Er fragte mich dann, ob er über dieses Profil was im Forum schreiben kann. Ein sehr ungewöhnlicher Schritt für ihn. Sensationell in meinen Augen. Natürlich hab ich zugestimmt.
Na ja. Vielleicht möchte er nur noch glauben, dass seine Entscheidung richtig ist.
Weißt Du, als Frau 1 analog zu eurem Eiertanz, da kann ich nur sagen: on-off be deutet, dass einer sich abarbeitet und den anderen mit ins Drama zieht. Mein Mann hat, seitdem ich kein Interesse an dem Drama von Frau 2 habe, das ist übrigens über 1,5 Jahre her, ständig immer wieder Feiertag mit ihr. Sie weiß bisher das Ruder in letzter Sekunde herumzureißen, ich glaube aber, dass sie die Hoffnung ihn ganz für sich zu gewinnen, noch nicht aufgegeben hat.
Ich gucke mir das an und schüttelt darüber oft den Kopf. Wenn pathologische Dynamiken sehr stark zwischen zwei Menschen wirken, wollen sie nicht voneinander lassen. Der Traum, wenn doch nur erkannt werden würde, die Liebe, ach, der Schmerz zeigt dich an, wie sehr Du liebst oder er dich... Vergiss es.
Das ganze Theater hat mit Liebe nix zu tun, sondern ist einfach nur krankes Zeug, dass die Protagonisten mit sich herumschleppen und am anderen abarbeiten. Jeder für sich. Das ist der Klebstoff und nichts daran ist sensationell.
Die Frage ist nur, wann einer von beiden das wirklich begreift und bereit ist einzusehen, dass das keine Liebe ist. Ich habe so ein angeblich on-off wahnsinnig große Liebe Ding vor 18 Jahren durch, ging auch so 1,5 Jahre, sehr viel länger hält man den Stress einfach nicht aus. Zuerst bricht einer zusammen, wenn der andere nicht gerade eh eine ausgewachsene Persönlichkeitsstörung hat (diese Menschen sind erstaunlich robust diesbezüglich), braucht es einfach nur eine oder zwei Dramaschleifen mehr, bis begriffen wird, dass der Eiertanz mit Liebe nichts zu tun hat.
Dann fällt das Loslassen plötzlich ganz leicht.
Nur jeder Versuch vorher zur Einsicht zu bringen ist sinnlos. Deshalb fällt es mir sehr leicht aus sicherer Entfernung zuzusehen in unserem Fall. Erstens kenne ich das selbst und zweitens weiß ich, dass so eine Erfahrung auch sehr wichtig ist. Man lernt zwischen Liebe und Drama zu unterscheiden. Und sich selbst viel besser kennen. Das ist zwei Jahre Drama durchaus wert. Da hat man, gut verarbeitet, den Rest seines Lebens nur Gutes von. Und wer alleine nicht aufarbeiten kann, darf sich Therapie antun und Hilfe holen.
Ich hätte zum Beispiel bei meinem on-off die Erkenntnis, dass mein Bild von Liebe durch Ertragen von Schmerzen einen Wert erhielt, weil ich tief in mir glaubte, es einfach so nicht wert zu sein, dass ein Mensch mich liebt. An einen diagnostizierten Narzissten zu geraten war natürlich prima. Mein Thema, durch Leiden meine Liebe beweisen zu können, was natürlich nie auflösbar war, konnte ich prima abarbeiten. Nur ist das Missbrauch in beide Richtungen. Und den erkennt man daran, dass Liebe weh tut und man darum kämpft. Sich in gebundene Menschen zu "verlieben" und um die Liebe desjenigen zu kämpfen bedient dasselbe Schema. Man sucht sich unbewusst einen willigen Mitspieler und inszeniert Eigenes, was freilich nie aufgelöst werden darf, dann wäre der Schmerz ja weg, das will man unbewusst nicht.
Ich habe zum Glück damals nur 1.5 Jahre gebraucht und war zügig geheilt. Und es ist völlig normal das erst hinterher sehen zu können. Währenddessen ist die Überzeugung da, dass man die große Liebe lebt, nicht das große Leiden inszeniert. Je esoterischer und emotionaler ein Mensch angehaucht ist, je weniger rational, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, nicht aus diesem Schwachsinn rauszukommen. Es gibt Menschen, die inszenieren das unter Begriffen wie Seelenliebe und so ein Zeug, die lassen teilweise über viele Jahre nicht los oder stalken sogar ihr Liebesobjekt. Total gruselig.
Wenn ihr wirklich nur Zuneigung ausleben wollt, überlegt beide, was ihr von eurem Drama habt und wozu ihr das braucht.ubd warum es nicht reichte, mit der vorhandenen Zeit das zu leben, was möglich ist, ohne Frau 1 den Mann auszuspannen oder dem Mann die Hölle heiß zu machen. Flaut das angeblich große Liebesgefühl plötzlich ab, weil plötzlich alles geklärt wäre, dann war das keine Liebe.
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