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Was genau assoziiert ihr mit polyamor?

******eam Paar
1.096 Beiträge
Meine Assoziation :
Ich assoziiere mit Polyamor ein Geflecht von eifersuchtsfreien Beziehungen, mit der Intension Liebe bedingungslos zu geben.

In wie fern das immer so gelingt ist bestimmt individuel und von den beteiligten Persönlichkeiten abhängig, was ich aber nicht beurteilen kann und will.

Das o.g. verstehe ich als ideal Ziel der Polyamorität, nicht als Dogmar.

Aber vielleicht liege ich auch voll daneben.
Zumindestens ist das meine Assoziation.

Wer den Begriff wie verwendet, bleibt doch jedem selbst überlassen, denn der Begriff gehört ja niemandem oder eben allen.

Mr LT
Warum soll ich als in einer Beziehung monogamer Mensch als Single nicht wild rum poppen dürfen?

Das darfst Du doch. Ich erlaube mir dennoch zu hinterfragen, ob diese Menschen wirklich monoamor fühlen, oder sich aus anderen Gründen selbst beschränken, sobald sie eine Beziehung eingehen. Hinterfragen, nicht anzweifeln.

Schreibt Sie
Ich grübel immer noch darüber, wie das mit zwei oder mehreren gleichwertigen Partnern funktionieren soll.
Denn es sollten ja ALLE eifersuchtsfrei sein.
Ich lese hier immer wieder von den vielen eifersuchtsfreien Menschen.
Ich habe schon so viele Menschen in meinem Leben kennen gelernt und hatte schon so viele Beziehungen, aber ich kann mich nicht daran erinnern, dass davon irgendeiner völlig eifersuchtsfrei war.
Schon merkwürdig, oder?
Offen und ehrlich gegenüber allen Beteiligten. Das reicht.

Niemand muss gefühlskalt sein oder eifersuchtsfrei. Promisk oder zwingend Sex mit einem geliebten Menschen haben. Man kann zusammen wohnen, muss aber nicht. Gefühle dürfen sein und bekommen Raum. Wo es für jemanden nicht mehr passt: gehen ist auch erlaubt.

Wie in monogamen Beziehungen auch. Nur sind da nur zwei Menschen, die sich gegenseitig alle Bedürfnisse erfüllen möchten, in der Polyamorie sind das mehrere und Bedürfnisse, da geht es stark um Selbstfürsorge. Ich würde sagen, dass das sogar einer der Vorbedingungen ist, sich darauf einzulassen und das es auch funktioniert.

Es ist so gesehen auch nur Beziehung.

Schreibt Sie
*******_nw Frau
7.609 Beiträge
Für mich hat Eifersucht tatsächlich auch etwas mit monoamorer Denkweise zu tun - da ich das selbst von mir die längste Zeit geglaubt habe weiß ich, wovon ich da rede. Wenn die Frage, ob es 'wirklich' Liebe ist davon abhängt dass man auf keinen Fall jemand anderen auf die gleiche Weise lieben darf ist Eifersucht kaum zu vermeiden. Denn jedes Anzeichen für eine entsprechende Gefühlsregung einem anderen Menschen gegenüber bringt den Glauben an die Beziehung ins wanken ... es darf doch nur einen geben, wenn nicht, ist diese Beziehung eben nicht wirklich Liebe ... Manche Leute werten dann andere emotionale Beziehungen einfach ab, packen sie in vermeintlich nicht konkurrierende Schubladen ... aber man kann sich eben auch fragen, ob diese Schubladisiererei eigentlich sein muss oder ob man schlichtweg nicht das Dogma in Frage stellt, dass man nur einen partnerschaftlich lieben könne ... *g*
dass man auf keinen Fall jemand anderen auf die gleiche Weise lieben darf

Das verbietet mir doch keiner. Auch ich mir selbst nicht.
Ich sag's jetzt noch mal: Wenn ich in einer Liebesbeziehung bin, dann BRAUCHE ich keinen anderen Partner, dann interessieren mich andere Leute sexuell nicht.

ICH stecke niemanden in Schubladen, habe aber manchmal das Gefühl, dass monogam lebende Menschen gerne in Schubladen gesteckt werden.
********2012 Paar
5.881 Beiträge
Ja
*******_DA:
... habe aber manchmal das Gefühl, dass monogam lebende Menschen gerne in Schubladen gesteckt werden.

Ja. Tun wir. Und zwar in die Schublade 'monogam lebende Menschen'. Wo ist da jetzt das Problem?

LG, Fix & Foxy
Ja. Tun wir. Und zwar in die Schublade 'monogam lebende Menschen'. Wo ist da jetzt das Problem?

Da sehe ich jetzt kein Problem. *lol*

Aber ihr wisst ganz bestimmt, was ich meine.
Ich habe viel Jahre in einer offenen Beziehung gelebt, wobei er polyamor war. Ich hatte nie ein Problem damit, kannte keine Eifersucht. Irgendwann habe ich dann festgestellt, dass die Liebe abhanden gekommen war - und im Rückblick, dass sie sich auch nicht entwickelt hat. Die Tiefe die wächst hat gefehlt. Ich sehe im Nachhinein einen Zusammenhang mit abwechselnden Partnern, welche die Energie der Zweisamkeit unterbrechen. So dass man immer wieder am gleichen Punkt ankommt. Vielleicht kennen es Andere anders, für mich ist es so gewesen.
@Tatjana_DA
Ich grübel immer noch darüber, wie das mit zwei oder mehreren gleichwertigen Partnern funktionieren soll.
Denn es sollten ja ALLE eifersuchtsfrei sein.
Ich lese hier immer wieder von den vielen eifersuchtsfreien Menschen.
Ich habe schon so viele Menschen in meinem Leben kennen gelernt und hatte schon so viele Beziehungen, aber ich kann mich nicht daran erinnern, dass davon irgendeiner völlig eifersuchtsfrei war.
Schon merkwürdig, oder?

man ist ja alles mögliche mal als Mensch. Wütend, traurig, erregt, beglückt, eifersüchtig, liebend, verschlossen, etc.
So what?
Davon muss ich mich doch nicht vollautomatisch definieren oder gar gängeln lassen.
Das ist ja das schöne an unseren höheren Hirnfunktionen, unserem uns selbst wahrnehmen, hinterfragen und gewollt verändern bzw. weiterentwickeln können.

Die Verlustangst aus meiner Kindheit, gepaart mit wackeligem Selbstwertgefühl und dem Anspruch Jemanden besitzen zu wollen alias Eifersucht ist nicht mein Taktgeber im Leben, seit (wenn) ich sie mal genauer sortiert habe
*******_nw Frau
7.609 Beiträge
*******_DA:
ICH stecke niemanden in Schubladen, habe aber manchmal das Gefühl, dass monogam lebende Menschen gerne in Schubladen gesteckt werden.

Tust du nicht? Mag ja sein, ich habe das definitiv gemacht wenn ich ehrlich zu mir bin - auch wenn ich das damals nicht so gesehen habe weil es ja nicht sein durfte denn ...

Keine Eifersüchteleien auf richtig enge Freunde erlebt, wo man dann sagte, aber das ist doch 'nur' Freund - auch wenn die Emotionen vielleicht nicht immer so eindeutig waren? Schublade.

Was machst du mit den Menschen in die du dich verliebt hast, die aber ihrerseits nicht auf eine Beziehung eingegangen sind? Klar, bei manchen ebbt die Verliebtheit ab, aber bei allen? Nicht doch noch Gefühle? Die später auch durchaus wieder aufflammen können? Und in der Zwischenzeit darf man keine andere Liebe haben weil man ja noch verliebt ist, nicht wahr? Jedenfalls wenn man glaubt dass man zur Zeit nur einen Menschen partnerschaftlich lieben kann ... *zwinker*
dem Anspruch Jemanden besitzen zu wollen alias Eifersucht ist nicht mein Taktgeber im Leben, seit (wenn) ich sie mal genauer sortiert habe

Ich habe nicht den Anspruch Jemanden besitzen zu wollen.
Das ist genau das, was ich weiter oben mit der Schubladisierung monogamer Menschen meinte.

Außerdem habe ich mich im Leben schon so oft sortieren müssen, ich sortiere mich jetzt nicht noch mal.
Ich bin nämlich damit zufrieden, wie es ist. Ich muss nicht alles ausprobiert haben.
Auch wenn mich dann der eine oder andere als langweilig einstuft, das perlt an mir ab.
Ich finde ja das anders sein der Anderen ne wunderbare Ergänzung in Richtung das Lebendige ist eine Farben- und Klangvielfalts-Ekstase.
Und im Optimalfall kann Mensch jede Menge sowohl als auch`s irgendwann.

Und schwupps wäre Weltfrieden.

Nur mal so eingestreut, damit wir Alle gut miteinander umgehen hier weiterhin.

*zwinker* *wink* *blume2*
Nicht doch noch Gefühle? Die später auch durchaus wieder aufflammen können? Und in der Zwischenzeit darf man keine andere Liebe haben weil man ja noch verliebt ist, nicht wahr?

Doch, in der Zwischenzeit kann ich mich durchaus neu verlieben.
Und in der Zwischenzeit kann ich auch Sex mit beliebig vielen Menschen haben.
Wenn ich aber in einer Beziehung bin und ich liebe meinen Partner, dann brauche ich keine weiteren Partner. Weder für Liebe, noch für Sex.
Hatte ich aber alles schon mehrfach geschrieben.
Was genau assoziiert ihr mit polyamor?
Vorweg: Bekannterweise gehöre ich hier zur stock-exclusiv-monogam l(i)ebenden Fraktion. Allerdings hatte ich bisher Partnerinnen oder Partner. Ich bin also, quasi seriell, bisexuell.

*********erin:
Warum steht so oft polyamor im Profil und dann stellt sich heraus, dass der/die Betreffende damit meint, dass der feste Partner, die feste Partnerin nichts davon wissen darf, dass man auch Andere für Sex und/oder Daueräffäre sucht/datet?
Da redet jemand sein Verhalten schön - bzw. möchte andeuten, dass eine Dauer-Affäre/Zweitbeziehung/.. gesucht wird, bei der Liebe - echte Zuneigung - eine Rolle spielt. Das Verheimlichen wird unterschlagen bzw. als für die Klassifizierung irrelevant erachtet (was m.M.n. nicht so ganz von der Hand zu weisen ist).

*********erin:
Was habt Ihr damit hier für Erfahrungen?
Alles jenseits von stock-exclusiv-monogam ist für mich im partnerschaftlichen Bereich ein K.O.-Kriterium.

*********erin:
Wie geht Ihr damit um?
Die Frage stellt sich mir so nicht.

*********erin:
Assoziiert Ihr mit polyamor auch vor allem ein wildes und/oder heimliches Daten?
Nö - nicht vor allem.

*********erin:
Wo, wenn Ihr real polyamor lebt, grenzt Ihr es ab zu Swingen?
Swingen dient der "Massage des Vaginaltrakts etc." bei Frauen bzw. "der Massage des Penis's beim Mann" - wobei die Wahl der/des Ausführenden recht frei ist.
Polyamor stellt da andere Ansprüche (s.o.).


BerLonZur
********2012 Paar
5.881 Beiträge
Ach nö...
******Zur:
... Swingen dient der "Massage des Vaginaltrakts etc." bei Frauen bzw. "der Massage des Penis's beim Mann" - wobei die Wahl der/des Ausführenden recht frei ist ...

Das ist ja dann doch etwas zu reduziert und abwertend beschrieben. Auch beim Swingen geht es vielen und oft auch um den Umgang mit Menschen und nicht nur um das Benutzen oder Bedienen beliebiger Geschlechtsteile.

Wesentlich dabei ist, dass man durch die Geselligkeit und den Sex in diesem Rahmen die bestehenden festen Beziehungsverhältnisse nicht umgeht oder gefährden möchte, sondern den Teil der sexuellen Monogamie vom Rest der Beziehung loslöst und in einem abgesprochenen und klar erkennbaren Rahmen aufgibt.

Dennoch geht es dabei fast nie und fast keinem um rein mechanischen Sex mit irgendwem. Da wird schon auch eine Menge 'gemenschelt' und für viele ginge es auch gar nicht ohne dies.

LG, Fix & Foxy
********y_89 Mann
103 Beiträge
********2012:
Ach nö...
******Zur:
... Swingen dient der "Massage des Vaginaltrakts etc." bei Frauen bzw. "der Massage des Penis's beim Mann" - wobei die Wahl der/des Ausführenden recht frei ist ...

Das ist ja dann doch etwas zu reduziert und abwertend beschrieben. Auch beim Swingen geht es vielen und oft auch um den Umgang mit Menschen und nicht nur um das Benutzen oder Bedienen beliebiger Geschlechtsteile.

Wesentlich dabei ist, dass man durch die Geselligkeit und den Sex in diesem Rahmen die bestehenden festen Beziehungsverhältnisse nicht umgeht oder gefährden möchte, sondern den Teil der sexuellen Monogamie vom Rest der Beziehung loslöst und in einem abgesprochenen und klar erkennbaren Rahmen aufgibt.

Dennoch geht es dabei fast nie und fast keinem um rein mechanischen Sex mit irgendwem. Da wird schon auch eine Menge 'gemenschelt' und für viele ginge es auch gar nicht ohne dies.

LG, Fix & Foxy

Sehr gut beschrieben und so sehen wir es auch. Ohne das „Menscheln“ und Sympathie zum Gegenüber ginge bei uns gar nichts. Wenn es nur um den „reinen“ Akt als Befriedigung ginge, würde uns der Kontakt zu anderen wohl kaum reizen.

Vielmehr geht es um die Erweiterung der Beziehung um neue Impulse und Einflüsse, ohne dies hinter dem Rücken des Partners machen zu müssen. Wenn es dann unter allen auch menschlich/freundschaftlich passt umso besser. 🙂
menscheln und so
ist für mich auch Basisaustattung für Körperln.

Aber erklärt halt trotzdem nicht, warum hier Manche polyamor im Profil stehen haben und es nicht mal im Ansatz sind
***Pi:
Ach nö...
Sehr gut beschrieben und so sehen wir es auch. Ohne das „Menscheln“ und Sympathie zum Gegenüber ginge bei uns gar nichts. Wenn es nur um den „reinen“ Akt als Befriedigung ginge, würde uns der Kontakt zu anderen wohl kaum reizen.

Vielmehr geht es um die Erweiterung der Beziehung um neue Impulse und Einflüsse, ohne dies hinter dem Rücken des Partners machen zu müssen. Wenn es dann unter allen auch menschlich/freundschaftlich passt umso besser. 🙂

Das ist natürlich die Grundvoraussetzung. Dabei sollte man jedoch zwischen Promiskuität, also sexueller Freizügigkeit, und Polyamorie, der Idee von tiefen Liebesbeziehungen mit mehreren Menschen, unterscheiden.

Dies unterscheidet sich dann schon dadurch, dass das eine der Genuss des Moments ist, wohingegen die Liebe jedoch etwas Langfristiges ist. Und je tiefer und langfristiger eine Beziehung wird, desto mehr Vertrauen und Nähe setzt sie voraus. Ich rede im Sinne der Liebe daher auch lieber von Partnerschaft. Denn eine "Beziehung" hast Du quasi mit jedem Menschen in Deinem Umfeld. Diese kann je nachdem tiefer oder oberflächlicher sein.

Ich glaube daher auch, dass eine echte, qualitativ hochwertige Liebesbeziehung nur mit einem Menschen möglich ist. Wer anstatt dieser vertraulichen Tiefe das "Mehr" mit anderen Menschen anstrebt, wird sicherlich Genuß und Lust darin finden. Aber das bedeutet auch, dass sich der Fokus zwangsläufig verteilt und die Tiefe der gelebten Nähe flacher wird. Genauso ist es mit Freundschaften, die im Grunde auch ein Ausdruck von Liebe und Nähe sind. Dieses Prinzip findet sich überall, wo etwas umverteilt wird. Denn naturgemäß kannst Du nur die Aufmerksamkeit und Energie Deines einen Körpers bzw. Deiner einen Seele verteilen.
Dieses Prinzip findet sich überall, wo etwas umverteilt wird. Denn naturgemäß kannst Du nur die Aufmerksamkeit und Energie Deines einen Körpers bzw. Deiner einen Seele verteilen.

Das könnte ich nachvollziehen, wenn alle geliebten Menschen auf einmal auf dich einströmen.

In der Praxis schaut es so aus: Zeitraum 1 bin ich bei Mensch A, zu 100%. Zeitraum 2 bin ich bei Mensch B, zu 100%. Einmal abgesehen davon, dass ich ganz viel Zeiträume zu 100% noch einmal ganz woanders bin. Dann schlafe ich, arbeite ich, gehe meinen Hobbys nach.

Dann müsste ich, folge ich dieser Theorie, die meiste Zeit völlständig mit dem monogamen Partner verbringen. Im Alltag sieht es so aus, dass man vielleicht 3-4 Stunden tagtäglich miteinander hat, wenn sonst nichts zu tun ist, sprich die 8 Stunden Arbeit, die klauen mir doch total meine Aufmerksamkeit von der geliebten Person. *nachdenk* Ist, nun ja, ziemlich unlogisch diese Argumentation.

Warum Leute polyamor in ihr Profil schreiben? Ist cool, zeigt deutlich, nicht nur einen Fick zu suchen, könnte Chancen erhöhen. In polyamoren Kreisen kommen immer mal wieder Abgreifer hinzu, vögeln sich einmal durch die Runde und sind wieder verschwunden. Ich sehe die Motivation deutlich in einem "ich bekomme so schneller unverbindlich Sex, als wäre ich aufrichtig."

Schreibt Sie
*******atze Frau
106 Beiträge
Vielleicht...
... verwenden viele Menschen den Begriff nicht korrekt. Eigentlich bedeutet es ja, dass mehrere Menschen Liebesbeziehungen miteinander offen leben. Das ist schon klar... Was die Menschen aber meinen könnten, die sich nicht korrekt als polyamor bezeichnen, ist die Abgrenzung zum Sex ohne Gefühl. Sie wollen vielleicht ausdrücken, dass für sie auch eine Affäre von Zuneigung geprägt sein muss. Anonymes Swingen oder bloße Sexdates kommen für sie nicht in Frage. Sicher könnte man das auch einfach "polygam" nennen, aber das würde ja auch auf reine Sex-Dater zutreffen...
Ich glaube daher auch, dass eine echte, qualitativ hochwertige Liebesbeziehung nur mit einem Menschen möglich ist. Wer anstatt dieser vertraulichen Tiefe das "Mehr" mit anderen Menschen anstrebt, wird sicherlich Genuß und Lust darin finden. Aber das bedeutet auch, dass sich der Fokus zwangsläufig verteilt und die Tiefe der gelebten Nähe flacher wird.

Das kann ich nicht wirklich bestätigen.
@*********t6874:

Es ist in meinen Augen nicht unlogisch, sondern schlicht die Frage, was für eine Tiefe Du in der, bzw. den Beziehungen anstrebst und was in der Praxis möglich ist. Aber es kommt ja auch darauf an, mit wie vielen Menschen polyamoröse Beziehungen gepflegt werden. Aktuell bietet Dir Deine Lebenssituation die Möglichkeit mit zwei Partnern Deine Bedürfnissen entsprechend gut balancieren zu können. Wenn es Deinen Partnern ebenfalls reicht, sind hoffentlich alle zufrieden. Aber es ist eine Illusion hier von jeweils 100 Prozent zu sprechen. Denn Du teilst Deine Zeit schon auf. Weil Du aber voll auf Deine Kosten kommst und sogar noch Zeit für andere Dinge ist, erscheint es Dir nicht so.

Ich überspitze es mal: Würde nun beispielsweise Deine Arbeit derartig stressig werden, sodass Du immer mehr Überstunden machen musst, müsstest Du Dich zwangsläufig entscheiden, wem Du in Deiner Freizeit mehr von Deiner 100% Freizeit gibst, bzw. welcher Partner weniger davon bekommt. Dann kommt wieder die Frage hinzu, ob Deinem jeweiligen Partner die von Dir gegebene Tiefe reicht. Wenn Dir beide gleich wichtig sind und Du versuchst beiden weiterhin das Gleiche zu geben, wirst Du zwangsläufig Deine sonstigen Freizeitaktivitäten opfern müssen oder weniger schlafen können. Und dann wirst Du unzufrieden sein. Oder total übermüdet. *zwinker*

In meinem ersten Beitrag bezog ich mich auch auf die Qualität von Freundschaften: je mehr Du hast, desto weniger kannst Du Dich um alle gleichwertig kümmern. Mit der Liebe ist es in meinen Augen dasselbe.
*********erin:

Ich glaube daher auch, dass eine echte, qualitativ hochwertige Liebesbeziehung nur mit einem Menschen möglich ist. Wer anstatt dieser vertraulichen Tiefe das "Mehr" mit anderen Menschen anstrebt, wird sicherlich Genuß und Lust darin finden. Aber das bedeutet auch, dass sich der Fokus zwangsläufig verteilt und die Tiefe der gelebten Nähe flacher wird.

Das kann ich nicht wirklich bestätigen.

So macht eben jeder, wie auch ich, seine eigenen Erfahrungen. Und jeder wird das entsprechend seiner Natur beurteilen.
Aber es ist eine Illusion hier von jeweils 100 Prozent zu sprechen.

Zeit ist Quantität.

Nicht Tiefe.

Nur weil ich mit meinen Mitarbeitern wesentlich mehr Zeit verbringen muss, als mit meinen beiden Liebsten, bedeutet es nicht, es verliert sich die Tiefe meiner Gefühlsbindung zu den beiden Männern.

Oder die Liebe zu meiner Tochter, die weiter weg wohnt und wir uns nur zwei oder drei Mal im Jahr sehen können. Liebe ich nicht tief genug als Mutter, ob der Quantität = Zeit?

Was Du meinst, ist wahrscheinlich: wieviel habe ich konkret vom Partner? Von seinen Ressourcen und wieviel brauche ich davon, um mich geliebt zu fühlen. Ressourcen betrifft in monogamen Beziehungen auch z.B. Geld und nicht nur Zeit, da es sich zum Beispiel bei Verheirateten und wo Kinder sind, auch um eine Wirtschaftsgemeinschaft handelt. Da messen Menschen auch gerne mal monetär und zeitliches Engagement auf und nennen es lieblos, wenn nicht so viel davon gegeben wird, wie der Partner es gerne hätte. Definiere ich Liebe nach Ressourcen, muss man es so empfinden wie Du.

Tut man das nicht, sind Geld und Zeit tatsächlich nicht relevant für die Tiefe von Liebesbeziehungen.

Aber wir driften ab, oder auch nicht. Denn polyamor bedeutet für viele Menschen vielelicht genau das: "Oh, der will mich nicht nur ficken, sondern auch seine Ressourcen mit mir teilen. Zeit, Geld, gemeinsame Interessen. Eben Investment in den Menschen, über das Körperliche hinausgehend.", und so weiter. Da insbesondere Männer merken, dass das Geschäftsmodell Sex gegen Sex nicht aufgeht, sondern zusätzlich zum Sex etwas oben drauf zu packen ist, was sie oft nicht zu geben bereit sind, suggeriert polyamor im Profil jenes mehr.

Positiv besteht vielleicht tatsächlich der Wunsch, dass der Sexpartner nicht nur Vögelmatratze sein soll, es zeitgleich nicht exklusiv werden wird.

Das muss man halt im Kontakt herausfinden gehen, was da wirklich hinter steht. Wir hatten auch schon erlebt, dass eine Frau meinte, wir könnten ihr doch ein Zimemr frei machen, schließlich leben wir polyamor. *lach* Ähm, jein, dazu braucht es mehr als nur das Wort, sondern auch Sympathie, Bindung, Vertrauen, Erfahrung miteinander.

Abstrakte Begriffe schreien geradezu danach mit einem individuellen Sinn gefüllt zu werden.

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