diese Frage kommt alle Naselang wieder...
es gibt keine Frauenpuffs, weil sich bislang kein einziges davon so lange getragen hat, dass man etwas davon erfahren hätte.
Und JA, selbstverständlich glaube ich, dass es einen Bedarf dafür gäbe. Es wurde hier ja schon geschrieben, dass (entsprechende Mittel vorausgesetzt) der gelegentliche Besuch eines Callboys als durchaus angenehme empfunden werden kann von der weiblichen Kundschaft.
ABER: die wenigsten Leute (egal ob Männlein oder Weiblein) haben die Kohle übrig, mal eben einen Tausi oder mehr für die horizontale Erfrischung auszugeben. So, wie auch nur wenige Leute First Class fliegen, viel mehr jedoch Economy. Also gäbe es einen größeren Bedarf für sexuelle Angebote im Bereich 50-250 Euro, was Männer in den Puffs meistens ausgeben (zumindest, wenn man den Berichten in den gängigen Freier-Portalen glauben mag) - und für diesen Bereich konnte ich bisher noch kein funktionierendes Geschäftsmodell finden. Das sehe ich wie laptop24.
Die Kommentare von wegen Frauen müssten ja nur mit den Fingern schnippen halte ich übrigens für ziemlich verfehlt: viele Frauen finden sich überhaupt nicht attraktiv (selbst wenn sie es nach landläufigen Standards sein sollen, falls nicht, erst recht) und können mit solchen Aussagen herzlich wenig anfangen. Außerdem wäre es ja nicht Aufgabe eines Frauenpuffs, dass die Damen mit den Fingern schnippen und schon werden sie befriedigt, sondern es sollte ein Ort sein (also, wenn es wirklich ein Puff sein soll), wo frau zu jedem beliebigen Zeitpunkt hingehen kann, sich nicht aufbrezeln muss und gegen Entrichtung eines bestimmten Obolus nach ihren Vorstellungen befriedigt wird. Das wird im Economy Bereich schon deshalb schwierig, weil ein männlicher Prostituierter an die 10 Freierinnen am Tag haben müsste, damit sich das Geschäft lohnt, vergleichbar etwa mit weiblichen Sexarbeiterinnen in Laufhäusern, die auch 10 Kunden oder mehr am Tag brauchen, damit sie nach Abzug von Mietkosten oder sonstigen Beteiligungen, die sie vom Liebeslohn an den oder die Betreiber abgeben müssen, selber dann auch komfortabel leben können. Es bräuchte also Liebesdiener, die 10 Mal oder öfter am Tag ihren Mann stehen können und dazu die notwendige weibliche Kundschaft, was selbst für ein kleines Puff, wo sagen wir 10 Kerle anschaffen, etwa 100 Kundinnen am Tag bedeuten würde. Und wenn es nur 50 Kundinnen wären, will mir das Modell um nichts erfolgversprechender erscheinen. Sooo hoch schätze ich persönlich den Bedarf noch nicht einmal in den wenigen Millionen-Metropolen wie Berlin oder Hamburg ein.
Und Sprüche wie "der hat pro Date vierstellig verdient und mit einer Kundin am Tag gut gelebt" halte ich persönlich für Geschwätz aus der Luxusklasse. Solche Fälle mag es geben, so wie es einzelne Luxus-Frauen gibt, die unter 10.000,- Dollar nicht aufstehen und von einem einzigen Stamm-Freier leben können, den sie dann oft genug auch noch später heiraten, aber der Normalfall sind solche Schicksale nun wirklich nicht. Die normale Liebesdienerin bzw. Sexarbeiterin hat selten genug Freier um über die Runden zu kommen, muss schon mal einen Preisnachlass geben, wenn sie dringende Zahlungen anstehen hat und muss oft genug das meiste Geld nicht für die Raummiete oder ihren Zuhälter abdrücken, sondern für Nachhilfe oder Kinderbetreuung. Und dann ist da immer noch das Problem, dass Frauen im Durchschnitt weniger Geld zur Verfügung haben als Männer. Gleichberechtigung hin oder her.
Von daher sehe ich auf absehbare Zukunft kaum Chancen für ein Puff für Frauen. Selbst, wenn es einen Bedarf dafür gäbe.