Seidenbänder kenne ich zuwenig, um darüber urteilen zu können. Aber generell sind dünne Bänder eher weniger zu empfehlen, da sie sich zusammenziehen und dann einschnüren können.
Tücher sind zum Fesseln (von Bondage reden wir hier bitte nicht, das ist grundsätzlich nur mit Seilen) durchaus geeignet und nehme ich auch immer wieder gerne. Lange, nicht zu schmale Schals haben sich da gut bewährt. Das sind überhaupt pauschal gut geeignete Hilfsmittel, auch fürs Augenverbinden und Knebeln. Und jetzt in der kalten Jahreszeit hat man sie sowieso oft dabei und schnell zur Hand. (Es gibt auch eigene Bondageschals zum Kaufen, aber ich glaube, da zahlt man sehr viel Deppensteuer dabei.)
Es wird generell empfohlen, wenn man fesselt, Mittel zur Hand zu haben, um die Fesseln schnell aufschneiden zu können (Messer oder Scheren mit stumpfen Spitzen). Dieser Empfehlung schließe ich mich auch hier an. Allerdings, wenn die Tücher/Schals nicht zu dünn sind, ist es mir noch nie passiert, dass ich einen Knoten nicht aufbekommen hätte. Ich mache sowieso fast immer in den letzten Knoten einen Slip hinein, ähnlich wie bei einer Masche bzw. Schleife, dann kann man ihn einfach aufziehen.
Abraten möchte ich von zu dünnen Materialien wie Strümpfen (aus Seide oder Nylon). Da können sich die Knoten wirklich so fest zusammenziehen, dass man sie nicht mehr aufbekommt und aufschneiden muss. Und wie gesagt, sie können auch in die Haut, das Fleisch und die Nerven einschneiden.
Mit Schals hingegen kann man kaum etwas falsch machen, auch Gürtel (z.B. von Bademänteln) eignen sich sehr gut.
Ausbruchssicher - ja schon, da der Stoff sich sehr gut und eng anlegt. Seide rutscht zwar auch, aber es geht schon. Wenn die Fesseln nicht zu schmal, sondern eher breit angelegt werden, schneiden sie auch nicht ein.
Knoten: kommt drauf an, wie man fesselt. Ich mache meistens einen Weber- bzw. Kreuzknoten, und belege ihn zum Schluss mit einem Slip, wie gesagt. Der geht immer auf. Wenn man die Windungen um die Körperstellen einmal um sich selber umwickelt, bevor man endgültig verknotet, dann kann sich auch nichts enger zuziehen. Damit sollte man auf der sicheren Seite sein.
Ich mache es meistens so, dass ich die Gelenke direkt am Bett festbinde (wenn die Tücher nicht zu klein sind, also Schals sind dafür besser, weil länger). Entweder das klassische X, oder als umgekehrtes Y (die Hände über dem Kopf parallel oder überkreuz zusammen, dann am Kopfende festgebunden). Oder, auf dem Rücken liegend, jedes Handgelenk am entsprechenden Fußgelenk, so dass die Mitte offen ist. Oder auf dem Bauch liegend kreuzweise, als Hogtie. Probiert es aus. Wenn mehr Bewegungsfreiheit übrig bleiben soll, dann fesselt man jedes Gelenk einzeln und führt das Tuch dann zum nächsten. Soll es restriktiver sein, dann legt man die Gelenke an- oder übereinander und fesselt sie so zusammen. Wenn ihr experimentiert, dann bitte nicht knebeln, damit das "Opfer" jederzeit Rückmeldung geben kann. Auch immer aktiv fragen, wie es sich anfühlt. Und gelegentlich selber die Haut angreifen - wenn sie sich kalt anfühlt, kann das ein Zeichen für schlechte Durchblutung sein (ebenso, wenn man darauf drückt, so dass die Stelle weiß wird, und das Blut fließt nicht gleich zurück).
Dagegen, die Augen zu verbinden, spricht hingegen nichts. Im Gegenteil, es kann das Gefühl erhöhen, wenn der Sehsinn genommen wird. Durchaus erwünscht.
Geruch/Ästhetik: da steht euch die ganze Welt der Tücher und Schals offen, alle Farben und Muster (bzw. keine). Je höherwertig die Seide, desto besser fühlt sie sich auf der Haut an und hält trotzdem gut. Riecht neutral, lässt sich auch parfumieren, wer drauf steht.
Alles Gute und viel Spaß!
Er von Drachenliebe schrieb