Der Tod
scheidet doch eigentlich gar nicht... ich kann mich nicht erinnern, dass diese Floskel bei meiner Heirat gefallen wäre. Eine kirchliche Hochzeit mag das ja evtl. beinhalten, aber diese Zeremonie ist für die meisten sowieso nur Show (seit der Firmung/Konfirmation mal ne nette Gelegenheit, die Kirche wieder von innen zu sehen). Sie hat keinerlei rechtliche Wirkung und kann tatsächlich vom Familiengericht auch nicht mehr rückgängig gemacht werden.
Letztlich ist die Ehe doch nur eine gesellschaftlich geforderte Form des Zusammenlebens, nicht mehr als eine eingetragene Partnerschaft. An meiner persönlichen Beziehung zu meiner Frau ändert sich doch gar nichts. Die habe ich ohne staatliche Registrierung genauso als meine Lebenspartnerin angesehen wie mit Heiratsurkunde.
Dass sich die Menschen heute oft nicht mehr dauerhaft zusammenraufen und Partnerschaften schon gleich auf Halbwertzeit kalkulieren, ist doch bloß ein Zeichen für wachsenden Egoismus, für fehlendes Liebesvermögen und vor allem auch für fehlende Bindungsfähigkeit. An erster Stelle kommt immer das Individuum.
Wer würde denn tatsächlich noch für seinen Partner durchs Feuer gehen? Und genau daran mache ich Liebe fest! Das hat auch einen Aspekt von Selbstaufgabe. Ich bin nicht mehr in erster Linie ich, ich bin wir. Welchen Sinn macht da noch ein Leben ohne den Partner?
Liebe misst sich nicht an irgendwelchem Brimbamborium. Die Erfahrung zeigt sowieso, dass die Leute, die das größte Aufhebens um die Eheschließung machen, am wenigsten den Hintern zusammenkneifen können, wenn es eng wird.
Wir sollten erstmal einander aufrichtig lieben. Dann können wir auch heiraten, wenn das von der Gesellschaft so vorgegeben wird... damit unsere Partner entscheiden dürfen, was bei einem Hirntod mit unseren Organen geschieht...