Kommunikation in der Partnerschaft

Citizen hatte es schon angedeutet: Aktives Zuhören könnte helfen. Wesentlich dabei: Der andere wiederholt mit eigenen Worten, was er verstanden hat. Erst wenn das passt, darf weitergesprochen werden. So verteilt sich die Redezeit, Wiederholungen werden weniger, Missverständnisse auch, und man kommt schneller voran.
Gibt einen Haufen gute Erklärungen zum aktiven Zuhören im Netz.

Oft drehen sich die Gespräche um operative Dinge... Situationen.. Konkretes. Das ist sinnlos, weil wiederholend und nicht lösend. Es gilt das Muster zu erkennen. Hilfreich ist die Ebene zu wechseln und in einer Vogelperspektive (Metaebene) zu schauen, was passiert gerade mit uns: Ich fühle Enttäuschung und du reagierst angegriffen. Wir sind in einem Machtkampf... du möchtest nicht angegriffen werden, obwohl ich mich nur erklären möchte und ich reagiere mit noch mehr Beispielen, weil ich mich nicht gehört fühle... und du fühlst dich noch mehr angegriffen... und ich mich noch weniger gehört.... wie können wir in einen Verständnismodus kommen..... nur so als Beispiel. Und genaugenommen müsste man noch eine Ebene mehr einbauen... die eigenen Muster verstehen. Vielleicht spielt der eine immer das Opfer und der andere immer der Angegriffene. Das ist dann die eigene Biographie, die so gar nichts mit der Paardynamik zu tun hat, sondern eine Reinszenierung der Vergangenheit darstellt. Das ist oft der Fall, wenn sich Paare im Kreis drehen. Hier hilft eine Paartherapie.

Bei einem Streit mit meiner "Ehe-Ex" waren wir innerhalb einer Minute bei dem Thema, wie denn "faires Streiten ginge".
Wenn ich ihr sagte, dass "führende Experten" empfählen, dass man das vom Anderen jeweils gesagte wiederholen solle, damit allgemein klar ist, was verstanden wurde...

... würde sie sagen:
"Nun versuche nicht dadurch recht zu behalten, das du "führende Experten" für dein Seite aquirierst.
Du willst nur die Deutungshoheit darüber behalten, wer hier fair diskutiert und wer nicht.
Das Problem ist, dass unsere Wahrheiten nicht kompatibel sind.
Ich habe meine Wahrheit und Du hast Deine Wahrheit.

Das finde ich ziemlich zutreffend. Jeder hat seine Wahrheit. Die Kunst besteht darin, diese entweder zusammen zu führen oder nebeneinander stehen zu lassen und das als Lösung akzeptieren zu können.

Wahrheit benötigt einen Realitätscheck, keine Deutungshoheit.

Wenn mein Mann mich nicht ernst nimmt und das Nebelkerzenspiel beginnt, mir meine Wahrnehmung absprechen will, dann versucht er die Deutungshoheit über mein Empfinden zu bekommen. Das sind schlicht und ergreifend Machtspiele.

Auch zu meinen, jeder lebt in einer gleichwertigen Blase, die er Realität nennt.
Ich kann feststellen: Ja, ok, so empfindest du es. Was müsste sich ändern, damit sich das bessert?

Dann ist wieder jeder bei sich und nicht beim Gegenüber. Und erst dann ist es möglich, die Dinge auf den Tisch zu legen, wenn alles an Wünschen und Wahrnehmung wirklich gleichberechtigt sein darf. Das nicht bedeutet, beide haben in der Sache Recht. Nur zuerst gilt es herauszufinden, was wer möchte und braucht.

Erst im zweiten Durchgang kommt die Realität ins Spiel. Will der andere, was ich möchte? Sind Bedürfnisse erfüllbar und wie weit kann man das vom Partner überhaupt abverlangen.

Wenn einer nicht möchte, ist das die Realität. Leider versuchen Männer hier zu rationalisieren und rechnen irgendwelchen Unsinn vor, ignorieren, ob sie das überhaupt möchte, fangen an sich lustig zu machen oder meinen, ihre Ansprüche könnte sie doch gefälligst erfüllen. Gerade, wo es um den Alltag geht, unliebsame Arbeiten, geht die Fantasie und Argumentation teilweise aber sowas an der Realität vorbei.

Bequemlichkeit zeigt sich bereits im Gesprächsverhalten.

Ist putzig.

Schreibt Sie

Die beiden Aussagen sind auf ganz unterschiedlichen Ebenen. Die zweite auf der Inhaltsebene, die erste auf einer Metaebene. Das ist keine Argumentation, das ist Polemik.

Es sind ja schon viele gute Tipps zusammengekommen. Hier einer von mir, weil es offenbar um Technik geht, Methode: Ich fand gut: "Éin Paar ein Wort". Viel Glück Euch beiden.

Ich biete Paartherapien an- Wenn Ihr mögt, meldet Euch doch mal bei mir.

dann sprichst du wahrscheinlich das phalsche ohr an
https://de.wikipedia.org/wiki/Vier-Seiten-Modell
ich weiß schon, kommunikationstheorie, aber es funktioniert und wenn du dann auch noch "reizworte" vermeidest, bist innerhalb eines halben tages fertig (mit den nerven)

achso, im ersten Moment dachte ich an das Linke, oder Rechte So wie mit den Gehirnhälften.

Same here..., ne echte Lösung habe ich noch nicht. Aber vielleicht muss man mach auch einfach Raum und Zeit gönnen? 🤷‍♀️

• es ist ja gerade das besondere an der Kommunikation nach Rosenberg, dass sie erst einmal benennt, was ist. Der Klodeckel ist offen. - und man lernt dann zu sagen, was man fühlt und welches persönliche Bedürfnis man hat - und eben Gefühle und Bedürfnisse getrennt zu sehen und zu benennen. Das hilft ungemein. Es ist eine Technik, die sich dort bewährt, wo man ohne Gewalt auskommen will. Und die auch dort hilft, wo keine Gewalt im Anflug ist. - Immerhin gibt mir der Beitrag Gelegenheit, einmal mehr auf das segensreiche Buch Ein Paar ein Wort hinzuweisen, in dem eine ganz ganz einfache KOmmunikationstechnik vermittelt wird, die rein gar nichts mit GFK zu tun hat, ganz praktisch und niedrigschwellig ist und damit gute Cnancen hat, auch von Gernot2 akzeptiert zu werden.

..ich war zerstreut - und wiederholte mich. Tut mir leid.

Ich habe mir nun "Ein Paar - ein Wort" angeschaut. Vielleicht werde ich das Buch bestellen..., wobei ich das alleinlebend ja eigentlicht nicht brauche...

Aber wie geht man diesen Klodeckelkonflikt denn jetzt an?
Sei es mal so, dass ich ein konsequenter Klodeckelschließer bin, das ist mir einfach sympathisch, das gehört sich so, theoretisch habe ich im Fernsehen sogar mal gesehen, dass Ratten in eine Wohnung über die Toilette eindringen können...

Gernot: "Schatz, wärest Du bitte so lieb den Klodeckel zu schließen, ich mag das nicht, wenn ein Klodeckel offensteht.

Sie:
Dann mach ihn doch zu, wenn es dich stört, so viel Aufwand ist das doch nicht.

Was empfiehlt denn da jetzt das Buch?

Absenkautomatik. Problem gelöst.

Aber, wo sie recht hat, hat sie recht.

so viel Aufwand ist das doch nicht Würde von mir erst gar nicht kommen. Das wäre ja ein Aufhänger für die nächste Runde.

Dann lieber der Kompromiss, Absenkautomatik.

Ich kannte zwar jetzt die Absenkautomatik noch nicht, -
aber was ist mit der nicht zugedrehte Zahnpastatube, - oder mit den nicht in die Hülle zurückgelegten CDs/DVDs.
O.k., ihr werdet jetzt einem Oldie wie mir jetzt sagen, dass kein Mensch mehr CDs oder DVDs hat, sondern nur noch MP3 und Netflixstreams...
Und meine Ehe-Ex hätte mir gesagt, dass mich ihre offene Zahnpastatube nichts angehe, und damit jeder mit seiner Zahnpastatube machen könne, was er wolle.
Kurzum, es gibt im Haushalt doch immer unterschiedliche Schwerpunkte, z.B. ist dem einen absolute Sauberkeit wichtig, dem anderen absolute Aufgeräumtheit, - oder so was...,

Wie funktioniert denn jetzt die Absenkautomatik?
Senkt sich da der hochstehende Deckel von allein?

Ja. Allerdings muß man ihn trotzdem noch "anstupsen". Also auch bewußt dran denken und sich dafür entscheiden. Wer also partout nicht will, wird also auch das nicht machen.

Oder man investiert in eine Toilette, die das per Lichtschranke oder wie auch immer macht. Die Japaner sind da (auf schräge Art und Weise) ganz weit vorn, was Technologie auf Klos angeht. Da fehlt nicht mehr viel, und Du bekommst automatisch nen Kaffee gereicht wenn Du aufm Pott sitzt. Paßt ja auch. Pott Kaffee aufm Pott.

Das würde ich auch noch hinbekommen, so boshaft oder stur bin ich dann doch nicht

Dann ist es ja keine Lösung. Denn der notorische Offenstehlasser stupst auch nicht an..., der möchte, dass die Toilette offensteht, weil es ihm so lieber ist.

Was steht den jetzt bei so einem Problem in dem Buch "Ein Paar, ein Wort"...

Im Ernst, es geht beim Zusammenwohnen doch oftmals darum, dass dem Einen dies, dem Anderen das wichtig ist. Und der Eine zu diesem, der Andere zu jenen keine Lust hat, weil er es für "neurotischen Quatsch" hält...

Äh, wenn du es für neurotischen Quatsch hälst, was deiner Partnerin wichtig ist, gibt es da überhaupt zwischen euch sowas wie Respekt und Liebe?

Ich würde mir genau diese Frage stellen, wenn mein Mann mich so wahrnimmt. Zahnpasta, Klodeckel, wenn es da hakt, hat ein Paar ganz woanders sehr ernsthafte Probleme.

Schreibt Sie

Wird es wohl geben. Wenn da kein Kompromiss im Raum steht und keiner nachgibt, steht wohl die nächste Scheidung im Raum, wegen eines Klodeckels, oder der Summe dieser vielen kleinen Klodeckels, die zu einen großen werden, weil keiner Einsicht zeigt. Schon beschissen....

Und wenn sie es für neurotischen Quatsch hält in einer Beziehung über Klodeckel zu diskutieren?

Btw.: Mir schwebt ja sowieso vor, niemals mehr zusammenzuziehen.
Putzfrau, wenn man gebrechlich wird: Pflegedienst, - dann sterben.
Dann geht man diesem gesamten Aufrechnungs-Quatsch, wer was tut und in die Beziehung investiert, - und wer nicht, aus dem Weg.