kann spüren, riechen und schmecken. Ich nehme körperliche und emotionales Reaktionen auf einer anderen Ebene wahr und das verändert die Qualität des Zusammenseins gerade beim Liebesspiel erheblich zum Positiven. Der Duft einer Frau, die Spannung ihrer Haut, der Geschmack ihres Schweißes und mehr noch ihrer intimsten Zone - all das macht meine Liebste für mich attraktiv und sexy. Jenseits aller Äußerlichkeiten ist meine Geliebte für mich die schönste Frau der Welt.
********ntin Frau
3.879 Beiträge
Nein
für mich war es sogar ein Auswahlkriterium das ich damals meinen Partner BlindTiger84 angeschrieben haben.
Er schrieb in einem Joy Forum über seine Wahrnehmung als Blinder und ich fand dies sehr interessant.
Jetzt sind wir bald seit 7 Jahren zusammen und sehr glücklich.
Wie sagt er immer : Wo man nicht sehen kann ist fühlen keine Schand`

Wie viele Menschen finden es erotisch, sich die Augen verbinden zu lassen .....
Ich finde sogar die Menge und Arten der unterschiedlichsten Sehbehinderungen interessant. Man kann da so vieles durch lernen und sich sensibilisieren, bzw sensibilisieren lassen.
Ich erlaube mir mal...
Eine Sehbehinderung sollte kein Ausschlusskriterium sein,
wenn sie körperlicher Natur ist.

Ist sie dagegen geistig bestimmt schon.

War ich in der Zahnklinik.
3 Doktoren rätseln über mir, ob ich eine BZE hätte.
Wusste nicht was das war, dachte mir so, wenns was schlimmes ist,
werden dies mir schon sagen.

BZE steht für Brückenzahnersatz. Weiß nicht jeder den Ausdruck als Laie.
Hab es Zuhause gegoogelt.

Grund war, dass meine Zähne so natürlich aussahen.
Sind sie auch.

Wenn das mal keine geistige Sehbehinderung ist.


Man hätte mich auch einfach fragen können, ob sie echt sind. *aua*
Aber nein, man musste mich erst röntgen.
*********olon Mann
128 Beiträge
Kein Ausschlusskriterium!
Ich selbst bin sowohl Seh- als auch Gehbehindert. Ich sehe aber beides nicht als Ausschlusskriterium, denn ich habe die Erfahrung gemacht, dass es nicht daraf an kommt, sondern die charakterlichen Vorzüge eines Menschen, sein Wesen als Ganzes.

Natürlich fallen "Behinderte" sozusagen aus dem Beuteschema heraus, eben weil es oftmals auch Mühe macht sich mit den Besonderheiten jeder Behinderung auseinander zu setzen. Hier kommt es zum eigentlichen Dilemma, denn die Scheu davor, auch eine/n Behinderten Menschen anzusprechen ist einfach sehr groß. Man will einerseits nicht ins "Fettnäpfchen" treten, andererseits weder Aufdringlich noch zu Fürsorglich erscheinen, (Letzteres könnte ja ausgenutzt werden), also ist da schon mal von Hauzs aus viel Aufklärung nötig, auch wenn hier nicht jeder gleich seine Leidensgeschichte posten mag.

Trotzdem fällt mir immer wieder auf, dass gerade Unwissenheit oft das eigentliche Hemmnis bei der Kontaktaufnahme ist. In vielen Gesprächen gelangte ich zu dem Schluss, dass es weder Sinn macht sein Handicap zu verstecken, noch es zu dramatisieren.

Was dem Blinden Menschen hervorragend gelingt, ist sein Einsatz der übrigen Sinne, wie Fühlen etc. Auch das sind Eigenschaften, die oftmals dem "Normalen" - nicht Behinderten Menschen abgehen denn die intensive Beschäftigung ohne Handicap ist oftmals nicht so sehr darauf geschult, auch die übrigen Sinne zu benutzen. Solange man aber Geistig Fit ist, sich seiner Umwelt auch auf menschlicher Ebene höflich zu begegnen vermag, dürfte es eher keine Probleme geben.

Was ich mir nur selbst wünschte, wäre etwas mehr Offenheit und weniger Angst gegenüber Blinden oder Sehbehinderten und anderen Behinderten gegenüber, denn oft ist es nicht so, dass sie wirklich eine "Belastung" für Nichtbehinderte sind, da sie unglaublich selbständig ihr Leben zu meistern gelernt haben. Unzählige Hilfsmittel ermöglichen fast allen Behinderten ein fast normales Leben und eine relativ gute Alltagsbewältigung.

Emotional gesehen, sind Sehbehinderte und Blinde, glaube ich sogar für eine Nichtbehinderte Person eine unglaubliche Bereicherung. Was Andere sehen, müssen diese Menschen fühlen, ertasten. So entsteht eine unglaublich starke Nähe zum Partner und oft damit verbunden die bei vielen Frauen gewünschte Herzlichkeit im persönlichen Umgang miteinander.
**********henkt Frau
7.402 Beiträge
Ich hatte früher, als ich noch versuchte, mich glücklich zu träumen, als Traumpartner mit einen Blinden vorgestellt.

Nicht, das ich das jetzt als Fetisch habe oder sowas - aber ich habe mir immer vorgestellt, ihm gegenüber mich freier fühlen zu können, sicherer.

Weiß nicht, ob das je so gewesen wäre, aber als ich die Überschrift dieses Themas las, fiel mir das wieder ein.
*********olon Mann
128 Beiträge
@**********henkt es ist tatsächlich so! Zumindest gehe ich mal von mir aus, denn als Mann sehe ich Frau auch mit anderen Augen an, nicht wegen ihrer Schönheit allein, sondern das Herz, wenn ich das so sagen darf. Es gibt im Umfeld Blinder und Sehgeschädigter Menschen weit mehr Menschen die Seelisch und Emotional Blind sind, als unter Blinden selbst. Die kühne These stelle ich einfach mal aufgrund meiner eigenen Erfahrungen so auf, wobei ich aber keinen Anspruch auf Authentizität erhebe, es betrifft mich selbst, der das so sieht.

Was man sich nur wünschen kann, ist mehr Offenheit und ein nicht ganz so ängstlicher Umgang mit Behinderten Allgemein. Ich finde, es kommt zum Großteil auch auf den Charakter und das nötige Einfühlungsvermögen beim Gegenüber an, wenn man sich darauf einlassen möchte. Aber aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es bislang kaum Probleme im zwischenmenschlichen Bereich gab, die wirklich so Belastend für den Partner wären, dass man sich nicht damit befassen könnte.

Gewiss benötigen Blinde und hochgradig Sehgeschädigte oftmals Hilfe bei einigen Dingen, aber wenn man z.B. gewohnt ist, dass Offenstehende Türen zumindest angelehnt werden, offene Schranktüren geschlossen sind, Stolperfallen wie Teppiche oder herumstehende Gegenstände nicht im Weg stehen ist es auch viel einfacher auch mit einem sehbehinderten Menschen umzugehen.

Trotz Sehbehinderung male und fotografiere ich für mein Leben gern, mache Bildbearbeitung, koche und backe gern und vieles mehr, was andere Nichtbehinderte auch können, aber die Scheu der Nichtbehinderten besteht oft darin, erst mal die eigenen Ängste vor übermäßiger Belastung durch einen "Pflegefall" los zu werden. Dann nämlich klappt es wie in jeder Beziehung auch mit einem Sehschwachen oder Blinden Menschen.

Noch ein Tipp für diejenigen Frauen, die sich bislang nicht getraut haben:
Sehbehinderte auch Blinde oder Menschen im Rollstuhl kompensieren oftmals weit besser ihre großen und kleinen Einschränkungen, als man ahnt!
*******987 Frau
9.060 Beiträge
aber die Scheu der Nichtbehinderten besteht oft darin, erst mal die eigenen Ängste vor übermäßiger Belastung durch einen "Pflegefall" los zu werden.
Der Grund für diese Ängste ist zum einen, dass es leider in früheren Zeiten oft so war und in manchen Gegenden der Welt leider noch so ist, dass Menschen mit Behinderung zum Pflegefall gemacht werden indem man ihnen nicht beibringt, wie sie möglichst selbstständig sein können. Stattdessen wurden und werden sie im Zimmer eingesperrt oder ihnen wird nicht erlaubt, irgendetwas selbst zu machen, selbst einfache Dinge wie ein T-Shirt anziehen oder aus einem Becher zu trinken. Das ist traurig und führt dazu, dass diese Menschen eben tatsächlich Pflegefälle sind, bis ihnen jemand beibringt, sich selbst zu helfen. Und obwohl es hier in Deutschland solche Fälle nicht mehr gibt, hat sich dieses Bild trotzdem noch hartnäckig gehalten. Zum anderen haben die meisten Leute einfach keine Gelegenheit zu ungezwungenem Kontakt mit Behinderungen. Wenn die einzige Situation in der man Menschen mit Behinderung erlebt die Fußgängerzone oder der Park ist, dann kann man keinen Kontakt aufbauen und sich nicht daran gewöhnen. So kompliziert die Sache mit der Inklusion an Schulen ist, einen Vorteil hat/hätte sie: es hätten viel mehr Menschen die Möglichkeit, sich von Kindheit an an Menschen mit Behinderung zu gewöhnen und zu erfahren, was sie alles können und dass es eben ganz gewöhnliche Menschen sind.
*********olon Mann
128 Beiträge
@*******987 *danke* für den Beitrag! In der Tat ist es so, dass Menschen mehr behindert werden, als es nötig wäre. Hier in der Nähe sind gleich drei Altenheime bei denen das alte Schema des quasi "Verrecken lassen" leider Gang und Gäbe ist. Wer das sieht, wie es in den Heimen zugeht ist nicht nur Geschockt, sondern wünscht sich wirklich so schnell wie Möglich wieder weg von diesem Ort.

Andererseits bin ich hier im Osten von D aufgewachsen und kenne noch aus meiner Schulzeit Behinderte, die eine ganz normale Polytechnische Oberschule besuchten. Abgesehen von manchen Hänseleien waren die Mitschüler doch weitestgehend Integriert und keineswegs Außenseiter. Das gilt sowohl für Sehbehinderte wie auch Rollifahrer, wobei allerdings Blinde eine Sonderschule besuchten, um dasselbe Wissen sich in Blindenschrift anzueignen. Ich denke, wenn man gemeinsam mal auch aufeinander zu geht, einen gemischten Stammtisch von Singels aus Behinderten und Nichtbehinderten organisiert, dürfte das dem Gegenseitigen Verständnis weitaus mehr dienlich sein, als darüber zu philosophieren, aber wer weiß, vielleicht kommt jemand auch auf diese Idee?
*******987 Frau
9.060 Beiträge
einen gemischten Stammtisch von Singels aus Behinderten und Nichtbehinderten organisiert

Achtung, etwas "böse" formuliert:
Und, wer würde da hingehen? Natürlich die Leute mit Behinderung, weil sie gerne Kontakt mit Menschen ohne Behinderung haben wollen. Aber die ohne Behinderung, die haben ja, außer Neugier oder Mitleid, keinen wirklichen Grund, zu so einem Stammtisch zu gehen. Und ich denke nicht, dass das die Gründe sind, die Menschen mit Behinderung gefallen und die zu angenehmen und interessanten Gesprächen führen.

Besser ist es, als Mensch mit Behinderung zu einem Stammtisch zu gehen, wo einen das tatsächliche Thema interessiert und die eigene Behinderung nicht zur Diskussion steht. Dort werden wohl auch Menschen ohne Behinderung sein, die sich für das selbe Thema interessieren, mit denen man dann über das Thema locker in Kontakt kommen kann.
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