Ich buddel das Thema nochmal aus, da es bei mir und meiner Frau vor einiger Zeit auch interessant wurde. So lange ist der letzte Beitrag ja noch nicht her, ich hoffe ihr verzeiht mir.
Wir sind auch vor zwei Jahren nach 10 Jahren Beziehung von der Pille wieder auf Kondome umgestiegen. Einerseits weil eine enge Freundin von uns eine Thrombose im Arm hatte, daraufhin aus gesundheitlichen Gründen vorsorglich auf die Pille verzichten musste und wir so tatsächlich auch erst auf die "Nebenwirkungen" der Pille aufmerksam geworden sind, andererseits aber auch, weil die Nachwuchsplanung so langsam in die heißere Phase geht und der Körper nach dem Absetzen der Pille ja auch erstmal wieder erholen muss.
Wir hatten bis vor etwa einem Jahr ziemlich regelmäßigen Sex mit guten Freunden von uns. Ausschließlich wir vier, sonst niemand anderes, also mit Swingen im eigentlichen Sinn nicht so wirklich zu vergleichen.
Wir hatten damals mit der Konstellation Pille + Kondom angefangen und dann irgendwann in gegenseitigem Einverständnis angefangen, auf die Kondome zu verzichten. Das Ganze auch nur aus Verhütungsgründen, da wir unser gegenseitiges Vertrauen in den Beziehungen gesundheitlich quasi auf uns Vier ausgedehnt haben.
Mit dem Verzicht auf die Pille war für uns zwei klar, dass es entweder keinen Sex mehr mit unseren Freunden gibt oder anders verhütet werden muss. Zu zweit haben wir einfach mit Kondomen verhütet, eine ungeplante Schwangerschaft wäre kein Problem gewesen, vielleicht zwei oder drei Jahre vor unserem Zeitplan aber dennoch absolut nicht unpassend. Zu viert hatten aber mindestens einer bzw. eigentlich natürlich zwei weitere Personen mitzureden, nur hierfür auf Spirale, Pflaster oder andere Methoden umzusteigen stand jedoch nie zur Debatte. Letztendlich sind wir auch zu viert wieder auf Kondome umgestiegen, trotzdem war der Weg dahin doch auch eine Achterbahnfahrt der Gefühle.
Obwohl Kondome ja wirklich sehr sicher sind und wir in unseren Beziehungen ja auch vor der Pille mit Kondomen gut gefahren sind, war gerade am Anfang irgendwie doch die Angst vor einer Schwangerschaft da. Gerade beim ersten Mal "nur" mit Kondom haben wir uns wieder wie die Teenager gefühlt und aufgepasst wie die Schießhunde. Entspannter Sex geht anders.
Mit der Zeit wurden wir aber immer entspannter, zum einen weil es wirklich gut funktioniert hat, zum anderen sind wir parallel noch zusätzlich auf natürliche Familienplanung (bzw. Familien-nicht-planung) umgestiegen und hatten zu viert nur Sex an unfruchtbaren Tagen, aber auch dann natürlich mit Kondom. Gefühlt gab es so die "doppelte" Sicherheit, obwohl es praktisch vermutlich eher Blödsinn war.
Dank Corona l(i)eben wir jetzt seit einem Jahr quasi wieder monogam und nehmen eine Schwangerschaft immer mehr in Kauf.
Kondome würden uns unter Freunden gemeinsam mit der natürlichen Familienplanung mittlerweile die Sicherheit geben, die wir brauchen. Ob uns während der Familienplanung aber überhaupt nach Sex zu viert ist, bleibt abzuwarten.
Trotzdem kann ich vollkommen verstehen, wenn einigen gerade in größerer Runde das Kondom allein als Sicherheit nicht reicht.