Geht garnicht...
Dein Eingangspost war sehr interessant zu lesen und gab Anlass zu vielen (natürlich spekulativen, da man einen Menschen sicherlich nicht aufgrund einer Erzählung in einigen Abschnitten einschätzen kann) Einsichten über seine Haltung, und Deine natürlich auch. Allerdings, hätte ich zu Beginn schon den letzten Absatz deines Beitrags gelesen, hätte ich das zwischendrin auch weglassen können, denn eine derartige Einseitigkeit in dieser Hinsicht zu verlangen deutet weder auf Offenheit, noch auf eine klare und reflektierte Haltung seinerseits hin.
Welche Persönlichkeitsaspekte und Ursachen bei ihm auch zu solch einer Erwartungshaltung führen, in meinen Augen kann so keine halbwegs gesunde und beiden Teilen zuträgliche Beziehung welcher Art auch immer entstehen. Ausser, Du wärst bereit, dich und Dein Selbst völlig zu unterwerfen und aufzugeben, nur um ihm genüge zu sein. Erfahrungsgemäß und meiner bescheidenen Meinung nach ist ein solches Vorhaben, wie nahezu jedes Beziehungsprojekt, zwar möglich und funktional, allerdings nicht in auf "ewig", sondern aus ganz menschlichen und natürlichen Gründen eine Zeitfrage, also eine Phase, schon allein weil man(n) sich in der Regel immer weiter entwickelt und verändert.
Was also die Liebe betrifft, leuchtet mir immer wieder nicht ein, warum man in einer solchen Situation glaubt, man sei in
diesen Menschen verliebt, und gleichzeitig steht aber offenbar ein großer Teil der Persönlichkeit dieses Menschen, die ihn ja auch ausmacht, dieser Liebe im Weg. Also entweder, man liebt diese Person tatsächlich, dann aber eben auch diesem Teil seiner Persönlichkeit, was letztendlich einen ähnlichen Ausgang erfordert wie meine beispielhaft oben genannte Ausnahme der Regel, also die Selbstaufgabe für die Liebe, oder aber man macht sich unbemerkt selbst etwas vor. Unschöner gesagt: man bildet sich etwas ein, das so nicht wirklich ist. Ein erdachtes Märchen also, nach dem Motto "was wäre, wenn?".