Bis zur Mitte des Eingangsposts habe ich mich wieder gefunden. Generell bin ich, was das Interesse und die Plannung angeht, die treibende Kraft bei uns. Mein Interesse Kreuz und Quer und auch mit einer fremden Person Spaß zu haben, ist ebenso mehr ausgeprägt als bei meiner Frau.
Aber ab Mitte des Eingangsposts und bei allen Folgebeiträgen der TE ändert sich das Bild dann stark von uns. Wir haben Regeln und Codewörter. Wenn diese Übertreten wären, wäre da mit Sicherheit nicht mehr Friede Freude Swingerkuchen.
Ich kann vielen Vorschreibern durchaus zustimmen, was die Aufmerksamkeit und Achtsamkeit anbelangt, die man sich in einer Partnerschaft erhofft, erwünscht und, meiner Meinung nach, auch erwarten kann. Wir orientieren uns am langsamen Part, nicht am schnellen. Ironischerweise musste ich schon auf die Bremse treten, als sie ihr erstes Mal außerhalb hatte und ich etwas Zeit für die Verarbeitung gebraucht habe. Im Gegenzug würde ich gerne öfter als 2x im Jahr einen SC oder sonst ein geartetes Event besuchen. Das ist ihr wiederum zu viel.
Letztlich ist für uns aber das wichtigste Zeichen: "Du bist meine Nummer 1, und meinen Befindlichkeiten und meinen Bedüfnissen, gebe ich so viel Raum, wie es für dich Ok ist. Dir nicht weh zu tun ist die Grenze".
Diese Grenzen zu kennen, beruht auf Erfahrung, Vertrauen und offener Kommunikation. Wir haben durchaus auch schon unsere Grenzen übertreten. Fehler macht jeder Mal. Uns ist wichtig, wie wir dann gemeinsam damit umgehen. Warum ist es passiert, was lerner wir daraus, brauchen wir neue Regeln? Nicht akzeptabel ist, dass einer dann wissentlich den Fehler nochmal macht.
Bei deiner Geschichte:
*******ie79:
Beispiel: [...]
Danachtrafen wir alle uns noch Mal beim Essen, die anderen pärchenweise sortiert, nur mein Freund setzte sich wieder ganz nah zu de anderen, zeigte großes Interesse, schaute ihr in die Augen, streichelte ihre Schulter...Gab ihr also genau die Aufmerksamkeit, die ich mir in der Situation von ihm gewünscht hätte.
kam mir zuerst der Gedanke auf: "Ok, das kann er aber in dem Moment auch nicht unbedingt wissen, wenn du ihm das nicht gesagt hast." Von Grund auf würde ich mich im ersten Moment auch als so unemphatisch einschätzen. Ich weiß inzwischen aber, wie wichtig ihr solche Momente sind. Deshalb würde ich es entweder gar nicht erst tun oder fragen, ob es für sie in dem Moment in Ordnung ist.
Leider zeigst du ja später auf, dass du es sehr wohl kommuniziert hast und er es trotzdem tut:
*******ie79:
Gespräche mit dem Versuch, Regeln zu definieren, hatten wir schon viele. Aber, wo ich so darüber nachdenke, wird mir bewusst, dass er genau diese Chance vor einem Jahr vertan hat... Da war unsere Swingerei kurzzeitig auf einem aufsteigenden Ast, bis er sich auf einer Party mal wieder nicht von einer Frau lösen konnte, und meine Bitte, endlich zurück zu mir zu kommen (wir hatten dazu eine bestimmte, eindeutige Geste vereinbart) ignoriert hat.
Seitdem waren wir nur alle paar Monate mal in Clubs, wobei es nie wieder wirklich entspannt und kontaktfreudig zugegangen ist. Ich vertraue ihm da überhaupt nicht mehr...
Dazu fällt mir dann auch nicht mehr viel ein. Das ist ziemlich daneben. Da wäre bei uns mehr als der Haussegen schief, egal welche Seite sowas verbockt, und das auch völlig zurecht.
Meine Frage an dich ist, inwieweit du weiter in einer Beziehung bleiben willst, in der du dem Partner nicht vertrauen kannst? Glaubst du, dass du das Vertrauen wieder herstellen kannst, so wie er sich verhält?
Mein letzter Ansatz, wäre ihm noch einmal deutlich zu machen, was das für ein Problem für dich darstellt. Ohne ihn dabei anzugreifen, sonst geht er in die Defensive und sucht nach Ausflüchten. z.B.:
"Wenn du beim Swingen anderen Frauen so viel Zuneigung zeigst und mich und meine Bedürfnisse hinten anstellst und ignorierst, dann verliere ich Vertrauen in dich und stelle unser Beziehungsfundament in Frage. Ich fühle mich vernachlässigt."
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PS: ich verstehe nicht, was das ständig mit dem Zusammenwohnen oder nicht Zusammenwohnen zu tun hat. Wie in einem anderem Thread aufgezeigt wird, kann man genauso gut nicht zusammenwohnend eine vertrauensvolle und glückliche Beziehung führen. Ein gemeinsamer Haushalt ist doch kein Grad oder Grundstein einer Partnerschaft.
Le Sybarite