Zustimmung in allen Punkten
Ich kann das Eingangsposting in allen Punkten unterschreiben, genau so erlebe ich das auch immer wieder. Sobald ein Mann herausfindet, wie er das bei mir auslösen kann, kann er nicht genug davon bekommen und versucht es bis aufs Letzte auszureizen - gerade WEIL ich auf diesem unnatürlichen technischen Weg auslaufe wie ein Wasserfall. Und genau dazu wird es dann: zu rein technischen Handgriffen. Die Begriffswahl der TE trifft das ganz genau, und auch schwarzhoff hat das sehr treffend formuliert:
Ausserdem finde ich Squirten auf die Art langweilig, weil es durch blödes, hartes Rubbeln reflexartig und beliebig oft auslösbar ist, zumindest bei mir, und hat in dem Moment mit Lust nicht viel zu tun.
Genau so ist das bei mir auch. Es hat mit Lust rein gar nichts zu tun. Und so versuche ich das dann auch zu kommunizieren. Allerdings möglichst vorher oder nachher. Währenddessen bringt das genau GAR NICHTS, sondern ich habe Männer erlebt, die das erst recht anheizt, weil sie auf ihrem Weg zum Ziel der Meinung sind, dass man sich nur nicht gehen lassen will/kann und sie sich dann erst recht herausgefordert fühlen, das trotzdem zu schaffen. Es wird zu einer Challenge.
Wie maracuja125 schreibt SOLLTE es sein:
Die weibliche Ejakulation ist ureigener Bestandteil weiblicher Sexualität so wie die männliche Ejakulation ureigener Bestandteil männlicher Sexualität ist. Es ist auch keine 'Technik'.
Aber die meisten Männer halten das, was sie mit reiner Technik erreichen, irrtümlich ebenfalls dafür.
Auch ich habe nichts gegen das Squirten, manchmal habe ich sogar im Spiel mit mir selber Lust drauf, aber ich sehne auch die Zeiten zurück, als es noch nicht so populär war, die Zeiten vor Joy-Dates, als es einfach plötzlich mal bei laaaangem und intensivem Fingern passiert ist, ohne dass ich es gemerkt, sondern irgendwann einfach das Schmatzen gehört und den Mann dazu völlig verblüfft und geflasht erlebt habe. Das war Squirten auf dem natürlichen Weg und auch in natürlichen Mengen. Das war RICHTIG geil und das finde ich noch immer geil.
Das, dem viele Männer heute nacheifern, ist - zumindest wie ICH es erlebe - in meinen Augen ein rein technisches Abmelken mit totalem Überreizen der Harnröhre und/oder mit viel Kraft und schnellen Bewegungen dem stoßweißen Entleeren der Blase von innen. Das funktioniert. Aber für mich hat das nichts, aber auch gar nichts mit Squirten zu tun. Das ist in weniger als einer Minute erreichbar, manchmal in Sekunden... ohne dass man zuvor überhaupt feucht ist. Ich hatte bei einem Partner sogar mehrmals mechanisch ausgelöste Blasenentzündungen DURCH das (Über-)Reizen der Harnröhe! Auch DAS funktioniert leider.
sun95 hat eine bildliche Erklärung gefunden, auf die ich nicht gekommen wäre, aber die es ebenfalls sehr treffend beschreibt:
Dann erkläre ich es mal so, dass es Mann versteht. Wenn du erbrechen musst (zu viel Alkohol etc.), musst du die Finger tief in den Hals stecken, um effektiv zu sein.
Beim Squirten ist es ähnlich. Da kommt halt was, was du nicht kontrollieren kannst. Ein Reflex/Mechanismus! Es ist aber fast ein ähnlich ätzendes Gefühl wie beim Erbrechen. Unnötig und nicht schön.
Ja, es ist leider tatsächlich zum Sport geworden, aber ich will damit keinem Mann automatisch die Befriedigung des eigenen Egos unterstellen. Der Mann erkennt nicht den Unterschied, sondern sieht nur das Ergebnis, und je schneller er das erreicht, umso größer ist sein Erfolgserlebnis. Und genau das Anstreben dieses Zieles ist es, was mich zunehmend nervt und ich gehe mal davon aus, dass die TE auch genau das meint.
Es kann durchaus erregend sein, wenn ein Mann das so schnell schafft, dass ich die Kontrolle über meine Körperfunktionen verliere (denn genau so empfinde ich das). Ich finde es auch immer wieder schön, wie fasziniert ein Mann davon sein kann. Ich sehe und höre seine Reaktionen gerne, wenn er es als extrem geil kommentiert. Genau deshalb gönne ich ihm den Moment ja auch. Ich WILL diese Lust in meinem Partner sehen, das macht auch mich an. Auch in dieser Situation. Aber wenn es nur noch darauf hinausläuft, mich mit gefühllosen, harten Handbewegungen zu überreizen und das jedes einzelne Mal, ist irgendwann der Ofen einfach aus.
Das Problem ist, dass einige Männer das zum Teil tatsächlich mit einem Orgasmus gleichsetzen und fast alle mit Lust, und zwar mit höchster Lust. Zum einen haben sie einfach die Assoziation des Abspritzens, zum anderen des Gehenlassens AUFGRUND der Lust.
Für mich ist immer wieder faszinierend, dass selbst Männer, die Natursekt auf der NoGo-Liste haben, Unmengen aus einem herauspressen können und nicht kapieren, dass sie einem die Blase entleeren - nicht mal, wenn man es deutlich riecht. Das Männergehirn funktioniert in diesem Moment einfach nicht. Das IST einfach so und liegt in der Natur und den Instinkten des Mannes. Noch dazu hat er ja einen "Beweis", dass er augenscheinlich alles richtig macht. Durch alles, was er wahrnimmt, ist er in diesem Moment absolut überzeugt davon, der Frau etwas Gutes zu tun und ihr die größtmögliche Lust zu spenden und daraus kann man ihm nun wirklich keinen Vorwurf machen. Aber ich denke, das ist auch der Grund, wieso es für einen Mann so schwer zu kapieren ist, dass das nicht immer geil ist, nur weil Körperflüssigkeit austritt.
Deshalb beschränke ich mich auf Aufklärung vorher oder nachher, und niemals mittendrin, wenn der Mann geil und davon fasziniert ist, denn das widerspricht allem, was er mit seinen Sinnen wahrnimmt. Dann bremse ich höchstens mit "zu hart", "zu wenig flutschig", oder "überreizt und nicht mehr angenehm", wenn es mir zu viel wird.
Ich persönlich versuche dann in Gesprächen genau das zu vermitteln, was ich empfinde bzw. WARUM ich es nicht zwingend erregend finde. Ich benutze absichtlich immer den Ausdruck "reine Technikfrage" und "überreizte Harnröhre", "in der Menge definitiv auch Natursekt dabei", im Versuch, den Unterschied herauszustreichen. Ich versuche aber hauptsächlich irgendwie rüberzubringen, dass es NICHTS mit dem Grad der Geilheit zu tun hat, sondern dass es für mich wesentlich geiler ist und ich viel mehr spüre, wenn ich NICHT klatschnass bin, sondern durch den natürlichen Muschisaft flutschig-feucht, während das Auspressen die ganze schöne Feuchtigkeit einfach wie Wasser wegspült und es dadurch eher unangenehm wird, ich nicht mehr so viel spüre und vom Vögeln danach oft auch tagelang wund bin. Bei Joy-Dates bringe ich das Thema Squirting eigentlich schon vor dem ersten Date zur Sprache, weil ich niemanden unverhofft überraschen will und damit für eine wasserdichte Unterlage gesorgt ist, da passt es dann auch gleich rein. Das ist allerdings bis zum ersten Spritzen meist wieder vergessen.
Meist reicht einmal erklären nicht, weil ein Mann einfach was anderes damit assoziiert, aber es gibt doch das eine oder andere Mal auch lernfähige Männer. Und wenn sie sich mal zurücknehmen und dann mit ganz anderen Reaktionen, nämlich mit ECHTEM Fallenlassen, mit stöhnen, sich winden und nach mehr betteln belohnt werden, weil das einfach bei MIR mehr auslöst, dann erkennen sie auch den Unterschied.
In diesem Sinne an die Frauen: Reden kann helfen.
und an die Männer: Zuhören auch.