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Liebe, Zeit, Pflege - Polyamorie?

*********fuck Mann
8 Beiträge
Zu den Fragen
1: Wie geht das, dass man eine Liebesbeziehung gleichwertig zu verschiedenen Menschen gleichzeitig aufbauen kann, ohne dass man in den einzelnen Beziehungen einstecken muss?
2: Auch die körperliche Nähe, die sich abstimmen und wachsen muss sehe ich als Schwierigkeit. Wie geht das, bei einer beschränkten Zeit?
3: Ist es realistisch gesehen überhaubt möglich mit mehreren Menschen gleichzeitig eine gleichwertige Liebesbeziehung zu führen? Oder hat nicht eine Beziehung jederzeit automatisch den Vorrang, auch wenn es nur aus zeitlichen organisatorischen Gründen ist?

Zur Info: Ich lebe seit 5 Jahren in verschiedenen polyamoren Beziehungen, habe verschiedene Bücher zu dem Thema gelesen und einen Freundeskreis mit vielen polyamoren Beziehungen.

ad 1.: Ich glaube es ist wichtig, zuerst einen Rahmen zu schaffen. Es gibt keine Liebesbeziehungen die gleich sind, alle Menschen haben unterschiedliche Bedürfnisse, Verlangen, Grenzen und Vorstellungen. Gleichwertige Liebesbeziehungen sind bei mir Beziehungen, die ich gleich ernst nehme, wo ich mich mit der selben Hingabe mit den Bedingungen der Beziehung, der Person und ihren Bedürfnissen, Verlangen, Grenzen ... auseinandersetze. Eine Beziehung braucht mehr Aufmerksamkeit, die andere weniger. Sie können trotzdem gleichwertig sein. Eine Liebesbeziehung ist keine Schablone, die ich ausfüllen muss.
Sollten mehrere parallel geführte Liebesbeziehungen so viel Aufmerksamkeit verlangen, dass ich die nicht geben kann, kommuniziere ich das und arrangiere mich mit meinen Partnerinnen. Es kann auch vorkommen, dass dann eine der Beziehungen zu Ende geht, aber da ich ja in einem offenen polyamoren Setting bin spricht nichts dagegen eine Beziehung zu modifizieren, zu verändern, den Rahmen neu abzustecken, sie abflauen zu lassen oder sie zu intensivieren. Wichtig ist, dass ich ehrlich und bei mir bleibe, meine Bedürfnisse deutlich ausspreche und damit umgehen kann, wenn eine Person diese Bedürfnisse nicht erfüllen kann.

ad 2.: Körperliche Nähe kommt und geht. Manchmal schnell, manchmal langsam. Da weiß ich keine Regeln dafür *g*

ad 3.: Es gibt immer - selbst in noch so antihierarchischen Beziehungen - informelle Hierarchien. Mal braucht der mehr Aufmerksamkeit, mal will die mehr Abstand, da ist die Arbeit, die Zeit kostet, dort sind es Betreuungspflichten, weshalb weniger Zeit für die Beziehung ist. Wenn dann noch ein neues Verlieben im Raum steht und eine Person vollgas durchdreht vor lauter verliebt-sein dann ist auch dort ein Gefälle. Das ist aber voll ok! Wichtig ist, dass die Partner*innen einander vertrauen, sich aufeinander verlassen können und selbstständig im Leben stehen. Das ist aber eigentlich eine Anforderung für jede positive Beziehung.
Ähnlichkeit
Wenn du ein Kind hast, liebst du es. Wenn noch ein zweites dazu kommt, liebst du das erste doch nicht weniger. Die Liebe wird mehr. Ähnlich kann es in polyamoren Beziehungen gehen. Du liebst mehr als nur eine Person in ihrer jeweiligen Besonderheit ... nicht nur platonisch, sondern hast auch Sex.
*********ture Mann
723 Beiträge
Das ist soweit klar.
Der Liebende hat keine Probleme.
Aber frag mal das erste Kind, ob es sich noch genauso geliebt fühlt.
********er84 Mann
6.475 Beiträge
ich / wir zumindest lieben unterschiedliche Personen eben aus unterschiedlichen Gründen und wie eben die TE schon im EP sagte braucht auch jede Liebe unterschiedliche mengen an "Zeitaufwand" zum zu halten / wachsen.

Und hier kommt doch die Individualität des einzelnen ins Spiel, dem einen ist es ausreichend sich in einer Liebesbeziehung oft zu sehen und viel mit einander zu machen und anderen ist es vollkommen ausreichend z.b. nur die Wochenenden mit einander zu verbringen.

Ich glaube aber da hier evtl. ein "Fehler" in der Betrachtungsweise vorliegt, zumindest für mich heißt pole nicht das ich als Mann z.b. mit Frau 1 und Frau 2 jeweils unabhängig gleich viel Zeit verbringe sondern man sich gegenseitig in seinen Bedürfnissen körperlich wie geistig befriedigt und und es eben kein 1 mit 1 und 2 ist sondern eine polygamere Beziehung eben das in diesem fall zu 3 heißt.

sicher kann ich in die einzelnen Frauen jeweils nicht so viel Zeit / mühen investieren als in eine Frau alleine dafür aber können die Frauen sich gegenseitig Zeit und Aufmerksamkeit geben und in der Gesamtsumme wird jeder einzelne in der dreier Beziehung entlastet obwohl dabei sogar die menge an erhaltenen Zuwendungen steigt.

Zumindest für mich / uns würde keine polypartnerrin hinzupassen die nicht emotional und sexuell auch uns beide begehrt alles andere sind / währen besagte Freundschaften +, Gespielinnen oder sonst irgendwas aber eben nicht eine polypartnerrin.
********er84 Mann
6.475 Beiträge
Ergänzung, die sexuelle Komponente und das jeder mit jedem dabei verändert damit wie die Frauen sich miteinander verstehen oder ihre Bi Neigungen sind natürlich die Wichtigkeit der Sexualität bei der aussage polypartnerrin ja oder nein.

Ich kann auch Gefühle für eine Frau entwickeln und sie sexuell begeben wenn bei den Frauen garnichts ist und als Swinger kann / darf ich mich dann auch mit ihr amüsieren und treffen doch kann und wird diese nie den selben Stellenwert bekommen wie Frau 1 oder eine Frau bei der es eben mit uns beiden passt.

lässt sich irgendwie alles schwer erklären, wird wohl daran liegen das Liebe eben ein Gefühl ist und Gefühle lassen sich eben nicht klar beschreiben und sind bei jedem irgendwie anders.

Es sagt ja auch nicht jeder aus den gleichen gründen zur selben Person "Ich liebe dich"
Meine Erfahrung aus meiner Zeit als ich in polyamoren Netzen verflochten war *g*

Wie geht das, dass man eine Liebesbeziehung gleichwertig zu verschiedenen Menschen gleichzeitig aufbauen kann, ohne dass man in den einzelnen Beziehungen einstecken muss?

geht leider gar nicht, mir sagte ein Freund welcher schon lange polyamor lebt, dass es normal ist wenn man sich am Beginn einer neuen Geschichte mal hinten anstellen muss...auf dem/der Neuen liegt das Hauptaugenmerk, auch die Zeit und die Gedanken..wie bei Verliebten eben..wenn dies der andere polyamore Partner nicht verstehe, werde es sehr schwer...er selber genoss es aber jeweils seine Frau so happy zu sehen, wenn sie neu verliebt war und für ihn war es kein Verlust, dem Neuen da mehr Raum zu geben *zwinker* ich denke das unterscheidet eben polyamor fühlende Menschen von den monoamoren..sie freuen sich an der neuen Beziehung und sehen darin keine Konkurenz, es realtiviert sich dann auch wieder mit der Zeit.

I
st es realistisch gesehen überhaubt möglich mit mehreren Menschen gleichzeitig eine gleichwertige Liebesbeziehung zu führen? Oder hat nicht eine Beziehung jederzeit automatisch den Vorrang, auch wenn es nur aus zeitlichen organisatorischen Gründen ist?

ganz ehrlich, ich denke es ist schon realistisch doch die wenigsten können es über längere Zeit, weil genau die von dir genannten Punkte das Ganze scheitern lassen..sobald es ein 1. od 2. Geige gibt ist das Konstrukt, meiner Meinung nach, am zerbröckeln..polyamore Menschen sagen von sich sie machen und leben keinen Unterschied, aber ich denke sich polyamor nennen und polyamor sein wollen, sind eben ganz verschiedene Dinge

ich finde die Gruppe "Polyamory" übrigend super ich lernte damals sehr viel und am Ende wohl auch, dass ich einen polyamoren Menschen zwar lieben kann aber niemals polyamor sein werde..ich konnte auch mit den anderen Frauen umgehen solange sie nicht in "unseren Garten" kamen und da wurde es meist schon kompliziert und dies nicht unbedingt von meiner Seite her...sobald man dann Weihnachten zusammen feieren wollte oder in gemiensame Ferien fahren war die Gönnerfreude nicht mehr sooo gross. Das Zeitmagment ist ein Killerkriterium, bei ziemlich vielen welche wirklich polyamor leben wollen. Eine Zweit- oder Drittfrau/Mann zum Lustzeit verbringen ist kein polyamorer Lebensstil auch wenn man diese Person sehr gern mag...dazu gehört schon das Gesamtpaket für alle, meine Meinung

(sie)
*********ga_65 Mann
2 Beiträge
Viele sprechen von Polyamori und meinen im Grunde eine Freundschaft plus... und die kann tatsächlich auch über mehrere Jahre gut funktionieren, wenn die Partner sich darüber im Klaren sind, dass sie eben nicht gleichwertig gegenüber dem Hauptpartner sind, sondern eben nur die zweite Geige spielen!

Eine Zweit- oder Drittfrau/Mann zum Lustzeit verbringen ist kein polyamorer Lebensstil auch wenn man diese Person sehr gern mag...dazu gehört schon das Gesamtpaket für alle, meine Meinung


Dem hinzuzufügen wären noch Affären, in denen ja durchaus auch Gefühle entstehen können, offene Beziehungen in denen dem Spielpartner auch Gefühle entgegen gebracht werden, usw.

Aber Polyamorie.... nein, Polyamorie ist das nicht. Ob sich nun der "Zweit"partner das so schön redet, oder der/die mit mehreren Affären/Spielpartner dies als Polyamorie verkauft, bleibt nebensächlich.

Der Beitrag von mine_ralwasser beschreibt Polyamorie am Besten, obwohl sicher ein gemeinsames Haus nicht zwangsläufig notwendig ist. Aber das im Zitat erwähnte "Gesamtpaket für alle" bzw. eine "Gleichwertigkeit aller Beteiligten" ist es sicher.
********s_14 Paar
194 Beiträge
Zitat von *********ga_65:
Eine Zweit- oder Drittfrau/Mann zum Lustzeit verbringen ist kein polyamorer Lebensstil auch wenn man diese Person sehr gern mag...dazu gehört schon das Gesamtpaket für alle, meine Meinung

Polyamorie ist für mich, dass es möglich ist/dass ich fähig bin/dass ich die Fläche besitze, 2 oder mehr Männer und/oder Frauen "gleichwertig" gleichzeitig zu lieben (richtig zu lieben) . Ob es lebbar ist, ob im selben Haus oder zeitlich getrennt, ist eine ganz andere Frage.
********er84 Mann
6.475 Beiträge
Ich schmeiß jetzt mal wieder nen Brocken in die Runde und mal schauen was da so an Reaktionen drauf kommt *zwinker*

Ich behaupte es ist garnicht möglich zwei Menschen 100 % gleich zu lieben.

Die @********ntin und ich leben nun seit 7,5 Jahren zusammen das was wir haben begann als Freundschaft + und über die Zeit und gemeinsame positive wie negative Erlebnisse wurde das dann zu der Liebe die wir nun haben.

Während dieser Zeit Gab es Menschen die wir / man klar als Freundschaft + bezeichnen konnte aber eben auch Menschen bei denen es eindeutig mehr als Freundschaft + war.

Liebe ist für uns etwas das genau wie Vertrauen mit den gemeinsamen Erlebnissen wächst und poly hin oder her eine neue Partnerin / Partner der in unser leben kommt kann das was die @********ntin und ich in den 7,5 Jahren miteinander Erlebt haben einfach auch nie aufholen, fehlen einfach 7,5 Jahre gemeinsame Zeit.

Ist also ein neu hinzukommender Partner/in bei der/dem eben mehr Gefühl ist als die reine Freundschaft + deswegen jetzt eine schlechtere Liebe / zweite Geige und auf keinen fall poly? Nur weil eben 7,5 Jahre Erlebnisse diese beiden Lieben von einander Unterscheiden?

Für uns zumindest nicht Liebe ist etwas das so unterschiedlich und vielfältig sein kann.

Das gewünschte Ziel von allen beteiligten sollte es einfach sein gemeinsam und miteinander Gefühle und Erlebnisse zu teilen so das für jeden der Beteiligten ein gewinn an positivem Gefühlen dabei entstehen kann.

Ob das nun 3 oder mehr Personen in einem Haus sind oder ob 2 in Essen und der/die dritte nun in München Wohnt (Beruf Familie etc.) wenn intensive "liebes" Gefühle im Spiel sind und sich die beteiligten alle damit wohl fühlen ist es auch schnurz das ich z.b. 3 Tage mit der einen 2 Tage zu dritt und 2 Tage nur mit der anderen verbringe oder die Frauen 4 Tage gemeinsam 2 Tage mit mir und ich dann 1 Tag mit einer von ihnen verbringe.

Zeit ist dabei nur in so viel entscheiden das sich keiner irgendwie ins abseits gedrängt fühlt und alle mit dem gewähltem Zeitmanagement glücklich und zufrieden sind.

Gerade wenn ein neuer poly Partner/in hinzukommt ist der Zeitfocus einfach ein ganz anderer als wen sich das poly Gespann erstmal eingefahren hat.

Für uns also ist das entscheidende bei poly nur das sich alle Beteiligten dabei wohlfühlen und tief gehende intensive Gefühle für einander haben.

Ich persönlich finde es auch irgendwie immer voll kompliziert die eigene Art von Beziehungsleben / Denken in irgend eine Schublade zu packen sind doch gerade die nicht klar Mono Beziehungen so vielfältig und für jeden ist eben gerade Liebe und was er/sie braucht um zu sagen "ich liebe dich" anders.
********ntin Frau
3.879 Beiträge
Wenn ich das Wort Polyamor auseinander nehme bedeutet es, einfach gesagt mehrfache Liebe.
Da wir den Bezug auf das Liebesleben zwischen Menschen haben, die auch Sex miteinander haben, bedeutet es für MICH das ich den einen Menschen von Herzen Liebe weil wir so viel gemeinsam haben, den zweiten weil sie meine Traumfrau ist, die Dritte weil sie so fürsorglich ist, den 4 weil er so zärtlich und romantisch ist, den 5. weil er mich zum Lachen bringen kann obwohl es mir gerade echtbescheiden geht.... etc.

Wenn ich bei der platonischen (ich meine damit alles womit ich keinen Sex haben würde) Liebe sehe wie unterschiedlich die Liebe und trotzdem gleich stark sein kann wie zb die Liebe zu den Eltern ist ganz anders wie die Liebe zu den Kindern, wie sehr man auch Haustiere, gutes Essen, Getränke, Hobies etc. lieben kann, warum sollte dann die Liebe in der Polyamorie nicht auch mannigfaltig sein.

Was genau ist Liebe, wo beginnt sie, wo endet sie? Ich denke das dies für jeden vollkommen anders ist
*******Kali Frau
870 Beiträge
Menschen zu lieben unterscheidet sich fulminant davon Essen oder Hobbys zu lieben!
Zumindest hoffe ich das für dich!!!
Die heutzutage gern und oft angestrebte Monogamie ist ein gesellschaftliches Konstrukt und leider in zu vielen Fällen lediglich ein auf Abhängigkeit basierendes Verhältnis.
********er84 Mann
6.475 Beiträge
naja rein biochemisch wird bei zwischenmenschlichen Liebes Verbindungen wie Partner oder Familie schon ein etwas unterschiedlicher Hormoncoctail ausgeschüttet und ebenso wird bei einigen Menschen z.b. ihrer liebe zum Motorrad ein sehr ähnlicher Hormoncoktail ausgeschüttet. somit ist es auf der einen Seite sicherlich eine andere Art von Liebe aber es sind biochemisch eben die gleichen Hormone in unterschiedlicher Mischung beteiligt, also auch irgendwie gleich.

Das entscheidende bei Liebe egal zu wem oder wo für ist doch das in uns dabei positive Hormone Arbeiten und glückliche Gefühle erzeugen.

Ich könnte das gleiche jetzt auch noch auf psychologischer oder spiritueller Art erklären aber das spar ich mir jetzt sollte auch so verständlich sein das Liebe einfach sehr vielfältig sein kann wir einfach nur erkennen müssen was Liebe eben alles sein kann und was sie uns gutes im Leben gibt.

Klingt vielleicht ein bisschen schnulzig und auch ich musste erst verstehen lernen was mit diesem so schnulzig wirkenden aussagen gemeint ist aber dann nachdem ich das verstanden hatte, viel es mir deutlich leichter schöne Dinge / das alltägliche gluck im Leben zu sehen.
********ntin Frau
3.879 Beiträge
Zitat von *********ze13:
Menschen zu lieben unterscheidet sich fulminant davon Essen oder Hobbys zu lieben!
Zumindest hoffe ich das für dich!!!
Verhältnis.

Inwiefern etwas anderes ? Ich habe in meinem Beitrag geschrieben, des es unterschiedliche Arten der Liebe gibt !

Keine Liebe ist für mich wie die andere und absolut einzigartig.
Meine erste große Liebe hat 16 Ehejahre mit sich gebracht und lange vorbei, meine zweite große Liebe ist vollkommen anders aber nicht weniger und dauert jetzt nach sieben Jahren immer noch an. Meine Zeit als Lesbe dazwischen war liebestechnisch auch vollkommen anders mit jeder Frau, absolut nicht zu vergleichen....

Ich persönlich bin zwar nicht Objektophil aber es gibt genügend Menschen bei denen das so ist und ich glaube nicht dass deren Liebe zu diesen Objekten geringer ist als zu Menschen
*******Kali Frau
870 Beiträge
Ernsthaft??
Der Unterschied zwischen Zwischenmenschlichkeit und Objektfixierung ist dir nicht bekannt?!?,
*schock*
********ntin Frau
3.879 Beiträge
Zitat von *********ze13:
Ernsthaft??
Der Unterschied zwischen Zwischenmenschlichkeit und Objektfixierung ist dir nicht bekannt?!?,
*schock*

Wo steht das ? Da steht ganz eindeutig das ich NICHT Objektophil bin .... *haumichwech*
*********inee
3.588 Beiträge
Themenersteller 
Ich habe wirklich gar keine Probleme damit zu verstehen, warum und vorallem wie man mehrere Menschen gleichzeitig lieben kann.

Der zeitliche Aspekt, den ich mir schwet vorstellen kann wie und dass mir eine Gleichwertigkeit der Beziehungen sehr wichtig wäre, ist und war das was mir noch unklar im Verständnis ist.

Wobei, das mit der Gleichwertigkeit kann ich langsam für mich einordnen.

Ich verstehe langsam, dass Gleichwertigkeit (wie immer eigentlich) nicht auf alles Gleich beruht sondern eben auf einer GleichWERTIGKEIT. Logisch eigentlich.

Mir ist es auch nicht mehr ganz so Bang darin, dass ich meinen Partner vernachlässigen könnte, wenn jemand anderes mich einnimmt. Aber das auch nur weil ich jetzt eine Referenz dazu habe, dass ich mich verknallen kann und es bricht nicht gleich etwas zusammen. (Obwohl ich es immer noch relativ verwirrend finde.)

Das mit der Zeit ist nochmals etwas, was ich mich frage wie man das hinkriegt, ohne in Stress zu kommen.

Mir geht es in diesem Thema um das verständniss der Gleichwertigkeit der verschiedenen Themen. Und Momentan beschäftigt da mich einen Aspekt: eine Beziehung beruht für mich auf dem Konzept gemeinsam ein geimeinsames Leben aufzubauen. Da gehört das familiäre, arbeitstechnische und Freundschaftsumfeld dazu. Wie machts man damit, ist das nicht ein grosser Risikofaktor, dass das Umfeld nicht mitmacht? (Ich gebs zu, ich habe am meisten Bedenken darin, es mir und meiner/n Partnerschaft/en unnötig schwer zu machen und dadurch die Gleichwertigkeit zu verlieren.)

Ich hoffe man versteht meine Gedankengänge. Sie sind noch etwas wirr. *augenzu*
********er84 Mann
6.475 Beiträge
Ja eine z.b. dreier Konstellation in Familien und Freundeskreis zuzugeben ist auch ein alles andere als so ganz einfacher Punkt.

Meine Familie kann da garnicht mit und bei meiner Partnerin wird es eben akzeptiert. Über die langen Jahre nun die wir leben wie wir leben haben sich auch die Freundeskreise so verändert das es eigentlich auch jeder weiß und wer damit ein Problem hat muss ja nichts mit uns unternehmen. Da wir beide auch eU-Rentner sind haben wir da natürlich auch das Arbeitskollegen Problem nicht.

Ich glaube das genau dieses Problem des Umfeldes oft Menschen daran hindert eben genau diese poly Liebe überhaupt zu entdecken und entwickeln. Ich bin mir sicher das es nicht wenige Menschen gibt die einen Kontakt zu jemandem schon abgebrochen haben weil die Gefühle zu stark wurden man sich aber selbst ja in einer Mono Beziehung befindet und das dann ja nicht sein darf.
...dark
****ody Mann
13.322 Beiträge
Ich glaube nicht, dass es "Das" polyamore Liebesmodell gibt. So vielfältig die Formen der Liebe und so unterschiedlich die geführten Beziehungen (wenn überhaupt physisch) sind, kann es bei der Polyamorie eigentlich nicht anders sein. Manches bedarf der ständigen Pflege, anderes ist so tief verankert, dass ein Band lange Zeit der Trennung und Kommunikationslosigkeit unbeschadet übersteht.

Dass jemand die Veranlagung zur Polyamorie hat, ließe sich m.E. nur daran belegen, dass es ihm immer wieder passiert, sich neu und in mehrere Menschen zu verlieben. Da ich im Grunde daran festhalte, Liebe ist ein besonderer Zustand und Liebe ist nicht übers Knie zu brechen, käme mir ein ständiges Ver- und wieder Entlieben seltsam vor.

Ich schätze, ein polyamores Geflecht ist ein zufälliges Zusammentreffen mehrerer Menschen mit sich ergänzenden Sehnsüchten, die allesamt liebesfähig sind. Ich habe aber keine Ahnung, wie das in alltagstaugliche Beziehungen hineingeführt werden kann.
********er84 Mann
6.475 Beiträge
ich glaube auch das man eine poly Beziehung mit mehreren Partnern nicht irgendwie bewusst erzwingen / suchen kann sondern das es eben wie bei jeder Liebe sich einfach zusammen finden muss. Es ist ja schon nicht leicht den einen Partner/in für's Leben zu finden und eine Nr. 2 oder 3 wird dann auch immer schwerer da ja immer mehr Charaktereigenschaften zu einander passen / sich ergänzen müssen. Die Nr. 3 muss einfach rein passen und dazu noch ebenso offen für poly Beziehungen sein und das man das eben findet ist dann doch noch mal deutlich seltener als den Partner 1 einer Mono Beziehung.
*******fly Frau
6.594 Beiträge
ich bin mir sogar sicher, dass diese welche bewusst polyamore Lebensmodelle suchen, eigentlich einfach die Sicherheit brauchen, sich nicht einschränken zu müssen wenn mal eine Versuchung des Weges kommt die man kosten möchte...ähnlich wie die Menschen welche einfach nicht verzichten können wenn sie ihre Lieblingsdessert sehen...warum sollten sie auch *gruebel* doch mit Liebe hat das wenig zu tun und dort mache ich eben schon einen Unterscheid zwischen denen welche einfach gerne frei rumvögeln oder denen welche sich aus Liebe in eine Poly-Geschichte begeben.

Ich kenne einen Menschen der sagte ich immer, ich lebe solange monogam bis mich die Liebe packt und dann will ich darauf aber nicht verzichten müssen...dies passiert ihm aber so alle paar Jahre mal und nicht stetig. Meine Freundin ist seit 6 Jahren in einer monoamoren Beziehung, davor lebte und liebte sie mit zwei Männern...meiner Meinung nach, wird der Begriff Polyamorie sehr inflationär verwendtet, es wurde fast ein Modebegriff und bedeutet für so manche eher "will mich sexuell nicht festlegen"...alles ist erlaubt, jeder soll so offen leben wie er/sie möchte, aber hinter dem Begriff Polyamorie steckt schon auch eine ziemliche Verantwortung für eben mehr wie einen Menschen...Liebe, Zeit, Pflege *ja*
*********1_Fen Paar
1.253 Beiträge
Ich hab (hier) ganz oft den Eindruck, das in zu engen oder starren "Rahmen" gedacht (/ empfunden) wird.
Beispielsweise wird eine Partnerschaft oder Beziehung häufig mit einem Zwei-Personen-Modell gleichgesetzt, in die irgendwie eine ( oder mehrere) Personen integriert oder "angehängt" werden müssten/sollten, damit Polyamorie "funktioniert"

Außerdem scheint es ziemlich wichtig zu sein, das eine weitere Liebe unbedingt eine gleiche "Wertigkeit" zu haben hat?
( Daher wohl auch die Eingangsfrage)

Ich weiß nicht...- aber beides hat mich (uns) nie beschäfftigt, als ich/wir es kennenlernte/ passiert ist .

Da war auf der einen Seite einfach nur dieses
( im Wortsinn: ) überragende Gefühl ( was jede(/r) empfand und auf der anderen Seite Menschen, die so mit sich und ihrer Emotionalität im Frieden/ im Reinen waren , das wir es "einfach" ( haha! ^^) zulassen & annehmen konnten , das ist was es ist.

Und das war's auch schon.

Niemand hat "gefordert" , denn jeder wußte ja um die Lebensumstände der jeweils anderen .
Wenn es etwas zu besprechen gab oder jemandem was auf der Seele lag was unmittelbar oder mittelbar etwas mit uns zu tun hatte, dann wurde das halt angesprochen ....- wie man das eben so macht , auch in jeder "normalen" Beziehung (s.o).
Das verorte ich dann tatsächlich unter dem Begriff " Pflege" , ist aber nicht Mono oder polyspezifisches.

Nach meiner Erfahrung ist ein aktives und funktionierendes polyamores Geflecht auf der einen Seite etwas super un, - und aussergewöhnliches & hat - zumindest bei mir- meine Sichtweisen auf Beziehungen und was es sonst so neben "herkömmlich monogamen Beziehungen" in Liebe noch so möglich ist , komplett verändert/ erweitert...und auf der anderen tatsächlich etwas völlig banales ( weil's den gleichen Mechanismen unterliegt wie eine gute & funktionierende Mono-beziehung eben auch)

Es grüßt,
Der "Master of Schachtelsatz" *happy*
Der Schatten
********ntin Frau
3.879 Beiträge
Ich sag mal so....
Der eine arbeitet 5 Tage in der Woche von 10 - 18 Uhr, hat am WE frei, der oder die nächste hat eher in der Woche frei etc. Dann kommen noch Termine, Hobbys, Freunde etc, die ja auch noch Zeit einnehmen.
So hat jeder stets zu anderen Zeiten Termine und Zeit.
Wo ein Weg und ein Wille ist, findet sich auch ein Weg dies zu koordinieren.
Wenn man den Platz und den alles restliche benötigte hat, kann man ja auch zusammen ziehen. Ansonsten eben als Fernbeziehung bzw so wie es wäre, wenn man eben nicht direkt zusammen wohnt. Ist dann halt nur schwerer zu koordinieren.
Allerdings kann ich auch sehr gut verstehen, wenn man nicht zusammen ziehen will.
@********er84 und ich leben zusammen, allerdings habe ich auch immer noch mein eigenes kleines Reich in das ich mich jederzeit zurück ziehen kann. Dies kommt uns beiden zugute wenn der eine mal Ruhe braucht oder ein Date hat, wo der andere nicht dabei sein möchte / es schöner für alle Beteiligten ist, wenn man zu zweit ist.


Zeitmanagement ist da eben alles, das kann aber auch schon bei einem Paar passieren, das ein wenig weiter auseinander wohnt.


Mein Leitspruch ist : Lebe DEIN Leben so wie DU es willst, NUR SO wirst DU glücklich
und das ist es doch eigentlich worum es DIR gehen sollte.
Meine Kinder waren auch nicht glücklich damit das @********er84 nur 5 Jahre älter ist als mein ältester Sohn....
Nun kommen sie damit klar weil ihnen einfach nichts anderes übrig blieb, ausser sie wollen keinen Kontakt mehr zu mir. Familie geht mir über fast alles ... nur nicht über die Liebe ! Denn auch ich habe das Recht glücklich zu sein.

Und Freunde und Umfeld ..... denkst du, sie tun irgendetwas nur dir zu Liebe? Eher weniger, oder?
Ab und zu sollte jeder Mensch ein wenig gesunden Egoismus entwickeln und an sich und sein Glück, sein Wohlbefinden denken.
Die Betonung liegt dabei auf gesunden Egoismus *ggg*
es geht also nix über die liebe? auch nicht zb das recht auf körperliche unversehrtheit?

wer welche prioritäten hat bleibt jedem selbst überlassen.
********er84 Mann
6.475 Beiträge
was ein vergleich der aber auch irgendwo hinkt. Wenn man Liebt wird man auch das recht auf Körperliche Unversehrtheit nicht überschreiten, es sei der geliebte wünscht diesen Grenzüberschritt.

Daher vielleicht mal solche Kommentare einsparen und erstmal ein stück weiter denken.
********ntin Frau
3.879 Beiträge
Zitat von **********Salsa:
es geht also nix über die liebe? auch nicht zb das recht auf körperliche unversehrtheit?

wer welche prioritäten hat bleibt jedem selbst überlassen.

Nun, ich hätte mich da wohl genauer ausdrücken sollen ....
Einseitige Liebe ist seltenst gut, jemand der jemand anderen immer und immer wieder ohne Einverständnis des anderen körperlich versehrt liebt meiner Meinung nach nicht....
Denn was immer auch der Auslöser ist ( und da gibt es so einige die ich kenne und am eigenen Leib erfahren habe) sollte der Mensch in dem Fall Hilfe in Anspruch nehmen und dies dem geliebten Menschen zu liebe ändern !
Ansonsten ist meine Meinung dazu : Lieber ein Ende mit Schrecken als Schrecken ohne Ende.

Das mit den Prioritäten stimmt absolut ! Allerdings sollte die Selbstliebe auch groß genug zu sein um zu erkennen, wann es besser ist, eine ungesunde Liebe loszulassen
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