Jede(r) soll sich covern lassen, wie er/sie möchte und ich finde, dass dies eine gute Vorsichtsmaßnahme ist. Aber mir wäre es lieber, man würde es mir nicht auch noch auf die Nase binden. Es bringt mir überhaupt nichts, zu wissen, da lässt sich jemand covern. Das einzige was ich davon habe, ist das Gefühl, ich sei nicht vertrauenswürdig. Das würde meine Stimmung drücken.
Ich halte Covern grundsätzlich für sinnvoll wenn Frau sich alleine und nicht-öffentlich mit einem ihr unbekannten Mann trifft, egal ob mit oder ohne BDSM-Kontext. Das darf natürlich jede für sich selber entscheiden. Sicherlich kann es auch ohne gut gehen und auch mit schief gehen. Ich denke Covering erhöht die Sicherheit etwas.
Ich treffe mich grundsätzlich erstmal in der Öffentlichkeit, hierzu brauche ich kein Covering, da ich nach dem ersten Treff grundsätzlich getrennt nach Hause fahre.
Wenn ich dann zu jemanden das erste Mal nach Hause gefahren bin, habe ich den Herren auch erzählt, dass ich gecovert werde. Ich erkläre aber auch ggf, dass das bei mir eine grundsätzliche Sache ist und es nicht um ein Misstrauen gegen diese Person geht. Das wurde von den Herren eigentlich auch eher positiv aufgenommen und unterstützt, als ein Akt der Selbstfürsorge. Würde ich dieser Person nicht vertrauen, dann würde ich eben GAR NICHT erst hinfahren. Das dürfte Mann dann persönlich nehmen als fehlendes Vertrauen gegen seine Person.
100%igen Schutz bietet Covering sicherlich nicht. Es geht mir dabei auch nicht alle Männern von vornherein bösartiges zu unterstellen und unter Generalverdacht zu stellen, sondern um einen größtmöglichen Schutz. Wenn ich auf Sex mit Kondom bestehe, wird das ja auch nicht als Beleidigung verstanden, dass ich diesen Menschen unterstelle er habe unbedingt HIV oder sonstiges, sondern es ist nur eine generelle Schutzmaßnahme. Natürlich gibt es auch dort Männer, die meinen "Ich verspreche Dir, dass ich vollkommen gesund bin. Lass es uns ohne machen" Aber wer nicht verstehen will, dass ich ein gewisses Maß an Schutz brauche und dieses Bedürfnis noch als persönlich beleidigend empfindet, der muss dann wohl auf mich verzichten. Eigentlich macht ihn ja genau dieses Verhalten nicht gerade vertrauenswürdiger. Vertrauenswürdiger wird jemand eher, indem er mein Sicherheitsgefühl durch Verständnis gegenüber meinen Bedürfnisse stärkt. Vertrauen wächst eben mit der Zeit und durch die Erfahrungen, die man miteinander macht.
Dass ich einem eher Fremden nicht blindlings vertraue bedeutet doch nicht, dass ich ihm gleichzeitig unterstelle er ist eine schlechte nicht vertrauenswürdige Person, sondern dass ich offen bin ihn kennenzulernen und rauszufinden, wie vertrauenswürdig er ist.