Was ich nicht verstehe
Jeder akzeptiert die Aussage, dass die Mehrheit der durchschnittlichen, gesunden Menschen zwei Beine, zwei Arme, einen Rumpf und einen Kopf haben.
Niemand würde in eine solche Feststellung eine Wertung hineindeuten oder sie als „Gleichmacherei“ empfinden – alle Menschen bleiben Individuen, trotz der offensichtlichen Gleichartigkeit und -wertigkeit.
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Die Mehrheit der durchschnittlichen, gesunden Frauen der Menschheit haben überwiegend gleichartige innere und äußere Geschlechtsorgane. Diese sind anders beschaffen als die – auch hier gleichartigen – inneren und äußeren Geschlechtsorgane der Mehrheit durchschnittlicher, gesunder Männer, und zudem funktionieren sie geschlechtsspezifisch unterschiedlich.
Niemand würde eine solche Feststellung als Auf- oder Abwertung des einen oder anderen Geschlechts verstehen und auch nicht als Gleichmacherei – auch durch diese Feststellung wird die Individualität der Frauen oder Männer nicht in Zweifel gezogen.
Von Gleichartigkeit von Männern und Frauen kann hinsichtlich ihrer unterschiedlichen Geschlechtsorgane allerdings nicht mehr gesprochen werden – da unterscheiden sie sich, nicht als Individuen, sondern wahrnehmbar als identifizierbare Angehörige eines bestimmten Geschlechts - die Gleichwertigkeit bleibt indes erhalten.
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Was ich nicht verstehe sind manche Reaktionen auf eine (wissenschaftlich begründete) Feststellung wie diese:
Die Mehrheit der durchschnittlichen, gesunden Frauen der Menschheit haben überwiegend ein weites Gesichtsfeld und nehmen alle darin sichtbaren Objekte annähernd gleichwertig wahr („Breitbandscanner“), während die Mehrheit der durchschnittlichen, gesunden Männer der Menschheit einen eher fokussierten Blick mit einem Beobachtungszentrum („Punktscanner“) haben.
Auch in dieser Aussage wird lediglich ein (nicht-sichtbarer, aber erlebbarer), geschlechtsspezifischer Unterschied dargestellt – es handelt sich genauso wenig um Gleichmacherei wie bei der Aussage zu den Geschlechtsorganen. Eine Wertung enthält diese Aussage auch nicht, die Gleichwertigkeit beider Geschlechter wird nicht in Frage gestellt und an keiner Stelle wird einem der beiden Geschlechter die Individualität abgesprochen.
Dennoch wird teilweise mit aller Vehemenz bestritten, dass so etwas möglich sein kann (hierbei handelt es sich nämlich um einen gehirntechnisch bedingten Unterschied), während die für jedermann sichtbaren Unterschiede klaglos akzeptiert werden und nicht zu der Unterstellung führen, darin wäre eine Wertung oder Gleichmacherei enthalten.
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Geht es einfach nur ums Sichtbare? Unsichtbares kann und darf nicht sein?