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Pauschalisierung - ein Gesellschaftsproblem?

**********eamer Mann
63 Beiträge
Themenersteller 
Pauschalisierung - ein Gesellschaftsproblem?
Nachdem ich hier viele Foren lese und mir das hier und auch im RL immer wieder auffällt, möchte ich versuchen folgendem Phänomen etwas auf den Grund zu gehen:

Was bewegt die Menschen (nicht alle) dazu, ganze Geschlechter, Völker und Gruppierungen pauschal als "die sind halt so..." zu bezeichnen?

Vor kurzem hatte ich eine diesbezügliche Diskussion mit einer Freundin, die sowas wie "Männer sind halt so..." gesagt hat. Auf meine Frage, wieso sie dies so pauschal ausdrückt, sagte sie "Darüber hab ich gar nicht gross nachgedacht, das sagt man halt einfach so".

Mich stört es extrem, wenn man Pauschalisiert. Sollte ich da toleranter sein und solche Aussagen nicht "zu eng" sehen oder ist es tatsächlich im Denken der Menschen verankert, dass man sich eine pauschale Meinung über Personengruppen bildet?

Mich würden insbesondere Beiträge von Menschen interessieren, welche sich selber auch dabei ertappen, zu Pauschalisieren. Was ist die Motivation dahinter?

Ich danke schon im Voraus für einen angeregten Austausch!
In ganz, ganz vielen Threads wirst Du diese pauschalisierten Aussagen finden, welche schon beinahe den Anspruch auf Allgemeingültigkeit aufweisen. In der Regel führen diese meist haltlosen Behauptungen mit Beharrlichkeit zu virtuellen Streitigkeiten, Beitragsentfernungen bis hin zum Schließen der entsprechenden Threads.

Das positive in einer solchen Situation jedoch ist das Erkennen von des Schreibers Geistes Kind.
*****ven Frau
7.597 Beiträge
Weil Pauschalisieren einfach ist. Und viele Menschen gehen gerne den Weg des geringsten Aufwandes. Zu Differenzieren ist aufwändig. Man muss weiter ausholen. Man kann keine kurzen - scheinbar schlauen - Patentantworten geben. Weder sich selbst, noch anderen. Sätze die mit "das kommt darauf an .... " beginnen, kommen vielen Menschen weniger ansprechend vor als "das ist so weil DIE so sind, DAS so ist, usw. ".
**********eamer Mann
63 Beiträge
Themenersteller 
In ganz, ganz vielen Threads wirst Du diese pauschalisierten Aussagen finden, welche schon beinahe den Anspruch auf Allgemeingültigkeit aufweisen. In der Regel führen diese meist haltlosen Behauptungen mit Beharrlichkeit zu virtuellen Streitigkeiten, Beitragsentfernungen bis hin zum Schließen der entsprechenden Threads.

Das positive in einer solchen Situation jedoch ist das Erkennen von des Schreibers Geistes Kind.

Danke für Deinen Beitrag!
Es ist mir bewusst, dass diese Thema einiges an Zündstoff bietet und eventuell genau wegen diesem Zündstoff auch eher nicht aktiv diskutiert werden wird hier. Und doch wünsche ich mir einen Austausch auf möglichst respektvoller Ebene...
Gib dem Thema ein wenig Zeit. Der Funke ist doch bereits vorhanden -wenn nun noch etwas Wind hinzu kommt, ist das wärmende Feuer bald lodernd erkennbar *zwinker*
**********eamer Mann
63 Beiträge
Themenersteller 
Weil Pauschalisieren einfach ist. Und viele Menschen gehen gerne den Weg des geringsten Aufwandes. Zu Differenzieren ist aufwändig. Man muss weiter ausholen. Man kann keine kurzen - scheinbar schlauen - Patentantworten geben. Weder sich selbst, noch anderen. Sätze die mit "das kommt darauf an .... " beginnen, kommen vielen Menschen weniger ansprechend vor als "das ist so weil DIE so sind, DAS so ist, usw. ".

Was bedeutet, dass ein grosser teil der Menscheit nict bereit ist, sich mit seinen Mitmenschen auseinander zu setzen?! Hat es denn letztendlich damit zu tun sich in der grauen Masse wohl zu fühlen und Meinungen zu vertreten, welche nicht Gefahr laufen Angriffsfläche zu bieten? Oder ist es simpel und einfach Oberflächlichkeit?
**********eamer Mann
63 Beiträge
Themenersteller 
Gib dem Thema ein wenig Zeit. Der Funke ist doch bereits vorhanden -wenn nun noch etwas Wind hinzu kommt, ist das wärmende Feuer bald lodernd erkennbar *zwinker*

*gg* unbedingt!
**C Mann
12.735 Beiträge
...könnte das auch nicht eventuell daran liegen, dass es sich um Erfahrungen handelt, welche man nicht nur selbst, sondern auch von anderen immer wieder zu hören bekommt, bzw. einem ungeprüft untergeschoben werden und man sich daraus "seine" Meinung bildet, weil man es nicht besser weiss?
Dabei hilft natürlich auch, dass bestimmte Menschengruppen, Nationalitäten usw, aufgrund von kulturellen oder anderen Eigenschaften ähnliche Verhaltensweisen aufweisen, welche dann als "typisch" gelten. "Typisch Deutsch", "alle Italiener sind Casanovas", "alle Russen Alkoholiker", "die Politiker"..... Diese Vorstellungen setzten sich dann in den Köpfen fest und eignent sich wunderbar für geziete Manipulationen "alle Flüchtlinge sind Sozialschmarotzer und Vergewaltiger"... Man muss sich mit dem Thema und den Hintergründen wirklich auseinander setzten, um dann festzustellen, dass diese Vorurteile keinerlei Bestand haben. Aber dafür ist die grosse Masse leider zu bequem, um nicht zu sagen, zu dumm. Da werden eben lieber Parolen nachgeplappert...
Eine kurze Geschichte der Zeit
Hallo,

zugegen, der Titel ist nicht von mir. Dieses Thema bietet sicher genügend Stoff für ganze Bücher, Studien und noch mehr Theorien. Redraven hat ja schon einen guten Ansatz genannt.

Ich selber mag Pauschalisieren in der Regel auch nicht. Ausnahmen sind eindeutige Ironie/Sarkasmus oder wenn ich einfach drüber stehe.

Auf der anderen Seite vereinfacht es schon und bei vielen ist einfach was dran. Nehmen wir den visuellen Reiz bei Männern (ja ich pauschalisiere der Einfachheit halber mein Geschlecht), dieses wurde ja schon mehrfach in Studien nachgewiesen. Selbst wenn es auf 1-2% nicht zutrifft, denke ich darf man ruhig pauschalisieren.

Okay auf Nationalitäten gehe ich mal nicht ein, dieses Fass will ich nicht aufmachen. Doch gibt es tatsächlich viele die keine Gedanken entwickeln an Französinnen, den Spanier/Italiener, den/die Latino etc?

Und by the way, jetzt mache ich doch ein Fass auf *ggg* der größte Bereich von Pauschalisierungen stellt mit Sicherheit das Thema Religion da. Jetzt darf jeder der sagt, er/sie pauschalisiere nicht mal in sich gehen ob dies bei diesem Thema wirklich so ist.

Ich denke wir Menschen sind zu einem Teil aus unserer Biologie so. Wenn wir nicht in Schemata oder Kategorien denken würden, würden wir wegen eines Informations- und Sinnesoverblows abstürzen.

Und immer gilt. Bei jeder Pauschalisierung kann man persönlich voll daneben liegen. Hier kommt es sicher auch auf die Sozialisierung, das Umfeld und weitere Faktoren an.

Liebe Grüße
NothernGuy
Ich sehe hierin einfach Respekt, Achtung sowie Wertschätzung fehlend dem Gegenüber, resultierend aus falscher Selbsteinschätzung und/oder mangelndem Selbstwert. Angriffsflächen werden ja gegeben, aber eben nur unter dem virtualisierten Tarnmäntelchen.
**********eamer Mann
63 Beiträge
Themenersteller 
...könnte das auch nicht eventuell daran liegen, dass es sich um Erfahrungen handelt, welche man nicht nur selbst, sondern auch von anderen immer wieder zu hören bekommt, bzw. einem ungeprüft untergeschoben werden und man sich daraus "seine" Meinung bildet, weil man es nicht besser weiss?
Dabei hilft natürlich auch, dass bestimmte Menschengruppen, Nationalitäten usw, aufgrund von kulturellen oder anderen Eigenschaften ähnliche Verhaltensweisen aufweisen, welche dann als "typisch" gelten. "Typisch Deutsch", "alle Italiener sind Casanovas", "alle Russen Alkoholiker", "die Politiker"..... Diese Vorstellungen setzten sich dann in den Köpfen fest und eignent sich wunderbar für geziete Manipulationen "alle Flüchtlinge sind Sozialschmarotzer und Vergewaltiger"... Man muss sich mit dem Thema und den Hintergründen wirklich auseinander setzten, um dann festzustellen, dass diese Vorurteile keinerlei Bestand haben. Aber dafür ist die grosse Masse leider zu bequem, um nicht zu sagen, zu dumm. Da werden eben lieber Parolen nachgeplappert...

Danke für Deine Einschätzung. Leider ist es genau diese Bequemlichkeit, die Nährboden für Extremismus bietet.
Da frage ich mich halt, ob sich diejenigen, welche sich in dieser bequemen Meinungsbildung bewegen, eigentlich bewusst sind, dass sie eine unrealistische Pauschalisierung unterstützen? Oder wird soweit gar nicht gedacht?
**st
Das liegt einfach daran, dass es sich bei den Teilnehmern hier im Joyclub, pauschal gesagt, um Menschen handelt. Und, pauschal gesagt, alle Menschen sind beeinflussbar, alle Menschen (pauschal gesagt) formen sich ihre Meinung und die meisten Menschen sind von ihrer Meinung überzeugt. Das ist alles menschlich, nur mal so pauschal gesagt. Und Menschen machen Fehler. Ich behaupte, alle.
Hier im Joyclub hält sich die angeklagte "Pauschalisierung" doch noch in Grenzen.
Mir ist eine frei geschriebene Meinung, in der auch mal eine Pauschalisierung vorkommt ("Alle Frauen betreiben Männer-Bashing... *zwinker* ) lieber, als hochintelligent-wissenschaftlich ausgetüfteltes Geschwafel, inklusive einem Dutzend Zitaten von irgendwelchen, längst verstorbenen Hirnakrobaten, die 99% der Teilnehmer gar nicht kennt.

Selbst mir, der stets auf Ausgleich bedachten Tante Tati, rutscht ab und zu mal eine Pauschalisierung raus (die aber dann natürlich auch stimmt) und wer hier frei von jeglicher Pauschalisierung ist, der werfe den ersten Stein!
********eter Mann
110 Beiträge
… weil der Mensch darauf konditioniert ist, Muster zu suchen und zu erkennen.

Das ist eine wesentliche Überlebensstrategie die durchaus ihre Berechtigung hat. Wer Freud und Feind, essbar und giftig, gefährlich und harmlos und gut und böse blitzschnell auseinander halten kann, der ist klar im Vorteil.

Streng genommen, basiert unser gesamtes Lebensprogramm auf Mustererkennung. Wir teilen alles in Kategorieen ein: mag ich – mag ich nicht, gut – schlecht, nützlich – wertlos, schön – hässlich, …

Was bewegt die Menschen (nicht alle) dazu, ganze Geschlechter, Völker und Gruppierungen pauschal als "die sind halt so..." zu bezeichnen?

Weil wir gelerntes Wissen (auch falsches Wissen) automatisch speichern und wieder abrufen sobald es abgefragt wird. So funktioniert lernen, überleben und Reproduktion. Aber auch Propaganda, Reklame, Manipulation, Beeinflussung und so weiter.

Frauen mögen Schuhe, Asiaten sind höflich, Schwule sind musikalisch. Das sind Klischees, für manchen schon Vorurteile und für den nächsten rassistische oder sexistische Ressentiments. Und einige werden sagen, dass das wahr ist.

»Männer sind halt so!« entspricht möglicherweise einer gewissen persönlichen oder allgemeinen Wahrheit, aber es widerspricht mit Sicherheit der individuellen oder objektiven Wahrheit. »Frauen schauen auf die Brieftasche, Männer auf die Titten.« ist ein pauschalisierendes Klischee, welches eine gewisse Wahrheit enthält, zugleich aber unzulässig verallgemeinernd ist. Es kommt darauf an, wie ich es sage, in welchem Kontext, ob ich das so meine oder bewusst verallgemeinere.

Mich würden insbesondere Beiträge von Menschen interessieren, welche sich selber auch dabei ertappen, zu Pauschalisieren. Was ist die Motivation dahinter?

Ich ertappe mich ständig dabei, wie ich pauschalisiere. Immerzu.

Das ist aber nicht schlimm, wenn man sich dessen bewusst ist und man die Fähigkeit zur Selbstreflexion besitzt und anwendet. Ich weiß, dass all mein Wissen und Verhalten auf Mustern und Programmabläufen basiert. Glücklicherweise hinterfragen wir uns immer wieder und versuchen stets neues Wissen und Erfahrungen zu integrieren. Schon Oma wusste: »Man darf nicht alles glauben, was in der Zeitung steht.« Man darf auch nicht alles glauben, was einem Populisten, Marketing-Leute und falsche Freunde so alles erzählen. Das wissen die meisten Menschen ebenfalls.
**********eamer Mann
63 Beiträge
Themenersteller 
Auf der anderen Seite vereinfacht es schon und bei vielen ist einfach was dran. Nehmen wir den visuellen Reiz bei Männern (ja ich pauschalisiere der Einfachheit halber mein Geschlecht), dieses wurde ja schon mehrfach in Studien nachgewiesen. Selbst wenn es auf 1-2% nicht zutrifft, denke ich darf man ruhig pauschalisieren.

Das ist klar, war aber nicht meine Intension der Threaderöffnung. Es ist schon klar, dass es Muster, Aussehensmerkmale und Charaktereigenschaften von Gruppen gibt (wie z.B. Mann-Frau) welche ganz einfach gegeben sind und "nur" zu einem minimen Prozentsatz abweichen.

Okay auf Nationalitäten gehe ich mal nicht ein, dieses Fass will ich nicht aufmachen. Doch gibt es tatsächlich viele die keine Gedanken entwickeln an Französinnen, den Spanier/Italiener, den/die Latino etc? Und by the way, jetzt mache ich doch ein Fass auf *ggg* der größte Bereich von Pauschalisierungen stellt mit Sicherheit das Thema Religion da. Jetzt darf jeder der sagt, er/sie pauschalisiere nicht mal in sich gehen ob dies bei diesem Thema wirklich so ist.

Ich denke wir Menschen sind zu einem Teil aus unserer Biologie so. Wenn wir nicht in Schemata oder Kategorien denken würden, würden wir wegen eines Informations- und Sinnesoverblows abstürzen.

Und immer gilt. Bei jeder Pauschalisierung kann man persönlich voll daneben liegen. Hier kommt es sicher auch auf die Sozialisierung, das Umfeld und weitere Faktoren an.

Aber hier sind wir doch voll beim Thema *zwinker* . Ist es tatsächlich ein urmenschliches Bedürfnis, anhand der eigenen, sehr beschränkten, Wahrnehmung eine pauschalisiernede Annahme zu treffen?

Die Ableitung eines "Wahrheitsanspruches" aufgrund des eigenen Umfelds ist ein sehr weit verbreitetes Phänomen. Da werden ja gerne auch mal Studien oder Statistiken mit dem Argument "also ich kenne keinen..." als gatte Lüge wahrgenommen...
**C Mann
12.735 Beiträge
**********eamer:
Da frage ich mich halt, ob sich diejenigen, welche sich in dieser bequemen Meinungsbildung bewegen, eigentlich bewusst sind, dass sie eine unrealistische Pauschalisierung unterstützen? Oder wird soweit gar nicht gedacht?

...ich sehe die grosse Gefahr darin, dass manipulierte, zielgerichtete Meinungen durch die Medien unkritisch konsumiert werden und viele diese Meinungen nicht hinterfragen, sondern sich ungefiltert aneignen. Weil es im TV, in der Zeitung oder im Internet steht, muss es doch wahr sein... Warum haben bestimmte Gruppen so starken Zulauf? Weil sie scheinbar einfache Lösungen gegen "DIE" anbieten....
**********eamer Mann
63 Beiträge
Themenersteller 
Das liegt einfach daran, dass es sich bei den Teilnehmern hier im Joyclub, pauschal gesagt, um Menschen handelt. Und, pauschal gesagt, alle Menschen sind beeinflussbar, alle Menschen (pauschal gesagt) formen sich ihre Meinung und die meisten Menschen sind von ihrer Meinung überzeugt. Das ist alles menschlich, nur mal so pauschal gesagt. Und Menschen machen Fehler. Ich behaupte, alle.
Hier im Joyclub hält sich die angeklagte "Pauschalisierung" doch noch in Grenzen.
Mir ist eine frei geschriebene Meinung, in der auch mal eine Pauschalisierung vorkommt ("Alle Frauen betreiben Männer-Bashing... *zwinker* ) lieber, als hochintelligent-wissenschaftlich ausgetüfteltes Geschwafel, inklusive einem Dutzend Zitaten von irgendwelchen, längst verstorbenen Hirnakrobaten, die 99% der Teilnehmer gar nicht kennt.

Selbst mir, der stets auf Ausgleich bedachten Tante Tati, rutscht ab und zu mal eine Pauschalisierung raus (die aber dann natürlich auch stimmt) und wer hier frei von jeglicher Pauschalisierung ist, der werfe den ersten Stein!

Ohne Dir zu Nahe treten zu wollen, finde ich das eine etwas gefährliche Ansicht.
Es braucht keine "hochintelligent-wissenschaftliches Geschwafel" um eine Stellung gegen Pauschalisierung zu beziehen. Das hat in meinen Augen mit Verständnis und Empathie zu tun und soll auch geäussert werden. Schwarmintelligenz ist eine gefährliche, nicht zu unterschätzende Form von wegsehen und Intolleranz.
**********eamer Mann
63 Beiträge
Themenersteller 
… weil der Mensch darauf konditioniert ist, Muster zu suchen und zu erkennen.

Das ist eine wesentliche Überlebensstrategie die durchaus ihre Berechtigung hat. Wer Freud und Feind, essbar und giftig, gefährlich und harmlos und gut und böse blitzschnell auseinander halten kann, der ist klar im Vorteil.

Streng genommen, basiert unser gesamtes Lebensprogramm auf Mustererkennung. Wir teilen alles in Kategorieen ein: mag ich – mag ich nicht, gut – schlecht, nützlich – wertlos, schön – hässlich, …

Was bewegt die Menschen (nicht alle) dazu, ganze Geschlechter, Völker und Gruppierungen pauschal als "die sind halt so..." zu bezeichnen?

Weil wir gelerntes Wissen (auch falsches Wissen) automatisch speichern und wieder abrufen sobald es abgefragt wird. So funktioniert lernen, überleben und Reproduktion. Aber auch Propaganda, Reklame, Manipulation, Beeinflussung und so weiter.

Frauen mögen Schuhe, Asiaten sind höflich, Schwule sind musikalisch. Das sind Klischees, für manchen schon Vorurteile und für den nächsten rassistische oder sexistische Ressentiments. Und einige werden sagen, dass das wahr ist.

»Männer sind halt so!« entspricht möglicherweise einer gewissen persönlichen oder allgemeinen Wahrheit, aber es widerspricht mit Sicherheit der individuellen oder objektiven Wahrheit. »Frauen schauen auf die Brieftasche, Männer auf die Titten.« ist ein pauschalisierendes Klischee, welches eine gewisse Wahrheit enthält, zugleich aber unzulässig verallgemeinernd ist. Es kommt darauf an, wie ich es sage, in welchem Kontext, ob ich das so meine oder bewusst verallgemeinere.

Da bin ich absolut bei Dir. Es wird in meinen Augen, über all den tollen Errungenschaften der Menscheit, gerne vergessen, dass wir uns Instinktbasiert immer noch in der Zeit des aufrechten Gangs befinden.

Ich ertappe mich ständig dabei, wie ich pauschalisiere. Immerzu.

Das ist aber nicht schlimm, wenn man sich dessen bewusst ist und man die Fähigkeit zur Selbstreflexion besitzt und anwendet. Ich weiß, dass all mein Wissen und Verhalten auf Mustern und Programmabläufen basiert. Glücklicherweise hinterfragen wir uns immer wieder und versuchen stets neues Wissen und Erfahrungen zu integrieren. Schon Oma wusste: »Man darf nicht alles glauben, was in der Zeitung steht.« Man darf auch nicht alles glauben, was einem Populisten, Marketing-Leute und falsche Freunde so alles erzählen. Das wissen die meisten Menschen ebenfalls.


Ist hierbei nicht die ganz grosse Gefahr, dass diese Fähigkeit zur Selbstreflektion mehr und mehr verloren geht und die Tendenz eher zu "Glauben" anstatt zu hinterfragen und wissen, tendiert...
**********eamer Mann
63 Beiträge
Themenersteller 
ich sehe die grosse Gefahr darin, dass manipulierte, zielgerichtete Meinungen durch die Medien unkritisch konsumiert werden und viele diese Meinungen nicht hinterfragen, sondern sich ungefiltert aneignen. Weil es im TV, in der Zeitung oder im Internet steht, muss es doch wahr sein... Warum haben bestimmte Gruppen so starken Zulauf? Weil sie scheinbar einfache Lösungen gegen "DIE" anbieten....

Ich denke, dies hat sehr viel damit zu tun, dass es noch nicht gelungen ist, mit den weltweit vernetzten, für jeden aktiv gestaltbaren, Informationsflüssen umzugehen.
**st
Ohne Dir zu Nahe treten zu wollen, finde ich das eine etwas gefährliche Ansicht.

Du trittst ganz schön nahe! *zwinker*
Du musst auch mal den kompletten Satz lesen.

Ich wollte mit meinem Beitrag nur ausdrücken, dass die angebliche Pauschalisierungswelle noch lange kein gesellschaftliches Problem ist.
Man könnte sogar sagen, hier wird pauschalisiert. Natürlich pauschalisiert jeder Mensch auch mal, aber der Einzeltaeter hat es ja schon sehr gut und ausführlich beschrieben, warum das so ist.
Natürlich gibt es da auch gefährliche Tendenzen, die wurden hier ja auch schon erwähnt, aber die werden zu einem gesellschaftlichen Problem gemacht, sind aber noch keines.

Und nun erklär mir mal bitte, was an meiner Ansicht "gefährlich" ist.
**********eamer Mann
63 Beiträge
Themenersteller 
Du trittst ganz schön nahe! *zwinker*
Du musst auch mal den kompletten Satz lesen.

Ich wollte mit meinem Beitrag nur ausdrücken, dass die angebliche Pauschalisierungswelle noch lange kein gesellschaftliches Problem ist.
Man könnte sogar sagen, hier wird pauschalisiert. Natürlich pauschalisiert jeder Mensch auch mal, aber der Einzeltaeter hat es ja schon sehr gut und ausführlich beschrieben, warum das so ist.
Natürlich gibt es da auch gefährliche Tendenzen, die wurden hier ja auch schon erwähnt, aber die werden zu einem gesellschaftlichen Problem gemacht, sind aber noch keines.

Und nun erklär mir mal bitte, was an meiner Ansicht "gefährlich" ist.

Sorr, da habe ich Dich etwas falsch interpretiert und die Intension Deines Beitrags etwas falsch verstanden.

Die "Gefährlichkeit" bezog sich eben darauf, dass Pauschalisierungen eben auch schnell zu einem gesellschaftlichen Problem werden können, wenn sich die grosse Masse damit abfindet...
**C Mann
12.735 Beiträge
********eter:
Man darf auch nicht alles glauben, was einem Populisten, Marketing-Leute und falsche Freunde so alles erzählen. Das wissen die meisten Menschen ebenfalls.

....da kommen mir doch Zweifel, ob das die meisten Menschen tatsächlich wissen, wenn man sich so manche aktuellen Entwickungen in der Gesellschaft betrachtet....
**st
Die "Gefährlichkeit" bezog sich eben darauf, dass Pauschalisierungen eben auch schnell zu einem gesellschaftlichen Problem werden können, wenn sich die grosse Masse damit abfindet...

Ja, wenn es die große Masse erreicht! Wir sind noch ein Stück davon entfernt, dass gefährliche Pauschalisierungen in der Übermacht sind.

Einzeltaeter:
Man darf auch nicht alles glauben, was einem Populisten, Marketing-Leute und falsche Freunde so alles erzählen. Das wissen die meisten Menschen ebenfalls.

....da kommen mir doch Zweifel, ob das die meisten Menschen tatsächlich wissen, wenn man sich so manche aktuellen Entwickungen in der Gesellschaft betrachtet....

Eine Entwicklung ist da. Aber es ist tatsächlich so, dass die Mehrheit der Gesellschaft schon noch Unterschiede machen kann.
Man sollte den Optimismus nicht verlieren. Wenn alle nur noch pessimistisch denken, dann geht das schief!
**********eamer Mann
63 Beiträge
Themenersteller 
Einzeltaeter:
Man darf auch nicht alles glauben, was einem Populisten, Marketing-Leute und falsche Freunde so alles erzählen. Das wissen die meisten Menschen ebenfalls.

....da kommen mir doch Zweifel, ob das die meisten Menschen tatsächlich wissen, wenn man sich so manche aktuellen Entwickungen in der Gesellschaft betrachtet....

Egal in welchem Kontext kommt es hierbei eben auf die "kritische Masse" an. Ich weiss, klingt sehr "wissenschaftlich", bedeutet aber nichts anderes als; wenn der grössere Teil der Masse bereit ist eine Meinung hinzunehmen ohne zu hinterfragen oder sich dagegen zu wehren, hat die Pauschalisierende Minderheit die "Legitimation" ihre Meinung durchzusetzen und als "Wahrheit" zu proklamieren.
**********eamer Mann
63 Beiträge
Themenersteller 
Ja, wenn es die große Masse erreicht! Wir sind noch ein Stück davon entfernt, dass gefährliche Pauschalisierungen in der Übermacht sind.

Wenn man mal die Weltpolitik weglässt *zwinker* , wenn hier die Foren voll von Vorurteilen und Verurteilungen gegenüber dem anderen Geschlecht sind, darf man sich ja durchaus fragen, ob gerade die Pauschalisierung Mann-Frau nicht doch einer gewissen Übermacht entgegensteuert...
**C Mann
12.735 Beiträge
*******_DA:
Man sollte den Optimismus nicht verlieren.

...stimmt, sollte man nicht... Aber mur auf dem Optimismus zu setzten und "alles wird Gut" ist auch keine Strategie... *zwinker*
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