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Caspering, die freundliche Art von Ghosting

********chaf Mann
7.963 Beiträge
JOY-Angels 
Dieses Blockieren machen wahrscheinlich hauptsächlich Leute, die ihren Ex-Partner genau kennen und wissen, wenn sie ihn nicht blockieren, sich dann ständig irgendein Gejammer und Geheule anhören müssen, das bis zum Stalking führen kann.

Das ist für mich dann aber kein Ghosting mehr. *zwinker*

Ich rede hier von einer Kontaktblockade "aus dem Nichts", sprich, einen Moment zuvor war noch alles ok (und nicht nur für den später Blockierten "gefühlt ok", sondern tatsächlich), dann kommt ein kurzer Kommentar der blockierenden Person, und rumms!, alles dicht.

Ghosting, auch die abgeschwächte Version davon, ist es für mich genau dann, wenn es plötzlich geschieht. Denn diese Plötzlichkeit ist es dann auch, die so verletzend und für die blockierte Person so schwer zu verstehen ist. Dort fängt Ghosting für mich an.
Dass es dann noch schlimmer geht, ja, schlimmer geht immer. Hier aber fängt es nun einmal für mich an.

wenn Jemand sagt "Ich gehe", weiß man, dass er weg ist. Man kann mit der Trennungsarbeit beginnen.
Wenn er sagt (nonverbal oder verbal) "Ich komme wieder" und verschwindet dann, wartet man. Und wartet. Und wartet. Interpretiert, rätselt, geht alles im Kopf nochmal durch. Irgendwann stirbt die Hoffnugn und dann erst beginnt die eigentliche Trauerarbeit.

Daher ist Caspering einfach fairer.

Das betrifft dann schon die härtere Version des "Ghosting" - wenn man eine Trennung erst gar nicht direkt ausspricht, sondern geht und sich die Tür -aber nur einseitig- offen hält.
Für mich geht das dann aber bereits einen Schritt weiter. "Warmhaltendes Ghosting"? *lach* Zumindest behält sich der "Geist" dann ja vor, die andere Person weiter zu behalten, wenn es woanders möglicherweise schief gehen sollte.
Das ist dann aber schon, finde ich, eine besonders schäbige Variante des Ghostings. *motz*
****ody:
Wenn Caspering aus eingeübten, beschwichtigenden Worten besteht, die die wahren Trennungsgründe verschweigen, kann es angesichts einer vorherigen aufrichtig-intimen Kommunikation wie ein Schlag ins Gesicht sein. Das macht m.E. die Sache nicht besser.

Ich meine, es passiert ja nicht, wenn nach Streit und Verletzungen endlich ein Schlusstrich gezogen wird. Hier bleibt ja jemand zurück, aus dessen Sicht bis eben noch alles in Ordnung war und der sich in einer von Nähe getragenen Beziehung befunden hat.

Es ist besser als gar nichts und letztendlich ist das Ende immerhin klar. Beim Ghosting musst Du damit leben, dass jemand einfach weg ist und am Anfang ist Dir das vielleicht noch nicht mal klar, weil man ja auch nicht zu sehr klammern will und dem anderen Zeit für sich gönnen möchte.

Wo früher in der Beziehung die Kommunikation selbstverständlich war, merkst Du plötzlich am Ende jeden Tages immer deutlicher, dass keine Antwort auch eine Antwort ist. Die einzige übrigens, die Du bekommst - und die musst Du Dir dann auch noch selbst geben. So wird der quälende Verdacht schleichend zur Gewissheit. Das noch Quälendere dabei ist die Hoffnung, man könnte sich ja auch irren. Das Handy ist vielleicht nur kaputt, der Stress auf der Arbeit zu groß, die Katze krank, whatever... Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Deshalb ist Ghosting nicht einfach nur lieblos, sondern regelrecht brutal.
Ghosting bedeutet aber, den Kontaktabbruch ohne vorherige Ankündigung.

Wenn man Jemanden nach dem Kontaktabbruch blockiert, wird das sicherlich unterschiedliche Gründe haben, die nicht immer an dem/ der ehemaligen Partner/in liegen.

Unterm Strich zählt die Botschaft, dass der Kontaktabbruch von Einem von Beiden erwünscht ist, das ist der Unterschied zum Ghosting. Und dies sollte man dann auch akzeptieren, trauern und nach vorn schaun.
**st
Das ist für mich dann aber kein Ghosting mehr. *zwinker*

Ich rede hier von einer Kontaktblockade "aus dem Nichts",

Ja klar, das ist Ghosting aus dem Nichts.

Angenommen, jemand würde sich gerne trennen, weiß aber ganz genau, was dann, wenn er die Trennung ausspricht, über ihn herein bricht, dann hätte ich schon ein gewisses Verständnis für's plötzliche Verpissen.
Es gibt nämlich Leute, die dem sich Trennenden das Leben zur Hölle machen können, inklusive Suizid-Drohungen oder Gewaltandrohungen gegen ihn selbst.
Und selbst wenn es sich nur um die täglichen Jammereien handeln würden, wenn er das vorher weiß, dass es so kommt, dann ist es für ihn wohl besser, spurlos zu verschwinden.
********chaf:

Für mich geht das dann aber bereits einen Schritt weiter. "Warmhaltendes Ghosting"? *lach* Zumindest behält sich der "Geist" dann ja vor, die andere Person weiter zu behalten, wenn es woanders möglicherweise schief gehen sollte.
Das ist dann aber schon, finde ich, eine besonders schäbige Variante des Ghostings. *motz*

Du kannst es drehen, wenden und für Dich selbst benennen, wie Du möchtest. Ghosting bleibt Ghosting und offizieller Kontaktabbruch mit all seinen Facetten, bleibt eben offizieller Kontaktabbruch mit all seinen Facetten. *g* Die Dir natürlich nicht schmecken müssen. *zwinker*

Ich weise nur deshalb darauf hin, weil man die Dinge in einem Kontext so erkennen und benennen sollte, wie sie sind und worauf man sich als offizielle Bezeichnung geeinigt hat. Du magst es beispielsweise "Rettung Deines hart und sauer erarbeitenden Geldes vor dem Fiskus" nennen, es ändert nichts daran, dass der Fachmann es im entsprechenden Kontext lieber als "Steuerhinterziehung" bezeichnet. *g*

Es gibt daher auch kein "warmhaltendes Ghosting". Es gibt nur Ghosting. In der Regel wirst Du da ja gar nicht blockiert, sondern nur eiskalt ignoriert. Man muss verstehen, wozu es dient. Und das hast Du richtig erkannt: Letztendlich will sich der Verursacher nicht nur vor unangenehmen Gesprächen und Gefühlen schützen. In seiner Idealvorstellung möchte er sich natürlich auch die Hintertrürchen offen halten, falls es nicht mit dem oder der Neuen klappt. Der Ghoster hat ja "nichts" getan oder gesagt und somit nichts falsch gemacht - in seiner Welt. Also kann (für ihn oder sie) sehr schnell alles wieder gut sein, wenn er oder sie wieder ankommt, weil Du plötzlich wieder als "nützlich" oder "zweckmäßig" empfunden wirst. Oder weil sich nix Besseres finden lies. *zwinker*

Es gibt in toxischen Beziehungen aber noch eine Variante, die Du mit "warmhaltenden Ghosting" meinst: sie nennt sich Benching. Das kommt vom englischen Begriff für Bank und es bedeutet schlicht, jemanden auf die lange Bank zu schieben, während man nach neuen Spielmöglichkeiten sucht. Also jemanden warm halten. Allerdings findet genau deshalb in diesem Fall noch Kontakt in Form von sporadisch werdenden Treffen und Brotkrumen über Whatsapp & Co. statt. Was wiederum der Unterschied zu Ghosting ist.

Mit Ghosting hältst Du niemanden warm. Du verletzt ihn ohne Ende. Aber, und das ist hier sehr wichtig zu verstehen: Du kannst genau dadurch leider auch die Abhängigkeit und das Erlösungsgefühl beim Ghosting-Opfer steigern, falls so jemand wieder angekrochen kommt und die Liebe und der zu lindernde Verlustschmerz beim Opfer noch groß genug ist. Deshalb ist Ghosting ein Ausdruck von ungesundem, toxischen Verhalten. Und wer sich dann wieder darauf einlässt, wird sich definitiv in eine toxischen Beziehung begeben, die immer abhängiger macht und schmerzvoller wird.

Es ist also dringend davon abzuraten, sich dann wieder auf so jemanden einzulassen. Es gilt das immer wieder benutzte Wort hier: Selbstschutz. Letztendlich: Selbstliebe!
Tati, ich würde es trotzdem besser finden, wenigstens per kurzer Nachricht mitgeteilt zu bekommen, dass Schluss ist, dann kann man alles abschalten *zwinker*

Mr_Ausziehvogel,
dass sehe ich ganz ähnlich, nicht selten wird irgendwann (aus Not) der Kontakt wieder gesucht. Und auch ich finde, sich darauf einzulassen, heißt sich selbst Schmerz zuzufügen. Nämlich dann, wenn es ins Warmhalten übergeht. Das ist aber eine Erfahrung, die man erst machen muss (vielleicht auch mehrmals), um das zu begreifen, denke ich *nachdenk*
**st
Tati, ich würde es trotzdem besser finden, wenigstens per kurzer Nachricht mitgeteilt zu bekommen, dass Schluss ist, dann kann man alles abschalten *zwinker*

Natürlich wäre das besser.

Das, was ich da beschrieben habe, ist auch Feigheit, aber eine Feigheit, die ich unter diesen Umständen noch nachvollziehen könnte.
**********n2015:

Mr_Ausziehvogel,
dass sehe ich ganz ähnlich, nicht selten wird irgendwann (aus Not) der Kontakt wieder gesucht. Und auch ich finde, sich darauf einzulassen, heißt sich selbst Schmerz zuzufügen. Nämlich dann, wenn es ins Warmhalten übergeht. Das ist aber eine Erfahrung, die man erst machen muss (vielleicht auch mehrmals), um das zu begreifen, denke ich *nachdenk*

Deshalb sprach ich hier etwas weiter vorne bei unserer anderen Diskussion über das Glück und die Wünscheerfüllung, über die leider oft darin versteckte Bedürftigkeit und die Gefahr der Abhängigkeit in solchen Beziehungen.

Wenn Du die Gründe für diese Abhängigkeiten erkennst, wenn Du erkennst WARUM Du da so manches mit Dir machen lässt, kann eine solch schmerzvolle Erfahrung daher eine der wichtigsten und wertvollsten Lektionen über Dich selbst sein. Wenn Du im Schmerz die Lektion als solche erkennst und Dich - ganz wichtig! - nicht als Opfer siehst. Es hilft auch das Vergeben und den anderen nicht als Täter zu sehen. Wie gesagt, es sind Menschen, die auf ihre Art ihre eigenen Probleme haben und darin leider gefangen sind.

Im Grunde ziehst Du immer bewusst, meistens unbewusst die Menschen in Dein Leben, die Du brauchst um Dich weiterzuentwickeln. Das kann manchmal sehr angenehm, manchmal sehr unangenehm sein. Letztendlich: es ist, wie es ist. Und es kommt immer auf Dich an, was Du aus der Erfahrung machst.

Und auch hier ist das Du wieder allgemein gemeint. *g*
****yn Frau
13.440 Beiträge
Wenn man sich emotional auf jemanden einlässt, wird man verletzlich. Da ständig von "Abhängigkeiten" zu sprechen, wenn der plötzliche Kontaktabbruch schmerzt, halte ich für kontraproduktiv. Als ob man Schuld sei, wenn ein mieses Verhalten verletzend wirkt.

Ich kann bei dem, was man wohl unter "Caspering" versteht, nichts Anständiges erkennen, denn nach meinen Recherchen handelt es sich nicht um ein gewolltes Aussprechen, einen wirklich freundschaftlichen Kontaktabbruch, sondern um einen kläglichen Rechtfertigungsversuch per Textnachricht, um dann ins Nirwana zu verschwinden und sich einer wirklichen Aussprache nicht stellen zu müssen. Vor allem will man sich der Reaktion des anderen nicht stellen, weswegen Caspering auf Distanz geschieht.

"Freundlich" ist das nicht, es ist einfach nur feige.

Mir ist das dieses Jahr mit jemandem passiert, an dem ich sehr hing, den ich sehr mochte und dem ich mich über Monate hinweg emotional sehr geöffnet habe. Es tut einfach nur scheiße weh und ist eine unfassbare Arschlochaktion, die ich auch nicht verzeihe. So behandelt man niemanden, vom dem man behauptet, er sei einem wichtig.
Ich habe das bis heute nicht wirklich überwunden, weil Caspering eben bedeutet: Kurze, knappe Textnachricht ohne tiefgreifende Begründung und Tschüss.
*****608 Mann
3.311 Beiträge
**********vogel:
Wenn Du die Gründe für diese Abhängigkeiten erkennst, wenn Du erkennst WARUM Du da so manches mit Dir machen lässt, kann eine solch schmerzvolle Erfahrung daher eine der wichtigsten und wertvollsten Lektionen über Dich selbst sein. Wenn Du diese als solche erkennst und Dich, ganz wichtig!, nicht als Opfer siehst.

Die wenigsten Menschen werden in der Stunde ihrer Trauer- und im Schockzustand... sich über die Gründe der eigenen Abhängigkeiten Gedanken machen. Noch nicht mal im "Ruhezustand" würde das bei den meisten Menschen passieren, warum auch?..
Später dann, wenn das Kind in den Brunnen... dann beginnt die Gehinmaschine zu rattern. Mache lernen draus manche auch nicht.
Viele sind so enttäuscht von Beziehungen, haben Angst sich neu zu verlieben, neue Bindungen ein zu gehen. Unterbewußt erkennen sie vielleicht die Abhängigkeiten, wissen diese aber nicht zu deuten.
Aber ich bin schon einen Schritt weiter, ich bin schon im Heilungsprozess.
Es geht einfach nur um das Tschüss sagen aus der Beziehung ohne sich heimlich still und leise wie ein Dieb zu verpieseln.
********chaf Mann
7.963 Beiträge
JOY-Angels 
Mr_Ausziehvogel, wir sind von unserem Selbstverständnis von Ghosting im Grunde genommen sehr dicht dran. Zu sehr mag ich da jetzt auch nicht mehr Definitionsgewusel draus machen, im Prinzip meinen wir ja dasselbe: Jemand macht sich aus dem Staub und

Mit Ghosting hältst Du niemanden warm.

Das hatte ich von dir weiter oben falsch verstanden, da dachte ich, dass du mit Ghosting auch jene meinst, die den Kontakt unterbrechen, unter anderem auch, um jemanden abhängig von sich zu machen, mit dem Ziel, diese Person dauerhaft an sich emotional zu binden. Den Begriff, den du da nanntest, "Benching", finde ich da sehr passend. *ja*

Ghosting betreiben, da sind wir uns doch einig, oder? *gruebel* Menschen, die zu der Person, gegenüber der sie den Kontakt abbrechen, auch gar keinen Kontakt mehr haben möchten.

Im übrigen, traurig genug, dass es für diese Phänomene bereits Begriffe gibt. Zeigt es doch auf, dass sie ziemlich häufig in unserer Gesellschaft vorkommen. *snief*
@Mr_Ausziehvogel
Ich hab dich schon verstanden *zwinker*
Nur war es eben so, dass diese Abhängigkeit gar nicht die Intension meines Posts war *ja*

Okay, also ich hoffe jez mal, dass es für die TE und auch die Mods okay ist, wenn wir jez ein wenig ins Off Topic abdriften, aber ich finde diese Konversation gerade spannend und ich hoffe die anderen Mitleser und Mitschreiber auch, wenn nicht einfach sagen *top*

Also erstmal zur Wunscherfüllung. Wenn ich einen Menschen mag oder sogar liebe, nicht nur der Partner, sondern auch Freunde, Familie und Kinder, erfülle ich gern auch mal Wünsche, und das ohne Bedarf, sondern aus mir heraus, ich gebe. Ohne dafür etwas zurück zu verlangen, nur weil es mir Spaß macht und mich zufrieden und/ oder glücklich macht. Im güntigsten Fall ist dies in einer Partnerschaft ausgewogen, ein gegenseitiges Geben und Nehmen.
Nun gibt es sicherlich Paare, wo da ein gewisses Mißverhältnis herrscht. In dem Buch "Spiegelbilder" sehr gut beschrieben. Was nicht immer heißt, dass der mehr gebende Partner unzufrieden oder unglücklich ist, es passt dann eben so. Und ja, da hast du auch Recht, wir lernen die richtigen Menschen zur richtigen Zeit kennen. Und sei es auch nur, um uns etwas beizubringen, uns zu reflektieren.

Der Unterschied zwischen dem Warmhalten und dem Ghosten ist, der Gedanke dahinter. Beim Ghosten steht der Kontaktabbruch im Vordergrund, meist völlig unerwartet. Beim Warmhalten wird nicht im eigentlichen Sinne geghostet, denn es werden sporadisch Nachrichten beantwortet, telefoniert oder finden sogar Treffen statt. Dahinter steht eben das "zur Verfügung halten". Zwar meint der Warmhalter zwar öfter großzügig, man könne sich ja in der dazwischen liegenden Zeit mit Anderen verlustieren, aber das is nicht jedermanns (fraus) Sache. Schlimm finde ich dabei, dass nicht offen und ehrlich von Anfang an kommuniziert wird, wie z.B. "Du, für regelmäßige Treffen fehlt mir bei dir was" Das heißt das Warmhalten ist unehrlich und respektlos, und ja, das hat es mit dem Ghosting gemeinsam.
Natürlich kann es passieren, dass Jemand, der mich geghostet hat plötzlich wieder auf der Bildfläche erscheint, allerdings wechselt er in dem Moment vom Ghost zum Warmhalter.
Wenn dies nun Jemand mit sich machen läßt, begibt er sich in eine Abhängigkeit und das nicht immer freiwillig, denn es gibt ja auch genügend Menschen, die eine zweite Chance verdient haben. Keine dritte, vierte, fünfte, aber eine zweite. Nutzt er sie dann nicht und ich lass das dann immer noch mit mir machen und gebe ständig neue Chancen, dann bin ich abhängig. In meinen Augen aber weniger aus dem Wunsch der Wunscherfüllung heraus, sondern ich tu das ja auch für mich, auch wenn es mich schädigt und dies mir entweder bewußt oder nicht bewußt ist. Ähnlich wie wenn Jemand sagt "Ich kämpfe um dich", der macht das nicht, weil ich mit ihm glücklicher bin als ohne ihn, sondern weil er glücklicher mit mir als ohne mich ist.

Beim Ghosting ist es ja leider oft so, dass vorher entegengesetzt (dem Ghosting gegenüber) kommuniziert wird. Also z.B. nach einem Date dieses berühmte "Ich möchte dich gerne wieder sehen". Natürlich ist es legitim, sich im Nachhinein anders zu entscheiden, ist uns sicherlich Allen schon mal passiert, Das Date war gut, man hat viel gelacht und dann stimmt plötzlich z.B. die Kommunikation nicht mehr oder man merkt beim schreiben oder telefonieren, dass doch Ansichten entgegen gesetzt sind. Aber auch hier kann man dann z.B. sagen "Du sorry, aber es passt doch nicht" Dann nämlich ist der Kontaktabbruch kein Ghosting mehr.

Es gab mal einen Thread zum Thema Ghosting, is schon ne Weile her. Da war das Problem, dass ein Paar, welches nicht zusammen wohnte, aus dem Uralub wieder kam, sich ganz normal verabschiedet hat und wenige Tage später war er nicht mehr da. Ausgezogen, Telefon abgemeldet, Handynummer gewechselt. Also ein ganz klassischer Fall von Ghosting. Auch hier wäre der Unterschied gewesen wenigstens am Abend oder Tag nach dem Urlaub, spätestens aber vor dem Umzug zu sagen "Wir hatten ne schöne Zeit, ich hab es sehr genossen, aber ich sehe für uns keine Zukunft" Ist dann erstmal ein Schlag ins Gesicht, ganz klar, aber offen.

Natürlich haben wir oft das Bedürfnis im Falle der Trennung, nochmal miteinander zu reden, aber nicht immer ist das aus den unterschiedlichsten Gründen möglich. Und lieber nehme ich eine feige Nachricht als gar keine, denn Ghosting ist noch viel feiger.
Auch hat Niemand das Recht, vom dem Partner, der es beenden möchte Rechtfertigung zu verlangen. Gibt er sie uns, ist das eine Wunscherfüllung an uns, aber nicht einforderbar. Und somit hab ich den Kreis wieder zur Wunscherfüllung geschlossen *puh*
*****buS Paar
470 Beiträge
Hauptsache...
... für alles was schon immer gab nen neuen Namen *haumichwech*
*****buS:
Hauptsache...
... für alles was schon immer gab nen neuen Namen *haumichwech*

Das Kommunikationverhalten hat sich mit dem Internet verändert. Auch dort passiert das Abtauchen häufig. Weshalb also nicht einen neuen Begriff?
*****buS Paar
470 Beiträge
Jeder wie er mag....
Das Kommunikationverhalten hat sich mit dem Internet verändert. Auch dort passiert das Abtauchen häufig. Weshalb also nicht einen neuen Begriff?

Gar nix dagegen. Wenn man jetzt statt Schluss gemacht , Kaschpering *haumichwech* , sagt weil sich das Kommunikationsverhalten im und durch das Internet geändert hat - nur zu.

Das Leben findet bei mir aber irgendwie realer statt. Mir völlig unverständlich wie man ewig miteinander schreibt usw. ohne konkreter zu werden. Also , ich verstehe schon wie es dazu kommt. Das Leben findet da wohl nicht mehr real statt ....

Wie der Dude aber schon sagte: "Also ich wixe immer noch mit der Hand" *zwinker* (aus: The Big Lebowski )
Und was ist da jetzt so lustig?
*****buS Paar
470 Beiträge
Es amüsiert mich
Und was ist da jetzt so lustig?

Wenn es 6 Seite Diskussion gibt, weil anstatt "Schlussmachen wie ein A...loch oder normal schlussmachen" jetzt Geist oder nettes Gespenst genannt wird.

Ich bin aber nach wie vor nicht dagegen. Darf jeder nennen wie er will. Nur das gabs schon immer und wirds auch immer geben. Egal wie mans nennt - oder bewertet. Und ich glaub auch es ist irgendwie ziemlich klar und ausdiskutiert wie die Masse von Menschen das bewertet wenn man es nicht in die "neuen" Worte packt.
Ich habe hier viel Interessantes helesen. Wie Mensch sich fühlt wenn er das ghosting erlebt hat, welch Trauma das auslösen kann...weshalb jemand das überhaupt macht.


Mir persönlich hat es sehr geholfen hier zu lesen. Denn ich stand unter Schock. Der Begriff selbst ist mir nicht wichtig.
*****buS Paar
470 Beiträge
Absolut ..
Mir persönlich hat es sehr geholfen hier zu lesen. Denn ich stand unter Schock. Der Begriff selbst ist mir nicht wichtig.

... OK ! An dem Thema ist auch nichts lustiges. Insbesondere wenn man mal betroffen war.
****yn Frau
13.440 Beiträge
"Caspering" ist für mich auch nicht gleichzusetzen mit normalem Schlussmachen. Hier gehe ich ja davon aus, dass man sich vorher sehr nahe stand.

Ich fände es furchtbar, wenn ein "Hat Spaß gemacht, mach's gut" als "normales Schlussmachen" betrachtet wird. So geht man einfach nicht mit jemandem um, von dem man mal gesagt hat, er sei einem wichtig oder man habe ihn geliebt.

Überall, wo ich speziell zu diesem Begriff etwas lese, geht es wirklich um eine knappe Textnachricht, die denjenigen nur darüber informieren soll, dass er von jetzt an nicht mehr Teil des Lebens des anderen sein wird. Und dann nach mir die Sintflut.

Das ist scheiße. Das hab ich nichtmal in Erwägung gezogen, als ich mich mit meinem Freund Anfang des Jahres derart gestritten habe, dass praktisch Schluss war. Jemanden einfach so vor vollendete Tatsachen zu stellen, ohne vernünftig darüber reden zu wollen - furchtbar.
Klar muss man sich nicht rechtfertigen und klar ist man nicht dazu verpflichtet, sich auszusprechen, aber es zeigt doch schon sehr genau, was für eine Art Mensch man ist. Ich denke, in solchen, bitteren Zeiten zeigt sich anhand dessen, wie wir mit anderen umgehen, unser wahres Gesicht.

Es ist leicht, nett zu sein, wenn alles gut läuft. Sich auch anständig zu verhalten, wenn es schlecht läuft, hat etwas mit Integrität zu tun. Und tatsächlich verachte ich es, wenn jemand ausgerechnet diese nicht besitzt.

Man mag eine kurze Info vielleicht noch nachvollziehen können, wenn man jemanden so gut wie gar nicht kennt, vielleicht sogar nur ein einziges, eventuell blödes Date hatte. Aber bei Menschen, die einem angeblich wichtig sind/waren? Da sollte man sich in Grund und Boden schämen, wenn man so eine Nummer abzieht.
******eoi Mann
6.772 Beiträge
caspering …warum denk ich jetzt an einen kasperl?
…das spiel ist nun aus, und wir gehen alle nach haus.

the gosthing caspering wie man sich begriffe aus den fingern saugen kann, ich bin beeindruckt *zwinker*
****ius:
caspering …warum denk ich jetzt an einen kasperl?
…das spiel ist nun aus, und wir gehen alle nach haus.

the gosthing caspering wie man sich begriffe aus den fingern saugen kann, ich bin beeindruckt ;)

Derjenige der geht verwandelt sich in einen Geist. Der etwas freundlichere Geist heißt Casper.

Ich finde da einen guten Sinnzusammenhang.
Egal wie der Begriff ist...ob neu oder alt. Er hilft etwas Unsagbare in etwas Sagbares zu verwandeln. Und das Sagbare wiederum läßt sich begreifen. Unklare Gefühle können dann ans Tageslicht geholt werden und konstruktiv verarbeitet.

Und junge Menschen haben das Bedürfnis ihre eigenen Worte zu erfinden. Sonst eürde die Sprache stagnieren und nicht mehr lebendig sein.
**st
Aber bei Menschen, die einem angeblich wichtig sind/waren?

Kailyn, wir sind uns ja alle einig, dass das, was man unter "Ghosting" und "Caspering" versteht, nicht die feine Art ist.

Aber was meinst du, wie oft in meinem Leben ich schon für andere Personen sehr wichtig war, der Größte, Beste, wie oft bekam ich schon zu hören: Für die Ewigkeit (hab ich heute noch ein Zippo, wo das eingraviert ist). Und doch ging alles mal zu Ende. Teilweise auf üble Art und Weise, teilweise freundschaftlich.

Ich oute mich jetzt mal. Ich habe im Jahr 2006 einer Dame, die schon ein Leben für uns geplant hatte und die mir auch mal sehr wichtig war, eine Email geschrieben, dass ich ab sofort keinen Kontakt mehr mit ihr möchte.
Und sollte sie anrufen, werde ich sofort auflegen.
Ich hätte es ihr auch persönlich gesagt, aber sie war gerade nicht da.
Es war reiner Selbstschutz.
Ich weiß, dass es eigentlich scheiße war und hatte auch einige Zeit lang ein schlechtes Gewissen.

Jede Beziehung und wenn sie noch so eng war und wenn die Liebe noch so groß war, kann plötzlich enden.
Und jeder Mensch reagiert da anders.
Feigheit, Angst, Selbstschutz, sind teilweise die Beweggründe, manchmal vielleicht Boshaftigkeit.

Fort ist fort. Wir überleben es. Ich hab's schon mehrfach überlebt.
Danke *knicks*
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