Was nun? Mein Freund hat mir seine Tochter verschwiegen
Mein Freund und ich lernten uns kennen, es war beiderseits große Sympathie vorhanden und wir begannen eine Freundschaft+. Wir sahen uns wöchentlich, fuhren sogar gemeinsam in den Urlaub und es wurde von Anfang an Exklusivität vereinbart.
Unsere Freundschaft+ ging nach 2 Jahren in eine feste Beziehung über.
Weitere 2 Jahre später, das war vor vier Wochen, fand ich zufällig heraus, dass mein Freund eine kleine Tochter hat, die zu Beginn unserer festen Beziehung ca ein halbes Jahr alt war. Sie wurde also rein rechnerisch ungefähr ein Jahr nach unserem Kennenlernen gezeugt.
Darauf angesprochen stellte sich heraus, dass mein Freund seine Tochter in vergangener Zeit einmal monatlich besucht und ungefähr zweimal im Monat mit Mutter/Tochter im Videochat Kontakt gehabt hat.
Ich war bis dahin absolut ahnungslos bis ich zufällig auf einen dieser Videochats stieß. Das Mädchen war zu diesem Zeitpunkt 2,5 Jahre alt.
In den folgenden Gesprächen stellten sich mir u.a. die Frage, was der (moralische) Unterschied zwischen Verschweigen und aktivem Lügen ist und ob es überhaupt einen Unterschied gibt?
Findet ihr es "verzeihbarer", da es noch im Status der Freundschaft+ "passierte", und obwohl zwar Exklusivität vereinbart war, war es halt trotzdem noch keine Beziehung. Oder macht das für euch keinen Unterschied?
Rechtfertigt seine Sorge über meine Reaktion, in irgendeiner Weise die jahrelange Geheimhaltung der Tochter und den heimlichen Kontakt hinter meinem Rücken, da das Kind nichts dafür kann und ein Recht auf Umgang mit seinem Vater hat?
Er sagt, er wollte es mir schon so oft sagen, aber hat einfach den passenden Moment nie gefunden.
Er sagt auch es habe nur zwei Treffen mit dieser Frau (Single, Ende 30) gegeben und sie habe das Kind wahrscheinlich geplant. Diese Treffen waren - laut seiner Aussage - ein großer Fehler.
Seid ihr der Meinung auch auf ein "solches" (bitte den Ausdruck nicht falsch verstehen) Kind, darf er als Vater stolz sein?
Wie ich mich momentan fühle, ist relativ einfach nachzuvollziehen, denke ich. Er
gibt sich jetzt einerseits mir gegenüber total viel Mühe, andererseits würde er das Thema am liebsten sofort abschließen und versteht nicht, warum mir manches,
was ich frage, wichtig ist.
Unsere Beziehung wird das Überstehen, denn INNERHALB der Beziehung hatte ich nie Zweifel an seiner Treue. Dass das Vertrauen trotzdem angeknackst ist, ist, glaub ich, auch zu verstehen.
Wie seht ihr das Ganze?
Wie schnell könntet ihr "abschließen" und akzeptieren?
Was wären eure Bedingungen für den Umgang mit dem Kind?
Könntet ihr eurem Partner danach wieder voll vertrauen?
Und findet ihr sein Handeln irgendwie nachvollziehbar?
Lg, Lenifee