Für mich eine Offenbarung
• Habt ihr schon mal ein Pornokino besucht? Wie sind eure Erfahrungen damit?
Ich habe bereits einige Erfahrung gesammelt. Für mich war es ein Offenbarung, als ich Pornokinos wie das El Brasi, das EK47 oder das EGO24 entdeckt habe. Ich habe gesehen, dass es nicht nur Männer, sondern auch Frauen gibt, denen es nur um Sex geht. Ohne Bindungsgedanke. Ohne dafür die Hand aufzuhalten. Einfach nur zur Lustbefriedigung. Auch hat sich mein Menschenbild dort verändert. Man sieht den Menschen im Alltag nicht an, wie sie sexuell drauf sein. Ich habe einige Überraschungen erlebt.
@***iB:
Ich hatte bereits schmeichelhafte Erlebnisse in PKs. Wie z.B. im Bochum die schöne Frau, die, als ich gelangweilt im Kino herumsaß und auf die Leinwand klotzte, nur fragte „Hast du Zeit?“, selbst über ihre komische Frage lachen musste, mich dann an der Hand in den Dark Room führte und ich am nächsten Tag blaue Flecken in der Leistengegend hatte. Oder die attraktive, braunhaarige Dame mit Brille und Knackarsch eines sympathischen Paares, die im Berliner EGO zu mir kam und mich fragte, ob ich Lust hätte, mit ihnen in ein Zimmer zu gehen. Es gibt sie, solche Momente mit Frauen, die sich trauen und sich nehmen, worauf sie Lust haben und nicht warten, bis sie angesprochen werden. Auch wenn sie zugegebenermaßen eher selten sind.
Früher in den 2000er Jahren gab es in Berlin Pornokinos mit sogenannten Platzanweiserinnen. Kleine, düstere Läden. Man zahlte seinen Eintritt, ging rein, setzte sich hin, eine Frau setzte sich dazu und fragte, ob man Lust hat auf französisch oder GV gegen Bezahlung. Keine Ahnung, ob es sie noch gibt. Das ist uninteressant geworden, seitdem ich gesehen habe, dass es auch PKs gibt, wo alle – sowohl Mann als auch Frau - freiwillig hingehen, um Spass zu haben. In Pornokinos wie dem EGO in Berlin, dem ehemaligen EK47, dem El Brasi wurde ich noch nie von einer Professionellen angesprochen, noch habe ich derartiges beobachtet. Es würde von der Geschäftsleitung auch nicht geduldet werden. Mir ist nur passiert, dass mir ein Mann 40 Euro angeboten hat, wenn er mir einen blasen darf. So dringend hatte ich aber Geld nicht nötig
Herrenüberschuss ist auch für die Männer selbst anstrengend. Man konkurriert mit seinen Artgenossen um das kostbare Gut Sex. Vor allem wird es anstrengend, wenn darunter grimmig dreinschauende, mit ihrer Körpersprache Einschüchterung signalisierende, mit raumbeanspruchenden Gehabe auftretende Macho-Typen darunter sind. Interessanter Weise sind sie nicht diejenigen, die am Ende zum Zuge kommen. Das zu erkennen setzt aber eine gewisse emotionale Intelligenz und Einfühlungsvermögen voraus. Nicht unbedingt eine Stärke von Machos. Nerven tun sie trotzdem. In solchen Läden muss man halt mit Herrenüberschuss zurecht kommen. Es konkurrieren immer mehr Männer um Frauen als umgekehrt.
Worin liegt der Reiz eines Pornokinos? Es ist die Aussicht auf unkomplizierten, schnellen und meistens auch anonymen Sex auf freiwilliger Basis. Alle haben Bock drauf. Und der Ausblick auf nackte Haut. Manchmal sieht man Frauen mit halterlosen Strümpfen. I
it! Oder im kurzen Kleid ohne Slip. Besonders spannend war im Berliner EGO das Voyeurzimmer, das nach einem Umbau einer Sitzgelegenheit weichen musste. An einen Raum mit großem Bett grenzten drei Einzelkabinen mit Gloryhole und Sichtluke an, deren Klappen die Paare individuell verschließen konnten. War großartig. Ist leider Geschichte.
Einzelne Frauen sind eher die Ausnahme, habe ich aber auch schon beobachtet. Was ich dort gelernt habe, ist, dass es nichts gibt, was es nicht gibt.