Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
BDSM Singles Nord
490 Mitglieder
zur Gruppe
BDSM Singles
274 Mitglieder
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

der Single-BDSM´ler und die Stinos

******ion Frau
2.478 Beiträge
BDSM leben(!) ginge für mich gar nicht in den hier erwähnten "Spielnebenbeziehungen" - weder der SM -Bereich noch, oder erst recht nicht, der DS-Teil.

Mir reicht es nicht, mich an ein Kreuz zu stellen, mir von irgendwem den Hintern blau hauen zu lassen, und nach einem händeschüttelnden DANKE auf beiden Seiten wieder zu gehen.
Es gibt mir keinerlei Erfüllung von dem nächsten Willigen mich auf die Knie "zwingen" zu lassen und ein paar Demütigungen zu erfahren.

Grundlegend wichtig für mich, ist dabei das was zurück kommt, was ankommt - das geben und nehmen. Die innere Verbindung die eben nicht in einem "mal eben nebenbei gespielt" Kontakt (Beziehung halte ich hier für einen falschen Begriff) aufkommen kann.
Das sind tiefe Gefühle, die mich belasten würden, wenn ich sie nicht mit meinem Partner teilen könnte. Auch wenn ich selbst im Alltag "stark" bin und auf gleicher Ebene rangiere, so brauche ich bei meinem Gegenüber das Gefühl des inneren Aufschauens, das Wissen, dass die von mir benötigte Dominanz da ist und im geeigneten Moment auch zum tragen kommt.

Gruselig die Vorstellung, ich tausche mit meinem Partner Zärtlichkeiten aus und sehne mich im innersten nach dem was ich "brauche" und denke schon an den nächsten "Spieltermin", weil es mir JETZT fehlt, zu mir und meiner Sexualität gehört.

Ich habe sehr lange gebraucht um zu wissen, wie das heißt, was es ist, was mir fehlt. Warum ich selbst nach wundervollem und heißem Sex innerlich nicht wirklich befriedigt oder besser gesagt zufrieden war.

Diese Unzufriedenheit hat natürlich zu Selbstzweifeln geführt. Die ständige innere Frage, was stimmt mit mir nicht, warum liegst du jetzt wach und könntest weinen, obwohl doch eigentlich Frau rundum zufrieden sein sollte. Der Sex war doch geil - der Mann doch der geliebte, die Zärtlichkeit da - und doch fehlte was.

Nach und nach hat diese Unzufriedenheit Wirkung in vielen Bereichen gezeigt, unter anderem auch in Abneigung gegen den Partner selbst in verschiedenen Situationen - weil er eben nicht so war wie ich das gebraucht hätte (was ich zu dieser Zeit aber halt nicht genau wußte, im Nachhinein ist das allerdings klar zu erkennen).

Heute weiß ich, dass ich mir schon einen Partner gesucht hatte, der auf mich in gewisser Weise dominant GEWIRKT hat, unbewußt schon das gesucht hatte, was mir fehlte.

Der "Fehler" lag nur darin, dass dieser Mensch selbst Dev. war, und nur das Topping from Bottom gut beherrschte!

In der ersten großen Verliebtheit hat das alles keine Rolle gespielt; dann, wie üblich hatte man andere Sorgen und die Zärtlichkeit und Nähe des Partners war das wichtigste. Doch tief im Innern nagte immer diese latente Unzufriedenheit und Unausgeglichenheit.

Eine zeitlang reichte es, die "Wünsche" des Gegenübers zu erfüllen, doch irgendwann kam der Zeitpunkt, an dem ich mich mehr mit mir auseinander gesetzt habe, und spürte, dass ich nicht das richtige Feedback bekam! Ich konnte nicht spüren, dass meine Demut, meine Hingabe als Geschenk an sich gesehen und gefühlt wurde, sondern eben nur, dass ich meinem Partner das Gefühl illusionieren konnte, dass er geben kann. (Kann das mal einer in bessere Worte packen? Ist das schwer!)

Ich wurde instrumentalisiert - meine Hingabe so gebogen, dass ich den Wunsch nach Dominanz im sexuellen befriedigte, ohne das für mich zurück zu bekommen. Ich habe einem anderen das befriedigt, was mir selbst fehlte. Da hilft kein toller Sex alleine um das zu kompensieren. Technisch genial - emotional erschöpfend - leer -.

Es ist unglaublich schwer zu beschreiben was ich meine, aber ich weiß heute, dass ich das nie wieder könnte!
Mein Partner muss mich nicht immer (und darf gar nicht, denn das wäre zu viel des Guten) und ständig dominieren; ich muss nur fühlen und wissen, dass er es jederzeit kann!

Sicherlich mag das bei "reinen" SM`lern anders sein, für mich grundlegend wichtig ist eben die DS Komponente, und ich kann mir nicht vorstellen, dass auf Dauer eine Beziehung zwischen "Stino" und DS´ler funktionieren kann. Da bleibt emotional bei einem was auf der Strecke, was man eben nicht bei einem anderen einfach mal so bekommen kann. Eher dann vielleicht noch SM und Stino.

Aber das ist nur MEIN erleben und fühlen von BDSM und meine Meinung.

Sorry dass es jetzt doch sehr lang geworden ist, und danke allen Masos die es bis hier her ausgehalten haben*haumichwech*. Ich hoffe es liest sich nicht all zu wirre - besser konnte ich es nicht beschreiben.
*my2cents*
Lizzy
*******anu Mann
1.199 Beiträge
Wow,
super geschrieben.

Es ist halt das schönste, wenn in einer Beziehung halt "alles" passt.
Und das ist es auch, was man sich selbst und jeden anderen wünschen kann.

Und es reichen da oft schon kleinigkeiten, die einen das Gefühl geben, das die Wünsche beachtet werden.
Niemand redet da von gigantisch aufgezogenen, brutalen Fessel und Prügelorgien, sondern von kleinen Gesten, der kleine Auftrag nebenbei, oder anderen Kleinigkeiten.

Aber halt in der Beziehung, mit dem Partner, den man sich wünscht.


Alles andere ist "nur" ein Spiel, und bringt vielleicht nur eine kurzzeitige Befriedigung, aber der schale Nebengeschmack bleibt.


LG Petra
******ion Frau
2.478 Beiträge
Danke *rotwerd*
Es ist halt das schönste, wenn in einer Beziehung halt "alles" passt.
Tja schön wäre es, aber irgend einen Haken hat ja alles im Leben *zwinker*
mal etwas zu meiner Geschichte...
...ladyfalk75 hat mich auf diesen Thread aufmerksam gemacht, denn ich befinde mich in solch einer "Vanilla-BDSM-ler-Beziehung", aber aus der Sicht eines Vanillas.
Ich habe meine Freundin vor gut zwei Jahren kennengelernt, damals hatte sie schon ihre Neigungen gewissermaßen angedeutet (sie ist devot-masochistisch), aber wenn ich damals nur im geringsten geahnt hätte, was sich wirklich dahinter verbirgt, dann wäre ich die Beziehung wohl nicht eingegangen. Ich glaube, oder ich weiß, dass sich meine Freundin ihren wirklichen Neigungen auch noch nicht so ganz bewusst war. Anyway...jedenfalls sind wir eine Beziehung eingegangen und das SM-Thema, war nur ab und zu mal präsent. Doch dann machte mich meine Freundin immer wieder mal darauf aufmerksam. Ich ließ mich darauf ein und probierte es aus....ich probierte es etwas zu lange aus. Bei mir ging es schon so weit (das muss man sich mal vorstellen), dass ich mir einredete, dass ich an BDSM gefallen finde. Ich glaub, dass war deswegen so, weil ich Angst hatte, dass sonst die Beziehung in die Brüche gehen würde. Nun ja....doch ich fühlte mich in meiner Rolle nie wohl. Ich war nicht ich. Ich musste mich immer überwinden und auf meinen Schultern lastete ein unerträglicher Druck. Denn ich wusste, dass ich ihr nie das geben kann, was sie braucht. Ich merkte einfach, dass das nicht meins ist, sondern dass ich es nur meiner Freundin zu liebe getan hatte....es war ein Disaster für uns beide...wir habe uns beide selbst belogen, weil wir dadurch versuchen wollten, die Beziehung aufrecht zu erhalten.
Das ging auf Dauer natürlich nicht gut...wir trennten uns nach 1,5 Jahren. Wir waren beide emotional am Ende. Sie ging mir in der Beziehung mehrmals fremd, was ich erst im Nachhinein erfahren hatte.

Dann gab es eine Pause. Und irgendwann wollte sie wieder zu mir zurück. Sie meinte, dass sie ohne mich einfach nicht kann und sie das SM-Ding auch nicht so braucht. Und ich habe mich wieder darauf eingelassen. *g* Viele schütteln jetzt vielleicht mit dem Kopf, weil doch das Ende schon vorprogrammiert ist. Aber irgendetwas verbindet uns auf einer anderen Ebene, dass wir einfach nicht ohne einander können oder besser gesagt wollen....es ist was es ist.
Wie gesagt, bei unsere zweiten Beziehung schien sich alles zu wiederholen. Meine Freundin musste sich doch eingestehen, dass es ohne nicht geht. Aber dieses mal waren wir cleverer. Wir waren ehrlich zu uns SELBST. Ich machte ihr nichts mehr vor und sie mir nicht mehr.

Nun gehen wir den Weg einer offenen Beziehung, wenn man das so ausdrücken will. Sie hat nebenher ein Spielbeziehung mit einer Dom. Die Dom ist selber auch in einer "stino-Beziehung". Eine recht amüsante Konstellation. Ich komme jetzt mit allem viel viel besser klar. Ich muss mich nicht mehr verbiegen und meine Schultern sind auch entlastet. *g* Wir spielen nun endlich mit offenen Karten. Wir sind in allen anderen Dingen füreinander geschaffen, "nur" halt nicht in der SM-Schiene. Mir ist meine Partnerin, als Frau die ich liebe zu wichtig, als dass ich dafür diese Beziehung wegen den SM_Neigungen aufgeben würde. Ich weiß, dass sie mich liebt, ich weiß, dass sie damals versucht hatte, mir zu liebe darauf zu verzichten. Wir würden beide gerne anders, aber wir können es nicht, weil wir halt so sind wie wir sind und das ist auch gut so. *g*

Wir führen zur Zeit wieder eine sehr schöne harmonische Beziehung und wir sind uns heute Näher als jemals zu vor. Wir trenne einfach SM und Beziehung. Und ich gebe ihr nur so viel Dominanz, wie ich mich wohl fühle. Aber für mich ist SM abhackt...ich habe damit komplett abgeschlossen. Als ich mich damals darauf einließ, merkte ich gar nicht, wie es mich psychisch kaputt machte. Vielleicht so vergleichbar, als wenn ich als Vanilla, mich demütig und masochistisch zeigen müsste, obwohl ich es ÜBERHAUPT nicht bin.

Was ich schlussendlich daraus gelernt hab?

1. Ehrlich zum Partner zu sein (von Anfang an)
2. Ganz wichtig: Ehrlich zu sich selber zu sein

P.S. Ich könnte hier noch Seiten füllen. Aber nun soll mal gut sein.
*******k75 Frau
836 Beiträge
Schön,daß der thread wieder belebt wird!
was mir gut gefällt,das beide seiten hier das Wort ergreifen. Lorenz-W hat sehr schön beschrieben,wie anstrengend es eben auch für den Vanilla Part ist,in einer "gemischten" Beziehung zu sein.

In vielen anderen Threads die das Thema befassen melden sich ja hauptsächlich die bdsm-ler zu Wort.Naja,kunststück,ist dies ja "euer" Forum. Und dort ist der Tenor sehr oft - nie wieder nen vanilla und was dem smler da alles fehlt. Umgekehrt ist die Belastung aber ebenso da!
Und beide Seiten müssen versuchen,einen Weg miteinander zu finden,wenn eine Beziehung längerfristig mit beiderseitiger Zufriedenheit Bestand haben soll.

Wenn der Rest der Beziehung gut läuft,ist das - bei uns zumindest - gut machbar. Jeder geht auf den anderen zu,das Gleichgewicht verschiebt sich mal in die eine ,dann in die andere Richtung. Wenn einer der beiden in einer schwierigen Situation ist - Stress in der Familie oder im Job ..... fängt der andere auf und stellt die eigenen Bedürfnisse gern etwas zurück.
Schwierig wird es allerdings,wenn eine gemeinsame Krise beide Seiten gleichermaßen und zeitgleich belastet - seien es wirtschaftliche Schwierigkeiten oder etwas anderes. Der devote Part sehnt sich in der Zeit nach mehr Dominanz,nach mehr Beachtung seiner Neigung um das seelische Gleichgewicht zu halten und Kraft für die Krise zu haben,während der Vanilla-part genau das gerade nicht geben kann,sondern als zusätzliche Belastung empfindet.
In diesen Momenten ist es schwer,sich gegenseitig zu stützen,da die Bedürfnisse genau entgegengesetzt laufen.
In der Krise entscheidet sich,wie stark die Zuneigung füreinander ist und ob die Lösungen,die man für die Beziehung gefunden hat wirklich tragbar sind.

Ich hoffe für uns,das wir das schaffen und bin da auch zuversichtlich *gg*
Was mir auch immer Mut giebt : das betrifft ja nicht nur uns,es giebt doch einige "Mischbeziehungen" die gut funktionieren. Und selbst unter Paaren ,die beide Bdsm betreiben giebt es ja häufig starke Neigungsdiskrepanzen,wie viele hilfesuchende Threads belegen wie ZB :

Problem: Sie Switcher, er Dom


auch da passen die Neigungen nicht ganz und es müssen Lösungen her.
Und es giebt ebensoviele Threads in denen auch "Vanillapartnerschaften" unter unterschiedlichen neigungen,Wünschen,Vorlieben - was auch immer - leiden.

Schätze,Paare die sich wirklich zu 100% ergänzen sind doch extrem selten.
Schätze,Paare die sich wirklich zu 100% ergänzen sind doch extrem selten.

Ja - ABER: Ich zumindest bin heilfroh, dass in unserer Beziehung das Entdecken meiner Neigung nach der anfänglichen Verunsicherung etc. auch zu Neugierde und Experimenten geführt hat. Das Dom-Switcher-Problem erscheint mir daneben erstmal nebensächlich und auf Dauer sicher irgendwie lösbar.

Von daher finde ich es *top* dass wir, obwohl wir beide am Anfang unserer Beziehung keine Ahnung vun unseren speziellen Neigunugen hatten, trotzdem einigermaßen zusammen passen (was jetzt BDSM betrifft) *love*

Lieben Gruß
hotspicy/sie
*******k75 Frau
836 Beiträge
Das ist für euch ja auch toll!!
Und gönn ich euch!
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.