Tja,
Das ist eine schwierige Frage und natürlich sagt beinahe jeder aus reflex: Ich würde mich nicht anpassen.
Es ist verständlich:
Was ist jemand, wenn er sich anpasst und soweit (ver)formen lässt, dass sein gegenüber ihn/sie akzeptiert?
Ist er/sie dann noch er/sie "sich selbst treu" oder ist er/sie nur ein Abbild nach Schema 08/15.
Anpassen ist somit der Falsche Ansatz.
Es ist vielmehr ein Kompromiss. Eine Lösung, die meistens beiden nicht 100% gefällt, aber genügend Freiraum jedem bietet, dass man sich selbst treu sein kann.
Natürlich Oberflächlichkeiten wie Behaarung, Kleider sind Kleinigkeiten. Dinge wie "wie weit fährt man", "geht man in den Ausgang in Lokal X" sind hingegen wieder Dinge, bei denen beide bereit sein müssen mal "Kompromissbereitschaft" zu zeigen.
Schlussendlich ist nicht die Frage: Wie weit ist man bereit sich anzupassen. Sondern vielmehr "wie oft ist man bereit dem Gegenüber den Vortritt/Entscheidung zu überlassen". Klar, manche würden es als "Wortklauberei" betrachten, aber Anpassungen sind Dinge die langfristig bleiben sollten, Kompromisse sind Situationsabhängig
Und ich sehs so:
Genau die Differenzen und Kompromisse machen eine Beziehung aus. Mit einem Spiegelbild kann jeder selber leben, dafür braucht es keine zweite Person. Es ist wichtiger "eine Ergänzung/Bereicherung" zu finden, auch wenn diese nicht Reibungslos läuft (auch das gehört zum Reiz einer Beziehung, wenn auch selten im Zeitpunkt der Situation).