****fee:
Das hat er konsequent so durchgezogen.
Und genau das würde mich an Deiner Stelle total abschrecken.
Es ist Exklusivität vereinbart und er hat ungeschützen Sex mit mindestens einer anderen Frau, die er zudem auch noch schwängert.
Er erzählt weder Dir, noch seiner Familie davon, dass er Vater wird bzw dann ja auch wurde.
Das Kind ist 2,5 Jahre alt und Dein Freund kümmert sich einen Sch... (sorry, aber ist ja so. Ein Treffen im Monat und zwischendurch mal ein Videochat. Wo gibt es denn sowas?)
Und zu guter Letzt möchte er am liebsten schnell zur Tagesordnung übergehen, will von Deinen Fragen nichts hören und ohne Absprache/ Plan einfach in den Alltag hineinleben.
Ich wäre an Deiner Stelle sowas von weg, ehrlich. Unabhängig davon, dass er Dich einem hohen gesundheitlichen Risiko ausgesetzt hast (hast Du Dich zwischenzeitlich eigentlich mal testen lassen vorsichtshalber?), so scheint er sich offenbar nicht gerade um sein nahes Umfeld gut zu kümmern. Ein Mann, der keine echte Verantwortung für sein Kind übernimmt, ist in meinen Augen ein totaler Versager und ich würde keinen Versager als Partner haben wollen. Ich gebe zu, dass ich diesbezüglich strenger bin als so manch andere Frau, aber so sehe ich es nunmal. Mir ist an einem Mann wichtig, dass er zu seinem Wort steht, dass er Verantwortung für sich und Andere übernimmt und dass er emotional genug ist, um zu begreifen, dass man zu einem Kind nicht per Videochat eine Beziehung aufbauen kann.
Du fragst nach Erfahrungen. Ich habe mit so einer Situation keine. Zumindest klopfe ich, wenn ich einen Mann mit Kind kennenlerne, sofort ab, wie es mit dem Kontakt zum Kind bestellt ist. Und nach einer schlechten Erfahrung gucke ich auch genauer hin, wie der Kontakt zur Ex ist. Was mir aber auffällt ist, dass Du Dir sehr viele Gedanken um IHN machst. Du suchst Entschuldigungen für sein Verhalten und hier und da ist vll auch eine kleine Schönrederei dabei. Du guckst, dass es IHm gut geht und wie ER es hinbekommen kann mit Kind und Ex. Und damit, sich um den Anderen mehr Gedanken zu machen als um sich selbst, damit habe ich Erfahrung. Das ist ganz gefährlich, weil es einen mittelfristig aussaugen kann, einem immer mehr Energie nimmt. Speziell dann, wenn der Andere aber nicht wirklich reden will und am liebsten eine Decke drüberlegen will. Ich kann Dir daher nur den wirklich nett gemeinten Rat geben, symbolisch mal einen Schritt nach hinten zu treten und die Gesamtsituation anzusehen. Nicht nur den Part, wo es um ihn und um sein Wohlbefinden geht. Schau mal genau in die Dich hinein, was seine Lügen und sein Schweigen mit Dir gemacht haben und wie es sich für Dich anfühlt. Nimm Dir die Zeit für diese vermeintlich egoistische Betrachtungsweise.
Und: unterschätze es nicht, wenn Du ein gutes Gedächtnis hast. Du wirst zurückblicken und Dir werden immer wieder Situationen einfallen, in denen:
• es eine gute Gelegenheit gab, Dir vom Fremdgehen und Vaterwerden zu erzählen
• Du selbst dieses und jenes gemacht hast, während er in dem Moment deine Gesundheit gefährdet hat, das erste Mal sein Kind im Arm hielt, die Vaterschaftsanerkennung unterschrieb, heimlich mit der Kindesmutter gechattet hat, Dich angelogen hat etc.