Ich spendiere mal ein wenig Schatten ... ;)
******aux:
Leben über die eigene Verhältnisse auf Kosten kommender Generationen,
Das ist mE kein Zeichen der Generation X, sondern dies hat es schon immer gegeben.
Ebenso würde ich die Generation X nicht als
selbstzufrieden bezeichnen.
Sie wuchs (selbst)zufrieden auf, und wusste es nicht wertzuschätzen.
Denn ganz im Gegenteil - macht mir das Agieren der Generation X eher Kummer.
Die Generationen vor dem X haben - zumindest in West-BRD - dafür gesorgt, daß man in einer ruhigen, stabilen, sozialen Marktwirtschaft aufwachsen konnte, sowohl Kommunismus als auch Kapitalismus waren theoretische Gesellschaftsformen.
Heute leben wir definitiv in einer kapitalistischen Gesellschaftsform, jahrgangsmässig dieser Wandel getrieben von der Generation X
, und die Auswirkungen sind massive Kluften zwischen arm und reich.
Das Ausleben der berühmten "Geiz ist Geil" Mentalität laste ich durchaus der Generation X an, denn man hätte in weiser Voraussicht bestimmt viele Dinge anders regeln können, als sie nun heute sind.
Die heutige junge Generation ist mE auf die nun geltenden Bedingungen eingestellt, nicht weniger arbeits-(un)-willig als unsereins in jungen Zeiten, aber eben auch nicht loyal bzw wohlgesinnt gegenüber Arbeitgeber und Gesellschaft. Warum auch?
Das Hire & Fire - Prinzip, Ellbogen-Mentalität, Assessment-Center, permanentes Sondieren, Anbieten und Verkaufen von Interessen, daraus resultierend ein hoher Preis für niedrige Qualität in allen Lebenslagen, alles unter dem Deckmantel der "Globalisierung" usw
Da bleibt die Generation X nunmal auf der Strecke, wenn sie sich nun peu-à-peu aus dem Arbeitsleben zurückzieht, nicht mehr so schnell und leistungsfähig ist wie in jungen Jahren.
Wenn ich, Jahrgang Gen.X, mich zurückerinnere, stelle ich fest, dass ich insgesamt doch eine sehr ausgewogene Kindheit hatte - ausgewogen zwischen Spiel, Entfaltung und Lernen. Die Verpflichtung gegenüber der Familie war aber schon nicht mehr so vordergründig, es begann die Zeit der ersten Senioren-Heime und somit entstand der Freiraum, daß sich die Generation meiner Eltern schon mehr auf die Erziehung und Entfaltung der Kinder konzentrieren konnten, die Pflege der Senioren abgeben und auf Besuche beschränken konnte.
Wenn ich auf die Generation meiner Großeltern und auch meiner Eltern schaue, hatten sie die Möglichkeit der Selbst-Entfaltung kaum bis gar nicht, sie mussten allesamt sehr früh ins Arbeitsleben einsteigen, und es stellte sich seltenst die Frage, was sie beruflich werden möchten. Die Verpflichtung gegenüber der gesamten Familie war ein Muß, keine unbedingte Freiwillig-Keit, Urlaube waren rar, der Genuß der Sommer-Frische ein absoluter Luxus.
Wenn ich auf die heutigen Kinder und Jugendlichen schaue, sehe ich sie von Termin zu Termin hetzen, müssen überall der/die Beste sein und bekommen letztendlich ebensowenig Luft zum Atmen wie die Generation meiner Großeltern, nur dass der Kriegsschauplatz nun ein Kampf an der globalen Arbeitsfront ist. Zeit und Raum für Menschliches ist Luxus.
M.E. steht meine Jahrgangs-Gen.X nun ebenso wie alle Jahrgänge zuvor zwischen den Fronten, mit der Kenntnis des arbeitsreichen und harten Lebens der beiden Generationen zuvor, der Kenntnis ihres eigenen Lebens und Wirkens, und mit der Kenntnis auf die Auswirkung auf die nun folgenden Generation.
Der Unterschied ist nur, dass durch das Netz die Erinnerungen bewahrt bleiben, die Erfahrungen großflächiger ausgetauscht werden.
Ob damit mehr und bessere Erkenntnisse getroffen werden, sei dahingestellt.
Ein immer wieder spannendes Thema, da kann man kaum widerstehen
Aber nun muss ich schauen, ob noch ein Plätzchen in der Sonne frei ist
PS: Zuordnung gemäß EP - auch mir nur jahrgangsmässig möglich