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indem du das zitierte von lala2017 negierst, gibt du all denen recht, die der meinung sind, psychischen schaden an menschen auszulösen wäre eine bagatelle. denn das sind ja keine "wirklichen" sexuellen belästigungen, sondern das ist pipi-kram...
Man braucht schon SEHR viel Fantasie, um diesen Unsinn meinem Beitrag anzudichten. Ich schrieb lediglich "Ich habe kein Recht, anderer Privatsphäre zu verletzen und ihnen physischen Schaden zuzufügen", woraus du ganz fantasievoll ableitest: "Psychischen Schaden zufügen ist aber voll in Ordnung!"
Leg mir bitte nicht irgendwelche Worte in den Mund.
Reines Ansehen löst keinen psychischen Schaden aus. Selbst Glotzen nicht. Wer allen Ernstes einen psychischen Schaden davonträgt, weil er angeglotzt wird, hat Probleme, die es zu beheben gilt, weil er sich so überhaupt nicht in der realen Welt bewegen kann. Das ist genauso wie mit Menschen, die an sozialen Phobien leiden. Hier verbieten wir anderen Menschen auch nicht die Interaktion, oder überhaupt auf die Straße zu gehen, nur weil der Mensch, der Probleme mit der realen Umwelt hat, sich dann besser fühlt.
Zudem kann man Menschen nicht in den Kopf reinsehen und wissen, ob sie traumatisiert sind oder nicht. Die reale Welt, die erlebbare Realität, passt sich nicht unseren subjektiven Wunschvorstellungen an und wir können anderen Menschen nicht aufgrund unserer Befindlichkeiten das Schauen oder das Glotzen gesetzlich verbieten, wenn dabei zu viel Interpretationsspielraum herrscht, wodurch sich keine objektiven Rahmenbedingungen ergeben.
Das Schlimmste ist, dass hier Menschen allen Ernstes eingeredet wird, das Glotzen so schlimm ist, dass es psychischen Schaden auslöst. Kein Wunder, dass reine Unannehmlichkeiten, über die man ganz normal reden kann, immer mehr in komplett irrationale Hysterie abgleiten. Als ob man jemandem, der einen unangenehm anschaut, nicht einfach sagen kann, dass einem das unangenehm ist und fertig. So einfach sollte das sein, ohne gleich an psychischen Schaden und Kriminalität denken zu müssen.
Genau diese Hysterie führt dazu, dass man Belästigungen immer weniger ernstnehmen will (erst gestern habe ich dazu eine Studie gelesen: #metoo hat in einem Jahr das Gegenteil von dem bewirkt, was es bewirken sollte), weil Menschen nicht mehr in der Lage sind, Situationen objektiv und realistisch einzuschätzen und dann angemessen zu reagieren, Missverständnisse auch mal normal zu diskutieren und vor allem die eigenen Befindlichkeiten in einen realen Kontext zu setzen, anstatt sich in eine Emotionsbubble einzuschließen und von der ganzen Welt zu verlangen, sich bitteschön den eigenen Launen anzupassen.