BL
Nach meiner Idee sucht ein Borderliner Partner mit tiefem Gefühlsleben,
da sein ewiges Auf & Ab mit solchen Partnern am ergiebigsten sein wird. Er
braucht diese unzähligen Kämpfe, nächtelangen Diskussionen, unendlichen
Forderungen, auch Illoyalitäten, die allesamt auf seine Bedürfnisse zugeschnitten
sind. Der Borderliner ist eine Kriegsmaschine mit vielen Friedensschlüssen.
Er wird diese Schwierigkeiten nicht bei sich suchen, er wird sie talentiert beim
Partner abladen. Damit ist der erstmal in seiner Defensive beschäftigt.
Der Borderliner selbst darf alles, sein Partner darf nichts (Fremdgehen ...).
Ich weiß, dass sich in diesen Fällen zwei gefunden haben. Einer, der die
Nähe suchte und sie hier findet und einer, der diese Nähe braucht, der sie bisher
in dieser Intensität nicht hatte. Es gibt himmlische Nähe - aber eben zu den
Bedingungen des Borderliners. Das ist der Leim, mit dem gearbeitet wird.
Leider ist es eine "saugende" Nähe, letztlich keine "gebende".
Was ich nicht weiß: wie heisst denn die "Persönlichkeitsstörung" dessen, der
auf den Borderliner anspricht, um nicht zu sagen: hereinfällt?
Erst wenn man weiß, dass der mit der "größten" Liebe der Erpressbare
ist, erst dann ist eine Trennung allmählich denkbar. Und es wird dauern.
Verlustängste haben aus meiner Sicht beide, aber nur einer nutzt sie aus,
obwohl er selbst dran leidet.
In jedem Fall eine TEURE Partnerschaft - in jeder Hinsicht. Alle Nicht-Borderliner
sagen, dass sie nur schwer weg kommen und dass sie leiden. Die meisten haben
sogar ein schlechtes Gewissen. Nun, gerade das hat der Borderliner nach meiner
Erfahrung nicht. Gerade dieses Verhalten kann er fulminant ausnutzen. Toll.
HG
Herzbruch