Erstmal zu diesem Beitrag:
Malochio:
Um bei diesem Beispiel zu bleiben: Nicht die Tatsache, dass keine Margarine mehr da ist, stürzt einen Autisten in tagelanges Grübeln, sondern die Art und Weise wie die Aufforderung, welche zu kaufen, übermittelt wird (das und nichts anderes war mein Beispiel - was daraus gemacht wurde, ist höchst kreativ, um nicht zu sagen kreatürlich).
"Die Margarine ist alle!" sagst du. Dann sage ich: "Das sehe ich selber" oder "Ich weiß". Aber wenn du tatsächlich so gradlinig, klar und deutlich bist, dann sag´ "Kauf Margarine!", dann ist alles "im grünen Bereich";):) - Wobei ich dennoch erwidern würde: "Wenn du Margarine willst, dann kauf dir welche!";):)
Du liest etwas, was nicht da ist. Was verwirrend wenig zu dem passt, was du in puncto Kommunikation forderst.
Wenn ich will, dass Margarine gekauft wird, sage ich das. Aber ich will, wenn ich einfach nur feststelle, sie ist leer, eben nicht das auslösen, was das schwarze Schaf beschrieben hat. Ich schrieb deutlich, dass ich ein geradliniger Mensch bin und TROTZDEM im Alltag reden WILL, wie mir der Mund gewachsen ist. Ich KANN natürlich sagen: "Oh, mir ist aufgefallen, die Margarine ist leer, damit will ich nur sagen, mir ist aufgefallen, dass sie leer ist und weitere Gedanken habe ich mir noch nicht gemacht". Je nach Tonfall kann mein Gegenüber das aus meinem einfachen "die Margarine ist leer" durchaus raushören oder er fragt eben nach oder ich sage, wenn ich doch mal was anderes meinte - "hey, ich hab doch gesagt, die Margarine ist leer" und er sagt "hab ich nicht als Aufforderung verstanden" und dann lachen wir und gut ist.
So unangenehm es sein mag - sowas ist mal ok, aber ich WILL mir nicht über die Maße dauernd Gedanken machen müssen, wie ich welchen Satz exakt so formuliere, dass der Subtext verbalisiert wird. Dafür haben wir "NTs" Subtext. Damit alles im grünen Bereich ist, auch wenn ich nicht a-z mit Pünktchen und Satzzeichen ausspreche.
Noch einmal zur Verdeutlichung: Die Frage ist, wie teile ich einem Autisten mit, dass er etwas machen soll?
Antwort: Eben "nicht durch die Blume" und nicht mit "man sollte", sondern auf der Sachebene: Kauf´ Butter ein! Wenn du nachher in die Stadt gehst, vergiss die Butter nicht!
In einigen Kommunikationstheorien wird ganz deutlich unterschieden zwischen Sach- und Beziehungsebene. Es hat einen Grund, dass das so ist.
Wenn ich einen Mann unabhängig seiner Unfähigkeit auf Beziehungsebene diffizil zu kommunizieren lieben gelernt habe, kann es sein, dass ich mir die Mühe mache, permanent auf Sachebene zu reden. Glücklich kann ich damit nicht werden.
Es nimmt ganz vielen zwischenmenschlichen (also
beziehungsrelevanten Dingen die Wertigkeit, sie vorher einfordern zu müssen.
Ich will eben nicht sagen müssen, dass ich mal wieder ein "Ich liebe Dich" hören will. Ich will auch keine "1mal/Woche sagen wir uns das"-Regel. Weil mir das das Erleben schmälert. Spontanität gehört zu meinem Leben und ich bin zwar oft und gerne klar, aber genauso oft auch vollkommen unlogisch.
Mein Mann ist ja schon überfordert, wenn ich PMS habe, weil ich im Minutentakt meine Laune ändere. Nicht zickig, aber sicher anstrengend. Jemand, der damit nicht umgehen kann, passt nicht zu mir und da muss nicht diskutiert werden, warum ich nicht logischer und klarer reden will. Zumal es sich um Logik auf Sachebene handelt. Es gibt auch eine Logik der Beziehungen. Die beherrsche ich perfekt, ohne mich verbiegen zu müssen.