Ich halte es ja durchaus für aufschlussreich, wie ein Mensch reagiert, wenn er nicht (von mir) bekommt, was er will. Das gilt ganz allgemein, wenn auch im Besonderen für theoretische Dom-Anwärter. Bei mir punktet dabei üblicherweise am meisten, wer Contenance zeigt und die Sache souverän und mit Humor nimmt. Ein "dominantes" Macho-Gehabe o. ä. (
/
) hat hingegen noch niemanden weitergebracht.
Etwas anderes ist es, mit mehr oder weniger bewussten Provokationen umzugehen. Und ich gestehe, auch ich provoziere manchmal gern ein wenig. Allerdings nie mit dem Ziel, mein Gegenüber tatsächlich zu ärgern, sondern lediglich, es aus der Reserve zu locken. Bei Dom-Kandidaten kam es schon mal vor, dass ich über die Maßen frech war – einfach, weil ich endlich mal was von der Dominanz spüren wollte, über die der Typ angeblich verfügte.
Um auf die Frage aus dem EP zu antworten:
******_96:
Wie wählt ihr einen dom aus und entscheidet ob er der richtige ist?
Ich höre auf meinen Bauch. Da brauche ich ein authentisches "Ja, ich will" und ein "Ihm kann ich vertrauen", das durch nichts ernsthaft in Zweifel gezogen wird – zusammen mit einem sicheren "Ja, er will mich".
Mein Top und Gefährte hat diesbezüglich alle Hürden wie selbstverständlich genommen. Und während ich gar nicht so weit kam, dass ich ihn bewusst hätte provozieren wollen, wurde mir erst im Nachhinein richtig klar, wie sehr ihm in unserer Anfangszeit ein paar Dinge gegen den Strich gingen, die ich als Relikte aus meiner Singlezeit nicht in seinem, sondern in meinem Tempo ablegte. Ich rechne es ihm hoch an, wie souverän und empathisch er damit umging.