Hier spricht die Weltmeisterin im Verlegen von Dingen persönlich!
Was ich nicht schon alles verlegt habe. Und je länger man sucht, desto mehr Spaß hat der Blutdruck, der mit dem Adrenalin Ringelpiez tanzt. So heute morgen, Punkt 6:30, Ende der Nachtschicht, die routinierte Frage an meine frühdienstlichen Kollegen: "Hab ich dir den BTM-Schlüssel gegeben?" (Anm. d. Red.: BTM-Schlüssel = Schlüssel für den Betäubungsmittel-Tresor). Ich meinte schon fast das übliche "Ja natürlich" zu hören, als es durch ein fieses "Nein noch nicht" gestört wurde. Wie meinen, Señora? Es soll ja Kollegen geben, die den Schlüssel im Zustand nach 10h Dienst mit nach Hause nehmen und dann eine Stunde später wiederkommen, nachdem beim Tasche ausräumen zu Hause so was Komisches in der Tasche war, was da nicht hingehörte.
Also rennt nun Schwester Cerridwen mindestens das halbe Stationszimmer ab. Öffnet Schranktüren und Schubladen, durchwühlt Blutentnahmeröhrchen, Patientenakten und Kugelschreiberkisten, der Blutdruck steigt ebenso wie das Gelächter der lieben Kollegen, Frechheit ist das! Und nachdem ich schon rekapituliere, wieviel so ein Schlüssel denn wohl wert ist, wenn man - also ich - ihn verlöre und ergo der Tresor neu be-schloss-t werden müsste, klingelt meine Kitteltasche. Ich greife hinein, ziehe das Telefon heraus und reiche es an die Sekretärin. Aber, was war denn das? Es klimpert so seltsam in der Tasche? Das wird doch nicht etwa???
Doch. Es wird. Selbstverständlich, pflichtbewusst wie ich bin, habe ich den BTM-Schlüssel vor-bild-lichst am Leibe getragen, auf dass sich niemand seiner unbefugt bemächtige. Genauso soll es sein. Eigentlich, so dachte ich, verdiene ich für so vorschriftsmäßiges Verhalten eine offizielle Belobigung! NaTÜRlich ist der Schlüssel in meiner Tasche, wo denn auch sonst?
Bitte, hier, der Schlüssel. Ach.... war was?