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Ich habe nun viel über Spanking gelesen. Was ist es, das eine Frau erregt, wenn sie sich unterwirft und einen roten Po erhält? Der Schmerz, die Situation?
Die Frage, was mich am Spanking bzw. gespankt werden kickt, ist einfach und kompliziert zugleich zu beantworten. Mir persönlich gibt sowohl der Schmerz allein etwas, als auch die Kombination mit dem Setting, dem Ausgeliefert sein, dem Abgeben der Macht und der Kontrolle an ihn. Er führt mich auch in den Schmerz und ich folge ihm dabei gerne. Ich lasse mich auf ihn und seine Aktionen ein, lasse mich fallen, begebe mich in eine ungewisse und unbekannte Situation.
Zuerst einmal ist Schmerz etwas, was ich ganz egoistisch für mich brauche.
Es gibt den Lustschmerz, Schmerzen in bestimmter Stärke und an ganz bestimmten Körperstellen (nicht nur den Po) die mich unmittelbar erregen und mich feucht machen. In Kombination mit der Situation des Ausgeliefert-seins werde ich geil, will ich ihn spüren, will ihn befriedigen und mich selbst auch.
Dann gibt es den stärkeren, schneidenderen und tieferen Schmerz, der über meine Lust hinausgeht. In diesem Moment bin ich nur noch im Jetzt, höre auf zu denken, kann nur noch fühlen. Ich bestehe nur aus Körper ohne Geist. Ich verspüre keine sexuelle Erregung, aber definitiv auch nicht nur Schmerz. Der Schmerz tritt nach kurzer Zeit sogar in den Hintergrund und macht Platz für eine innere Ruhe (die manchmal sogar äusserlich zu sehen ist). Der Schmerz ist nur noch eine Art Grundrauschen, die Leere im Kopf und die Ruhe breiten sich in mir aus. Den Nachhall dieses Schmerzes, das Nachlassen ist ein warmes, fast zärtliches Gefühl.
Schwer zu beschreiben, aber der Vergleich mit einer Meditation (die ich im Yoga auch praktiziere) trifft es am besten.
Dazu hat mein Schmerz auch noch eine altruistische Intension. Ich genieße es zu sehen, wie ihn mein Schmerz anmacht, wie er sich an meinen Reaktionen ergötzt, wie es ihn erregt, wie ich auf ihn und seine Aktionen reagiere und wie wir uns beide gegenseitig und wechselseitig "hochschaukeln". Ich "halte es für ihn aus", weil es ihm gefällt und weil ich glücklich bin, ihm damit zu dienen und ihn damit stolz zu machen.
Zu guter Letzt habe ich das Gefühl, dass der vorher durchlebte und genossene Schmerz meine Rezeptoren sensibilisiert, ich bin danach viel empfänglicher für Zärtlichkeiten, genieße die Ruhe, das Ankommen in der Realität, den Körperkontakt viel intensiver als ich es vorher getan hätte. Die körpereigenen Hormone, die im Schmerzerleben ausgeschüttet wurden, wirken noch lange nach und tragen sehr viel zu meinem eigenen Wohlbefinden bei.
Unbedingt und unabdingbar ist der Mensch, der mir diese Schmerzen zufügt. Ich kann das nur so empfinden, weil ich diesen Menschen in "meine Nähe" gelassen habe, weil ich ihm vertraue und ihn liebe. Ohne diese Nähe kann ich Schmerz nicht positiv fühlen und verarbeiten.