****yn:
Ich finde es bedauerlich, dass der Devotion nur die Befriedigung der Devotion zugestanden wird, nicht aber die Befriedigung weiterer Wünsche. Ich beobachte diesen Thread von Anfang an und finde es schade, dass sich Devotion bei einigen wohl nur auf die Unterwürfigkeit und Dienstbarkeit eindampfen lässt, ohne dass aus dieser weitere Bedürfnisse hervorgehen dürfen.
Ich bin auch nicht gegenüber jedem devot, sondern derzeit nur einem einzigen Mann gegenüber. Und dennoch gehen meine Bedürfnisse über das "Dienen" hinaus. Ich will Schutz und Geborgenheit, um mich seelisch nackt machen zu dürfen, denn Hingabe macht verletzlich. Wenn man Devotion nicht abstellen kann, so wie ich sie gegenüber diesem Mann nicht abstellen kann, macht das angreifbar. Deswegen wünsche ich mir nicht nur Vertrauen, Umsicht und Geborgenheit, ich fordere sie ein. Sonst kann ich meine Devotion unmöglich ausleben.
Ich will Nähe spüren und wissen, dass ich geschätzt werde, möchte sehen und spüren, dass ich etwas gut mache, dass ich Wünsche erfüllen und seine Bedürfnisse gut befriedigen kann. ich brauche emotionales Feedback. Auch das fordere ich ein, sonst würde ich in dieser Beziehung emotional verkümmern.
Und trotzdem habe ich bei aller Hingabe und dem Wunsch nach Dienstbarkeit und "Arbeit" Vorlieben, Wünsche, Sehnsüchte, die ich kommuniziere, sowie No-Gos, Grenzen, und natürlich Praktiken, die mich langweilen. Auch ich kann mit diesen meines Empfinden nach konstruierten Strafbüchern, Regelwerken und "Dressurübungen" schlichtweg nichts anfangen und empfinde Kleiderordnungen als etwas, das mir meine Persönlichkeit raubt.
Und ich denke, ich darf diese Vorlieben und Anbeigungen haben, ohne dass man mir meine Devotion abspricht, solange ich meinem Dom keine Vorschriften mache, sondern lediglich kommuniziere und wir dann sehen, wo wir gemeinsame Schnittmengen haben und wo wir nicht zueinanderfinden. Danach kann jeder entscheiden, ob er sich darauf einlassen will oder nicht.
Als devote Person besteht meine Sexualität nicht allein aus Devotion, sondern eben auch aus Fantasien, Wünschen, Vorlieben, Abneigungen, Tabus und Dingen, die ich brauche wie die Luft zum Atmen.
Nein, Kailyn, das sehe ich anders. Eigentlich genau umgekehrt.
Es ist nicht so, dass Devote nicht AUCH noch andere Wünsche und Bedürfnisse haben dürften. Selbstverständlich dürfen sie. Wer devot ist, kann auch masochistisch sein, sogar sadistisch, auf Bondage stehen (aktiv und passiv) und noch vieles mehr.
Worum es mir aber geht: es braucht ein Minimum an Unterwerfung als Nucleus. Sonst ist man zwar vieles anderes, aber devot eben nun mal nicht. Ein bisserl bottom im Bett zu sein reicht dafür nicht aus.
Du hast schon recht: du brauchst nicht immer, jedem gegenüber submissiv zu sein. Wer ist das schon!
Aber in den Momenten, deinem Dom gegenüber, bist du es. Und zwar wirklich. Das zählt. Vorlieben und Abneigungen mag es dann dazu
noch geben, sind aber sekundär.
Ich sehe da tatsächlich einen großen Unterschied zwischen dir und der TE. (Ohne eine von euch deswegen abwerten zu wollen.)
Er schrieb