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War SM früher nicht irgendwie "dreckiger"?

*******ssa Frau
5.651 Beiträge
Themenersteller 
War SM früher nicht irgendwie "dreckiger"?
Angelehnt an die immer wiederkehrenden Diskussionen was man darf und was wie verstanden werden könnte, stelle ich mir diese Frage.

Meine Erfahrung sagt:
früher ging es einfach auf entsprechende Parties, man hat sich schick in Schale geschmissen und es wurde buchstäblich die Sau rausgelassen, jeder wie er/sie wollte.

Heute gibt es fast nur noch Regeln:
O-Abende, striktes D/S, Halsbandpflicht usw.
für pure SMler kein Platz mehr.

Und es geht jetzt nicht um "Dann geh da doch nicht hin". !

Die Unterhaltungen dann auch dementsprechend zum gähnen:
da wird über die Kinder geredet und den letzten Urlaub - ja, es wird viel rumgesessen und man geht fröhlich beschwingt nach Hause.

Aber erfüllt?
Fehlanzeige.
So geht es mir jedenfalls.

Und in den Foren wird das ganze Thema dann wieder mit Samthandschuhen angefasst, bis hin zu versuchtem sich selber rechtzufertigen, wenn man es liebt grün und blau geschlagen zu werden, dabei aber brav erwähnt, dass das natürlich nicht jeden Tag stattfindet aber besser erwähnen sollte, dass das purer Spaß ist und auch viel gelacht wird dabei.

Sorry, klar, ich kenne auch fröhliche Sessions, aber es geht auch schon mal richtig zur Sache, wo allein die Befriedigung des Herrn im Raum steht und ich Schmerzen aushalte für ihn, gedemütigt werde auch mit Worten und nicht nur brav knie und lächelnd die Kaffeetasse anbiete.

Darf SM nicht mehr so dreckig sein wie früher, ist meine Frage?
Muss SM gesellschaftsfähig werden?
Warum will jeder immer und überall anerkannt werden und verleugnet sich letztendlich selber?
**********er_nw Mann
601 Beiträge
Ja kommt mir auch so vor. Kann sein das es jetzt so geworden ist weil jeder SM praktiziert und es immer mehr Gesellschaftfähiger geworden ist.
*******958 Frau
9.875 Beiträge
*******ssa:
Aber erfüllt?
Fehlanzeige.
So geht es mir jedenfalls.
nicht nur dir.
Schlägt der Partner wirklich heftig zu ertönt aus irgendwelchen Ecke bestimmt:
der schlägt ja richtig , der tut ihr bestimmt weh, das geht doch nicht so. Blubb und blabla
ähm ....... Moment, stand da bei der Ausschreibung nicht "SM-event?

Eine Party wo nicht gleich vorgeschrieben wird, wie die sub sich zu benehmen hat etc. findet man kaum noch. ich Frage mich dabei jeweils, merken die Doms nicht, das sie bereits beim anmelden vom Veranstalter dominiert werden, in dem sie sich den Angaben des Veranstalters unterwerfen und ihre sub genau so anleiten wie der Veranstalter es verlangt?
bevor der Einwand kommt, ich besuche solche event/partys nicht.

Events wo jeder sein SM ausleben kann, wie es zu ijm/ihr passt, gibt es noch, diese sind aber zu 99%, wieder wie früher, privat organisiert und man kommt da nicht so schnell rein.
es gibt es also noch das "dreckige" pure SM
*******ssa Frau
5.651 Beiträge
Themenersteller 
exakt das meine ich:

nicht nur dir.
Schlägt der Partner wirklich heftig zu ertönt aus irgendwelchen Ecke bestimmt:
der schlägt ja richtig , der tut ihr bestimmt weh, das geht doch nicht so. Blubb und blabla
ähm ....... Moment, stand da bei der Ausschreibung nicht "SM-event?

Eine Party wo nicht gleich vorgeschrieben wird, wie die sub sich zu benehmen hat etc. findet man kaum noch. ich Frage mich dabei jeweils, merken die Doms nicht, das sie bereits beim anmelden vom Veranstalter dominiert werden, in dem sie sich den Angaben des Veranstalters unterwerfen und ihre sub genau so anleiten wie der Veranstalter es verlangt?

*top*

Ich habe es schon erlebt, dass ich von Gleichgesinnten schief angeguckt wurde wenn ich auf einer Party aus meinem selbstmitgebrachten Napf statt vom Teller gegessen habe.

Oder Ohrfeigen geht ja gar nicht, erschrockene Blicke wie auf einer Swingerparty.

Und richtig, der Veranstalter gibt immer mehr vor, und ich werde einen Teufel tun mir vorschreiben zu lassen zb alle anwesenden Herren im Raum zu siezen wenn mein Partner/Herr das nicht von mir verlangt, bzw. ich ihn nicht mal sieze.^^
Es kam mir mehr als einmal unter das ich vom Veranstalter gebeten wurde (besser gesagt, es handelte sich um eine ultimate Aufforderung) doch deutlich "dezenter" zu spielen als meine jeweilge Partnerin und ich es gewohnt waren um "die viele Neulinge die heute anwesend sind" nicht zu "verschrecken". Und das auf einer als Playparty ausgewiesenen Veranstaltung in einem als SM Club...

Klar, wenn es dort von in Latex gewickelten Vanillas die "das mal ausprobieren" oder "nur mal reinschnuppern" oder gar "auch mal bei den perversen" dabei sein wollen nur so wimmelt bleibts nicht aus das die nen Schock erleiden wenn ein SM Paar zur Sache geht und nach dem Aufwärmer gar weitermacht anstatt die "oberharte Session" nun gefälligst abzubrechen, Besonders "lustig" sind dann die, die entweder dümmliche Commenti abgeben oder gar meinen sich einmischen zu müssen. Ich werde das dumme Gesicht einer nicht mehr ganz jungen Dame niemals vergessen die sich bei einer harmlosen Wachssession "schützend" zwischen micht und meine Partnerin warf und von IHR eine schallende Ohrfeige kassierte weil sie sie grade voll aus dem Space gerissen hatte....
Richtig
Zuerst sollte man sich mal ansehen wer! BDSM praktiziert,dann wird einem schnell auffallen warum es jetzt so praktiziert wird,wenigstens zum größten Teil.
Früher warst du ein "guter Dom" wenn du dein Programm verstanden hast durch zu ziehen,heute bist du einer wenn die Sub am ende des Jahres noch bei dir ist weil du immer schön ihre Komfortzone beachtet hat.
Da wird ja das Haar am Sack des Doms schon zum Tabubruch hochsterilisiert.
Und wenn ich mir den ein oder anderen "Dom" anschaue,kein Job eine Messi Bude keine Mobilität aber einen auf dicke Hose machen welche Sub die mit beiden Beinen im Leben steht wie es so schön heiß nimmt so einen Dom ernst und lässt mit ich machen was er ansagt.
Viele Subs haben so einen Arsch voll Probleme (Doms allerdings auch) die wollte ich einfach nur in den Arm nehmen,da käme mir BDSM egal ob schmutzig oder nicht erst gar nicht in den Sinn.
*******ssa Frau
5.651 Beiträge
Themenersteller 
Habe leider keine Likes mehr:
vielen Dank für deinen Beitrag, Iwan! *top*
**********eaena Paar
63 Beiträge
Den Eindruck habe ich so nicht.

Es gibt mittlerweile ein so breites Angebot an Parties, dass jede Nische abgedeckt wird. Dabei sind natürlich Parties, die sich explizit an Anfängt, an ‚Softies‘ oder an beliebige Subgruppen richten. Wenn man natürlich auf jeder Party das eigene ‚only true SM‘(tm) ausleben möchte, führt das vielleicht zu Konflikten mit der grundlegenden Ausrichtung der Party.

Auf der anderen Seite ist es auch einfach geworden Parties zu finden, auf denen explizit härter gespielt wird und weniger komische Blicke kommen.

Klar waren auch wir schon auf Parties, die zu uns und unserer Art zu Spielen nicht gepasst haben. Aber das muss ja nicht immer an den anderen liegen. Unterm Strich kommen wir (mit ein wenig Vorauswahl der richtigen Veranstalrungen) auf unsere Kosten. Es gibt genug Parties, bei denen man sich gegenseitig durch den Raum prügeln, blau schlagen oder aus Näpfen essen kann. Gleichzeitig gibt es dann auch Veranstaltungen, bei denen ungern andere mit fremdem Blut vollgespritzt werden, oder es mehr um Sehen/gesehen Werden und Reden geht.

Jeden das Seine. Ich begrüße eine größere Vielfalt an Möglichkeiten.

Lupus

(Disclaimer: vll redet ihr von einem anderen ‚früher‘ als ich - ich kann das Thema natürlich nur für die letzten ~15 Jahre beurteilen. Falls es um die wilden 70er-90er geht, entschuldigt bitte meinen unqualifizierten Kommentar *zwinker* )
Die Diskussion erinnert mich an Gespräche über die "gute alte Zeit".

Vor 26 Jahren war ich auf einer meiner ersten BDSM Partys. Die Gäste waren alle einander bekannt und die location war nur über geheime Schleichwege zu erfahren. Es war in einem Hinterhof in München und am Eingang musste ich ein kennwort sagen. BDSM wurde geheim gelebt und darüber geredet hat so gut wie niemand. Kaum jemand sprach auf den Parties. Man war in der Gruppe, aber blieb unter sich. Es gab kaum Equipment zu kaufen und Partnerinnen zu finden, war ein echter Kampf... Alle waren Vanilla, niemand stand offen zu BDSM.

Wenn ich eine location zum spielen suchte, war es meist ein rot oder schwarz gestrichener Raum mit einem Andreaskreuz. Punkt.

BDSM offen lebte die schwule Szene. Da waren tops, subs, Doms, Fetische, alles wurde gelebt.

Wann gab es in eurer Gegend den ersten Stammtisch?

Die Veranstalter von BDSM Parties haben es nicht leicht. Und da ist es normal, dass man innerhalb gewisser Regeln und Strukturen feiert. Hartes Spiel war noch nie Partytauglich. Es gibt so viele Veranstaltungen, wenn ihr da nichts findet, das euch zusagt: mietet eine location, ladet eure Gäste ein. Oder mietet eines der zahlreichen SM Apartments.

Ich erinnere mich noch gut daran, wie der erste Sattler mich ansah, als er bei meiner Frau für Halsbänder, Arm- und Fußfesseln Maß nahm. Ich bin sehr froh, dass ich nicht mehr so schief angesehen werde...
**********urple Paar
7.732 Beiträge
Auf Kommerz(iellen) Veranstaltungen ...
... ist mir das auch schon so aufgefallen. Es geht mehr um den Schein als um das Sein. Sehen und gesehen werden, aber ja nicht zu heftig, denn dadurch werden zu viele dieser gut zahlenden und massenhaft einströmenden hippen Menschen abgeschreckt, die BDSM für eine "must have" - Modererscheinung halten.

Viele Möglichkeite sehe ich da leider immer weniger, eher einen immer ähnlicher werdenden Einheitsbrei mit etwas BDSM, Fetisch, Wifesharing, CMNF oder CFNM, viel Swingerclubathmosphäre mit Technountermalung.
Das Motto: Nichts muss, Alles kann, aber bitte angepasst und nicht zu individuell und vor Allem so dass es Breitenpublikumswirksam und Stinotauglich ist ist.

Wir haben die Konsequenzen gezogen und man sieht uns immer weniger in Clubs und auf solchen Veranstaltungen. Wir veranstalten unsere kleinen, aber feinen privaten Partys eben selbst, mit Menschen die uns passen und die zu uns passen.

LG BoP (m)
*******ssa Frau
5.651 Beiträge
Themenersteller 
Die Veranstalter von BDSM Parties haben es nicht leicht.

Weil sie nur die Kohle sehen und mitunter sogar Stammgäste mit ihren neuen Regeln vergraulen - exakt so erlebt, da durfte früher jeder so sein wie er wollte, es war eine SM-Party wo alle da waren: die braven und die versauten. Und nun passen sich genau die gleichen Veranstalter an, um mit der Zeit zu gehen.
Wer will schon Gesellschaftsfähig sein.
Wer anfängt sich der der “Norm“ der Gesellschaft anzupassen wird merken das er/sie S/M als Spiel versteht.
Ist es aber nicht deutlich mehr? JA.
*******ssa Frau
5.651 Beiträge
Themenersteller 
Wer anfängt sich der der “Norm“ der Gesellschaft anzupassen wird merken das er/sie S/M als Spiel versteht.
Ist es aber nicht deutlich mehr? JA.

JA!
*top*
****yn Frau
13.440 Beiträge
Ich weiß nicht, wie es früher war. Ich bin ja noch sehr neu. Ich weiß nur, dass recht schnell mal große Augen gemacht werden, wenn es heißt, dass mein Dom und ich kaum Regeln haben, auch kein Safeword, dass Grenzen auch mal überschritten werden, oder eben mein Freund beim Spielen auch mal so zulangt, dass Blutergüsse und Prellungen entstehen und ich mir beim Raufen auch mal Verletzungen zuziehe. Ich lasse mich auch ohnmächtig würgen. Da sind viele dann aus dem Gespräch raus. *snief*

Ich war noch nie auf BDSM-Parties und hätte jetzt auch ehrlich gesagt wenig Lust auf Parties mit extrem strengem Regelwerk wie Halsbandpflicht. Halsbänder stören bei bestimmten Praktiken enorm, bei anderen sind sie toll.
*********elin Paar
1.539 Beiträge
(Er schreibt)
Ich finde das Lamento über die angeblich "gute alte Zeit", in der noch das "richtige, echte SM" gelebt wurde, immer etwas amüsant. Die Klage wurde nämlich schon in den 90ern öffentlich in Szenemagazinen geführt - das sollten eigentlich alle Silberrücken wissen, die sich bei dem Thema so richtig heiser brüllen können. *floet*

Für mich kann ich sagen, dass mir die "gute alte Zeit" viel zu schwul, zu englisch, zu maskiert und zu schmuddelig war. Ich habe mich da rausgehalten. Mit der modernen Szene, die viele Cross-Over-Elemente hat, komme ich deutlich besser zurecht. Da nimmt man sich einfach nicht mehr so furchtbar ernst.

Selbstverständlich nerven reine Swinger, die sich auf BDSM-Events verirren und da das Tatschen und Onanieren beginnen. Ich finde aber Leute nicht weniger irritierend, die ihre Sub anweisen, mir ihre markierten Genitalien ins Gesicht zu halten, während ich noch so plaudernd im Sessel sitze. *nixweiss*

Das Angebot ist mittlerweile so differenziert, dass sich die DS-Fraktion nicht mit den SM-no-Sex-Leuten in einem vollgequalmten Keller herumdrücken muss. Das werte ich nicht als Menetekel des Untergangs des sadomasochistischen Abendlands, sondern begrüße es als erweiterten Spiel- und Freiraum.

Die Leute waren früher nicht härter oder versauter, sondern zahlenmäßig weniger. Wer hart spielen will, kann das tun - er muss sich nur verlagern, wie sich die ganze Szene verlagerte. Ich beschwere mich als Freund harter Kampfkunst ja auch nicht über das explodierende Angebot an "Selbstverteidigungs"seminaren, Fantasiekampfsystemen und Qigong-Gruppen. Natürlich nervt es mich, dass durch die stark gestiegene TeilnehmerInnenzahl mein Krav Maga zu etwas zwischen Zirkeltraining und robustem Aikido verkommen ist. Man darf niemand mehr wehtun. *nixweiss* Also suche ich mir einen anderen Anbieter - bei dem ich auch einige Teilnehmer von früher wiederfinde, denen es genauso ging wie mir.

Im BDSM sind die logische Folge doch die Privatpartys, wie sie von blackownspurple oder auch von uns angeboten werden. Parallel gibt es immer wieder kommerzielle Events, die in dieselbe Richtung weisen. Letztlich liegt es da beim Veranstalter, die Gäste mit Blick auf den Veranstaltungscharakter zu filtern. Es gibt durchaus ein paar Veranstalter, die sich da viel Mühe machen, damit am Ende Leute zusammenkommen, die zueinander passen und sich nicht schiefe Blicke zuwerfen. Es werden sich immer die Leute zusammenfinden, die ähnlich ticken.
******iyo Frau
700 Beiträge
Meckern über die moderne Zeit...
...können also auch BDSMler? Spannend.

Ich find es toll, dass normale Menschen in der heutigen Szene und auf Partys unterwegs sind. Nichts ist schlimmer als “Doms“ die unerfahrenen Subs im Weg stehen und jobtechnisch und gesundheitlich schaden, weil sie meinen, domsig sein zu müssen.
Und ich hab durch solche Partys herausgefunden, dass ich dominant und manchmal etwas maso bin. Ich weiß genau, wie ich geschlagen werden möchte und lache auch gern und viel beim Spiel und dem Sex danach oder währenddessen. Sex und BDSM ist einfach Spaß und Wellness. Es geht um immerhin um Hormone. Einziger Nachteil sind halt Spuren, die länger anhalten. Ich versuche starke und lang schmerzhafte Spuren zu vermeiden, weil bei ner Sportpause von über einer Woche der gesundheitliche Aspekt eines Spiel flöten geht.
Also was “schmutziges“ kann ich mir jetzt nicht vorstellen. Ich find es auch nicht schmutzig, wenn auf Partys Tränen kullern oder Frau nachher zugedeckt auf nem Sofa in der Ecke zitternd Tee trinkt. Alles was zum körperlichen und psychischen Wellnessprogramm beiträgt ist doch super *g*
*******ssa Frau
5.651 Beiträge
Themenersteller 
Alles was zum körperlichen und psychischen Wellnessprogramm beiträgt ist doch super

Für den, der BDSM als solches betrachtet.

Thema ist hier aber nun mal die härtere Gangart.
****al Mann
3.023 Beiträge
Ich würde zu der guten Zusammenfassung von MeFaustOFelin noch einen Punkt hinzufügen, der außerhalb der Szene selbst oder ihrer Veränderung liegt.
Der Zeitgeist insgesamt ist deutlich in Richtung Vorsicht, Ausdiskutieren von Kleinigkeiten und Awareness gegangen, und das schlägt sich dann halt auch darin nieder, der einen oder anderen nervigen Auseinandersetzung über YKIN[M/O]K im öffentlichen Rahmen aus dem Wege zu gehen.
Und letztendlich ist manches einfach nur generationsbedingt. Die Szene der 50jährigen ist eben nicht die Szene der 25jährigen (und die werden das in 25 Jahren auch wieder merken). Kann man für sich bedauern, ist aber in anderen Subkulturen nicht anders.
****000 Mann
19.043 Beiträge
*********elin:
Ich finde das Lamento über die angeblich "gute alte Zeit", in der noch das "richtige, echte SM" gelebt wurde, immer etwas amüsant. Die Klage wurde nämlich schon in den 90ern öffentlich in Szenemagazinen geführt - das sollten eigentlich alle Silberrücken wissen, die sich bei dem Thema so richtig heiser brüllen können. *floet*

Die Welt geht unter und früher war alles besser. Dieses Lamentieren ist etwa seit 3000 - 5000 Jahren belegt. In jeder Kultur. In jeder Subkultur.

*oede*
****era Frau
1.448 Beiträge
Thuri, Yola, ich verneige mich (also rein faktisch 😁) und gebe euch in ALLEN Punkten recht
*******ssa Frau
5.651 Beiträge
Themenersteller 
Ich sehe diesen Thread weder als Meckern noch Lamentieren.

Sind wir nicht alle glücklicher, wenn wir auf Gleichgesinnte treffen und uns austauschen können, wenn wir auf jene treffen die uns verstehen und man gemeinsam schwelgen kann?

Meckern tun eigentlich die anderen, diejenigen die erschrocken schauen wenn eine devote Frau von ihrem Herrn auf einer Playparty geohrfeigt wurde und dies im Kommentarbereich der Party anschließend kundtun müssen, wie schrecklich diese grobe Gewalt war und das schließlich dort nichts zu suchen hat!

Die ganz lieben und braven auf den Parties werden hingegen eher bemitleidet, aber mit einem freundlichen Lächeln bedacht. Ok mag man als Falschheit auslegen, aber lieber ehrlich tun als unangemessen etwas rauszuposaunen.

Meine Meinung.
*g*
*******ssa:
Die Veranstalter von BDSM Parties haben es nicht leicht.

Weil sie nur die Kohle sehen und mitunter sogar Stammgäste mit ihren neuen Regeln vergraulen - exakt so erlebt, da durfte früher jeder so sein wie er wollte, es war eine SM-Party wo alle da waren: die braven und die versauten. Und nun passen sich genau die gleichen Veranstalter an, um mit der Zeit zu gehen.

Wer schon einmal eine Veranstaltung organisiert hat, weiß wie wichtig es ist, neue Kunden anzuziehen. Jeder Markt (gerade Event und Gastronomie) verändert sich mit dem Publikum. Ich kann nicht sagen, dass das Umfeld weniger hart geworden ist.

Ich kann aber sagen, dass respektvoller Umgang und Sicherheitsbewusstsein in den letzten Jahren zumindest in meinem Umfeld ein wenig zugenommen hat.
Darf SM nicht mehr so dreckig sein wie früher, ist meine Frage?
Muss SM gesellschaftsfähig werden?
Warum will jeder immer und überall anerkannt werden und verleugnet sich letztendlich selber?

Ich sag mal so, im größten Club bei uns habe ich schon lange keine wirklich tiefgehende SM Session gesehen. Das wird immer weniger. Das zieht sich zunehmend wieder ins Private.

Selbst habe ich auch schon lange keine Lust mehr, auf solchen Veranstaltungen zu spielen. In Zeiten, wo böse gucken können schon einen Dom ausmacht und SM beginnt, der Freundin zu sagen: "Blas mir einen", ohne Bitte und Danke zu sagen.

Swinger haben in ihren Clubs ein ähnliches Phänomen. Die Tänzer. Da wird nämlich kaum noch gevögelt. ^^

Das ist so ein Ding, dass es schick und gesellschaftlich Mode ist, sich mit Verruchten zu umgeben. Die Leute denken, sie gehören dazu, auch wenn sie nur daneben stehen. Das kann man feststellen und die Konsequenzen ziehen.

Ich habe schon viele solcher Gäste sich beschweren hören auf Party, dass nix los sei. Das reguliert sich also bereits.

Schreibt Sie
****al Mann
3.023 Beiträge
Ich erinnere mich an die erste Party eines schon lange nicht mehr existenten SM-Cafés in Dresden Anfang der 2000er, bei der eine der Maximen hieß: "Wer etwas nicht ansehen will, soll halt weggucken." Das wurde bereits damals nicht nur aus Jux und Geikelei so gesagt, sondern weil es die Diskussion, ob "sowas noch SM" und "bestimmt nicht SSC" sein könne, zu dieser Zeit auch schon eine Weile gab.
Daß manche Doms nur "böse gucken" oder bloß "therapeutisches Heilpeitschen" betreiben, war gleichfalls schon vor langer Zeit Gegenstand von gegenseitigen Gehässigkeiten.
(Ebenso kenne ich Leute, die auch schon vor einigen Jahren bloß zum Tanzen und - besonders Damen - fürs Buffet in Pärchenclubs gegangen sind.)

Nichts Neues unter der Sonne.
*****lnd Mann
27.765 Beiträge
Eine Ex-Kollegin
sang als Chansonniere mal den Titel Wo ist der Schnee vom vergangenen Jahr? der natürlich viel weißer war, die Wiesen viel grüner und saftiger. Kann ja sein, dass davon manches stimmt im Augenblick, aber aus Momentaufnahmen etwas ableiten wollen?

Natürlich empfand ich BDSM früher anders als heute, da ich in meiner eigenen Entwicklung meines BDSM fortgeschritten bin und andere Kontakte habe als früher. Anders mag BDSM heute anmuten, aber weniger dreckig? Oder dreckiger? Das bezweifle ich, weil BDSM eine sehr persönliche Sache ist.

Früher war ich über Subs im Bannkreis der sogenannten Ligadoms und zeitweise zweifelte ich stark an dem, was mir darüber zugetragen wurde. Mir dämmerte, dass das sicher wahr war, aber bestimmt nicht das BDSM ausmachte, sondern bestenfalls einen Blick durch ein Schlüsselloch bescherte.

Überhaupt wehre ich mich gegen Zeitvergleiche. Wir leben im Jetzt unter heutigen Gegebenheiten- und das Jetzt können wir selbst so gestalten, wie es uns selbst gefällt. Ich muss nicht nach Anderen schielen, ob deren BDSM dreckiger oder unmöglicher oder beneidenswerter ist. Ich mach meines, basta cosi.
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