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Verstärkung/Wiederherstellung des Machtverhältnisses

****_90 Frau
36 Beiträge
Themenersteller 
Verstärkung/Wiederherstellung des Machtverhältnisses
Wünscht ihr euch manchmal das Machtgefälle(wieder) stärker zu spüren bzw. es Sub (wieder) deutlicher spüren zu lassen, wer „an der Macht“ ist?
Durch bspw. eine Art Grenzerweiterung oder durch andere Mittel?
Gerade in einer längeren Beziehung, die auf Liebe oder Freundschaft basiert, muss man evtl. manchmal dafür sorgen, dass es nicht zu viel Augenhöhe wird?

Wie komme ich darauf?

1. Vor ein paar Tagen habe ich einen fiktiven Blogbeitrag gelesen. Die Sub hat sich gewünscht erniedrigt zu werden, obwohl sie es nicht mag, um das Machtgefälle wieder deutlicher zu spüren bzw. die Augenhöhe gänzlich zu verlieren. Denn der Partner ist ihr Mann und Freund.
Quelle: https://tanjaruss.de/index.p … ade-erniedrigung-tanja-russ/

2. Ich musste dann an das Buch „Absolute Power Exchange, 20 years later“ von Candace Blevins denken. Es geht um ein Ehepaar, das TPE gelebt hat, dann kamen Kinder… der TPE wurde immer weniger. Und jetzt nach 20 Jahren, möchte Er wieder die totale Kontrolle übernehmen.
Eine Szene blieb mir besonders in Erinnerung, als er sie im Garten anpinkelt. Die Autorin beschreibt dort gut, was ich meine. Die Sub hasst NS und den Moment, wo er es tut. Aber sie liebt es, dass Er so weit geht und ihr (wieder) zeigt, wie weit seine Macht über sie reicht.

Sie beschreibt, dass ein Machtverhältnis (gerade TPE) nicht von alleine zu Stande kommt:
Für den Dom ist es ein Unterschied nur zu sagen, dass man jemand anderen besitzt oder seine Macht zu demonstrieren, es tatsächlich zu zeigen, wie weit es gehen kann. Bzw. bei der Sub: nur gesagt zu bekommen, dass man besitzt wird oder wirklich gezeigt zu bekommen, wie weit dieser Besitz geht, da besteht ein großer Unterschied.
**********er_bw Paar
528 Beiträge
Verstärkung/Wiederherstellung des Machtverhältnisses
Ja dem stimmen wir so zu, denn mit der Zeit und im Alltag kippen viele Grenzen. Dennoch liegt es aber immer an Beiden dem Partner mitzuteilen dass wir zum Ausgangspunkt unserer Beziehung zurückkehren müssen, da Beiden in der Beziehung etwas fehlt. Sicher gibt es auch dann auch hier noch den einen oder anderen Kompromiss bis der Ausgangspunkt für beide wieder erreicht ist aber Beziehung ist eben immer Arbeit für Beide vor allem dann wenn der Alltag sich etabliert.
****yn Frau
13.440 Beiträge
****_90:
Die Sub hasst NS und den Moment, wo er es tut. Aber sie liebt es, dass Er so weit geht und ihr (wieder) zeigt, wie weit seine Macht über sie reicht.

Genau das ist es.
Ich liebe das. Ich liebe nie das, was gerade passiert, wenn so eine Grenzüberschreitung stattfindet, aber ich liebe den Fakt, dass ich nicht entkommen kann, dass ich es nicht abbrechen kann, dass ich völlig und komplett ausgeliefert bin und es ertragen, erdulden, über mich ergehen lassen muss und dann weiß: Das ist keine Augenhöhe. Das wird niemals Augenhöhe sein.

Das zu spüren, diese Macht, diese Willkür und meine absolute Hilflosigkeit, ist für mich extrem befreien. ich habe dann immer das gefühl, angekommen zu sein, einen Ruhepunkt zu erreichen, an dem ich mich unendlich wohlfühle.

Ja, es ist schön, wenn er das hin und wieder macht. Ich lebe aber kein TPE und mein Spielpartner ist auch wirklich nur mein Spielpartner, nicht mein Liebespartner. Aber in den Momenten, in denen wir zusammen sind, gibt es keine Augenhöhe. Nie.
Dennoch schubst er mich manchmal über Grenzen, einfach weil er es kann.
*******dor Mann
6.019 Beiträge
Ja
Manchmal muss man Pfähle einschlagen.
Selbst dann, wenn man es auch als Top grenzwertig findet.
Danke für die Erinnerung.
********iebe Mann
10.678 Beiträge
Momentan nicht. Weil unsere Beziehung noch frisch genug ist, dass nichts "weniger" geworden ist, das wieder intensiviert werden müsste. Und ich lege auch Wert darauf, dass das so bleibt.

Aber ja, ich kenne das schon auch. Ich hatte davor eine längere Beziehung inkl. Verheiratetsein und Kinder. Trotz aller Bemühungen wurde BDSM immer weniger, besonders D/s. Vielleicht war es nie wirklich da, wenn es so gegen Null gehen konnte. Es ist mir inzwischen auch egal. Aber damals hätte ich mir gewünscht, wieder dahin zurückkehren zu können, wo wir am Anfang waren bzw. in den ersten Jahren danach, selbst noch mit einem (kleinen) Kind. Als wir es in der Obhut der Babysitterin zurücklassen konnten, vor dieser unsere "besonderen" Klamotten unter langen Mänteln verbargen und die Spielzeugtasche durch die Wohnungstür schmuggelten. Als ich ihr ein Talena-Halsband schenken konnte und sie es wirklich wochen- und monatelang für mich trug.

Tja. Vergangen. Aber ich habe vor daraus zu lernen und den Alltag nicht mehr die Oberhand gewinnen zu lassen. Damit die Momente, in denen ich sie meinem Willen unterwerfen kann, nicht die Ausnahme, sondern die Regel sind. Vielleicht sind wir nicht miteinander verheiratet, vielleicht haben wir keine gemeinsamen Kinder, vielleicht wohnen wir nicht einmal zusammen. Aber verdammt noch einmal, ich bin ihr Herr und sie ist meine sub, und ich werde alles tun, was in meiner Macht steht, damit das so bleibt. So lange sie es will.

Er von Drachenliebe schrieb
****_90 Frau
36 Beiträge
Themenersteller 
Danke schon mal für die Antworten. Ich denke, es ist erkennbar, worauf sich die bisherigen Antworten beziehen. Man muss die beiden Fälle unterscheiden.

Der 1. Fall: Man hat ein bestehendes Machtgefälle, zufrieden stellendes Spiel, geht zwar an die Grenzen, aber bewegt sich evtl. trotzdem die meiste Zeit in einer Art Komfortzone… Und dann ist eben die Frage, ist es sinnvoll, manchmal bewusst grenzwertige Dinge/Grenzüberschreitungen zu machen. Einfach, weil man das Machtverhältnis deutlicher spüren möchte/mal wieder klare Verhältnisse schaffen möchte. Um evtl. noch weiter von der Augenhöhe wegzukommen. Darüber hatte Tanja Russ geschrieben.
Dabei hatte mich eben auch interessiert, ob es andere auch für nötig halten, manchmal bewusst noch ein bisschen weiter zu gehen.

Der 2. Fall: Die Beziehung, das Machtverhältnis ist „eingeschlafen“, das wird wie beschrieben oft am Alltag liegen. Und dann muss man das ganze Machtverhältnis wiederherstellen/neu beleben. Das ist wahrscheinlich schwieriger und kann auch zum Beziehungsende führen. Darüber ging es auch in dem Buch, ob es möglich ist, das gesamte Machtverhältnis wieder zu beleben. Das kommt natürlich auf den Einzelfall an.

**********er_bw:
Dennoch liegt es aber immer an Beiden dem Partner mitzuteilen dass wir zum Ausgangspunkt unserer Beziehung zurückkehren müssen
Ich denke auch, das ist wichtig, dass dabei beide in der Verantwortung sind.
sm vs altag
ich sehe das momentan selbst..ich lebe mit meiner Verlobten 24/7 und es wäre schön wenn sich das auch weiter entwickeln würde.... aaaber

trotz aller liebe zum sm wohnen wir zsm und haben einen Alltag wo so spannende Dinge wie einkaufen dazu gehören.

wenn ich von der Arbeit nach Hause komme habe ich noch ein paar Stunden bis ich wieder ins Bett muss... da hat man nicht immer die Energie für ein Wahnsinns D/s ich denke das Geheimnis ist sm in den altag einzubinden... das können die kleinsten Dinge sein z.b. siezen... sub sitzt beim Essen auf dem Boden ... Usw...

ansonsten kann ich das allerdings sehr gut nachvollziehen.

ach und das wichtigste... der Partner egal ob grosses d oder kleines s muss das auch genauso wollen und genauso wichtig empfinden... sonst kann das natürlich nicht funktionieren.



LG die Göttin *peitsche*
********iebe Mann
10.678 Beiträge
@ Heli_90:
Ich gehöre mit meinen Erfahrungen ganz offensichtlich in die 2. Kategorie, kann mich aber auch in die erste gut hinein versetzen. Vorausgesetzt es passiert einvernehmlich (natürlich!), kann es eine BDSM-Beziehung wiederbeleben und ihr neuen Schwung geben.

Vielleicht hängt sogar beides zusammen? Ersteres machen, damit es nicht zu Zweiterem kommt ... *hm*

Bin gespannt, ob noch andere Berichte auftauchen, die in keine dieser Schubladen passen.

Er von Drachenliebe schrieb
****_90 Frau
36 Beiträge
Themenersteller 
********iebe:
Vorausgesetzt es passiert einvernehmlich (natürlich!)

Ja, ein Tabubruch sollte es nicht sein. Aber bei dem TPE Beispiel NS war es ja einvernehmlich. Und bei dem anderen hat die Sub darum gebeten, dass Er sie erniedrigt, da sie das Machtverhältnis deutlicher spüren wollte.

********iebe:

Vielleicht hängt sogar beides zusammen? Ersteres machen, damit es nicht zu Zweiterem kommt ... *hm*

Ich denke es hängt beides zusammen. Wenn das Machtverhältnis sozusagen nur noch symbolisch existiert, weil Er ihr nicht mehr zeigt, wie weit seine Macht über sie reichen kann, dann ist die Wahrscheinlichkeit recht groß, dass das Gefühl auftritt, das etwas fehlt. Ich weiß nicht, ob Alltagsregeln reichen.
Gerade das NS Beispiel macht eigentlich auch deutlich, dass schon eher kleine Dinge eine große Wirkung haben können. Es muss ja kein aufwendiges DS sein, das viel Zeit kostet. Entscheidend ist doch eher die Wirkung.


Mir geht es auch eher darum grundsätzlich die Frage zu beantworten, ob man es für nötig hält, hin und wieder richtig an die Grenzen zu gehen/grenzwertige Dinge zu tun, damit das Machtverhältnis gestärkt wird, man von der Augenhöhe wegkommt… Oder auch wie stark kann das Machtverhältnis überhaupt sein, wenn man das nicht/nie macht?

Natürlich hat die Art der Beziehung, der Punkt in dem man sich in der Beziehung befindet (Etablierung /“Instandhaltung“/Wiederherstellung des Machtverhältnisses) auch einen Einfluss auf die Beantwortung der Frage. Aber das Grundsätzliche finde ich interessanter.
*****lnd Mann
27.765 Beiträge
Vorstellbar
ist mir das absolut nicht in meinem Fall, weil rein hypothetisch. Da hat man ein anderes Bild voneinander gewonnen in der Zwischenzeit, nimmt sich anders wahr. Aber natürlich können beide beschließen, den Versuch zu wagen. Aber ob mehr daraus wird oder ob es beim Versuch bleibt, wird auf die Beteiligten ankommen.

Ich persönlich ziehe den Neuanfang mit einer anderen Sub, wenn bestmöglich, bzw. den Verzicht darauf vor, wenn mein Ideal nur sehr verwaschen umgesetzt werden könnte.
***_T Frau
6.794 Beiträge
@*****lnd:
Also lieber jedes halbe Jahr eine neue Sub für ein funktionierendes Gefälle weil ideal gibt es ja nicht?

Provozierend ausgedrückt...


Generell:
Auch ich lebe in einer Ds Partnerschaft. Auch ich (Sub) hatte vor ein paar Wochen die Kommunikation gewagt bzgl dass das gefälle nur noch sehr geringfügig für mich spürbar war.
Mein Partner sagte auch ganz klar: Alltag. Er hatte durchaus bemerkt, dass was fehlt, konnte aber keinen Finger drauf legen.
Und jetzt ist das Gefälle plötzlich wieder spürbar. Weil ich was gesagt hatte, konnte er gegen steuern.
Das war dann NS, auf dem Boden sitzen / schlafen und es kam zurück.

Für uns ist Ds bzw BDSM lebensnotwendig in unserer Beziehung. Und dass eine Beziehung läuft, daran müssen beide arbeiten / kommunizieren.
In jeglicher Hinsicht.
Schließlich basiert eine "normale" Beziehung auf mehr als nur BDSM.

Aber Beziehung ohne spürbares Ds?
No-Way!

Da ich Grenzgänger bin, muss er sich da natürlich auch etwas "bösere Dinge" einfallen lassen.

Aber grundsätzlich denke ich ist es wichtig zu wissen wie stark der Partner das benötigt und dann da den goldenen Mittelweg zu finden.

LG
Tina
*schmetterling*
*******mlos Frau
2.511 Beiträge
ich glaube gerade so etwas zu erleben...Macht hat er über mich und bekommt er
von mir übertragen; er mag es sich mehr zu nehmen als das selbstverständlich
für mich ist....eben mich an meine Grenzen heranzuführen und dann damit zu
spielen, weil es ihn kickt zu schauen...geht das mehr ..auch wenn es für mich
nicht nur hart sondern zu viel wird.
Er bekommt bis jetzt auch sehr genau mit, waser da mit mir anstellt, holt mich
zu sich zurück bevor es wirklich kippt .. genau das ist ihm bewußt und gibt im
das mehr an Macht..bzw läßt ihn das fühlen ( wir sprechen über unsere Bedürf-
nisse und Empfindungen diesbezüglich auch ganz komkret.
*****lnd Mann
27.765 Beiträge
Nein, falsch verstanden!
Also lieber jedes halbe Jahr eine neue Sub für ein funktionierendes Gefälle weil ideal gibt es ja nicht?

Provozierend ausgedrückt...

Eben nicht. Ich muss ja von den Subs ausgehen, die ich hatte und ausnahmslos alle in neuen Beziehungen stecken, nur eine davon wieder im D/s. Es ist mehr als unwahrscheinlich, dass sich in Bezug auf mich etwas daran ändert.

Also kommt nur irgendwann, nicht jedes halbe Jahr!, eine andere Sub in Frage- oder eben gar keine. Einen bloßen Zeitvertreib will ich nämlich einer ihr und mir ersparen.

Aus meinem obersten Absatz geht hervor, dass nach meiner Erfahrung viele Subs nur Lebensabschnitts-Subs sind, nicht unbedingt, weil sie das nicht anders wollen würden, sondern weil ihr jetziges Leben das kaum zulässt. Zwei meiner Subs sind heute Beamtinnen im höheren Dienst (vorsichtig ausgedrückt). Sie möchten, dass nichts mehr auf diese verwegene Zeit hinweist. Kinder sind auch da. Daher halte ich es für zweckmäßig, wenn Frauen solche Gelüste nach D/s ausleben, bevor Verantwortung im Alltag diese nicht mehr zulassen.
***_T Frau
6.794 Beiträge
@*****lnd:
Ja, es klang für mich als hättest du von Beziehungen gesprochen.
Jetzt, nach deiner Aufklärung - verstehe ich es richtig dass du davon sprichst ob man aus einer BDSM - Beziehung eine richtige macht?

Wenn ja - dass das nicht zwangsläufig funktioniert, weil vorher kein Alltag da war, kann ich mir das gut vorstellen.

Bei uns war es umgekehrt kompliziert. Er musste aus einer reinen Freundschaft auf Augenhöhe ein Machtgefälle aufbauen.
DAS stelle ich mir übrigens jetzt so im Nachgang echt schwer vor. Jetzt verstehe ich auch, warum das Gefälle am Anfang sehr soft war, bis es stieg.
Wir waren lange Zeit auf Augenhöhe, gleichberechtigt. Jeder wusste vom anderen von der Neigung. Hatten viel gemeinsam unternommen. Nie war in unserer Freundschaft auch nur ein Ansatz von Ds spürbar gewesen.
Erst nach dem wir uns verliebt hatten und dann auch offiziell zusammen waren, musste er das Gefälle schaffen.
Es war einerseits dadurch leicht, grade weil ich ihn kannte, vertraute und respektierte aber durch unsere andere Gewohnheiten musste er tatsächlich an Grenzen von mir um mich überhaupt "nach unten" zu bugsieren.

Da fällt mir grade noch ein Punkt ein, der noch nicht angesprochen wurde, aber für mich für das Gefälle auch wichtig ist.
Wenn ich realisiere, dass diese Person zu der ich aufschauen möchte sich verändert, nicht in der Lage ist, sich um sein Leben zu kümmern, Worte mehr Schall als Rauch sind, da kann das Gefälle noch so groß gewesen sein, es schwindet. Langsam aber sicher. Und da bringt dann auch kein NS oder ähnliches mehr was, wenn mein Respekt vor der Person selbst schwindet.

LG
Tina
*schmetterling*
****_90 Frau
36 Beiträge
Themenersteller 
****_81:
Auch ich (Sub) hatte vor ein paar Wochen die Kommunikation gewagt bzgl dass das gefälle nur noch sehr geringfügig für mich spürbar war.
Mein Partner sagte auch ganz klar: Alltag. Er hatte durchaus bemerkt, dass was fehlt, konnte aber keinen Finger drauf legen.

Das hatte ich auch schon überlegt, ob es eher ein Problem der Sub ist. Dass man sich wünscht, das Machtgefälle stärker bzw. wieder stärker zu spüren, z.B. mehr Härte/Konsequenz/tiefer nach unten gedrückt zu werden... Denn solange man noch miteinander spielt oder die Beziehung noch nicht kurz vor dem Aus steht, kann der dominante Part ja einfach mehr fordern, weiter gehen ohne es groß ansprechen zu müssen. Einfach wenn er das Gefühl hat, es geht zu sehr in Richtung Augenhöhe.

****_81:
Bei uns war es umgekehrt kompliziert. Er musste aus einer reinen Freundschaft auf Augenhöhe ein Machtgefälle aufbauen.
DAS stelle ich mir übrigens jetzt so im Nachgang echt schwer vor. Jetzt verstehe ich auch, warum das Gefälle am Anfang sehr soft war, bis es stieg.
****_81:
Es war einerseits dadurch leicht, grade weil ich ihn kannte, vertraute und respektierte aber durch unsere andere Gewohnheiten musste er tatsächlich an Grenzen von mir um mich überhaupt "nach unten" zu bugsieren.

Das kann ich nachvollziehen, dass es in so einem Fall schwierig ist von der Augenhöhe gänzlich wegzukommen. So ein bisschen ähnlich, aber nicht ganz so extrem, ist es bei mir auch, ich konnte daher auch diesen Text von Tanja Russ ganz gut nachvollziehen. Danke nochmal für deine Beiträge.
********iebe Mann
10.678 Beiträge
Es ist Sache von beiden. Wer auch immer das Gefühl hat, dass es zu wenig ist, muss aktiv werden. Nur das Wie ist unterschiedlich.

Und Vorsicht: Es gibt trotzdem derjenige, der WENIGER will, die Richtung vor. Es kann immer nur der kleinste gemeinsame Nenner gelten!

Er schrieb
****ale Frau
4.612 Beiträge
****_90:
Das hatte ich auch schon überlegt, ob es eher ein Problem der Sub ist. Dass man sich wünscht, das Machtgefälle stärker bzw. wieder stärker zu spüren, z.B. mehr Härte/Konsequenz/tiefer nach unten gedrückt zu werden... Denn solange man noch miteinander spielt oder die Beziehung noch nicht kurz vor dem Aus steht, kann der dominante Part ja einfach mehr fordern, weiter gehen ohne es groß ansprechen zu müssen. Einfach wenn er das Gefühl hat, es geht zu sehr in Richtung Augenhöhe.

Das Machtgefälle missen auch Doms.
Es mag von Sub-Seite so aussehen, als ob Dom es einfacher hat - er oder sie muss "ja einfach mehr fordern, weiter gehen ohne es groß ansprechen zu müssen" - nur so einfach ist es nicht immer. Aus dem Stand heraus auf Hundert ist eine unkluge Aktion, will man sein Spielzeug nicht beschädigen und soll es dem weiteren offenbar zehrenden Alltag standhalten. Und obwohl es nicht den Anschein hat, benötigt auch Dom für seine oder ihre Aktionen Kraft, Fantasie, Energie, Ausgeruhtheit, Konzentration - erst recht in den oberen Spielregionen. Nichts, was man zwischen zwei 10-Stunden-Schichten reinschieben kann.
Ohne vorab oder spätestens mittendrin zu kommunizieren ist ein Neustart auch schwer möglich. Sub einfach packen und härter rannehmen als zuvor führt nicht immer zu einer Verbesserung hin zu rosaroten Verliebtheitszeiten.
Da ist ein gemeinsam beschrittener Weg sinnvoller.
Klar hat Dom als Aktiver mehr Gestaltungsmöglichkeiten, aber wenn der Alltag Opfer gefordert hat, dann von beiden, und beide sind vom Weg abgekommen.

Auch Sub kann etwas tun, kann sich anbieten, kann von sich aus alte Gewohnheiten wiederaufnehmen oder - von mir als erste Wahl erachtet - schlicht ansprechen, was fehlt. In diesem Fall ist Wünschen sogar ausdrücklich gut - denn es gibt dem Partner die Chance, über dieses sichere Brett wieder auf verlorengeglaubtes Land zurückzukommen.

Dass der Alltag Liebe frisst, ist ein wohlbekanntes Phänomen ganz abseits von Bdsm und so. Die Lösung kann immer nur eine Gemeinsame sein.
********chaf Mann
7.896 Beiträge
JOY-Angels 
Auch Sub kann etwas tun, kann sich anbieten, kann von sich aus alte Gewohnheiten wiederaufnehmen oder - von mir als erste Wahl erachtet - schlicht ansprechen, was fehlt. In diesem Fall ist Wünschen sogar ausdrücklich gut - denn es gibt dem Partner die Chance, über dieses sichere Brett wieder auf verlorengeglaubtes Land zurückzukommen.

Ich mag zu diesen perfekten Worten nur noch eines hinzufügen: Es hilft Dom auch! *ja* Denn nicht immer ist sich Dom sicher, ob er/sie dann "aus dem Nichts" heraus wieder härter werden kann/darf, ohne Sub psychisch zu beschädigen. *nein*
Wenn dann von Sub aber das ok kommt, dass sich Sub ebenfalls ein härteres Durchgreifen wünscht:
Dann wird es leichter.

*g*
****_90 Frau
36 Beiträge
Themenersteller 
****ale:
Es mag von Sub-Seite so aussehen, als ob Dom es einfacher hat - er oder sie muss "ja einfach mehr fordern, weiter gehen ohne es groß ansprechen zu müssen" - nur so einfach ist es nicht immer.

Über DS Beziehungen mit Alltag und was möglich ist.., möchte ich eigentlich nicht viel sagen, denn es sind für mich bisher nur theoretische Überlegungen. Ich stelle es mir auch für den Dom anstrengend und nicht immer einfach vor.

Meine Aussage betrifft daher auch eher meine persönliche Situation. Ich bin in einer Spielbeziehung seit ca. 6 Monaten und nebenbei haben wir auch eine Art Freundschaft aufgebaut. Tauschen uns über alles Mögliche aus, schätzen uns, sorgen uns umeinander…

Bei unseren Treffen (er hat genug Zeit zu planen, kein Alltag) wechseln wir zwischen Spiel/Machtgefälle und freundschaftlichem Umgang hin und her, was auch eigentlich gut funktioniert. Ich möchte auch nicht darauf verzichten, auf diese „normalen“ Momente.

Ich empfinde es trotzdem auch ab und zu so, dass dieser freundschaftliche Umgang im Spiel deutlich spürbar ist und das Machtgefälle dadurch kleiner wird. Manche Dinge kann ich vielleicht gerade da wir auch einen freundschaftlichen Umgang miteinander haben, nicht so einfach zulassen. Vielleicht ist es auch ein bisschen Stolz und ich versuche ein bisschen an der „Augenhöhe“ festzuhalten, gerade dann wenn ich das Gefühl habe, dadurch würde er deutlich über mir stehen...

Ein bisschen frage ich mich wohl dennoch, wie es wäre, wenn er mich „tiefer drücken“ würde. Wir hatten schon Momente in denen das Machtverhältnis stärker war, und diese Momente waren besonders, haben mich mehr berührt/mehr ausgelöst. Das hat er auch gemerkt. Bisher hatte ich nur nicht verstanden, warum sie besonders waren…aber es lag wohl an dem stärkeren Machtverhältnis.
****_90 Frau
36 Beiträge
Themenersteller 
****ale:
Und obwohl es nicht den Anschein hat, benötigt auch Dom für seine oder ihre Aktionen Kraft, Fantasie, Energie, Ausgeruhtheit, Konzentration - erst recht in den oberen Spielregionen.

Das stimmt natürlich, wenn man sowieso schon recht heftig spielt in alle Richtungen, dann ist es wohl schwierig und erfordert viel Konzentration, Fantasie..., um das nochmal zu toppen.

Aber in meinem Fall wiederum, denke ich, es wäre nicht so schwer für ihn, mich das Machtgefälle deutlicher spüren zu lassen. Ich bin ja eigentlich noch im Anfangsstadium, er hat mir fast 30 Jahre Bdsm Erfahrung voraus, mal mehr mal weniger ausgelebt (nicht Altersunterschied).

****ale:
In diesem Fall ist Wünschen sogar ausdrücklich gut

Ich habe mir nichts gewünscht, ihm nur meine Gedanken dazu mitgeteilt und den Link geschickt, mal sehen, wie er es empfindet.

****ale:
Das Machtgefälle missen auch Doms.
Da habe ich mich auch schon gefragt, wie das bei primär Sadisten/sekundär Doms ist...wahrscheinlich individuell wie alles...

********iebe:
Und Vorsicht: Es gibt trotzdem derjenige, der WENIGER will, die Richtung vor. Es kann immer nur der kleinste gemeinsame Nenner gelten!
Das ist auch wichtig und habe ich im Hinterkopf, deswegen teile ich ihm auch nur meine Gedanken/Fantasien mit und wünsche mir nichts, was er nicht auch möchte.
******ose Frau
4.604 Beiträge
Der liebe Alltag und seine Forderungen, seine Schicksalsschläge, seinen Problemen fordern ihren Tribut. Ich sehe es als FemDom ähnlich wie @****ale.

aus https://femdom-leben.net/femdom-tipps/ Wer kennt die Zeiten nicht, in denen Femdom und BDSM beinahe zum Erliegen kommen. Alltag und Routine krallen sich die Macht und schütten Salz ins Getriebe der Lust. Stress, Müdigkeit, Probleme, Streit und gesundheitliche Faktoren wirken sich auf das Femdom-Leben aus.

Das Hauptproblem dabei ist, dass der Trend zu immer weniger Machtgefälle und Lust sich nach und nach weiter entwickelt und etabliert, wenn man nichts dagegen unternimmt. Es ist auch schwer, wieder einzusteigen, und daher macht es Sinn, einen Neustart hinzulegen, und zukünftig gestärkt die konstante Mitte zu finden. Ziel ist es, es nicht wieder so weit kommen zu lassen, dass beide sich eigentlich nicht mehr richtig on BDSM fühlen. Ich habe in meinen oben genannten Beitrag deshalb, jetzt eben spezifisch für FemDoms 10 Tipps dazu zusammen getragen, aus der aber jede Konstellation das eine oder andere für sich nutzen könnte.

Dornrose
**********our17 Frau
114 Beiträge
****ale:

Auch Sub kann etwas tun, kann sich anbieten, kann von sich aus alte Gewohnheiten wiederaufnehmen oder - von mir als erste Wahl erachtet - schlicht ansprechen, was fehlt. In diesem Fall ist Wünschen sogar ausdrücklich gut - denn es gibt dem Partner die Chance, über dieses sichere Brett wieder auf verlorengeglaubtes Land zurückzukommen.
Dass der Alltag Liebe frisst, ist ein wohlbekanntes Phänomen ganz abseits von Bdsm und so. Die Lösung kann immer nur eine Gemeinsame sein.

Das ist sehr schön gesagt *hutab* und so viel Wahres dran.

Aus eigener Erfahrung weiß ich, manchmal ist Dom regelrecht froh darüber, eine Brücke gebaut zu bekommen.
Wenn der Alltag Einzug gehalten hat, man ist einfach abends müde und geschafft nach einem 10-Stunden-Tag, dazu vielleicht noch Problemchen/Sorgen wegen Kindern, Eltern sind auch nicht mehr die jüngsten, alles in allem nicht gerade förderlich für ein blühendes Bdsm. Dazu fehlt dann eben einfach die Energie und die Kraft. Anfänglich noch geliebte und gelebte Rituale schlafen langsam ein, schleichen sich langsam aus usw...
Ja und natürlich nimmt irgendwann zwischen all dem Alltag die Sehnsucht immer stärker zu, das Machtgefälle wieder stärker zu spüren. Auch ich stecke im Moment mit meinem Mann und Herren in so einer Phase.
Lange habe ich mich davor gescheut, Eigeninitiative zu ergreifen, sprich, einfach vielleicht eigenmächtig alte Gewohnheiten wieder aufzunehmen um ihm damit zu zeigen was ich von ihm brauche und mich lieber damit abgefunden dass im Moment "nur noch" Alltag ist und kein Platz mehr für Bdsm. Ich hatte Angst er würde das als Topping from the Bottom auffassen. Doch ich habe auch gemerkt, wenn ich mich dann doch mal getraut habe, er freut sich sehr über solch kleine Gesten und Signale von mir oder wenn ich dann doch mal irgendwas von früher überraschend wieder aufgreife, ohne dass er es verlangt. Wir hatten z.b. früher bevor alles im Alltag etwas eingeschlafen ist eine Art Gute-Nacht-Ritual, ich küsste ihm vorm einschlafen immer noch seine Füsse. Das möchte ich nun wieder aufgreifen und einfach konsequent durchziehen.
Vielleicht ist er auch unsicher, sehnt sich genauso wie ich nach wieder mehr Bdsm und mehr Machtgefälle, aber weiß nicht wie er es anfangen soll, aus dem Alltagstrott auszubrechen und wieder mehr Bdsm in unsere Beziehung einzubauen?
Ich bin überzeugt, dass mein neues altes Ritual ein guter Anfang für uns ist. *g*
******ose Frau
4.604 Beiträge
********ny18:
Wir hatten z.b. früher bevor alles im Alltag etwas eingeschlafen ist eine Art Gute-Nacht-Ritual, ich küsste ihm vorm einschlafen immer noch seine Füsse. Das möchte ich nun wieder aufgreifen und einfach konsequent durchziehen.

Das finde ich sehr schön - und es ist ein sehr schöner Anfang, um die Lust am Machtgefälle bei deinem Herrn wach zu küssen.
**********bow22 Frau
12 Beiträge
auch sub kann etwas tun ...
Ich kenne sie auch, diese Unsicherheit, ob sub etwas dafür tun kann, das Machtgefälle wieder zu stärken. Ich habe dabei nicht die Befürchtung, dass er als mein Herr das als Topping from the Buttom ansehen könnte. Auf die Idee bin ich ehrlich gesagt gar nicht gekommen, obwohl sie natürlich naheliegend ist.
Meine Unsicherheit besteht auf partnerschaftlicher Ebene. Setze ich ihn damit unter Druck? Denn er liebt mich ja und möchte als mein Ehemann, dass es seiner Frau gut geht.
Wir haben viel darüber geredet, dass ich seine Dominanz vermisste. Aber so wichtig für uns Kommunikation war und ist und so hilfreich in vielen anderen Bereichen - für unser BDSM war zu reden keine Lösung. Natürlich war es nötig, damit wir beide wissen, wie es uns geht. Aber es ließ uns trotzdem ratlos zurück, denn die Lust und das Begehren konnte es nicht zurück holen. Alle Versuche, unser BDSM neu zu beleben, fühlten sich gestellt und irgendwie verkrampft an. Da lastete einfach zu viel Druck, zu viel Erwartung drauf, als dass es sich frei entwickeln konnte. Also blieb uns nichts weiter, als die Situation so zu akzeptieren, wie sie nun mal ist:
Vermissen ja, aber wenigstens kein Druck mehr.
Ich denke, dass das die Voraussetzung war, dass sich unser BDSM neu entwickeln konnte. Es ging langsam und anfangs holprig, in kleinen Schritten. Und ich habe mich dabei oft gefragt, wie ich das unterstützen kann, ohne wieder Druck aufzubauen. Das einzige, das mir dazu einfiel, war geduldig zu sein. Das ging mal mehr und mal weniger gut, aber ich hatte/habe schon das Gefühl, dass meine Geduld die Entwicklung fördert.
Aber ich habe auch eine zweite Möglichkeit gefunden. Nämlich genau diese kleinen Rituale. Ich begann damit, ihm seine Getränke als seine Sklavin anzureichen, kniend, mit gesenktem Blick. Mann war ich unsicher dabei. Würde er es annehmen können, ohne darin eine versteckte, vielleicht auch nur unbewusste Forderung zu sehen?
Es gefiel ihm und schon bald forderte er, dass das ab jetzt immer so zu geschehen habe. Wow, endlich wieder eine Regel, die bis in den Alltag reicht!
Mittlerweile ist unser BDSM wieder lebendig und das fühlt sich gut an. Wir können auch wieder über unsere Bedürfnisse reden, ohne dass sich dabei Druck aufbaut. Doch immer noch ist dafür eins von meiner Seite her wichtig: Geduld.
Aber ich "mogele" dabei mittlerweile etwas. Ich versuche, meine Geduld nicht mehr auf der partnerschaftlichen Ebene zu sehen als die Geduld der Ehefrau, sondern habe es mir zur Aufgabe gemacht, mich darin als gute Sklavin zu üben. Geduld als Ausdruck von Demut. Und so spüre ich auch ein Machtgefälle, wenn eigentlich gar keins da ist.
*****_me Paar
120 Beiträge
Aus meiner Sicht ist es sehr wichtig, dass immer wieder daran erinnert wird wer eigentlich „der Herr im Haus“ ist. Wenn das nicht regelmäßig bei uns geschieht dann entsteht mit der Zeit bei uns ein Kriegsgebiet weil ich recht alltagsdominant bin. Ich möchte um die Macht kämpfen aber dabei verlieren. Deshalb finde ich es so wichtig dass mein Herr mich immer wieder daran erinnert dass ich sein Eigentum bin und dass er über mich entscheidet egal ob mir das in diesem Augenblick gefällt oder nicht. Und wenn ich schluchzend vor ihm knie und „Ja mein Herr“ sage weil er etwas entschieden hat das mir so garnicht gefällt...
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