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Wo fängt BDSM an, wo hört es auf?

...................letztlich...
..ist das doch einfach wurscht, was denn haargenau dieses komische BDSM ist; Du, respektive ihr, definiert "das" ja eh für euch passend und stimmig.

Hauptsache, es macht Spass und treibt beiden ein dermassen breites Grinsen ins Gesicht, dass ihr unmöglich nebeneinander durch die Tür kommt *g*

Und: ich bin für "weniger sich in Begrifflichkeiten verlieren", um anstelle dessen..einfach zu machen. Aber ja..ist halt schon eine recht verkopfte Szenerie, dieses BDSMdingens..
********iebe Mann
10.679 Beiträge
*******ssa:
Ich differenziere zwischen BDSM-Komponente als Bereicherung zum normalen Sex, und BDSM der auch normalen Sex beinhalten kann.

Anders ausgedrückt: beim Sex mal einen Klapps auf den Arsch bekommen und die Augen verbinden, damit ist man noch kein BDSMler - jemand der diese Praktiken und noch andere grundsätzlich anwendet aus einem festen Rollenverständnis heraus lebt hingegen BDSM aus, es ist seine Sexualiät.

Genau das waren auch meine Gedanken. Danke für's Vorschreiben! *top2*

Lieber TE, du stellst mit wenigen Wörtern eine der schwierigsten Fragen. Nachdem fast jede/r etwas anderes darunter verstehen wird, was schon zu BDSM gehört und was noch nicht - oder ab wann man selber zum BDSM gehört - wirst du kaum allgemein gültige Antworten kriegen.

Ich versuche es einmal so (ähnlich wie @*******ssa):
Es gibt Praktiken, die fallen unter BDSM. Das ist relativ klar. Die Definition der einzelnen Buchstaben wurden bereits genannt - und was von denen umschlossen wird, gehört zu BDSM.
Also: Jede Art von Fesseln (= B). Aber auch andere Restriktionen wie verbundene Augen oder Knebel.
Dann alles, was mit Schmerz zu tun hat, Schläge, Kerzenwachs, Klammern usw. (= S/M).
Und weiters alles, wo einer das Sagen hat und der andere gehorcht, sehr verkürzt ausgedrückt (= D/S).
Geht es darum, dass ein bestimmtes Verhalten verlangt und eine Nichteinhaltung bestraft wird, dann sind wir bei der Disziplin (= D).

Diese Praktiken bzw. die Gesamtheit dieser Praktiken bezeichnet man gemeinhin als BDSM. Wer sie ausübt, praktiziert also BDSM. Da kann man nicht dran vorbei. Is so.

Und dann gibt es noch Leute, deren Lebenseinstellung ist dort angesiedelt, genau dort. Man könnte auch sagen, das sind BDSM-Fetischistinnen und -Fetischisten. Die wollen nix anderes, zumindest beim Sex nicht, aber auch in der Liebe und Partnerschaft. Die "sind" BDSM.

Interessanterweise ist eine Abgrenzung beiden sehr wichtig. Die "richtigen" BDSMler legen Wert darauf, dass sie BDSM leben und nicht bloß (gelegentlich) spielen. Und die anderen wollen nicht für pervers gehalten werden, weil sie halt auch mal sich gegenseitig ans Bett binden oder auf den Po hauen.

So, jetzt hab ich es doch auch mit eigenen Worten gesagt. Ich schließe noch eine kleine Anekdote an:
Vor ca. 15 Jahren hatte ich einen Arbeitskollegen, mit dem ich auch ganz gut befreundet war. Eines schönen Tages entdeckte ich an seinem Schlüsselbund einen kleinen Schlüssel, den ich eindeutig als zu Handschellen gehörig erkannte. Dass er nicht bei der Polizei arbeitete, wusste ich, also sprach ich ihn drauf an. Seine Reaktion: "BDSM? Aber nein, wirklich nicht! Ich und meine Freundin, wir machen Fesseln, Augen verbinden, ich schlage und kneble sie ... aber BDSM machen wir nicht, das ist ja ..." (ich erspare uns den Ausdruck, den er gebrauchte).
Sein Gedankengang war folgender: BDSM ist pervers. Er selber ist aber nicht pervers, jedenfalls will er es nicht sein. Also kann das, was sie machen, nicht BDSM sein.
So geht's natürlich auch. *lol*

Das weitaus Wichtigere ist aber eine Abgrenzung in eine andere Richtung:
Wann ist es NICHT MEHR BDSM?
Und die Antwort ist: Wenn es nicht mehr freiwillig und einvernehmlich ist! Dann wird nämlich Nötigung, Freiheitsberaubung und Körperverletzung daraus, und der Staatsanwalt übernimmt. Das ist dann eklig. (War es aber schon vorher.)
Also: Es müssen immer alle Beteiligten gern (mehr oder weniger) und auf jeden Fall freiwillig dabei sein. Dann passt es. Selbst wenn es BDSM ist. *zwinker*

Er von Drachenliebe schrieb
Einvernehmlichkeit gehört immer zur Sexualität
egal ob BDSM oder nicht, egal was jemand für richtigen oder echten BDSM hält.

Somit kann die Einvernehmlichkeit auch keine Abgrenzung alleine für BDSM sein

denn diese ist für jeden Fetisch wie BDSM oder jede Sexualität eine Voraussetzung.

Sexuelle Selbstbestimmung bzw. Integrität ist ein Rechtsgut und keine Ausnahmeregelung für BDSM.
****al Mann
3.035 Beiträge
*******ind:
Somit kann die Einvernehmlichkeit auch keine Abgrenzung alleine für BDSM sein
denn diese ist für jeden Fetisch wie BDSM oder jede Sexualität eine Voraussetzung.

Sagt jemand, der an anderer Stelle schrieb, wie lustig er es fand, daß eine Sub ihm naiverweise mal ihre Tabus erzählt hat ...

(Nein, ich bin nicht an einer Diskussion darüber interessiert, daß der Begriff "Tabu" in Ethnologie und in BDSM verschiedene Bedeutungen hat.)
@****al

Die Bedeutung von Tabu ist dabei auch völlig egal, denn es gibt keinen Zusammenhang zu einer Einvernehmlichkeit einer Einzelperson.

Auch Tabuverstöße können einvernehmlich sein.
z.B. das Parken eines nicht Behinderten auf einem Behindertenparkplatz.

Der eigene Wille und ein Tabu sind i.d.R. nicht das Gleiche, sondern das,
was andere von einem erwarten, insbesondere Gesellschaften *zwinker*

Das kannst du auch auf kleine Gesellschaften wie eine BDSM Community im Joyclub übertragen.
Alles was nicht der Meinung dieser Gesellschaft entspricht, entspricht nicht den erklärten Tabus dieser Gemeinschaft und wird ausgegrenzt. D.h. die Gemeinschaft stört sich da auch nicht den Grenzen eines Einzelnen und bricht diese.
Denn es geht dabei um die Einvernehmlichkeit der Gesellschaft und nicht um die des Einzelnen. *zwinker*
Magic_Mind:
Macht, Gewalt/Körperverletzungen wie Prostitution sind fester Bestandteil vom SM
und primäre Kennzeichen der Sexualität.


*******ind:
Einvernehmlichkeit gehört immer zur Sexualität egal ob BDSM oder nicht, egal was jemand für richtigen oder echten BDSM hält.


Beide Ansichten in demselben Thread zu vertreten, ist schon eine reife "Leistung" … .

Ich würde es allerdings begrüßen, wenn Du Dich dazu entscheiden könntest, nur einen der beiden Standpunkte zu vertreten, egal welchen.
Eine gewisse Präferenz habe ich zwar, aber es würde schon die Diskussion zumindest erleichtern.
*******ind:
Auch Tabuverstöße können einvernehmlich sein.
z.B. das Parken eines nicht Behinderten auf einem Behindertenparkplatz.

Es ist kein Tabuverstoß, sondern eine Ordnungswidrigkeit nach StVo *smile* .
Abgesehen davon, dass von einem Einvernehmen nicht die Rede sein dürfte.
****al Mann
3.035 Beiträge
Auch Tabuverstöße können einvernehmlich sein.
z.B. das Parken eines nicht Behinderten auf einem Behindertenparkplatz.

Falls es der persönliche Parkplatz jenes Behinderten ist, der es dir auch erlaubt, ... etc pp. (Und solange kein Polizist in der Nähe ist, der das nur nach Schema F betrachtet. Aber den können wir meinetwegen rauslassen, wenn es nur um euch beide und euer Einvervändnis geht.)
Und auch da sind wir immer noch bei "kann".

Der eigene Wille und ein Tabu sind i.d.R. nicht das Gleiche, sondern das,
was andere von einem erwarten, insbesondere Gesellschaften *zwinker*

Und an der Stelle irrst du (bzw sprichst dich frei), weil du doch wieder nur auf "Tabu->Gemeinschaft" herumzureiten versuchst.
Eigene Tabus können sehr individuelle Dinge sein, an denen es eben keine irgendwie geartete implizite Erlaubnis gibt, mal daran herumzurütteln, weil Top größenwahnsinnig genug ist, es besserwissen zu glauben. Individuelle Befindlichkeiten, die weit über "Ich schreib da mal XY, weil das alle machen. Warum genau ich das tue, weiß ich aber auch nicht." hinausgehen.
@***61

Tabus begründen sich durch Regelwerke einer Gesellschaft,
also auch deren Gesetze und Verordnungen.

Wie zitierten Auszüge aus der Untersuchung stehen auch in keinem Gegensatz
zu einer Einvernehmlichkeit.

Du unterstellst es nur den Wissenschaftlern *zwinker*

@****al

Befindlichkeiten sind Gefühle und keine Tabus.
Nur weil sich jemand vor KV ekelt, muss es kein Tabu dessen sein.
Gefühl versus Gedanke
*******ind:
@***61

Tabus begründen sich durch Regelwerke einer Gesellschaft,
also auch deren Gesetze und Verordnungen.

"Heute habe ich gegen ein gesellschaftliches Tabu verstoßen und habe auf einem behinderten Parkplatz geparkt. Hihi … , dabei bin ich doch gar nicht behindert".

Es ist doch nicht Dein Ernst oder?
*******ind:
Wie zitierten Auszüge aus der Untersuchung stehen auch in keinem Gegensatz
zu einer Einvernehmlichkeit.

Kann es sein, dass Du allmählich die Contenance verlierst?
***io Frau
370 Beiträge
Tabu
Im allgemeinen Sprachgebrauch (laut Duden): "ungeschriebenes Gesetz, das aufgrund bestimmter Anschauungen innerhalb einer Gesellschaft verbietet, bestimmte Dinge zu tun" bedeutet im BDSM Sprachgebrauch etwas anderes, dass noch von Mensch zu Mensch variieren kann.
Ich verstehe ehrlich gesagt nicht warum immer wieder versucht wird dies zu vermischen und dann noch darüber zu diskutieren.
Ist übrigens auch ziemlich weit vom Thema entfernt.
****al Mann
3.035 Beiträge
*******ind:
@****al

Befindlichkeiten sind Gefühle und keine Tabus.
Nur weil sich jemand vor KV ekelt, muss es kein Tabu dessen sein.
Gefühl versus Gedanke

Nein, der Ekel allein muss kein Tabu sein.
Die Aussage, daß Spiele mit KV definitiv außerhalb des Einvernehmens liegen würden (warum auch immer, zB aufgrund dieses Ekels), aber schon. Also bspw der Versuch, jemandem zu beweisen, daß das doch nur ein Gefühl ist und für Top gefälligst überwunden zu werden hat.

Aber ich glaube, wir sind an dieser Stelle schon weit über die Sinnhaftigkeit einer Diskussion hinaus.
Wo fängt BDSM an ... wo hört es auf.

Bei jeder Geste, Mimik und Handlung kann es beginnen und auch aufhören.
********iebe Mann
10.679 Beiträge
*troll*
@***io
Die von dir interpretierte Bedeutung zum BDSM steht sicherlich nicht im Duden,
denn diese würde der Bedeutung im Duden widersprechen.
BDSM'ler können aber gerne dem Duden vorschlagen, dass es auch nicht gesellschaftliche Tabus geben soll.
Allerdings dürften das die Gelehrten vom Duden doch etwas anders sehen, denn welchen Sinn sollte das machen ?


@****al

wie in deinem Beispiel, im BDSM nennt man das Überwindungsbefehl oder ggf. Ungehorsam.
Im nicht BDSM den inneren Schweinehund zu überwinden.

Man kann auch jeder Zeit einen Gedanken an Einvernehmlichkeit verwerfen, denn er muss aus einer aktuellen Sicht heraus gar nicht mehr richtig sein. Man kann sich auch geirrt haben, oder schlicht weg andere Gedanken verfolgen. Menschen entwickeln sich und ihr Gedankengut weiter. Gedanken sind nicht in Stein gemeißelt und können jeder Zeit widerrufen werden.

Aber auch das spielt keine Rolle, denn für jede sexuelle Handlung bedarf es der Einvernehmlichkeit.
*troll*
*******a79 Frau
10.509 Beiträge
*******ind:
Aber auch das spielt keine Rolle, denn für jede sexuelle Handlung bedarf es der Einvernehmlichkeit.

Achso.... das haben also Sexualstraftäter und Gewaltverbrecher nicht verstanden?

Nicht dass, ich was falsch verstehe... es ist also nur ein gesellschaftlicher Tabubruch, wenn Sub sich überwindet (zu sehen muss) wie Dom eine Minderjährige verführt?
@*******a79

Unwissenheit schützt nicht vor Strafe. Kein Täter kann sich damit raus reden.


Zu deinem Beispiel, es bedarf immer einer Anzeige.
Wenn es Sub oder die Minderjährige ganz toll finden und nicht anzeigen,
wird es keine Strafverfolgung geben und es bei einem Tabubruch bleiben.

Da gibt es auch für BDSM keine Ausnahmen !
Eine Ververnehmlichkeit oder besser rechtl. Einverständnis,
setzt sich auch über kein gelten Rechts hinaus. Hier Schutz einer Minderjährigen.
*******a79 Frau
10.509 Beiträge
Also... wo kein Kläger, da kein Richter? So wird aus dem Gesetzverstoß ein Tabubruch?
Zumindest innerhalb der Teilnehmenden?
Das ist mir zu weit hergeholt!
Auch sollte es, meiner Meinung nach, so eine Auffassung nicht innerhalb eines BDSM- Konstruktions geben, da dieses dann alles innerhalb der Teilnehmenden legitimiert.
Gestze und persönliche Tabus sollten immer noch geachtet werden, auch wenn der Gegenüber sich ohne wenn und aber unterwirft.
Wo zieht den Dom, Top, Sadist wie auch immer sonst die Grenze?
****al Mann
3.035 Beiträge
Dann hoffe ich für den Dom, daß nicht nur "Sub oder die Minderjährige [es] ganz toll finden", sondern beide, und daß die Minderjährige über das Schutzalter hinaus ist. Sonst ist es dann doch mehr als bloß eine Entgleisung oder Geschmacklosigkeit (Synonyme für "Tabubruch" im von dir so geschätzten Duden).
********blem Frau
7.187 Beiträge
Verehrtes Publikum! *raeusper*

Zur Erinnerung: Das Thema dieses Threads lautet

Mal eine Frage: wo fängt BDSM an und wo hört es auf (bzw. geht über in SM)?

Weitere Erfahrungen hierzu sind herzlich willkommen, Themenfremdes werden wir ab hier entfernen. *zaunpfahl*

Liebe Grüße,
Frau_EPunkt
JOY-Team
*******a79 Frau
10.509 Beiträge
Also nach dem Gelesenen... da wo Einvernehmlichkeit herrscht. *ironie*
********iebe Mann
10.679 Beiträge
Okay, bin raus.
Hab sowieso alles gesagt, was ich zum EP zu sagen habe.

Er schrieb
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