Ist das Problem wirklich so groß?
Wir haben schon mit Erfolg Folgendes praktiziert: ER verschwindet nicht für eine Weile wie von Sterne und Insblaue vorgeschlagen, sondern, wenn wir uns irgendwo niedergelassen haben, geht SIE (im Gegensatz zum normalen Leben!) zum Getränkeholen an die Bar. Während sie wartet, ergeben sich Gelegenheiten zum Flirten, zum Small-talk. Gleichzeitig sehen die Herren, dass sie zwei Gläser an den Tisch zurückbringt. Sie haben dann die notwendige Ermutigung bekommen, wissen aber auch, dass SIE nicht alleine zu haben ist. Aber selbst das ermutigt die Männer oft nicht, uns gemeinsam anzusprechen. Aber sie stehen dann parat, wenn wir auf die Matten gehen und fragen dann, ob sie mitgehen dürfen.
Wenn SIE einen Mann gesehen hat, der ihr gefällt, dann passen wir auch schon einmal auf, wann er in Richtung Matte aufbricht. Man kann dann ja ebenfalls einmal schauen, wo er sich herumtreibt und oft ergibt sich der Rest von alleine.
Vielleicht sind unsere Männer in Deutschland auch besonders schüchtern, korrekt oder wie immer man das bezeichnen soll! In Wien haben wir im Traumland ein besonders gelungenes Beispiel erlebt, wie Mann es auch anders machen kann. Wir waren erst wenige Minuten im Club, hatten uns in eine Polsterecke verzogen und löschten unseren ersten Durst. Da fiel uns ein Mann auf, der zweimal um die Ecke schaute, um Sie zu mustern. Dann kam er auf uns zu, stellte sich kurz vor und bot Ihr an, dass sie im Laufe des Abends eine Massage von ihm erhalten könnte. Das alles wurde in gekonntem Wiener Schmäh sehr freundlich und charmant angeboten. Beim freundlichen Wortwechsel erfuhr er, dass wir zum ersten Mal im Club waren. SIE bedankte sich und versprach evtl. darauf zurückzukommen. Er entfernte sich dann wieder diskret. Als wir aufstanden, um einmal die oberen Räume in Augenschein zu nehmen, war er zur Stelle und bot geschickt und gar nicht aufdringlich eine Clubführung an. Nach der Führung bedankten wir uns, wollten aber noch nicht auf die Matte, da es noch recht kühl war. Er zog sich zurück. Als wir dann in die Sauna zum Aufwärmen gingen, kam er kurz darauf nach und klärte uns über die Wiener Swingerszene auf. Danach gingen wir etwas essen, da ließ er uns in Ruhe. Als wir unser Essen beendet hatten, informierte SIE ihn, dass sie gerne von seinem Angebot Gebrauch machen wollte. Er hatte übrigens nicht zu viel versprochen: Es war eine gute Massage, die dann auch eine intensive Fortsetzung fand. Wir waren von seiner unaufdringlichen, aber charmanten Art sehr angetan! Später informierte er uns noch an einem PC über alternative Clubs in Wien auf. Also es geht auch anders!
Im Gegensatz zu den hier im Forum oft geäußerten Beschwerden über die inaktiven Männer sind wir der Meinung, dass es uns nicht sehr stört, wenn Männer erst auf den Matten den Kontakt suchen. Wenn uns da ein Mann nicht passt, dann wird die Hand weg geschoben oder ein „Nein“ ausgesprochen. So hat man sich in Sekundenbruchteilen einen nicht genehmen Mann vom Halse gehalten. Man stelle sich nur einmal vor, dass alle Männer nach fleißigem Studium der Beiträge in den einschlägigen Seiten Besserung gelobten und immer erst den Kontakt an der Bar suchten. Bei dem, was sich so alles in die Clubs traut, müsste man sich allerhand seichte, uninteressante, gar abturnende Sprüche anhören, zu denen uns auch nicht immer die passende Antwort einfiele. Als höfliche Leute würden wir sehr lange brauchen, bis wir dem Herrn signalisiert hätten, dass wir kein Interesse an ihm hätten. Männer können, wenn sie scharf auf eine Frau sind, auch manchmal sehr autistisch sein und einfach nicht kapieren, dass SIE einfach kein Interesse an ihm hat. Ganz schwierig würde es, wenn er zwar ein interessanter, lustiger Gesprächspartner ist, aber wenn trotzdem das sexuelle Interesse von ihr gegen Null geht, z.B. bei einem lustigen Übergewichtigen. Ob der Mann, der so viel investiert hat, dann so einfach auf seine eingebildeten Ansprüche verzichtet. Nein, wir behalten schon ganz gerne die Kontrolle über unsere Zeiteinteilung, unsere Partner im Club. Wir haben es immer als unangenehm empfunden, wenn wir von Paaren, Männern den ganzen Abend nicht mehr aus der Umklammerung entlassen wurden. Das mögen wir nur mit Menschen, mit denen wir uns ausdrücklich verabredet haben.
Die anonymen Spontankontakte auf der Matte haben auch etwas Animalisches und Unverbindliches. Beides schätzen wir gerade am MFM im Club. Als plump oder wenig stilvoll haben wir das bisher nicht empfunden.