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Caspering, die freundliche Art von Ghosting

Kailyn,
ich finde es gut, dass du es so siehst und handhabst. *top*
Du bist ja nun nur 2 Jahre älter als meine Tochter und die tickt da ganz genau so.
Darum sagte ich ja eingangs, alles was wir tun können ist, es selber besser machen und dies unseren Kindern mitzugeben *ja*
Egal wie man es nennt, es geht um den Inhalt hinter dem Wort. Das Wie der Handlung ist entscheidend und sie wird dann eben Ghosting, Caspering oder Whatever genannt. Wem jemals ein Kontaktabbruch in einer Beziehung widerfahren ist, der dem Stand der Beziehung absolut unangemessen war und der dadurch den Boden unter den Füßen verloren hat, der ist froh, wenn er im Sinne der Erkenntnis und Heilung dem Verhalten des "Partners" einen Namen geben kann. Und er wird aufgrund der Intensität dieser speziellen Erfahrung auch keine Witzchen mehr darüber machen.

Das ist eben das Wesensmerkmal einer toxischen Beziehung/Erfahrung: sie tut unnatürlich stark weh. Wahre Liebe, bzw. eine gute Beziehung, bzw. ein für Dich gesunder Mensch tut nicht auf diese Weise weh.

Die eigene Reaktion von Trauer, Fassungslosigkeit, Wut und unterm Strich eben immer tiefen Schmerzes ist der Tatsache, die der Andere rücksichtslos geschaffen hat, natürlich auch absolut angemessen. Es ist auch gar nicht anders möglich, als so zu reagieren. Denn wie gesagt: Deine Gefühle waren und sind ja echt! Für Dich war die Beziehung wertvoll. Das schreibe ich, weil vorhin von Kailyn angemerkt wurde, dass sie es nicht gut findet, wenn ich hier von Abhängigkeiten spreche. Aber letztendlich zeigt sich hier eine Abhängigkeit. Das ist von mir jedoch nicht schuldzuweisend, verurteilend oder vorwurfsvoll gemeint.

Im Gegenteil: es ist heilsam, wenn man erkennt, dass man (vielleicht zu) sehr an dem anderen Menschen hängt - der durch sein Verhalten aber leider zeigt, dass er dem nicht gerecht wird. Es ist heilsam wenn man herausfindet, was einem der andere wirklich gegeben hat. Weshalb das Herz so sehr an diesem Menschen hing. Und welcher seelische Punkt in Dir (bzw. Deinem Ego) so tief durch den anderen Menschen verletzt wurde. Man sollte jetzt nicht pauschal sagen: Na, weil ich ihn halt geliebt habe und er ein Arschloch ist! Nein, gehe tiefer. Es ist auch die Chance, dass Du erkennen kannst, welche Bedürfnisse der Mensch in Dir befriedigt hat. Oder Du erkennst, ob Du Dich wirklich selbst genug liebst. Hast Du vielleicht den anderen Menschen dazu gebraucht?

Was hast Du geglaubt in ihm zu finden? Hast Du es am Ende gar nicht in ihm gefunden, sondern war es in Dir und Du hast dieses Gefühl in Wahrheit IHM/IHR gegeben? Und fühlst Du Dich unter anderem auch deshalb jetzt so leer? Habe ich mein Selbstbild von ihm abhängig gemacht? Warum hänge ich so an diesem Menschen, der sich jetzt so empathielos verhält? Wieso treffe ich im Leben immer wieder auf solche Leute? Das sind nur naheliegende Beispielfragen. Was Dir die Lektion für individuelle Fragen stellt, das muss jeder für sich selbst herausfinden. Aber genau das meine ich teilweise auch, wenn ich sage, man kann durch die Ent-Täuschung reifen und in der Realität ankommen. Man kann selbst-bewusster werden.

Nochmal zur Abhängigkeit: Wir sind ja größtenteils alle hier auf Joyclub, weil wir durch andere Menschen die Erfüllung von Lust suchen. Aber es liegt leider in der Natur der Dinge, dass Lust auch mit Schmerz verbunden ist. Alles, was Dir heute Lust und Vergnügen bereitet, kann Dir morgen schon großen Schmerz zufügen, wenn es Dir genommen wird. Was ist dieser Schmerz anderes, als der Ausdruck einer Abhängigkeit?

Aber wie ich oben schon andeute, ist es nicht sinnvoll hier von Schuld zu sprechen. Es ist schlicht eine Abhängigkeit, der Du Dir vielleicht nicht bewusst bist. Oder es ist Dein Anteil, den Du beigetragen hast, und nun durch Deine Offenheit an den Menschen verloren zu haben glaubst. Das ist es ja, was hier auch so unendlich weh tut. Es hilft beim Heilen, unter anderem dieses Prinzip der Dualität von Lust und Schmerz zu erkennen und zu akzeptieren. Letztendlich alles in der Welt vereint und trennt sich wieder. Aber ich weiß, dass das zunächst nicht wirklich tröstet, denn wie gesagt: es kommt auf das WIE der Trennung an. Und beim Ghosting, von mir aus auch Caspering, ist naturgemäß Konfusion angesagt. Da müssen erst mal die echten Gefühle in Dir akzeptiert und herausgelassen werden. Erst dann wird der Kopf freier.

Aber warum ist das so wichtig, diese Lektion und ihre Fragen an Dich zu erkennen? Ich kann mich hier nur wiederholen: eben weil sich toxische Menschen arschlochmäßig verhalten, haben sie ihre ganz eigenen Abhängigkeiten/Bedürfnisse, Probleme und Baustellen in sich - in denen sie feststecken, weil sie sich diesen nicht bewusst werden wollen. Das ist natürlich keine Entschuldigung für ihr Verhalten. Ich will damit nur sagen: wenn sie wirklich sich selbst bewusst wären, könnten sie sich ernsthaft durchschauen und sie wären und sie hätten somit eine echte Wahl, abseits ihrer Konditionierung. Sie wären wahrscheinlich selbst gerne "besser" - weil sie oft ja auch vorbgeben, es sein zu wollen.

Es hilft hier also nicht, von Täter, Opfer, Schuld oder Arschloch zu reden. Und warum nicht? Dir zuliebe! Denn Schuld und Vorwürfe sind leider nur eine Garantie dafür, dass man im Vorwurf und somit in der Vergangenheit stecken bleibt. Du machst Dich unbewusst zum Opfer und verleihst Dir somit eine Identität unter der Du leidest. Die Negativität bleibt somit in Dir. Das ist Teil des Teufelkreises, von dem ich immer wieder spreche und den wohl auch drum1608 in seinem letzten Kommentar hier meint.

Wir müssen verstehen, dass es zwar absolut menschlich und normal ist, dass wir uns krass und schmerzhaft über das Verhalten anderer Menschen aufregen. Aber wir können dieses Verhalten eines anderen leider nicht kontrollieren. Und je mehr wir uns über sein Verhalten aufregen, desto größer wird durch den Widerstand gegen das, was längst ist, ein noch größerer Energieverlust - und Schmerz.

Natürlich ist es absolut legitim, eine Erwartungshaltung im Umgang miteinander zu haben. Respekt und Ehrlichkeit sollten selbstverständlich sein. Das sind Deine Maßstäbe und Grenzen. Wir können daher effektiv nur kontrollieren, wie wir selbst auf das Verhalten des anderen Menschen reagieren, der unsere Grenzen und Bedürfnisse durch Respektlosigkeit verletzt. Am Ende hilft nur das Akzeptieren und Loszulassen. Im Idealfall sogar die Vergebung - die nicht das Verleugnen von schlechtem Verhalten ist. Du tust das letztendlich Dir zuliebe. Dazu muss man leider auch durch den Schmerz hindurch, um ihn aufzulösen, während man sich mit den oben genannten Fragen konfrontiert. Es ist eine harte, schmerzhafte Arbeit an sich selbst, die sich jedoch wirklich lohnt.
Ja und Nein.

Vielschwieriger ist für mich nie zu wissen ob ich angelogen werde oder nicht.

Ja und Nein,

weil es auch mal wichtig ist, nicht ständig in mir zu wühlen und zu heilen.

Ja und Nein,
Weil es mir gut tut etwas einfach nicht zu verstehen und stehen zu lassen.

Ja und Nein,
Weil ich angewiesen bin das zu glauben was mein Gegenüber sagt.

Ja und Nein,
weil wir soziale Wesen sind und von daher immer Abhängig.

Nein, ich wurde verletzt. Ego gehört zu mir und meiner Ganzheit.

Nein, weil ich immer weniger meinem Gegenüber vertraue.

Nein
Ich habe nichts zu verzeihen.

Nein,
Ich habe es satt, wenn mir etwas geschieht, zu meinen etwas in mir ist unverarbeitet. Oder zieht es an.

Nein.
Er hat gelogen. Und hat mich von sich befreit.

Tatsächlich war ich in den ersten Augenblicken erleichtert. Tatsächlich dachte ich in der gemeinsamen Zeit immer mal wieder: Etwas stimmt nicht. Aber ich konnte nichts finden.

Was habe ich an ihm gehabt: den fürsorglichsten und liebevollsten Mann den ich jemals kennen gelernt habe.

Und ich habe ihn nicht erkannt.

Ich war getriggert. Konnte beherzt handeln als er ging. Entriss ihm meine Würde und zog sie wieder an.


Das Schlimmste ist: ich habe mir mal wieder etwas vorgemacht.

Die Konsequenz:

Zur Zeit ziehe ich mich zurück. Nehme Abstand. Und festige meine Grenzen.

Innerhalb der Grenzen lebt meine Sehnsucht, die ich eben nicht allein stillen kann.

Und das akzeptiere ich.

Schau sie an.

Und wir nehmen uns in den Arm.
*******race Frau
462 Beiträge
*****sei:
Die Konsequenz:

Zur Zeit ziehe ich mich zurück. Nehme Abstand. Und festige meine Grenzen.

Und das ist genau das Problem, das man als "Opfer" einer toxischen Beziehung hat.

Wenn man sich mit toxischen Beziehungen intensiv auseinandergesetzt hat, kannst Du das Verhalten deines Ex-Partners bis ins Letzte nachvollziehen. Seine Wunden erkennen. Sogar bis zu einem gewissen Punkt sein Handeln nicht nur verstehen sondern auch verzeihen. Er kann ja tatsächlich nicht anders!!!

Leider ist es aber meist so, daß toxische Menschen nicht erkennen WOLLEN daß es in ihnen einen Punkt gibt, der unbedingt gesehen und geklärt werden will. Damit der Mensch wachsen und glücklich werden kann. Denn so sehr der toxische Mensch auch behauptet glücklich zu sein... Er ist es nicht. Er kann dieses Glück in sich erzeugen. Das kann er. Und wie ? Leider nur indem er die Menschen um sich herum dazu bringt, ihm dieses Gefühl zu geben. Weil er es nicht selbst in sich erzeugen kann.

Was bleibt jetzt für den vergifteten Partner?

Er muß sich zwingen, dem Verständnis für den toxischen Partner ein Ende zu bereiten. Wirklich bei sich zu bleiben. Bei den eigenen Gefühlen und Taten. Die eigenen Wunden erkennen, die uns angreifbar machten für solch einen Menschen. Und diese Wunden heilen, damit das nich noch mal passiert.

Und das ist das Geschenk, das der toxische Partner uns macht. Er zeigt uns unsere innersten, verborgenen, ignorierten, ungeheilten Wunden. Meist hat er die Geichen, will sich denen aber nicht stellen. Diese Entscheidung müssen wir aber bei ihm lassen. Denn sie hat eines zur Folge: dieser toxische Mensch wird uns immer wieder vergiften, solange er sich nicht sich selbst bewußt wird.

Und da kommen wir an den Punkt von stolzsei. Wir haben unsere Wunde erkannt. Wir kümmern uns um ihre Heilung. Haben aber Angst, daß sie nur Schorf angesetzt hat und darunter nicht heilt. Beim leichten kratzen daran wieder aufbricht. Was machen wir also? Wir halten uns fern von wirklich tiefen emotionalen Bindungen. Die Gefahr und die Angst ist zu groß. Mit der Zeit Vertrauen in die eigene, abgeschlossene Wundheilung zu entwickeln ist vielleicht unsere größte Aufgabe.

Denn was nicht passieren sollte ist: der toxische Partner sollte nicht als "Gewinner" aus dem "Beziehungs"ende herausgehen indem er uns zu Menschen gemacht hat, die in Zukunft aus Angst und Selbstschutz keine engen Bindungen mehr eingehen. Was uns von ihm unterscheidet: wir können echte, tiefe, wahrhaftige Bindungen eingehen. Er nicht.

Um den Bogen zum eigentlichen Thema zu schlagen: in dem Fall ist es egal, ob geghostet oder gecaspert wird. Eine wirkliche Erklärung kann der toxische Mensch niemals geben. Und diese Art von Kontaktabbruch ist letztendlich ein eindeutiges Zeichen, daß der toxische Mensch es nicht besser kann. Und für uns die Chance, AUF GRUND dieses Verhaltens den Wert zu erkennen, den er uns als Mensch entgegen bringt. Nämlich keinen. Überhaupt keinen. Und das macht es leichter, den dringend benötigten Abstand zu gewinnen.
Super auf den Punkt gebracht, CuP_n_Grace! Ganz genau so ist es. Und so wird es immer sein. Die Lektion ist, genau das verstehen und leben zu können.

Es ist gesund und gehört zum Heilungsprozess, dass man erst mal Abstand zu allem sucht, seine Grenzen vielleicht zum ersten Mal überhaupt richtig erkennt und Geist und Gefühl zur Ruhe kommen lässt, um sich zu sortieren.

Sich auf Teufel komm raus abzulenken, gerade durch Dating, ist hier total kontraproduktiv.
Genau das, was ich zur Zeit mache. Keine Dates zur Zeit...nochts....und es tut sehr gut.
********crow Mann
56 Beiträge
50 ways to leave your lover
Ich persönlich finde ghosting erheblich angenehmer als Dramen, wo zumeist der verlassene Partner / die verlassene Partnerin versucht, so verletzend wie möglich zu werden, um seinen / ihren Schmerz des Verlassen-Werdens auszudrücken, weil er / sie nicht loslassen kann oder sich unsäglich gekränkt fühlt, und deshalb unbedingt versuchen muss, sowohl die vergangene Beziehung als auch diejenige oder denjenigen, die / der gehen will, herabzuwürdigen und zu entwerten, und sei es mit Küchen-Psychologie a la toxisch und Narzisst.

Fünf knappe Varianten des Schluss-Machens finden sich schon im alten Popsong:
Paul Simon - 50 ways to leave your lover

Die weiteren 45 versprochenen, aber vorenthaltenen ergänzt in den Kommentaren zum Song bei YouTube die Userin Renee Lazzareeschi - und viele davon sind ghosting-ähnlich. So ist es eben.

Wer gehen will, hat alles Recht dazu - auch still, wenn er / sie will!

Just don't reply to her text, Rex.
Crawl out of the bed, Ted.
Don't need to be rude, Jude.
Just get up and go, Joe.
Hop on a train, Wayne.
Keep it brief, Keith.
No need to go on a rant, Grant.
Just stick to the facts, Max.
Just say it's been real, Neil.
Get a new place to rent, Brent.
Sail off on a ship, Tripp.
Just be frank, Hank.
Run off on a lark, Mark.
Give in to your whim, Jim.
Time to try something new, Lou.
Make a clean break, Jake
Just show her who's boss, Ross.
There ain't no time to grieve, Steve.
Gotta be zen, Ben.
And don't leave a trace, Ace.
There ain't much to say, Jay.
Just call it a truce, Bruce
Ain't nothing to miss, Chris.
Gotta upgrade, Wade.
Leave her stuff on the lawn, John.
Get in your Seville, Phil.
Just say you're through, Drew.
You can only win, Quinn.
Get on a jet, Brett.
Take off on your bike, Mike.
And ride off for miles, Jiles.
Time to make a switch, Mitch.
Come away clean, Dean
Ain't no time to kill, Bill.
Take off at a sprint, Clint.
Just give it a try, Sly.
Let yourself feel alive, Clive.
There ain't much to pack, Mack.
Take a plane, Blaine.
Exit the scene, Gene.
Just stand up tall, Paul.
Give her one last glance, Vance.
Ain't no regrets, Rhett.
Frankly don't give a damn, Sam.
Just walk out the door, George.

And get yourself free!
*****608 Mann
3.311 Beiträge
Nun sind wir aber schon etwas weiter als dem Ghosting... ok, die Grenzen sind fließend.
Ich möchte noch drauf hinweisen, das jeder Mensch anders seine trauer verarbeitet. Die einen kapeln sich ab, die anderen gehen frontal auf neue Menschen zu, jeder muß für sich seinen Weg gehen.
Ich habe mich 3 Jahre zurück gezogen gehabt... einanderes mal nur 3 Tage... alles braucht seine Zeit und dann hängt es noch....ich nenne das mal von der eigenen Tagesform....ab.
@**********n2015
Wenn du mit deinem Partner im Laufe der Jahre 5 mal über Dinge redest, die dir von ihm nicht gefallen, er sich aber nicht ändert und du für dich letztlich den Schlussstrich ziehst, macht es dann Sinn, ihm das noch ein 6. mal erklären zu wollen? Wie respektvoll dir gegenüber ist es, deine Anliegen konsequent zu ignorieren?
@*****608:

Es hilft zu verstehen, dass Heilung kein Ort ist, an dem Du irgendwann ankommst. Der Heilungsprozess ist eine Reise über Hügel und durch Täler.

Es ist eine Entscheidung und eine Selbstbestätigung, die man immer wieder treffen muss, manchmal auch täglich.
*******race Frau
462 Beiträge
********crow:
Ich persönlich finde ghosting erheblich angenehmer als Dramen, wo zumeist der verlassene Partner / die verlassene Partnerin versucht, so verletzend wie möglich zu werden, um seinen / ihren Schmerz des Verlassen-Werdens auszudrücken, weil er / sie nicht loslassen kann oder sich unsäglich gekränkt fühlt, und deshalb unbedingt versuchen muss, sowohl die vergangene Beziehung als auch diejenige oder denjenigen, die / der gehen will, herabzuwürdigen und zu entwerten, und sei es mit Küchen-Psychologie a la toxisch und Narzisst.

Möglicherweise ist es aber gar kein "Drama", das der verlassene Partner machen will / macht. Sondern Du empfindest es lediglich als Drama. Wenn man eine längere, innige, liebevolle Beziehung geführt hat, sollte man schon davon ausgehen, daß der Partner einem erstmal nichts Schlechtes möchte. Geht es ihm nur darum, ist er eher toxisch als Du.

Was ich sagen will: geh mal davon aus, daß der Expartner kein Drama machen will sondern nur die Wahrheit aussprechen will. SEINE Wahrheit. Die kannst Du teilen, oder wenigstens Teile davon, oder auch nicht. Im Zweifel ist es eben nur seine Wahrheit und nicht Deine. Aber als einigermaßen reflektierter, erwachsener Mensch sollte man sich diese Meinung anhören und auch wirklich darüber nachdenken. Und sie nicht mit einer Handbewegung oder Äußerung einfach wegwischen.

Hat was mit Respekt zu tun. Den anderen ernst nehmen. Und seine Meinung. Wie gesagt, man muß sie nicht teilen, aber man sollte sie annehmen und überdenken. Ist man dazu nicht in der Lage, sollte man mal drüber nachdenken, warum nicht.
Das ist bei mir anders. An meinem Heilungsort ist ein kleines Haus mit verwilderten Garten. Es steht an einem kleinen See. Und dort verweile ich.

Im realem Leben habe ich viele solcher Orte.
*****608 Mann
3.311 Beiträge
Ein Ort kann aber auch mit zur Heilung betragen... es kann ein Kraftort werden oder schon sein..
Mit Hügeln und Tälern meine ich nicht den Ort, sondern den Prozess. Vertraue dem Prozess und finde Orte, an denen Du Dich wohlfühlst. Im Inneren, wie im Außen.

Erkenne an diesem Ort der Ruhe die Gedanken, die in Dir arbeiten. Erkenne sie als Gedanken, die Gefühle erzeugen. Aber bewerte sie nicht. Beobachte und erkenne, was da als Gedanke buchstäblich in Dir arbeitet und lerne, das alles kommen und gehen zu lassen. Erkenne, dass das, was da in Dir als Gedanke arbeitet, nicht automatisch Du bist, dass es Dir nicht gut tut so zu denken und dass Du es loslassen kannst. Um es mit guten Gedanken zu ersetzen.

Deshalb schrieb ich weiter vorne, dass Schuldvorwürfe an den anderen und an sich selbst, Dich in der Vergangenheit stecken bleiben lassen. Wenn Du Dich als Opfer siehst, dann wirst Du Dich auch so fühlen und dementsprechend verhalten. Du wirst eins sein. Die Gefahr hier ist: Du suchst wieder andere Menschen, die Dir helfen die Glückshormone anzukurbeln. Das ist der Teufelskreis: Anstatt dass Du Dir selbst hilfst, wirst Du wieder Abhängig vom guten Gefühl, dass Dir andere geben. Was Du Dir aber selbst geben musst. Aber damit meine ich, dass man konkret das Dating und Sex vermeiden sollte. Sich selbst zuliebe. Durchaus auch mal ein halbes Jahr, bis die Hirnchemie wieder zur Ruhe gekommen ist.

Es spricht natürlich nichts dagegen, sich mit guten, "echten" Menschen zu umgeben, die sich wie echte Freunde verhalten. Aber das allerwichtigste ist zunächst, dass man (wieder) lernt sich allein mit sich selbst wohl zu fühlen - und niemanden dafür zu brauchen.

Dann kommt der Abstand und somit die Gelassenheit. Es braucht Zeit, daher vertraue dem Prozess.

Lerne Deiner Intuition zu vertrauen und versuche ihr wieder zu folgen. Tu, was sich gut anfühlt. Es hilft, wenn man sich überlegt, was man seinem besten Freund oder Freundin empfehlen würde. Werde Dein bester Freund.
*****608 Mann
3.311 Beiträge
**********vogel:
Mit Hügeln und Tälern meine ich nicht den Ort, sondern den Prozess.

Das habe ich auch so verstanden, alles gut !
@Dekabrist
Ich weiß jez nicht genau, was du von mir willst(?)

Vielleicht gibts du ja mal ein Beispiel, dann können wir uns gern, sofern es alle interessiert, hier im Forum drüber unterhalten, ansonsten per PN.

Generell kann ich dir sagen, dass wir einen Menschen nicht ändern können, so wie dich und mich Niemand ändern kann. Änderungen können immer nur aus uns selbst kommen und der falscheste Weg dahin ist die Einforderung der Änderung, erst Recht nicht mit der Vorgabe des Partners ihn glücklich zu machen.

Und, um beim Thea zu bleiben, wenn diese Forderung nicht erfüllt wird, der Partner sich nicht ändert und auch kein gemainsamer Weg dahin gefunden wird, gibts es uns noch lange nicht das Recht die Beziehung durch Ghosting zu beenden, finde ich.
*****608 Mann
3.311 Beiträge
**********n2015:
Generell kann ich dir sagen, dass wir einen Menschen nicht ändern können, so wie dich und mich Niemand ändern kann. Änderungen können immer nur aus uns selbst kommen und der falscheste Weg dahin ist die Einforderung der Änderung, erst Recht nicht mit der Vorgabe des Partners ihn glücklich zu machen.


Genau so und nicht anders!!
Ich finde es, ehrlich gesagt, nichtg zielführend hier generell von einer toxischen Beziehung beim Ghosting auszugehen. Genau so gut können Ängste des Partners eine Rolle spielen und wie es so schön heißt "Mut ist nicht die Abwesenheit von Angst", sondern bedeutet sich den eigenen Ängsten zu stellen. Ich denke, das ist auch der Grund, warum weiter vorne der Vorwurf der Feigheit erhoben wurde, der ja nicht unangebracht ist, denn sich durch Ghosting zurück zu ziehen ist nun mal für den Ghost der vermeintlich leichteste Weg.

Natürlich ist es immer gut, unsere Gefühle zu hinterfragen, denn Beziehungen enden nun mal irgendwann, spätestens durch den Tod. Und so wie der Tod Bestandteil unseres Lebens ist, so ist die Trauer es auch. Trauer bedeutet immer auch, die eigenen Gefühle zu verarbeiten. Und wenn man aus weiter Entfernung auf beendete Beziehungen zurück schaut, stellt man fest, das man tatsächlich irgendwann Frieden schließt, egal, wie die Beziehung beendet wurde. Auch ist die Länge der Trauer nicht nur von der Form abhängig, wie diese Beziehung beendet wurde, sondern auch von unseren eigenen Gefühlen.
Beim Ghosting erfolgt immer eine Kränkung, aber auch her ist es abhängig davon, wie sehr wir Jemanden lieben, wie lange wir warten und wie lange wir dann trauern.
Hier kann nicht nur ein Rückzugsort hilfreich sein, sondern vorallem unsere Freunde und Familie oder bei Bedarf auch mal ein Psychotherapeut.

Der Nabel unseres Lebens ist eigentlich unser Selbbstbewußtsein, denn dies bestimmt, wie wir Erfahrungen werten und welche Erkenntnisse wir gewinnen. Sich selbst anzunehmen, in Frieden mit sich zu sein, seine eigenen Fehler anzunehmen, bedeutet nicht nur, sich selbst zu lieben, sondern gibt uns auch Kraft im Umgang mit Trennungen.

Generell eine Schuldfrage bei Trennungen zu stellen, ist nicht zeilführend, denn wenn überhaupt haben immer beide Partner Schuld daran. Viel wichtiger ist es, das Ende hinzunehmen und wieder auf den eigenen Weg zu finden. Erst wenn man bei sich selber angekommen ist, ist man auch wieder offen für neue Erfahrungen.
Vertrauen wird verletzt, mißbraucht, auf jeden Fall, beim Ghosting noch mehr als bei anderen Trennungen. Auch hier heilen aber die Wunden, und wenn ich mal so auf mein Leben blicke, habe ich immer wieder die Kraft gefunden zu vertrauen, mal lamgsam und mal schneller, aber eben immer wieder.
@*******agon: Das stimmt, dass Ghosting nicht zwingend für eine toxische Beziehung spricht. Es ist jedoch per se toxisches, ungesundes Verhalten.

Und Trauer ist auch legitim, wenn man die Illusion begräbt, in die man sich verliebt hat.
Prinzipiell finde ich es auch nicht verkehrt die Situation anzunehmen. Und zu denken und zu fühlen: Solch ein A......

Richtig wütend zu sein um die Agression nicht auf sich zu richten.

Und zu akzeptieren, das da ein Widerspruch ist, der nicht aufzulösen ist.

So ist das Leben. Es ist immer möglich das es wieder passiert . Oder eben nicht.

Ich bin froh wenn ich durch meine Wohnung gehe. Das ist meins. Meins, was ich selbst finanziere. Da ist mein Beruf....in den ich mit Anfang 50 neu für mich Entdeckt habe.

Ich bin erschüttert, Ja. Ich kriege vieles nicht gebacken ja.

Aber wenn ich mir meine gesamt Lebensgestaltung ansehe, ins achtsame jetzt gehe.....dann merke ich: mein Kern ist heil. Und ich konzentriere mich wieder auf mein Leben.

Ich kann eben nicht alles haben. Aber das was ich habe ist viel. Und das würdige ich.

Der Mensch, der abgetaucht ist: dem zeige ich meinen Mittelfinger.
Richtig hart wird es, wenn dann Erinnerungen hoch kommen, die einem deutlich zeigen: es gab Situationen in meinem Leben....da war ich der A. Da bin ich abgetaucht....
*******race Frau
462 Beiträge
Ja, das ist hart. Aber auch gut, das zu erkennen und nicht zu leugnen.

Man war halt selbst damals nicht reif genug, das eigene Verhalten zu reflektieren. Konnte sich nicht anders verhalten. Warum auch immer.

Aber: es ist nie zu spät, sich zu entschuldigen.

Ich bin auch mal weggerannt aus ner langjährigen Beziehung. Nicht wortlos, aber sehr wortkarg. Ja, meine Unzufriedenheit war vorher mehrfach angesprochen. Es kam nicht aus heiterem Himmel.

Aber ich bin weggelaufen. Das war hart für ihn.

Jahre später haben wir uns ausgesprochen. Ich habe mich entschuldigt. Er konnte es zum Zeitpunkt der Aussprache verstehen. Daß es endet, war ja für uns beide absehbar. Und keiner hat was dagegen unternommen. Ich bin halt irgendwann Hals über Kopf mit ner sehr kurzen, knappen Erklärung weggelaufen und hab ihn allein im Regen stehen lassen.

Heute, etwa 10 Jahre später, sind wir gut befreundet. Die Grundbasis an Vertrauen zwischen uns ist wie früher.
**st
Was, bitte schön, ist denn ein "toxischer" Mensch, eine "toxische" Beziehung?
*******_DA:
Was, bitte schön, ist denn ein "toxischer" Mensch, eine "toxische" Beziehung?

Eine Beziehung, die Dich destabilisiert. Und die Dir Energie raubt, anstatt sie zu geben, bzw. die Energie für beide Partner ausgewogen zu verteilen.

Das kann übrigens auch eine Arbeitssituation sein. Oder Dein Chef, falsche Freunde, usw. Im Grunde ist das Burnout der Arbeitswelt auch auf den Zustand in solchen Beziehungen übertagbar.

Wobei festzuhalten ist, dass immer zwei Menschen dazu gehören, die BEIDE ihren Anteil an der Situation haben. Wenn zum Beispiel eine toxische Handlung wie Ghosting passiert und Du nimmst den Menschen nach einer solchen Handlung wieder dankbar in Dein Leben auf und das respektlose Handeln nimmt sogar zu und Du zahlst immer mehr drauf, während der andere nur nimmt, dann musst Du Dich unbedingt fragen, wieso Du das mit Dir machen lässt.

Das führt zu Selbstbewusstsein, das ungute/toxische Muster erkennen kann. Tust Du das nicht, bleibst Du im Muster gefangen. Der oft zitierte Teufelskreis.
*******race Frau
462 Beiträge
Ergänzend zu Mr_Ausziehvogel:

Ein HINWEIS darauf können On-Off-Geschichten sein. Oder Streits, die sich um immer ähnliche Inhalte drehen ohne daß sich Lösungen finden lassen. Beide fühlen sich unverstanden, manchmal versteht man sogar das Gegenüber, aber trotzdem läßt sich einfach keine Lösung finden. Ein Hinweis ist auch, daß das "Opfer" der toxischen Beziehung immer mehr an ich selbst und seinem eigenen Urteilsvermögen zweifelt. Oft sagt das Bauchgefühl dann, daß was nicht stimmt. Man kann aber nicht mit dem Finger drauf zeigen.
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