Was macht ihr (beide Parts), wenn die Gespielin / Lover auf einmal die 1. Geige spielen will?
Sprich den Gefährten dazu drängt sich zu trennen?
Dazu sollte erst einmal klar sein, wie alle Beteiligten fühlen: Monoamor oder polyamor.
Sind alle poly veranlagt, wäre ein Trennungswunsch von einer der Beteiligten blanker Egoismus. Da könnte ich die Person, von der es verlangt wird, super verstehen, wenn sie sich stattdessen von demjenigen trennt,
der es verlangt. Entweder er lebt damit, dass sie poly ist und eben
nicht monogam leben will oder kann, oder er geht. So einfach ist das.
Komplizierter ist es, wenn bei den Beteiligten Monogamie im Spiel ist.
Ich war selbst mal so jemand, der von ihr verlangte, sich von ihrem Freund zu trennen. Damals mit der klaren Ansage, dass bei uns nichts läuft (trotz bereits gegenseitiger Liebesbekundungen), solange sie zweigleisig fährt, weil ich so ein heimliches zweigleisig fahren scheiße finde.
Allerdings war auch allen Beteiligten klar, dass er monogam ist! Und zwar durch und durch. Teilen mit mir nicht möglich, was ich auch absolut akzeptiert und respektiert hatte. Nur, damit war auch klar, dass sie sich für einen von uns beiden entscheiden musste. Beide konnte sie nicht haben.
Das bedeutete für mich aber auch gleichzeitig, dass es sein kann, dass sie sich für ihn entscheidet! Und damit gleichzeitig gegen mich.
Nach vielem Hin und Her, viel Kampf und Tränen, war das Ergebnis schlussendlich, dass sie sich erst von ihm für mich trennte, um dann sich einige Monate später wieder von mir für ihn zu trennen.
In dem Fall ging es nicht anders. Sie
musste sich entscheiden.
Wären alle Beteiligten polyamor veranlagt oder hätten ihre Polyamorie akzeptiert, dann wäre vielleicht ein Leben zu dritt drin gewesen, wer weiß. Aber hätte, hätte, Fahrradkette: Poly war nur sie, wir nicht (ich fühle mono, habe mit Poly der Partnerin aber kein Problem, solange deren Partner auch keins damit hat), damit war die Sache klar, einer oder keiner, aber nicht beide.
Zu guter Letzt noch: Eine Trennung zu verlangen macht grundsätzlich
nur dann einen Sinn, wenn es in der anderen Beziehung eh nicht läuft. (So war es bei uns damals ebenfalls, bei den beiden rumpelte es damals gewaltig. Über Monate schon.) Ist sie aber prinzipiell glücklich mit der "1. Geige", dann wird derjenige, der eine Trennung von dieser verlangt, weil er sonst weg wäre (ultimative Drohung), schnell erfahren, wie solch eine Ansage zum Bumerang werden kann.
Ich würde, wäre ich in einer Polybeziehung und mit beiden glücklich, mich ohne zu zögern von jener trennen, die mir so eine Pistole auf die Brust setzen würde. Wer mir mein Glück und das Glück meiner Partnerin nicht gönnt, hat jenes mit mir schlicht nicht verdient.