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Ich weiß, die Frage an sich klingt eigentlich richtig dämlich, aber…
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Liebesentzug als Strafe

********lack Frau
19.366 Beiträge
@*********_love

Sie hat dieses Buch aus ihrem Fachgebiet heraus geschrieben, aber selbst eingeräumt, das es durchaus auch auf Männer zu trifft. War auch etwas in die Richtung geplant, aber ich weiß nicht ob es dazu gekommen ist.

WiB
*******nd29 Mann
736 Beiträge
Das ist so eine Sache...
...mit der Strafe. Also ich will sicher nicht manipuliert werden. Es ist ja aber fast nicht möglich nicht zu manipulieren. Wer kann für sich sagen, dass er immer nur das Wohlempfinden des anderen im Auge hat. Man sucht ja auch Anerkennung und will seine eigenen Wünsche nicht gänzlich untergehen lassen.
So kenne ich Liebesentzug in der Beziehung und leide darunter immer sehr heftig. Würde ich erkennen, dass es als Strafe angelegt ist, würde ich meiner Wege ziehen. Meist ist aber Liebesentzug die Folge des Verletztwerdens und damit nicht unbedingt steuerbar. Das sehe ich dann wieder als sehr hilfreich, weil es dazu motiviert die Beziehung zu entwickeln.
*******_nw Frau
7.609 Beiträge
Für mich besteht der Unterschied ob es sich um Liebesentzug handelt im Kalkül. Ein vorübergehender Abstand, physisch oder psychisch, der unmittelbar durch eine emotionale Betroffenheit ausgelöst wird zählt nicht darunter. Wenn möglich sollte ein solcher Abstand nicht beschuldigend oder bestrafend ausgeführt werden, aber wer kann schon für jeden emotionalen Notfall immer die Hand für optimales Verhalten ins Feuer legen. Manchmal muss man in einer (für einen selbst) kritischen Situation auch einfach nur weg ...
Egal ob das Verhalten bewusst oder unbewusst motiviert ist, sollte man es deutlich abgrenzen, denn sonst geht man selbst drauf.

Der andere versteht Gutmütigkeit nicht als Einladung, sich zu entwickeln, im Gegenteil, man nimmt ihm die Notwendigkeit das zu tun.

Man darf und sollte sich sehr wohl erlauben zu sagen „wir können sehr gerne darüber sprechen, was Dich wütend macht oder verletzt, aber so geht man mit mir nicht um, auch Du nicht“.

Die, die bewusst manipulieren wollen einen ja für dumm verkaufen.

Die, die unbewusst manipulieren sind nicht klar in dem Moment.

Beiden hilft enorm, wenn das Gegenüber klar ist und auch entschieden.
********chaf Mann
7.960 Beiträge
JOY-Angels 
Hmmm - gibt es das denn eigentlich wirklich oft, also dass es auch wirklich eine Strafe sein soll? Denn: Eine Strafe muss man doch ankündigen. Sonst ist es keine.

Ich habe drüber nachgedacht, was ich bislang hier so zu lesen bekam und auch real zu hören, da kam vielmehr, dass es Liebesentzug, also Kontaktentzug, was aufs selbe hinausläuft für den Empfänger, in der Regel spontan und ohne jegliche Vorwarnung gab. Die geblockte Person wird im wahrsten Sinne ins Wasser geworfen und es wird geguckt, ob sie drin ertrinkt oder nicht.

Ein "du hast einen Fehler gemacht, darum ist jeglicher Kontakt für die kommende Woche zwecklos, ich werde nicht antworten" oder Ähnliches habe ich bislang selten als Fall erzählt bekommen.

An jene, die solch einen Liebesentzug erlebt haben: Wie ging der denn vonstatten?
Vielleicht täusche ich mich ja, und es kommt doch häufiger mit Ankündigung vor als ich bislang denke.
Lasse mich da gerne eines Besseren belehren. Auch wenn ich es dann freilich nicht gerne höre dann, denn solch ein echter Liebesentzug als Strafe mit Ansage ist, finde ich, schon echt böse.
Ohne Ansage ist es nicht besser. Das passiert ja nicht immer bewusst.

Auf Dauer wirkt es aber wirklich zermürbend und schädigend. Das sollte man unbedingt ernst nehmen.

Bewusst oder unbewusst ist es psychische Gewalt.
Hmmm - gibt es das denn eigentlich wirklich oft, also dass es auch wirklich eine Strafe sein soll? Denn: Eine Strafe muss man doch ankündigen. Sonst ist es keine.

Eine Strafe muss ich nicht ankündigen
Sub kündigt mir ihre Verfehlung ja auch nicht an
würde sie es tun käme ich mir ziemlich verarscht vor
Und auf verarschen folgt................
********chaf Mann
7.960 Beiträge
JOY-Angels 
Wenn sie unmittelbar ist, musst du eine Strafe nicht ankündigen, da stimmt schon. Wenn du sie spontan übers Knie legst, weiß sie auch so, dass es eine ist. *zwinker*

Wenn aber auf einen Schlag der Kontakt unterbrochen ist ohne dass es angekündigt wurde, dann wirfst du damit Sub ins Chaos. Sofort. Ohne Vorwarnung. Das ist der GAU schlechthin, das Schlimmste, das einem Menschen passieren kann: Dass der (idealerweise) geliebte Mensch auf einmal nicht mehr da ist. Ohne zu wissen, warum eigentlich. Da gehen dann Kopfkinoszenarien von "o Gott, er ist weg/ich sehe ihn nie wieder" bis hin zu "Hilfe, ihm ist etwas Schreckliches passiert" sofort ins Hirn. Auch das ohne Umwege.

Angekündigt finde ich es auch bekloppt, aber das wäre dann wenigstens konsequent! Und: Ist der Zeitraum begrenzt, dann ist die Erlösung dahinter dann ja auch etwas wert.
Den Zeitraum offen lassend wäre dann für mich wiederum unnötige seelische Grausamkeit, die niemand verdient hat. Egal, wie groß das "Vergehen" vorher gewesen sein mag.
Da bin ich bei Dir
Da gehen dann Kopfkinoszenarien von "o Gott, er ist weg/ich sehe ihn nie wieder" bis hin zu "Hilfe, ihm ist etwas Schreckliches passiert" sofort ins Hirn. Auch das ohne Umwege.
Nur wenn ich eine Erklärung abgebe einen Zeitraum festlege wäre das ja schon wieder Fürsorge und kein Liebesentzug
Grundsärtlich halte ich die Strafe Liebesentzug für ziemlich fragwürdig
Ich könnte sowas nur durchziehen wenn die Liebe eh schon nicht mehr in mir wäre
Dieses im Regen stehen lassen ist nicht meins dafür bin ich zu wenig psycho Sadist
Angekündigt finde ich es auch bekloppt, aber das wäre dann wenigstens konsequent! Und: Ist der Zeitraum begrenzt, dann ist die Erlösung dahinter dann ja auch etwas wert.

Die ist nix Wert außer den Menschen zu konditionieren.

Legitimiert man sich das ernsthaft im Kontext „Spielbeziehung“?
zu wenig psycho Sadist

Nichts gegen SM Spielchen, wer meint, dass er da Spaß dran hat.

Aber mal ehrlich, runter turnen, wofür jeder Therapeut zu Recht seine Zulassung verlieren würde, wäre mir ein bisschen arg drüber.

Ich glaube nämlich nicht, dass ein(e) Sub abschätzen und somit kontrollieren kann, welche Folgen das hat, das sieht bei einem versohlten Hinterteil schon anders aus.

Und wenn da jemand massiv für empfänglich ist, dann fällt das für mich auch schon unter Missbrauch einer erkrankten Person.

Ich denke bei allem sexuellen Lustgewinn sollte man seine Grenzen kennen.

Ich hoffe, dass auch andere von sich sagen können, dass sie aus Psychosadismus keinen Lustgewinn ziehen.
********chaf Mann
7.960 Beiträge
JOY-Angels 
@*********_love, ich halte von diesem Instrument als Strafe auch überhaupt nichts. Dennoch mag ich mutmaßen, was an dieser Erlösung dennoch positiv sein kann.

Beispielsweise bedrängt sie ihn jeden Tag mit 100 WhatsApps, auf Arbeit, nachts ... einfach immer. Weil sie ja so verliebt ist. Er weist sie drauf hin, dass es ihm zu viel wird, er weiß doch, dass sie ihn liebt, sie soll ihm nur dann noch etwas schicken, wenn auch Inhalt drin ist AUSSER "ich liebe dich so sehr etc".

Sie hält sich nicht dran. Sieht es gar nicht ein, wieso, Liebe ist doch so etwas Schönes, soll er sich nicht so anstellen.

So. Und jetzt sagt er ihr dann "Du, so geht das nicht. Meine Arbeitskollegen reden schon hintenrum über mich, nachts brauche ich auch meinen Schlaf. Da du meine Bitte aber nicht respektierst, werde ich dich jetzt für fünf Tage lang blockieren. Dann kannst du dir ja überlegen, ob es nicht doch besser ist, mir nur ein paar Mal täglich, also weniger als 10 Mal täglich, etwas zu schicken, oder ob du, wenn es dir nicht gelingt, dann tatsächlich ganz auf Kontakt mit mir, wenn ich nicht bei dir bin, verzichten willst."

Das wäre eine "Strafe", die ich mir gerade noch so vorstellen könnte, wo Ursache und Wirkung direkt miteinander zusammen hinge. Sie erfüllt seine Bitte nicht, ihm weniger zu schreiben, respektiert diese nicht, also zieht er die Notbremse und macht für ein paar Tage ganz dicht. Das aber mit der klaren Ansage, dass sie in diesen fünf Tagen selbst mal drüber nachdenken sollte, ob sie so eine Kontaktstille, wenn sie sich sehen, wirklich will! Oder ob sie nicht doch sich zügelt künftig und sich immer dann, wenn sie wieder den Daumen über dem Handy hat, sich nicht doch sagen könnte: "Er weiß, dass ich ihn liebe. Das muss ich ihm jetzt nicht noch einmal schreiben."

Wie viel da zusammen kommen muss, damit ein Beispiel wirklich direkt einen Sinn ergibt, zeigt dann aber auch, wie selten es sinnvoll ist.
Ich persönlich halte von einem Instrument namens "Liebesentzug" rein gar nichts. *nein*
********chaf Mann
7.960 Beiträge
JOY-Angels 
Ach ja, die Erlösung besteht dann darin, dass er nach diesen fünf Tagen wirklich wieder auf macht. Und sie so weiß: Auf ihn kann sie sich verlassen. So grausam diese fünf Tage Funkstille auch gewesen sein mögen, es war wirklich "nur" eine Strafe und nicht hintenrum ein "tschüss, wir sehen uns nie wieder".

Dass Gedanken wie Letzteres da auch in diesen fünf Tagen drin sein könnten, halte ich für einigermaßen naheliegend.
Wenn er dann doch wieder da ist und ihr vielleicht nach diesen fünf Tagen liebevoll ein "Hey, wie geht es dir? Wollen wir uns heute abend treffen, hast du Zeit?" hinüberwirft, sind vielleicht alle Kopfkinodämonen ihrerseits sofort Geschichte. *g*
Das, was Du beschreibst ist ein Abgrenzen und völlig in Ordnung.

Dem stehen weder Ungewissheit noch Abwertung gegenüber.

Man kann es gut differenzieren. Ziehe ich mich FÜR mich zurück und bin dabei transparent ist das völlig legitim. Man kann sich auch nicht unendlich ausliefern.

Etwas völlig anderes ist es, wenn man mit den Gefühlen des anderen spielt, passiv aggressiv ist. Dem anderen suggeriert, dass er sich auf sein Gefühl nicht mehr verlassen kann, sich auf die Partnerschaft nicht verlassen kann. Dass er aus bloßer Willkürlich von jetzt auf gleich alles verlieren kann, wenn er nicht bis zur völligen Selbstaufgabe performt.
Umgekehrt ist es eine Sache einen erhöhten Kontaktwunsch zu haben in der Euphorie der Situation.

Eine völlig andere, wenn Räume um die gebeten wurde, nicht gegeben werden können.

Sprich würde die Person unter der erbetenen Ruhephase massiv leiden, dann sollte sie sich Hilfe holen. Das ist dann nicht mehr Liebe und Sehnsucht. Das ist dann schon emotionale Abhängigkeit.

Ein bisschen Sehnsucht ist okay und auch schön. Das darf natürlich sein.
*****e_3 Frau
2.064 Beiträge
Liebesentzug und Bestrafung durch das, was für eine Bindung existentiell ist (in einer LIEBESbeziehung ist es Liebe) gehört in die schwarze Pädagogik, die sich in gruseliger Vorzeit leider etabliert hat.
(Buchtipp "Am Anfang war Erziehung")

Dahinter steckt u. a. ein Denken, den Menschen "zu brechen", was für mich mit Liebe nichts zu tun hat.
Da mir jede Neigung fehlt, physischen - oder psychischen Schmerz in irgendwas Erstrebenswertes zu wandeln, ist Liebesentzug ein NoGo in der Partnerschaft UND in der Erziehung.

Als erwachsener Mensch kann man bei Liebesentzug die Koffer packen, was ich in jungen Jahren - in der Kindheit - natürlich nicht konnte.
Die Freiheit, das zu tun, ließe ich mir nie wieder nehmen, allerdings hatte ich auch noch nie einen Partner, der sowas legitim gefunden hätte.

Nicht wenige von uns sind da aus Kindertagen regelrecht traumatisiert.
Viele haben Bindungsängste und die zu überwinden hat null Platz für "Spielchen".
*nono*
********ne10 Frau
1.946 Beiträge
Liebesentzug als Strafe
Einfach mal in die Runde gefragt...

Wie seht ihr das,
ist Liebesentzug als Strafe für Fehlverhalten die „richtige“ Richtung?

Bin gespannt auf eure Meinung

Wen möchtest Du denn als erwachsene Person noch "erziehen"? Und Welchen Zweck soll das haben?

Kann sein, dass jemand aus Deiner Sicht "Fehlverhalten" zeigt. Sag es ihm mit einer ich-Botschaft. Wenn es ihm/ihr möglich ist und er/sie es möchte, wird Berücksichtigt was dich bedrückt. Ansonsten gilt PAL (Problem anderer Leute - darf jeder selber behalten, also auch wenn jemand an mir ein Problem entdeckt, was ihn selber betrifft (Projektion). Darf auch behalten werden.

Liebesentzug - Falscher Ansatz, falsche Richtung, da ist einfach alles falsch dran. Machen aber trotzdem viele.
Liebe Gee ..

Du hast ja schon selbst erwähnt /beobachtet .. in welche Richtung solch Liebesentzug führen kann .


Frau Soukie hat es wunderbar beschrieben , welch Auswirkungen diese Strafe nach sich zieht ..und das nach meinem Empfinden ,nur Ansatzweise .


Liebesentzug fördert nicht und mündet in keine Richtung..


Es hinterlässt nur Asche und Staub.



Und dafür , ist mir meine Lebenszeit mittlerweile zu heilig .
Geht gar nicht
Leider kenne ich dieses Gefühl des entzugs .kurz zur Erklärung wir führen keine Dom Sub Beziehung. Aber immer wieder kommt es vor ,dass von heute auf morgen alles anders ist ,es gibt auch keine Streits ,die vorausgegangen sind ,plötzlich wendet er sich ab ist distanziert spricht kaum ein Wort, kein kuss nichts .wenn ich ihn dann anspreche ist immer angeblich nichts .
Is ja schon ein sehr komplexes Thema. Ich glaub, ich fang mal mit der Kindheit an, denn da hat ja alles seinen Ursprung.
Liebe zeigen wir ja oftmals durch Aufmerksamkeit, egal ob nun in Form von Umarmungen, Streicheln, liebevollen Worten, all diese Zeichen von Zuneigung oder Liebe geben und empfangen wir als Aufmerksamkeit. Und das ist es, was alle Kinder wollen.... Aufmerksamkeit. Nun ist es leider so, dass wir als Kinder ja auch mal Dinge falsch machen, leider werden diese oftmals mit Strafen belegt. Das Kind aber, bekommt trotzdem Aufmerksamkeit, und da Kinder noch nicht zwischen negativer und positiver Aufmerksamkeit unterscheiden können, kann es dazu führen, dass mehr negatives Verhalten gezeigt wird, um Aufmerksamkeit zu bekommen. Ein Mechanismus, der nur schwer abstellbar ist.
Nun hab ich ja selbst ein hyperaktives Kind groß gezogen, die nunmal noch mehr Aufmerksamkeit fordern und oftmals auch mehr anstellen, weil sie vielseitig interessiert sind, durch Bewegung Ersatzhormone zur Infoverarbeitugn gebildet werden usw usf. Hier hat die Psychologie den Ansatz der positiven Verstärkung entwickelt, sprich positives Verhalten wird belohnt und daher gefördert. Ein System, welches nicht nur meinem hyperaktiven Sohn, sondern auch meiner "normalen" Tochter entgegen kam. Soviel dazu, was ich eigentlich damit sagen will, ist, dass man auch in der Kindererziehung heutzutage immer mehr und mehr auf positives Verstärken setzt. Vielleicht für den Ein oder Anderen ganz interessant.

Nun zur Beziehung. Als ich diesen Ausdruck "am längeren Hebel sitzen" las, lief es mir ja eiskalt den Rücken runter. Wie bitteschön, kommt man denn in einer wie auch immer gearteten Beziehung zwischen Menschen darauf, am längeren Hebel sitzen zu wollen oder gar zu müssen? *wua*
Eine Beziehung, welcher Art auch immer, ist immer gleichberechtigt. *dafuer*
Daher sollte sich Jemand, der tatsächlich den Wunsch verspürt, am längeren Hebel zu sitzen, mal hinterfragen, warum das so ist.
Nun ist es auch im Erwachsenenalter so, dass wir unsere Liebe durch Aufmerksamkeit zeigen, daher ist der hier angesprochene Liebesentzug aus meinem Verständnis heraus ein Entzug der Aufmerksamkeit.
Ich war vor einigen Jahren längere Zeit mit einem Mann mit Beziehungsangst zusammen, damals las ich auch viele Beziehungsratgeber, um ihm das "sich öffnen" zu erleichtern. Da gibt es sehr interessante Dinge, 3 davon hab ich für mich (nicht nur beziehunsgtechnisch) übernommen.
1. Liebes-, Aufmerksamkeits- und/ oder Sexentzug sind in Beziehungen völlig fehl am Platz, da sich immer der Strafende auch selbst bestraft, war ja hier auch schon zu lesen. Jemand, der nun dadurch, wie bei dem Beispiel A und B, mal mehr Aufmerksamkeit erfährt, also die Co-Abhängigkeit entsteht, wie von Grren_eyes_love so schön beschrieben, wird auf die Dauer immer mehr und mehr Aufemrksamkeit wollen, weil er sich eben auch selbst bestraft. Zwar kann es dazu kommen, dass der Willen von B tatsächlich dadurch gebrochen wird, allerdings denke ich, dass dies bei immer weniger Menschen der Fall sein wird, weil das Selbstbewußtsein der Menschen oftmals größer ist als früher. Entsteht tatsächlich eine Co-Abhängigkeit mit einem wenig selbstbewußten Menschen, kann diese für lange Zeit Bestand haben. Diese Co-Abhängigkeiten entstehen ja oftmals auch in Beziehungen mit Narzissten, allerdings nicht dadurch, dass der abhängige Partner so wenig Selbstbewußtsein an sich mitbringt, sondern dadurch, dass der narzisstische Partner das Selbstbewußtsein beim abhängigen Partner nach unten manipuliert. Trotzdem kenne ich Viele, die sich auch aus Beziehungen mit Narzissten gelöst haben, es ist also möglich. Allerdings straft sich der Narzisst nicht nur dadurch selbst, dass sich der Partner irgendwann löst, oftmals leidet der Narzisst selber unter seinem Verhalten nur kann er nicht aus seiner Haut.
Hierbei zum Tragen kommt auch, dass wir Menschen nicht verändern können, selbst unsere Kinder nicht, die können wir führen und leiten, mehr aber auch nicht. Ein Mensch kann sich nur aus sich heraus ändern, weil er es so will. Dies geschieht aber meist nicht durch negativen Druck, sondern auch hier wieder aus der positiven Verstärkung heraus. Dies kann in Beziehungen meist nur durch Zeigen, indem man z.B. auch für Jemanden da ist, wenn er erkrankt und er sich dadurch mehr öffnet, oder durch Reden geschehen und damit kommen wir zu Punkt 2
2. In einer Beziehung sollte regelmäßig geredet werden, nicht nur zeitnah, sondern auch regelmäßig in Form von festen Terminen, bei denen man sich z.B. bei einem Glas Wein zusammen setzt und spätestens dann offen und ehrlich kommuniziert wird, wie es Einem geht, auch in der Beziehung, was kann oder sollte verändert werden usw usf. Dies bietet dann nicht nur Gelegenheit, eigene Wünsche oder Dinge, die einem stören, wie die berühmte ausgequetschte Zahnpastatube, anzusprechen, sondern auch gemeinsame Lösungen zu suchen und zu finden.
3. Und auch dieser Punkt schließt sich nahtlos an, wobei ich ihn für den wichtigsten halte. Man sollte niemals sauer aufeinander schlafen gehen. Denn dies ist tatsächlich der größte Killer der Gefühle und damit auch der Beziehung und dies sollte sich Derjenige, der Liebesentzug als Druckmittel in einer Beziehung einsetzt, auch mal vor Augen führen. Auch seine Liebe zum Partner wird mit der Zeit abnehmen, wenn er sauer auf den Partner einschläft.

Nun zu dem Punkt, der hier auch angesprochen wurde, dem Unterscheiden von "Sich zurückziehen" und Liebesentzug. Ich setze jez mal voraus, dass in einer langjährigen Beziehung, man sich gut genug kennt, um das unterscheiden zu können, ansonsten hilft, und auch das wurde hier schon geschrieben, das Reden. Auch darf nachgefragt werden, warum der Partner sich jez gerade so verhält und es sollte Niemanden schwer fallen, dann auch z.B. zu sagen "Ich hatte Stress an der Arbeit, mir gehen soviele Dinge durch den Kopf" und dies sollte dann auch als wahrheitsgemäß angesehen werden und nicht aus vorherigen schlechten Erfahrungen heraus, wo in demPunkt gelogen wurde, beurteilt werden.

Im BDSM Kontext gehe ich jez auch mal davon aus, dass die Partner als gleichberechtig angesehen werden, zumindest hab ich dass aus vielen Gesprächen mit BDSMlern so erfahren. Sollte im Spiel Liebesentzug in irgendeiner Form eingesetzt werden, denke ich jez mal, dass dies dann vorher auch genau so als okay kommuniziert wurde. Dominanz heißt ja nicht Machtausübung und Brechen des Willens, sondern beinhaltet vorallem auch den bewußten Umgang mit der Verantwortung für die untergebene Person.

Was also kann man tun?
Aus meiner Sicht.... Dafür sorgen, dass unser Selbstbewußtsein stark genug ist. Und unseren Freunde, die in Beziehungen mit Liebesentzug festhängen, den Rücken und ihr Selbstbewußtsein stärken, denn auch aus so einer Beziehung lösen kann der Mensch nur aus sich heraus.

Ich schreibe das alles übrigens nicht in der männlichen Form, um Männern ein bestimmtes Verhalten zu unterstellen, sondern der Einfachheit halber. Das läßt sich alles genau 1:1 auch auf Frauen anwenden, nicht das hier ein anderer Eindruck entsteht.

So, habe fertig, sorry, für den langen Text, aber das Thema ist in meinen Augen zu komplex *knicks*
Klares NEIN
Liebe ist die Basis für alles, was meine Partnerin und ich tun. Liebesentzug würde bedeuten an den Grundfesten zu rütteln. Durch vorsätzlichen Liebesentzug wäre jedes Vertrauen zerstört...

Omo
*****lnd Mann
27.759 Beiträge
Ich habe bei
einer Freundin erlebt, wenn der Mann absolutes Schweigen und Abwenden immer wieder einsetzt, um alle seine verrückten Ideen in der Familie durchzusetzen. Es ist für mich das Schlimmste, was man tun kann.
@ fesselnd
und? Wie wirkt es auf die Familie?
*****lnd Mann
27.759 Beiträge
Man muss dazu
noch sagen, das kann mehrere Wochen dauern. So lange eben, bis ihn alle anbetteln unter Nachgeben, doch endlich wieder zu reden. Ich weiß das deshalb, weil sie (die Mutter) mich auch mehrfach gebeten haben, als Außenstehender mit ihm zu reden. Sie tragen zu dritt ihre Wut gegen ihn mit sich, zeigen sich aber unfähig, selbst zu handeln.

Ich nehme an, dass solches Verhalten trotzdem irgendwann auf ihn zurückfällt.
Leider oft nicht. Oft fängt das direkte Umfeld an, Wut gegen sich selbst zu richten, sich ständig anzupassen, an sich selbst zu zweifeln und irgendwann zu verlieren.

Insbesondere wenn es keine Mehrheit gibt, die das Verhalten doof findet, sondern jemand alleine ausgeliefert ist.

Zum Bestrafungsmuster gehört aber eben nicht nur der Rückzug, auch das anzweifeln des Gegenübers und die „großzügige“ Chance es besser zu machen.
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