@**b
Ich hatte in anderen Threads schon zahlreiche Ausführungen dazu gemacht, dass man eine solche Situation nicht auf simples Lügen und Verletzen herunter brechen kann. Für mich ist ein Mann attraktiv, nicht seine Umstände.
Wie bereits ausgeführt wurde bedeutet auch für mich, es gibt eine zugeneigte Intimität, aber miteinander leben fällt aus.
Ich suche nicht aktiv einen verheirateten Mann und das Ziel der Affaire ist nicht der Betrug.
Es ist eine Art „Paralleluniversum“ mit dem Ziel, dass lebendig und mit allen Sinnen spürbar sein darf, was ohnehin empfunden wird.
Das nicht zu tun, nimmt uns unsere Gefühle nicht und der Ehe ihre Probleme nicht.
Wie Du an den Ausführungen des @********1960 schön sehen kannst, denkt er, wie so viele, dass man die Qualitäten, die man in einer Affaire sucht, in einer Partnerschaft nicht finden kann.
Für mich gehören 90% dessen, was er beschreibt aber eben genau dorthin.
Dass der Reiz des neuen verblasst liegt in der Natur der Dinge. Das passiert in einer langjährigen Affaire ebenso. Die Frage ist doch, findet ein Verlust statt oder ein Wandel zu einer neuen Qualität?
Das, was er beschreibt sind tiefe Bedürfnisse. Ich finde eher traurig und hinterfragenswert, dass das für ihn mit einem gewissen Selbstverständnis nicht in einer Hauptbeziehung zu finden ist.
Dass er danach strebt das ab und zu am eigenen Leib zu erfahren, kann ich völlig verstehen.
Ich finde im Hinblick auf Affaire kann die Moral der Gesellschaft nicht viel, schlägt sie doch meines Erachtens doch immer nur vor, die falschen Fragen zu stellen.
Es wird immer zu Tode mit den Gefühlen des Betrogenen argumentiert, als hätte der, der ausbricht keine.
Hätte er keine, dann würde er nicht ausbrechen, denn genau das wird doch im außen gesucht. Spürbare Gefühle.
Dieses Priorisieren der Gefühle nur eines Partners dient doch nur der Schuldzuweisung an den, der sich gesellschaftlich unerwünscht verhält.
Das ist aber nicht die Wahrheit. Die Wahrheit ist, dass beide Partner über Gefühle und Wahrnehmung verfügen und beide anteilig für Gestaltung und Gelingen ihrer Partnerschaft verantwortlich sind.
Das, was Fotograf1960 von einer Affaire erwartet und in seiner Beziehung nicht für möglich hält.
Was natürlich aufzeigt, wie recht Bicinum hat. Wer allerdings aus einer anderen Realität kommt, der braucht zuweilen Jahre und Jahrzehnte für diesen Erkenntnisgewinn. Manche haben ihn nie. Ich möchte behaupten, dass gerade aufgrund von Moral und Konditionierung die meisten Menschen in unserem Kulturkreis in einer Realität leben in der Schuld und Angst eine Normalität darstellen. Und da das nicht natürlich ist, geraten Menschen in Zerrissenenheit.
Statt das zu hinterfragen, was Menschen zerreißt und somit verletzt, verurteilen wir die, die sich ein Pflaster suchen.
Wie sinnvoll kann das sein?
Um die Kurve zur Ausgangsfrage zu bekommen. Wie beteiligt und böse ist denn eine Affaire wirklich, die darum weiß und sich dafür entscheidet sich und ihrem Geliebten etwas zu schenken, was zu einem geächteten Luxus verkommen ist, nämlich sich spüren in der Begegnung mit einem anderen.