Mir ist es Wurst ob sie ein Safeword will oder nicht.
Wenn sie eins will - dann muss sie sich aber auch selbst eins ausdenken und nicht erwarten das ich ihr ein gebe...SIE muss es ja aussprechen können und griffbereit haben und ICH muss nur darauf reagieren...
Es HAT auch JEDER eine Exit-Strategie.
Die einen nennen es "Safeword" und benutzen dafür ein Wort ihrer Wahl, die anderen haben Gesten oder wieder andere haben dann einfach nur ein:
"Nein." oder "Stopp!" oder so.
AUCH DAS sind Exit-Strategien wie das Safeword.
Wichtig ist - denn nur so KANN es funktionieren - das vorher geklärt wird:
• Welche Exit-Strategie nutzen wir?
• Weiß jeder Beteiligte über alles bescheid?
• Ist jeder Beteiligte willens auch auf die vorher abgesprochene Art und Weise zu reagieren wenn X passiert?
• Sind die Maßnahmen bei Eintreten von X einwandfrei klar?
Denn z.B. die viel gerühmte Ampel - ist nicht sehr eindeutig...
Ich hab da schon die verschiedensten Definitionen dazu gehört...
Für die einen bedeutet "rot":
"Sofort aufhören! Keinen Schritt mehr weiter!"
während es für die anderen bedeutet:
"Wir sind an der Grenze - jetzt etwas weniger, nicht ganz aufhören."
Ich hab schon für jede Ampel-Farbe die unterschiedlichsten Definitionen gehört - deshalb MUSS vorher klar gestellt werden, dass man auch vom selben spricht...
Wie gesagt:
Mir ists egal ob sie eins will...
Ich sag zu keiner:
"Du - ohne Safeword wird das nix mit uns."
Nicht, weil ich denke:
"Ich mache keine Fehler."
(Im Gegenteil - ich bin der Meinung, dass NIEMAND ohne Fehler ist und JEDER Fehler machen kann...egal wie lange man sich kennt und egal wie "gut" man in was-auch-immer ist.)
sondern weil ich mich ausschließlich mit erwachsenen Menschen treffe, die selbst dazu in der Lage sein MÜSSEN zu kommunizieren wenn sie ein Safeword wollen oder nicht.
Wenn mitten drin eine mit "gelb" daher kommt, ohne das vorher kommuniziert zu haben - ist das kein Beinbruch...ich brech dann halt ab, setz mich zu ihr und erklär ihr, dass es so nicht geht und sie sowas vorher kommunizieren muss, weil ich ansonsten ja nicht weiß was sie damit will.
Oder - wie ich es bei einem Bekannten erlebte - gar mitten drin sagt:
"Karotten."
Wir sahen uns alle an - und niemand wusste was sie will.
Er hat abgebrochen und sie gefragt - und es kam heraus, dass dies ihr Safeword ist...das sie ihm vorher nicht mitteilte...und das Safeword sollte ausdrücken:
"Wir sind nahe an der Grenze - jetzt bitte etwas vorsichtiger."
Das - und andere, ähnliche Ereignisse - zeigt mir eigentlich:
Ein Safeword ist ziemlich obsolet in den meisten Fällen - denn spätestens, wenn der devote Part IRGENDWAS völlig absurdes sagt ("Karotte"?) dann bricht der aktive Part ja eh erstmal ab...weil er verwirrt ist...
Oder wer schlägt lustig weiter auf eine "Karotten!" schreiende Frau ein und wundert sich nicht, was die gerade hat - und wenn es nur ist um zu überprüfen ob ihr gerade so langweilig ist, dass sie ihre Einkaufsliste durchgeht...
Aber wie gesagt:
Jeder Mensch hat seine Exit-Strategien...auch jene, die meinen keine zu haben weil:
"Wenn ich Nein oder Stopp sage - dann heißt das Nein oder Stopp!"
Dann sind DAS die entsprechenden Safewords - einfach, weil ein Safeword nichts anderes ist als:
Ein vorher definiertes Wort, welches eine bestimmte Reaktion des gerade aktiven Parts bedingt.
Selbst jene, die sagen:
"Ich brauch sowas nicht, weil er mich eh lesen kann wie ne Eins."
haben ihre Strategien für den Ausstieg - wenn "Er" mal zu weit geht...WIRKLICH zu weit...dann wird die Sache schon beendet werden...zumindest bei Menschen mit Selbsterhaltungstrieb - bei Menschen OHNE Selbsterhaltungstrieb...wird das nichts...aber da hilft auch ein Safeword nix...