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Warum eigentlich keinen autistischen Menschen?

Nur ein Beispiel ...
*********t6874:
Wesentlich für mich ist, dass Kommunikation keine einseitige Angelegenheit ist. Dann wird der NT zum Betreuer und wer möchte das ernsthaft sein.

Bekanntlich ist Kommunikation nie eine einseitige Angelegenheit (Sender und Empfänger). Die Schwierigkeit besteht grundsätzlich darin zu erkennen, auf welcher Kommunikationsebene sich jemand bewegt (Schulz von Thun lässt grüßen). Sachlich? Sagt jemand etwas über sich selbst? Beziehungsebene? Oder handelt es sich um einen Appell, einen Befehl, eine Forderung?

Die jeweils "richtige" Ebene zu erkennen, ist die Schwierigkeit für jeden Menschen.
Wenn es sich jetzt so verhielte, dass jeder, der einen anderen auf einer anderen Ebene versteht, als die Botschaft gesendet wurde, dann bräuchte unsere Gesellschaft sehr viele ungezählte Betreuer.

Im übrigen ist ein Betreuer der gesetzliche Vertreter einer Person, die ihre Rechtsgeschäfte nicht selbst erledigen kann - und es sind genau diese Nebensätze, die Autisten verunglimpfen ...

Im übrigen (noch einmal) gemahnen Autisten zu sprachlicher Genauigkeit. Der NT-Sender sollte also immer überlegen, bevor sie oder er etwas sagt und was es im eigentlichen Wortsinn bedeutet.

Auch glaubt ein Autist dem Wort eines NT - und wird - wie oft? - enttäuscht. Da wird "versprochen", aber selten etwas gehalten. Da wird "verstanden", aber nichts kapiert. Da wird Wichtiges einfach vergessen usw. Da wird gesagt "ganz ehrlich", bevor gelogen wird - die Liste ließe sich beliebig erweitern.

So viel mal zur Kommunikation.

Noch einmal: "Im übrigen" zeichnen sich Autisten dadurch aus, dass sie strikt ihre sich wiederholenden Routinen und Rituale einhalten - auch in Beziehungen für die Beziehungen und die geliebten Partner - denn Autisten sind bei richtigen Pflege (hihi), sprich durch Lob und Anerkennung, auf eine Weise treu, loyal, offenherzig, achtsam (gerade weil die Herausforderung darin besteht, dem geliebten Menschen gerecht zu sein/werden) und ehrlich, denn lügen ist eine unbekannte Dimension - hinter der jeder neurotypische Mensch ins Hintertreffen gerät.

So viel mal als Gruß aus einer anderen Welt ...
Sind wir nicht alle manchmal Autisten-Neurotiker u.s.w die Situation die Lebensumstände entsprechend !
*****lnd Mann
27.765 Beiträge
Komplett ausschließen
will ich eine Beziehung zu einer Autistin nicht, ich hatte auch schon eine, aber seither, weiß ich, dass ich zu schwach dafür bin. Ich bin ein in mir ruhender Mensch, aber ohne Kommunikation, wie ich sie mir vorstelle, bin ich wie eine Blume, die an Wassermangel verdurstet. Ich weiß aber, dass Autisten nicht über einen Kamm geschert werden können, darum ist mir vorstellbar, dass es eine geben könnte, mit der ich leben könnte.
**********Tod24 Frau
241 Beiträge
Entschuldigt bitte aber ich verstehe gerade nicht wirklich was genau los ist?

Ich persönlich kann BlueVelvet6874 auf meine weise ganz gut nachvollziehen.

Was ich meine ist, für mich als HfA sind Beziehungen zu NTs auch irgendwie besonders anstrengend weil ich dieses seltsame X Ding nicht verstehe egal wie sehr ich mich auch anstrenge. Und gerade die Kommunikation mit NTs sind so voll mit diesen X Dingern das ich manchmal das Gefühl habe ich rede mit einer Wand und alles was man sagt kommt irgendwie falsch an.
Von da her wenn es für mich schwierig ist warum also sollte es dann für einen NT einfacher oder weniger defizitär sein? Ich kann recht gut verstehen was sie meint nur nicht wirklich in Worte verpacken.
Auch kann ich jeden irgendwie verstehen der so ehrlich und mutig ist und sagt nein bestimmte Handicaps oder Wesenszüge will ich einfach nicht oder kann ich auf einer bestimmten Ebene nicht gut für mich Managen. Nüchtern gesehen mache ich das auch.

So kompliziert ist das glaube ich nicht. Entweder man passt zusammen und findet gemeinsam einen Weg oder es passt halt nicht.
Mir persönlich sind Menschen die ganz ehrlich nein zu mir sagen weil ich Autist bin lieber als diese schmierigen Alien Typen die einen nur ins Bett ziehen wollen weil man ein Handicap hat das ihnen noch auf ihrer Strichliste fehlt.
*********ti_be Frau
790 Beiträge
Eben
Wenn jemand sagt, dass für ihn ein Raucher nicht in Frage kommt, ist dies doch auch in Ordnung. Man will schließlich eine glückliche Beziehung und jeder kennt sich selbst am besten und weiss deshalb, was für ihn geht und was nicht.
********chaf Mann
7.894 Beiträge
JOY-Angels 
So kompliziert ist das glaube ich nicht. Entweder man passt zusammen und findet gemeinsam einen Weg oder es passt halt nicht.

Stimmt. Im "real life" sind die Dinge tatsächlich nicht so schwierig. Entweder, man hat einen Draht zueinander, und damit auch den Willen dazu, sich gegenseitig Brücken zu bauen, oder man hat ihn nicht. Dann braucht man auch keine. *g*

Virtuell wird es meist schwieriger. Weil da Prinzipien aufeinander stoßen und diese einem dann gerne mal im Weg stehen können. *zwinker*
Warum funktionieren Partnervermittlungen so selten, obwohl man doch gerade hier, sogar per elektronischer Routine, die Vorlieben und Abneigungen der einzelnen Kunden sehr genau abgleicht und dann scheinbar "perfekt" zusammen puzzelt? - Ganz einfach: Weil das Leben eben nicht nur aus Ankreuzhäkchen besteht. *ja*

Autist, Borderliner, Behindert, verhaltensgestört, reich, arm, alt, jung, SMler, Stino, Raucher, Nichtraucher, Veganer, Carnivore, groß, klein, dick, dünn ... ach, es gibt so viele Kriterien, die man virtuell so gerne beachtet.
Um dann im "echten Leben" da draußen davon überrascht zu werden, wie wenige auf einmal wichtig sind, sobald man jemandem begegnet, der/die es einfach ist. *floet*
Ich mag das gar nicht ins Lächerliche ziehen, gar nicht! *nein* Mag nur sagen, auch an den TE: Sag niemals nie. *nein*
Das Leben schreibt letztlich ja doch seine ganz eigenen Geschichten.
Und das ist auch gut so. *g*
Was ich meine ist, für mich als HfA sind Beziehungen zu NTs auch irgendwie besonders anstrengend weil ich dieses seltsame X Ding nicht verstehe egal wie sehr ich mich auch anstrenge.

Ja, das muss dann irgendwie hingenommen werden, auch wenn es nicht verstanden wird.

Das gilt auf beiden Seiten.

Was ich über viele Kontakte im Selbsthilfegruppenbereich über Aspies mitbekommen habe, ist das X Ding nicht nur das Verstehen von Metaphern, sondern das Nachvollziehen von Motiven. Warum lügt ein Mensch? Weshalb sind Menschen höflich zueinander, obwohl sie sich nicht leiden können. Warum haben bestimmte Gefühle Vorrang und aus dem X wird plötzlich ein U, obwohl es gerade eben noch ein X gewesen war?

Dabei lassen sich Aspies ganz Genau so von ihren Gefühlen leiten, nur scheinen mir da mehr Routinen zu bestehen und das sieht dann so aus, als wären Aspies emotional flach, würden nie lügen oder hätten immer eine logische Antwort auf alle Fragen. All das, emotional werden, lügen, dass die Logik neben der Spur läuft, passiert ihnen auch.

Es passiert nur anders. Unmittelbarer, das eigene Empfinden wird rationalisiert und das macht es für mich schwierig. Denn das verhindert, dass ich gesehen werde in meinem Bedürfnissen. Weinen zum Beispiel, wird von vielen Aspies gar nicht als Handlungsimpuls wahrgenommen. Wo ein NT tröstet und Mut zuspricht, übergeht ein Aspie die Situation und macht gar nichts. Außer es wurde gelernt zu trösten. Natürlich je nach Ausprägung und individuelle Lernstatus.

Und da fehlt dann, ähnlich wie bei Gefühlsblindheit oder Psychopathen (beide fühlen nicht, nehmen nur körperlich Symptome wahr, laut Wissenschaft ist das angeboren, also eine andere Verdrahtung im Gehirn), die Fähigkeit empathisch auf die Mitmenschen zu reagieren. Ähnlich, weil der Unterschied darin besteht, dass Aspies sehr wohl Gefühle haben, sogar eher ein Problem mit Reizüberflutung.

Mein Eindruck ist auch, dass Aspies es sehr wohl genießen, gibt ein NT ihnen Nähe, Aufmerksamkeit und er fühlt sich verstanden, da kann es für ihn höchstenach etwas zu nah sein (Reizüberflutung).

Darum fragte ich, wie Beziehungen zwischen Aspies sind, ob es da wirklich so ist, dass zwei ähnliche Menschen sich besser verstehen.

Das sind alles Annahmen, ihr dürft sie gerne korrigieren. *g*

Schreibt Sie
********chaf Mann
7.894 Beiträge
JOY-Angels 
Darum fragte ich, wie Beziehungen zwischen Aspies sind, ob es da wirklich so ist, dass zwei ähnliche Menschen sich besser verstehen.

Es ist in der Tat so, dass sich Autisten häufig besser einander verstehen. Sie sprechen gewissermaßen dieselbe Sprache. Es gibt hier weniger Kommunikationsprobleme.
Das bedeutet allerdings noch lange nicht, dass sie dann auch zusammen passen. *zwinker* Man kann vom Typ her ja absolut grundverschieden sein und auch das Bedürfnis nach Nähe, das jeder Mensch hat, auch Autisten, kann auf einem unterschiedlichen Niveau sein.

Der entscheidende Punkt ist die Wahrnehmung. Und der Umgang damit.

Viele Autisten haben beispielsweise eine, sagen wir mal: Mimikblindheit. Bedeutet, dass sie Mimik nicht deuten können. Weinen gehört da absolut dazu! Klar, es ist zu sehen dass die Mundwinkel nach unten gehen und Wasser die Wangen hinunterläuft. Dass das aber bedeutet, dass dieser Mensch traurig ist, muss dann erst gelernt werden. Und: Wie man Menschen, die traurig sind, hilft, ohne dass es übergriffig ist, eben auch. Dass eine Umarmung in dem Moment erlaubt ist, bei wem und bei wem nicht, das muss gelernt werden.

Das Verrückte daran ist, dass unabhängig von dieser Mimik dennoch das Gefühl wahrgenommen werden kann! Es gibt auch emotionale Reizüberflutung (betrifft mich beispielsweise: Ich nehme die Emotionen aller Menschen in einem Raum ungefiltert wahr.). Aber selbst dann kann es passieren, dass der Zusammenhang mit den Tränen erst hergestellt werden muss! "Ich spüre Traurigkeit, du bist nass im Gesicht, oh, du weinst, Weinen bedeutet du bist wirklich traurig".

Diese Transferleistung, die NTs nicht leisten müssen, sorgt dann mitunter für eine kleine Reaktionspause. Die von Nicht-Autisten dann gerne als "Gefühlskälte" wahrgenommen wird: "Ach so, der umarmt mich jetzt nur, weil er logisch gesehen weiß, dass er es muss. Toll."

Ich kann dazu sagen: Das Ergebnis zählt. Und das ist, dass ein Autist sehr wohl zu Trösten in der Lage ist. Er tut es anders, aber dieser "Anderstrost" kann auch sehr wertvoll sein. Manche kommen mit den Troststrategien von Autisten gut zurecht, andere überhaupt nicht.
Und da schließt sich dann wieder der Kreis: Entweder, man passt zueinander, kommt miteinander zurecht, oder eben nicht. *zwinker*

Wie jede fremde Welt hat auch diese ihre Sonnen- und Schattenseiten. Die Sonnenseite ist dann wiederum, dass du (mit sehr, sehr wenigen Ausnahmen bei nur leichten Fällen) Intrigen von Autisten nicht zu erwarten hast. Ein "Hintenrum" gibt es da einfach nicht. Ein Autist sagt, was er denkt, und meint, was er sagt. Für manche, die eine Beziehung eines Intriganten hinter sich haben, kann das richtig wohltuend sein. *ja*

Just Asperger können sich nicht kurz fassen. Bedeutet im Umkehrschluss aber auch: Man kann sich oft genug lange und gut unterhalten, ohne dass es auch nur ein einziges Mal in Smalltalk abdriftet.
Wer jemals mit einem Menschen zusammen war, der nie die Zähne auseinanderkriegt und den das hoffnungslos genervt hat irgendwann, für den wird auch dies dann durchaus wohltuend sein.
Andere mögen es lieber, wenn jemand "zum Punkt" kommt. Da sind dann Autisten für gewöhnlich wiederum eher die falsche Adresse. *zwinker*

Kurz gesagt: Die Welt ist bunt, und am besten, man lässt sich auf jene Menschen ein, die einem sympathisch sind. Autist oder nicht, na und, wenn spontane Sympathie da ist, dann wird man sich schon verstehen können.
*g*
**********henkt Frau
7.398 Beiträge
Auf jeden Fall lerne ich durch deine, Schwarzschaf, Beiträge, Einiges, was Autismus überhaupt bedeuten kann.

Es ist für einen Außenstehenden ziemlich schwer, zu verstehen, wie jemand etwas so "Normales" wie Gefühle (z.B. Weinen) nicht erkennen kann - oder eben nicht als das, was es ist.

Meines bisherigen "Unkenntnisse" bezog ich tatsächlich von einem Film - naja, jeder kennt wohl RainMan und auch aus einer Geschichte von Asimov.

Vielen Dank daher auf diesem Wege für die Einblicke.
**********Tod24 Frau
241 Beiträge
Darum fragte ich, wie Beziehungen zwischen Aspies sind, ob es da wirklich so ist, dass zwei ähnliche Menschen sich besser verstehen.

Ich kann nicht für alle anderen oder Asperger sprechen. Ich bin hochfunktionaler Autist. In der Diagnostik auf dem Papier bin ich theoretisch recht dicht bei den Aspergern praktisch bin ich es nicht.
Ganz nüchtern gesehen glaube ich ob eine Beziehung gut oder schlecht funktioniert liegt weniger am Autismus sondern mehr an der Lernbereitschaft auf beiden Seiten.
Es gibt Sachen im Umgang mit NTs in denen bin ich dank Training sehr gut, und es gibt Sachen in denen bin ich unheimlich schlecht. Mein Vorteil ist das ich gerne lerne. Ich benutze quasi mein NT Umfeld um an ihnen zu lernen eben weil ich für mich die Meinung vertete das man sich gegenseitig aufeinander zubewegen sollte. Zu sagen ich habe ein Defizit und nun muss sich mein Umfeld an mich anpassen funktioniert nicht genau so wie das ganze umgedreht nicht funktioniert.

Wenn ich auf meine vergangenen Beziehungen zurück sehe hat jede einzelne egal ob Autist oder NT ihren ganz eigenen Punkt an dem ich nicht mehr weiter machen wollte.

Mal als vergleichbares Beispiel:

Damals im Studium hatte ich eine Beziehung zu einem tollen NT Mann. Es scheiterte irgendwann an der Kommunikation. Ich meine eben das was ich sage ohne das da was anderes gemeint ist. Und genau das konnte oder wollte er nicht lernen.
Er fragte mich mal ob er mit seinen Jungs was trinken gehen kann. Männerabend. Ich sagte ja geh und er blieb Zuhause bei mir weil mein ja geh bei ihm wie ein nein bleib da angekommen ist. Irgendwann war ich dieser fehlerhaften Kommunikation nicht mehr gewachsen. Ich hatte auch keine Kraft mehr für immer wieder die gleiche Diskussion. Also haben wir uns getrennt.

Meine letzte Beziehung mit einem Autisten war in fast allen Bereichen sehr schön. Unsere Interessen (Kunst, Kultur, Geschichte) lagen gut beieinander und wir hatten auch im normalen Alltag so gut wie keine verschiedenen Punkte. Er hat die Tassen, das Besteck und die Schränke so gut sortiert wie ich. Es scheiterte am Sex. Ich brauche eben nicht so viel davon und wenn dann nicht so lange. Für ihn war es aber fast wie ein Ritual. Mehrmals am Tag am liebsten zu einer festen Tageszeit. Das war mir zuviel und wir konnten uns leider nicht einigen.

Ansonsten würde ich sagen scheiterte es immer an Sachen die jeder in irgendeiner Weise unabhängig vom Handicap kennt. Zu wenig Zeit, zu weit entfernt, verschiedene Lebensplanung usw.
Die Schlüsselworte
zu den meisten Menschen sind:
Toleranz, und zwar eine bewußte menschenfreundliche Toleranz und nicht dieses jaja, jeder ist was wert und ist für irgendwas gut und nützlich.

Um meine Aussage mal an alle zu richten, nicht nur an eine bestimmte Person:
Ich erlebe gerade in den letzten Tagen, dass mir jemand aus der eher autistischen Franktion *friends* ziemlich deutlich beschreibt, wo die Bedürfnisse, die Erwartungen und die quasi NoGo's für diese Person sind. Erstaunlich, mit wieviel Offenheit das geschieht und vor allen Dingen, wie gut ich das verstehen kann, weil man mir sagte: ich bin halt Autist und ich mir dachte: jetzt muß ich mit einer anderen Offenheit, mit noch weniger Voreingenommenheit lesen, zu verstehen versuchen. Autisten können bisweilen sehr deutlich kommunizieren, was Sache ist!
Ich stelle inzwischen fest, dass NT's (ich rechne mich zu ihnen) viel zu oft denken und erwarten, dass der Mensch gegenüber uns verstehen muss, dass man erahnen soll, wie der andere tickt, dass man ohne Aussage all die kleinen und großen Wünsche erfüllt bekommt, die unser Wohlbefinden füttern und wir ebenso ohne Nachfrage versuchen, unser Gegenüber glücklich zu machen. Und so leben dann so manche Menschen, Paare über lange Zeit zusammen und aneinander vorbei, geben sich Mühe und doch entsteht nicht das, was man sich wünscht. Hier verzichtet dann ein Autist eher.

Also zurück zu dem Gedanken, dass jeder, wirklich jeder Mensch irgendwie anders ist, mal mehr, mal wenger ausgeprägt. Teilweise lassen sich Menschen in gewisse Gruppen einteilen, weil dies und das für sie typisch ist. Wenn man beständig bleibt, weiter sucht, sich nciht abschrecken läßt, auch nicht nach dem X. Versuch, kann sowohl für einen bisher Singel NT wie für einen Autisten, Asperber oder wen auch immer die chance bestehen, den passenden Partner zu finden, sei es vorübergehend, sei es für länger!

Und ich drücke dir die Daumen von ganzem Herzen dafür, Kalessin
*****sin Mann
8.833 Beiträge
Themenersteller 
Ich kann die NT Sprache...aber das kostet unglaubliche Anstrengung und Kraft.


Ich erwarte nicht, dass sich jemand auf mich einstellen muss. Wer aber interessiert an mir als Mensch ist wird sich auch mit mir beschäftigen. Das ist für jede Art Freundschaft wichtig.


Dann können wir uns gegenseitig bereichern.

Was aber nicht geht, von einem Autisten etwas zu erwarten, was er eventuell nicht kann. Wenn ein Autist Sinnbilder nicht versteht dann kann er NT nicht sprechen. Ein NT hat es unter Umständen leichter sich darauf einzustellen, das sein Gegenüber die Sprache wortwörtlich nimmt

Du sagst es

Übrigens. Neurosprech ist ne Sprache die sich ständig wandelt, (wie meine aber anders) und für mich wenn ich deutsch spreche ein absoluter Alptraum. Ich lerne indem ich meine Freunde um Übersetzung bitte und meine Freundin.

Ich werd immer Hilfe und Erklärungen brauchen. Und hier ist es eben schwierig, mann hört hier nur "so nicht" aber nicht "so gehts" jedenfalls nicht konkret.

Emotional bin ich ich hab Gefühle und äußere sie auch, aber der Eindruck bei mir ist das ist nicht gelitten, also wieder falsch.

Ich bin auch ne Schmusekatze und ich liebe sinnliche Berührungen.
Danke schön *g*

Lupa-cana auch danke schön. *g*

Ging das hoch her. Ich hoffe auch dass es endlich mal (speziell in diesem kontext auf dieser Seite einfach mal ein Entgegenkommen gibt. Mehr möchte ich nicht. An meiner Seite scheitertts nur dass ich eben manche Aussagen nicht verstehe oder mir keinen Reim drauf machen kann.
****tia Frau
1.992 Beiträge
Einen Autisten mal eben kurz "kennen lernen",ist nicht.Einen Autisten zu verstehen ist nicht immer einfach und braucht Zeit,aber es ist nicht unmöglich.Deswegen lehne ich jegliches pauschalisieren ab,da die Ausprägungen sehr unterschiedlich sind,so wie jeder Mensch auch anders tickt. *einhorn*
*****sin Mann
8.833 Beiträge
Themenersteller 
Guter Beitrag Aventia

Ich habe den beitrag gemacht, grade weil oft pauschalisiert wird. Und das erschwert quasi allen den kontakt.
*******elle Frau
35.613 Beiträge
Wenn sich zwei nicht, nie oder selten verstehen, wird es halt anstregend.

Das immer wieder leisten zu müssen, damit die Beziehung klappen kann, kann sehr schnell überfordern, frustrieren und die eigenen Stimmung sehr tief runter ziehen.

Wenn da nicht unbändige Liebe im Spiel ist, gibt der eine oder andere mal früher, mal später auf.

Autisten kenne ich nun nicht so nah, aber geistig Behinderte Menschen, und da ist es oft ähnlich anstrengend.

Kommt nun darauf an, wie stark der Autismus ausgeprägt ist, wie er sich offenbart, was nicht " geleistet" werden kann.

Bei Depressiven Partnern ist es oft ebenso anstrengend, und darin kenne ich mich nun wirklich sehr gut aus.
Mehrere Familienmitglieder waren und sind betroffen.

Da muss man als" Normalo" immer wieder mitdenken, erklären, gut zureden oder einfach auch mal was aushalten.

Anstrengend mit der Zeit halt.
Ich mag euch Autisten *nixweiss*
Mal ein anderer Ansatz
Die Diagnose Asperger-Autist habe ich immer als Ächtung verstanden - Beleg dafür, nicht normal und deshalb ausgeschlossen zu sein.

Das bezieht sich bei weitem nicht nur auf das ewig ausgelutschte und wiedergekäute Kommunikationsproblem - auch in diesem Thread wieder.
Als ob es "normal" sei, einander zu verstehen!? Wie viel wird denn geredet, aber keiner versteht den anderen und schwätzt am anderen mit überflüssigem Gequatsche vorbei - das ist doch kein Autisten-Problem.

Die Diagnose Asperger bezieht sich vielmehr auf nicht richtig funktionieren zu können in einer Gesellschaft, die auf reibungslosen, geölten Betrieb geeicht ist - Autisten sind somit der Sand im Getriebe ...

Deshalb: jeder Autist hält seiner jeweiligen Gesellschaft und Sozialisation einen Spiegel vor! Nämlich mit der Fragwürdigkeit der darin enthaltenen Sitten, der Moral, der Gebräuche, der Gebote und Verbote, den Konventionen und der Konformität (nicht nur, dass die sich laufend ändern) - Autisten fallen raus und werden (wie mein eigenes Beispiel zeigt) von schwer erziehbar bis kriminell abgestempelt.

Einfaches, jedem Joyler einleuchtendes Beispiel: vor 30 Jahren noch, waren Fesselspiele nicht nur verpönt, sogar eine Perversion - heute hingegen ist BDSM quasi Mode. In diesem Kontext war die klare Sprache eines Autisten, frei von Emotionen, gefühlskalt und "pervers" menschenverachtend - heute wird eine Sub feucht bis nass, wenn der Dom genau seine Befehle und Anweisungen in dieser Sprache gibt.

Oder anderes Beispiel aus der medizinischen Ausbildung: Schlimmer Unfall oder Granateneinschlag - zwei, drei Menschen rennen panisch und hyperventilierend in der Gegend rum - zwei, drei andere liegen apathisch am Boden. NT wenden sich (in der Regel und Ausnahmen bestätigen die Regel) den panischen Menschen zu - Autisten den apathischen.
Muss nicht betont werden, dass es den hysterischen Sprintern körperlich sehr gut geht (denn sonst wären sie kaum in der Lage, rumzurennen) - aber die leblosen sind am Verbluten oder am Leben aushauchen und sind tatsächlich diejenigen, die akut Hilfeleistung brauchen.

Insofern die Frage: Wenn man Asperger (positiv) als Menschen definiert, bei denen die soziale Anpassung schief gelaufen ist - die wahren Anarchisten, denn im Prinzip haben sie kein Über-Ich - gebührt ihnen denn dann nicht viel mehr Achtung, ihr Ding jenseits des Mainstream durchzuziehen? Und können NT nicht gerade von Autisten lernen, wahre Individualisten zu werden, was es überhaupt heißt, Individuum zu sein - befreit nämlich von allen in einer Gesellschaft verbürgten Übereinkünften?
*******elle Frau
35.613 Beiträge
Eine Mutter wird ihr Kind auch meistens positiv bewerten, trotz vermeindlicher"Mängel".

Sie erträgt tapfer alle möglichen Unwegsamkeiten.Sorgt für Verständnis, Therapie, Unterstützung, Anerkennung, oder sogar Gleichstellung, Gleichbehandlung.

Bleibt die Frage, ob ich das für einen Erwachsenen Partner über Jahre oder für immer, auch machen möchte.

Das kann doch nur jeder für sich entscheiden.

Einfordern, kann man das wohl kaum.
*********ieds Mann
177 Beiträge
Warum ausgrenzen?
Wir sind doch alle mehr oder weniger behindert in Relation zu einer gänzlich offenen freien kommunikation. Bei autistischen menschen ist dies lediglich scheinbar offensichtlicher ausgeprägt. Ich würde die trennlinie daher nicht so eng ziehen
*******elle:
Eine Mutter wird ihr Kind auch meistens positiv bewerten, trotz vermeindlicher"Mängel".

Sie erträgt tapfer alle möglichen Unwegsamkeiten.Sorgt für Verständnis, Therapie, Unterstützung, Anerkennung, oder sogar Gleichstellung, Gleichbehandlung.

Bleibt die Frage, ob ich das für einen Erwachsenen Partner über Jahre oder für immer, auch machen möchte.

Ausgerechnet du brauchst kein Verständnis, keine Unterstützung, Anerkennung, Gleichstellung und Gleichbehandlung?

Davon abgesehen brauche ich als erwachsener Asperger keine Mama - und ich kenne auch keinen (und ich kenne so einige), die eine bräuchten und die alle im Vollbesitz ihrer geistigen und sonstigen Kräfte für ihre Rechte kämpfen - btw. Autisten sind nicht debil!
Allerdings soll es bei NT verbreitet sein, dass sich erwachsene Männer gerne bemuttern lassen;):)
Ich kann Gruppenstimmungen sehr genau erkennen. Manchmal weiß ich was dort brodelt...und andere bekommen es nicht mit.


Ich war über 50 Jahre unerkannte Autistin. Und habe mich als Mängelwesen erlebt....deil ich anders war.

Weil ich etwas können wollte, was nicht ging. Also kopierte ich meine Mitmenschen...so perfekt, das ich selbst überzeugt war NT zu sein. Meinem Asperget Sohn erklärte ich die Denkweise von NT.

Mädchen können sich wohl noch besser anpassen und wurden deshalb nicht erkannt.

Wenn ich von erwachsenen Autistinnen lese geht mein Herz auf...denn ich bin wie sie.

Seit einem Jahr fallen meine NT-Kopierverhaltensweisen ab. Und ich verstehe jetzt zum Beispiel, weshalb es mit mir und den Herren schwierig ist.

Ich sende Signale die anders verstanden werden. Ich kann nicht flirten. Ich erkenne die Signale der Herren nicht.

Aber ich bin kreativ, nutze meine Fähigkeiten. Und sage was ich denke. Und treffe oft wunde Punkte.

Seit ich ich bin, komme ich mit meinem Leben zurecht. Masken können fallen.

Meine Innenwelt ist unglaublich bunt.

Wenn ich im NT-Kopie- Ich bin, dann habe ich eine Rechts-Links-Schwäche und mein Geruchsinn ist verschlossen. Dann kann ich interpretieren. Und bin eine NT-Kopie.

Wenn ich Autistin bin, habe ich keine Links-Rrchts-Schwäche und habe einen feinen Geruchsinn. Ich wedel mit den Händen wenn es mir gut geht.

Ich konnte gut kompensieren, aber das geht mit zunehmenden Alter nicht mehr.

Beim Swingen komme ich mit Männern klar. Weil es dort Regeln und abgemacht Zeichen gibt. Und das für mich unsichtbare Grenzübertreten fällt weg.

Ob jemals wieder eine Beziehung habe, weiß ich nicht. Mein automatisches Anpassen ist noch stark.

Was ich aber wirklich nicht verstehe, weshalb ich immer noch um Dates gebeten werde, obwohl ich deutlich im Profil stehen habe, das ich das nicht möchte.

Das würde ich umgekehrt niemals tun.
*********ti_be Frau
790 Beiträge
@Stolzei
danke für deinen Beitrag, das hilft mir, einiges besser zu verstehen.

Dass Dich Männer anschreiben, obwohl Du ausdrücklich keine Dates möchtest, hat wahrscheinlich nichts mir Dir zu tun. Es gibt einige Männer, die Profile nicht lesen - geht mir auch ständig so. Ich habe auch im Profil stehen, dass ich für einmalige Sachen explixit "ksotenlosen Escortservice" für Dienstreisende nicht zu verfügung stehe und trotzdem kommen ständig Anfragen "Bin heute in Berlin und mir ist langweilig, möchtest Du Dich nicht mit mir treffen" usw. Sie lesen einfach nicht.
Ich wäre grundsätzlich vorsichtig mit den Diagnosen.
Wenn du psychisch krank bist, dann will auch niemand mehr mit dir was zu tun haben. Zu anders, zu komisch, zu besonders, zu was weiß ich. Kenn ich auch zu genüge.
Also wie umgehen?
Sicherlich sich selbst nicht schlecht reden. Entweder kommt jemand mit dir klar oder eben nicht - egal ob Du im ICD drin stehst oder nicht.
Du bist wunderbar wie du bist. Perfekt so wie du bist. Ende der Diskussion.
********chaf Mann
7.894 Beiträge
JOY-Angels 
Autismus ist ja eh keine Krankheit. *zwinker* Es ist lediglich eine Diagnose für ein Anderssein, das sich in bestimmten Mustern dann widerspiegelt. Das aber ist so individuell, dass man ohnehin nur noch von einem "Autismus-Spektrum" spricht. Das bedeutet, es gibt einen bunten Regenbogen voller Farben, und es gibt genug Autisten, dass jeder eine eigene Farbe darstellt, mit eigenen Zwängen, Eigenheiten und Verhaltensmustern. Es gibt nicht den "typischen" Autisten. Bei der leichten Form davon, ehemals Asperger genannt, ohnehin nicht. *nein*

In Filmen werden im übrigen natürlich immer nur die Schwerstfälle thematisiert. Ist ja auch logisch, ist ja ein Film, da sind eindeutige Verhaltensweisen besser verfilmbar.
Sehr gelungen finde ich da das Märchen "Birnenkuchen mit Lavendel", der auch einen starken Autisten zeigt, aber, wie ich finde, sehr gut die Nachteile und Vorzüge dieses Menschen.
Es ist anstrengend, ja, aber zumindest in jenem modernen Märchen bemerkt die Dame, dass diese Verschrobenheit an ihm auch zu einem guten Teil liebenswert ist.
Anders als Monk oder der Rain Man ist derjenige aber ja auch nicht ganz so abgefahren. *zwinker*
Egal ob Du es Diagnose oder Krankheit nennst:
Damit dich jemand mag, musst du du selbst sein. Ansonsten mag er vielleicht nur die Rolle, die du spielst, und diese wirst du nicht dein Leben lang spielen können.
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