SM - früher im vergleich zu heute
ein pers.text den ich am 12.10.12 für ein forum geschrieben habe
und der auf meinem Profil, als HP, hinterlegt ist.
Bei den Angaben zu Jahren bitte auf heute hochrechnen. Danke
ich blicke auf über 35 jahre, reales sm leben, zurück
früher und heute teilweise so unterschiedlich wie sonne und mond
kontakte zu sm
früher:
ich habe auf dem land, tiefste provinz gelebt, weit und breit (für damalige verhältnisse) keine stadt in der nähe
der ort bestand aus 400 seelen (wobei die vermutung naheliegt das sie auch die kühe mitzählten) und zwei dorf-spelunken
die nachbardörfer wahren auch nicht wirklich attraktiver. sex und erotik wahren weitum ein tabu-thema, abgesehen von den platten stammtischgesprächen. doch trotzdem gab es die einen oder anderen, die in kleiner runde offen über sich und ihre art leben sprachen. so das man darüber auch in kontakt zu sm’lern kam und somit auch zu dem, was man heute “szene” nennt.
man traf sich gemeinsam in kleinen, streng geheimgehaltenen privatclubs. rein kam man nur, wenn man jemand kannt der einen mitnahm und vorstellte. die kreise, in welchen ich mich bewegte, wahren tw. im wallis (genau am anderen ende der schweiz ich wohnte), im kt. graubünden, am bodensee schweizerseite oder sehr oft auf der deutschenseite. die kommunikation verlief über telefon (damals noch fest an der wand verschraubt) per briefpost und mund zu mund weiter sagen. funktionierte übrigens damals prima. es wurde ein termin vereinbart wo und wann und wer zusagte ist , ausser wirklich höherer gewalt, auch erschienen.
heute:
ein mausklick und schon hat jemand das gefühl bereits mitten drin zu sein
events zu hunderten im net angeboten, mittels klick wird oft schnell angemeldet und in der hoffnung es gibt was besseres , tun dies einige gleich bei 3 events am gleichen tag, erscheinen tun einige jedoch zu keinem
partyverlauf
früher:
kleine, wie schon erwähnt, geheime, räume, gewölbekeller oder privatwohnungen
alle meist mit einer bar ausgetattet wo man sich hinsetzte und locker flockig unterhielt, über all möglichen themen
ohne zwang, ganz locker. die einrichtungen je nach örtlichkeit sehr unterschiedlich. ein strafbock und ein grosser stabiler tisch mit an allen ecken ösen wahr jedoch überall vorhanden. an einigen orten gab es auch ein kreuz, streckbank ketten von der decke. im grunde wie heute, nur oft einfacher aber nicht weniger funktional meist sogar muldifunktional wenn ich mich so an die tische zurückerinnere.
wer lust hatte zu “spielen” tat dies ohne grosses aufheben daraus zu machen. man stand einfach auf, und begann (meist begann es sowiso schon an der bar. wer lust hatte gesellte sich mit gerührendem abstand als zuschauer dazu. oder wurde aufgefordert mitzumachen. man kannte sich ja meist.
wer sich wirklich daneben benahm flog gnadenlos raus. jeder lebte dabei sein ganz eigenes sm. die einen hart bis sehr hart, andere eher soft, einfach zwanglos wie es jedem gefiel. peitschen, fesseln etc. brachte jeder selbst mit. wer nichts dabei hatte, pech gehabt. gv gab es oft während oder nach der “session” geblasen wurde da wo es gerade gefiel ob an der bar oder oder
heute:
achtung ich schreibe hier von öffentlichen veranstaltungen nicht privaten in kleinem kreis!
öffentliche tw. massenveranstaltungen. tw. durchorganisiert bis zur position die sub zu füssen ihres partners einnehmen muss. (veranstalter sind da in den vorgaben tw. sehr kreativ)
meist eeht es mehr um sehen und gesehen werden. “spielt” man kommen zuschauer tw. so nahe das es jegliche grenzen überschreitet. fast jede sub wird als freiwild betrachtet und einige doms haben das gefühl, das sie sich frei und ungefragt bedienen können. spiele werden öfters lautstark kommentiert im sinne von: ach das tut doch weh, der haut ja richtig. ich würde da viel härter schlagen, wiso nimmt der nicht die gerte und so weiter
gv ist an sm anlässen eher verpönt, ein dom der seine eigene partnerin vögelt wird schräg angesehen. die sub jedoch von andern vögeln lassen das ist dann wieder genehm.
kleidung
früher:
jeder hat sich gekleidet wie es zu ihm passte, die einen dunkel, andere ganz bunt. manche in lederhosen, manche in jeans, im sommer auch mal shorts, sogar blusen mit blümchenmuster wahren erlaubt. man kleidete sich meist so wie man sich zu einem essen in ein gutes retaurant gewandet hätte. (klar konnte man auch uniform oder o-ähnliche kleider tragen wahr aber meist nur für spezialanlässe wie z.b. ein geburtstag (die wurden oft sehr ausschweifend gefeiert) oder silvester etc. aber es wahr immer so das die kleidung kein hindernisgrund für einlass wahr.
heute:
bei vielen veranstaltungen gibt es bereits eine kleidervorschrift die sich dresscode nennt. einlass meist nur in LLL oder fantasie etc. ob jemand sm lebt oder nicht wird via kleidung definiert. egal wie lange jemand sm lebt, hat man kein dresscode ist man kein sm’ler und findet keinen einlass. erinnert mich öfters eher an fasching wie an sm. sehen und gesehen werden ist oft trumpf
tabus:
gab es auch schon früher aber nicht in form von listen. man sprach kurz wiso das oder jenes nicht (z.b. geht geundheitlich gar nicht oder heute nicht) und das wahrs. kein tam tam
grenzen
ja auch die gab es früher. doch auch hier ohne jegliche liste stopworte? ein fremdwort man blieb während der “session” im dialog. nein kein gequassel und lamentieren, sondern beobachten sich wirklich aufeinander einlassen. top verstand wann ein schrei eine grenze anzeigt oder pure lust.
sklavenverträge, neigungsbögen, strafbücher und co. habe ich, bevor das internet einzughielt nicht gekannt und ich verweigere mich solchem auch bis heute erfolgreich, den ich weiss ja das es super ohne al das geht und prima erfüllend gelebt werden kann.
es gab auch keine männer die meinen sie müssten eine fremde frau gleich mit sub oder sklavin etc. ansprechen. umgekehrt erwartete auch kein mann das man ihn gleich mit: herr, meister, dom etc. anspricht. wir hatten unsere reale namen oder schwerzhafte spitznamen. kalr nannte man seinen partner auch SIR etc. doch dann handelte es sich um partner mit welchen man schon länger zusammenwahr und das auch dann nicht als muss sondern eher als kosename.
manchmal frage ich mich: wie konnten wir nur ohne internet sm leben?
für mich pers. wahr früher in dem bereich vieles einfacher, freier und offener
und trotzdem wahr früher nicht alles besser doch für mich pers. trotz verdeckten clubs etc. einfacher
und bitte lest das ich nicht alle schreibe sondern stets einige oder viele. den auch früher gab es negative wie positive menschen im bereich sm, wie es diese auch heute gibt.
wurde ein etwas langer beitrag
doch er hätte noch viel länger werden können wenn ich alles zu früher und heute reingepackt hätte.