"Würdevolles" Altern definiere ich immer so, dass man nicht nur alt ist, sondern auch alt aussieht und sich wie "alte Leute" anzieht. Und dann Sprüche raus haut, wie "Früher war alles besser", "die heutige Jugend..." oder "kannst du dir nicht was anständiges anziehen."
Meine Eltern und Großeltern haben mit zunehmendem Alter dann auch Oma- und Opa-Klamotten getragen und hatten Oma- und Opa-Frisuren. Die haben ganz bestimmt geglaubt, dass man so in Würde altert.
Ich war noch keine 40, da sagte meine Mutter öfters wegen meines Outfits zu Mir: "Du bist doch keine 20 mehr."
Ich hatte aber nun keinen Bock, Opa-Klamotten zu tragen und Heino zu hören.
Ich sage jedem ohne mich zu schämen, dass ich 60 bin. Ich muss beim Alter nicht schummeln.
Aber ich trage noch genau so wie vor 40 Jahren Jeans und T-Shirts und Lederjacken und Ohrringe.
Ich besitze bis heute noch keinen Anzug und keine Krawatte. Ich besitze noch nicht mal ein Hemd, sondern nur T-Shirts (sieht man mal von den Frauen-Klamotten ab).
Das hat alles nichts damit zu tun, dass ich mich jünger machen möchte. Ich sehe es nicht ein, warum man sich künstlich älter machen muss.
Und ich sehe auch nicht ein, dass man im Alter "seriös" wirken soll.
Ich habe mir als Jugendlicher (wie wohl die meisten Jugendlichen) vorgenommen, niemals so zu werden wie meine Eltern. Das habe ich gepackt. Auch geistig.