Kompliziert - das kommt auf den Betrachter an. Im Zwischenmenschlichen können meiner Wahrnehmung nach die meisten Frauen sehr viel mehr Informationen aufnehmen und verknüpfen als die meisten Männer. bekommen mehr Zwischentöne mit, agieren dabei quasi automatisch auf Metaebenen (Intuition genannt) und stürzen die meisten eher geradlinig denkenden Männer damit in Verständnislosigkeit. Frauen können meist auch mühelos mehrere Themen miteinander in Beziehung setzen, wie auch mehrere Dinge gleichzeitig tun, was die meisten Männer schön ordentlich nacheinander verarbeiten.
Wenn ich im Beruf an einen Mann schreibe, beschränke ich mich daher auf die absolut notwenigen Informationen, weil sonst erfahrungsgemäß die Hälfte untergeht. Ich spreche langsamer und vermeide alles freundliche Geschnörkel und alles, was für ihn wahrscheinlich nach Themensprung aussieht.
Das ist ein bisschen langweilig, aber dafür nimmt er mich nicht als kompliziert wahr.
Es gibt auch Ausnahmen, die da durchaus keine Verständnisprobleme haben, aber die sind selten.
Ich zumindestens kann auch mehrere Gefühle gleichzeitig haben und bei anderen wahrnehmen, das bringt mich überhaupt nicht durcheinander. Ich kann mich auch angeregt unterhalten und gleichzeitig dem Gespräch am Nachbartisch zuhören (und darauf reagieren). Ich denke gelegentlich bewusst assoziativ, nicht logisch-linear, weil das viel schneller geht. Nur kann mir dann halt kaum jemand folgen, deswegen halte ich mich mit dem Ergebnis inzwischen zurück, bis alle so weit sind.
Kompliziert? Ich kann auch "simpel" und geradlinig-linear, also aus der Außensicht mal ja mal nein.
Andere Frauen (und gelegentlich mich) empfinde ich nur dann als kompliziert, wenn sie nicht wissen, was sie wollen. Dann muss man halt reden - während bei Mannern "etwas tun" hilft, die Gedanken oder Gefühle zu sortieren.
Manner fahren bei ihren Frauen gut mit der Frage: "Blaumann oder Rotwein?" Also: Soll ich etwas machen, oder willst du nur reden?
Kompliziert ist das eigentlich nicht...