Huhu,
ehrlichgesagt kann ich es nachvollziehen, wenn es Menschen gibt, die durch diese Krankheit zerbrochen sind. Es gibt in dieser Krankheit nunmal schlechtere, aber auch schönere Phasen.
Ich gehöre auch zu der "Fraktion" seit wohl schon 6 Jahren - fest diagnostiziert aber erst Anfang letzten Jahres.
Gehöre zu den BLern, die sich viel zu viel Sorgen um Andere gemacht haben. Dennoch hat es eigentlich nie jemand gemerkt, war der gern gesehen Kummerkasten und die eine Freundin, die auch Nachts um 12 noch schnell vorbei kam, wenn es Probleme gab.
Habe in der schlimmen Zeit meine immernoch beste Freundin kennen gelernt, die mich sicher nie mehr missen möchte. Und zwar aus dem Grund, dass ich die einzigste von ihren (bisher schon vielen unterschiedlichen) Freunden war, die offen, ehrlich ist und ihr immer mit Rat und Tat zur Seite gestanden hat (während so gut wie alle sie verarscht, belogen, hinter ihrem Rücken gelästert, ... haben). Und dabei hängen wir uns nicht "am Arsch", sondern haben alle paar Tage mal Kontakt und sehen uns nur alle paar Monate; mit dem Wissen im Herzen, dass wir egal wann immer füreinander da sein werden.
Ich selbst sehe mich als sehr starke Frau, die ihrer "Krankheit" den Kampf angesagt hat. Mir merkt man nichts mehr an. Habe zwar ab und zu mit meinen Gefühlen zu kämpfen, die mich ziemlich belasten, aber dennoch für mich die schönste Gabe daraus gezogen - meine Kreativität, der Blick für das Schöne, mit den starken Gefühlen auch das tiefe Gefühl der vollen Freude u. Glücklichkeit.
Mein Freund muss als Einzigster noch ab und zu darunter leiden, wenn meine Gefühle zu sehr verrückt spielen und ich mit mir selbst nicht ganz klar komme - aber er kennt die Problematik, wir reden viel darüber und zudem kann ich mich danach entschuldigen und mache zudem noch viel mit meinem Charakter (den er so sehr liebt) vieles wett. (Übrigens hat bei mir Johanniskraut sehr gut geholfen - der Tip kam von meinem Freund!)
Ein Tip für die leidenden Angehörigen kann ich geben. Habt immer ein Ohr für euer Herz und passt auf, wenn ihr anfangt zu leiden.
Mein Lebensmotto ist, dass wir als Menschen auf unserem Weg viele Menschen treffen, die uns ein Stück begleiten. Das Stück kann kürzer, aber auch länger sein. Dennoch sind es nur Begleiter, die den Weg versüßen und im Notfall uns die Hand reichen, um leichter wieder aufzustehen. Aber sie sind nicht dafür da, um uns über die Steine zu tragen!
Wenn ihr merkt, dass ihr zu sehr zu Lasten kommt und euer Angehöriger euch zu sehr beansprucht, weil er sein Leben nicht alleine gehen kann, dann zieht die Reißleine..