Ich glaube, hier werden einmal mehr und viel zu oft die hehren Moralansprüche an eine -natürlich möglichst lebenslange- Beziehung einerseits mit den Wohlfühlfaktoren beim Austausch von Körpersekreten und Zärtlichkeiten andererseits verwechselt.
Dabei stelle ich mir vor, dass ein sehr körperbewusster Mensch durchaus viel besser körperlich kommunizieren kann, als ein bloßer Kopfmensch, der sich vielleicht regelmäßig selbst im Weg steht. Phantasie, Körperbeherrschung, Empathie, sind das etwa alles Synonyme von Intelligenz? Njet. Im Gegenteil, der Begriff Intelligenz ist doch sehr schwammig schon von seiner Definition.
Vielleicht möchte der Eine oder Andere im Rentenalter tatsächlich lieber abends mit seinem Beziehungspartner am Kamin und vor dem Bücherregal sitzen und gemeinsam Kant lesen.
Hingegen glaube ich, dass bei einer körperlichen Begegnung andere Fähigkeiten "zählen" als z. B. lexikalisches Wissen oder problemlösendes Denken. In so einer Situation erwarte ich Herzenswärme, Mitfühlen, Beobachtungsgabe, Hingabe, Verschmelzung, Körpergefühl. Das ist für mich nicht zwangsläufig gleichbedeutend mit "Intelligenz" (oder dem, was sich "Intelligente" darunter vorstellen mögen).
Es gibt also noch Hoffnung für Doofe wie mich.