Ihr könnt auch alles vorher schon zerreden... Natürlich müssen alle (!) Beteiligten das auch wollen, sonst wird das sowieso nichts.
Gehen wir die Probleme doch mal durch:
Sicher, wer müde und abgeschafft von der Arbeit kommt, für den ist das nichts. Es gibt aber auch andere. De haben einen Job, der nicht schlaucht, die arbeiten Teilzeit (und können Extrageld gut gebrauchen), die arbeiten Schicht und fühlen sich trotzdem fit, oder auch einfach am Wochenende.
Höhere Wegekosten: In der Großstadt sind 5 km weit weg vom Büro. Auf dem Land fängt das erst bei 30 km an. Für beide Wege braucht man ungefähr die gleiche Zeit. Für ein Date fahren die Leute hier viel weiter, also lasse ich das nicht gelten. Abgesehen davon kann man das von der Steuer absetzen.
Die Bordellkundin muss sich nicht nach den Zeiten der Männer richten, da die Männer über den Tag verteilt wechselnd da sind. Keiner ist "regelmäßig" von 18-23 Uhr da. Macht man im Bordell Termine? Keine Ahnung. Ich würde "situationsbezogen" dort auftauchen, wenn mir danach ist. Und dann treffe ich auf die Personen, die gerade da sind. Natürlich sollten immer ausreichend Männer da sein. Da Frauen - sorry, Vorurteil - tendenziell gerne abends nach dem Tagwerk sich dem Sex widmen, passt das, weil da die Männer eher können, als am Vormittag, wo die Mutter und Hausfrau vielleicht Zeit hätte, weil die Kleinen in der Schule sind. Wenn die Frau nach ihrem Teilzeitjob aber lieben gehen will, braucht man auch Männer am Nachmittag, keine Frage. Es braucht einen Organisator, der auch die Zimmerbelegung vornimmt. Kann ein fitter Rentner auf 450,- Euro Basis machen.
5 Euro die Stunde für das Zimmer sind 120 Euro am Tag. Ich hatte mal gehört, das passt so für Frankfurt, ist allerdings ein paar Jahre her. Wenn kein Mann arbeitet, nimmt der Betreiber natürlich nichts ein. Logo. Wir müssen aber auch nicht in Top-Rotlicht-Lage mit diesem Projekt anfangen. Bill Gates startete in der Garage, erfolgreiche Bands im Keller. Da können wir auch im Industriegebiet anfangen, wo die Preise moderater sind.
Im 5-Sterne-Hotel wird von den Zimmermädels erwartet, dass sie nach weniger als 15 Minuten das Zimmer fertig haben. Und das ist im 24-Stunden-Turnus. Also wird ein kleineres Zimmer, das kürzer belegt war und weder Schreibtisch noch Balkon interessiert und das Bett auch nicht funkelnagelneu aussehen muss (im Swingerclub macht untertägig auch nur äußerst selten etwas, da biete ich mit meinem Modell richtigen Luxus!), binnen 10 Minuten fertig sein. 5 Euro für 10 Minuten sind 30 Euro die Stunde. Das passt für selbstständige Putzkräfte (und hier gibt es reduzierte Wegekosten, da nicht nach jeder Putzstelle eine Fahrt zur nächsten ansteht). Wer z.B. von Helpling etc. vermittelt wird, bekommt am Ende weniger als Mindestlohn. Angestellt passt es sowieso.
Man kann das aber auch anders gestalten, indem bei schwachen Zeiten die nächste Session in einem anderen Zimmer stattfindet und stoßweise Zimmer gereinigt werden. Im Übrigen: Es muss ja nicht das Zimmer komplett gereinigt werden, es geht darum, dass Bett wieder ordentlich zu machen. Ich vermute, dass es im Bordell nicht einmal üblich ist, einen neuen Bettbezug aufzuziehen. Das wäre aber mit geringem Aufwand machbar und sicherlich von den Damen honoriert.
Der zusätzliche Aufwand der Registrierung und der Gesundheitschecks sind vorhanden, aber auch nicht wesentlich. Da muss man ja nicht jede Woche hin und in der Großstadt ist der Weg nicht weit.
Ich behaupte weiterhin, dass es einem Mann wesentlich lieber wäre, 50 Euro abzüglich Kosten, Steuern, etc. für das Ficken zu bekommen, als bei McDonalds für vielleicht 10 Euro die Stunde im Küchendunst Schicht zu arbeiten und dort auch überall für die Sauberkeit sorgen zu müssen. Nur muss er dazu qualifiziert sein, was die größte Hürde darstellt. Wie bei einem Pornofilm halten sich viele für berufen, aber kaum einer besteht die "Aufnahmeprüfung". Aber auch 100 Euro die Stunde ist wesentlich weniger als die Frauen heute für Escort ausgeben müssen. Deshalb glaube ich nicht so einfach, dass keine Nachfrage da ist.
Wenn Frauen nicht unter 200 Euro - egal wofür und wie lange - zu bekommen wären, weil sich niemand günstiger anbieten würde, dann müsste die Männer auch damit klar kommen. Viele, die heute mal 50 bis 100 Euro auf die Schnelle ausgeben, könnten sich das dann nicht mehr so einfach leisten und etliche müssten dann immer mal wieder verzichten. Was hindert die Männer daran, sich billiger anzubieten. Die, die Escort machen, profitieren davon, dass es nur dieses First-Class-Modell gibt. Es gibt nur die Edel-Boutique und nicht das Kaufhaus, schon gar nicht den Discounter. Aber warum eigentlich? Wir haben doch bei sonst allem verschiedene Preismodelle für unterschiedliche Qualitäten.
Dieses gibt es nicht, geht nicht, können wir nicht bestellen, gab es noch nie, muss nicht richtig sein. Natürlich ist den Männern mehr Geld aus der Tasche zu ziehen. Deshalb wird es von investierenden Profis immer so bevorzugt sein. Die ganzen Frauenrechtler-Vereine könnten den Frauenpuff doch auch mitfördern.