Schon einmal ganz herzlichen Dank...
...für Eure äußerst unterschiedlichen, spannenden, offenen, schönen und andere Antworten.
Diese Antworten sind so bunt und abwechslungreich wie die gesamte Joy-Gemeinde und es bereitete mir bisher eine große Freude sie zu lesen.
Viele der genannten Dinge kamen mir auch selber in den Kopf, als ich darüber nachdachte, wie es denn wohl bei MIR SELBER wäre.
Ich führte sieben Jahre lang eine Beziehung mit einem Philosophen, dann vier Jahre lang mit einem Bestatter und ich habe auch schon vor Jahren dem Tod den Stinkefinger gezeigt, als er mit einer Krebserkrankung vor und in mir herumfuchtelte.
Ich habe sehr viel über das Leben und den Tod philosophiert, mit den unterschiedlichsten Menschen. Ob reich oder arm, ob jung oder alt, ob dick, dünn, homo, hetero, behaart, blank, Single, poly, sonst was... Ich verbrachte Nächte mit den verrücktesten Gedankenmodellen und auch so manchen Tag.
Ich wurde in meinem Umfeld des öfteren mit dem Tod konfrontiert und auch mit meinem eigenen.
Bevor ich meine eigene Frage hier beantworten werde, möchte ich kurz auf das Thema Krebs kommen (oder Krankheiten, die man überlebt hat).
Ich war schon immer ein nachdenklicher und tiefgründiger Mensch, der aber auch viel Optimismus und Fröhlichkeit in sich trägt. Wenn man eine Krebstherapie mit mehreren OP´s, Chemos und Bestrahlungen hinter sich hat, dann verändert das einen Menschen, meiner Meinung nach sogar jeden. Sollte jemand vor einer solchen Krankheit ein eher unbefriedigendes Leben geführt haben, in welche Richtung auch immer (Beziehung, Arbeit, Sexleben,...), und nach einer erfolgreichen Therapie die Chance auf ein neues Leben nutzt, dann ist das doch großartig! Wenn genau dieses Erlebnis diese Person dazu bringen konnte um vorher negative Dinge zu ändern und etwas Positives aus dieser Situation zu machen, dann war der ganze "Scheiß" doch auch zu etwas gut! Natürlich ist es tragisch, wenn ein Mensch solch einen "Schubser" braucht, um den Arsch hochzubekommen, aber heißt es nicht auch "besser spät als nie"???
Ich selber habe alles Positive herausgezogen aus meiner Erkrankung, das ich herausziehen konnte! Mein Freundeskreis wurde neu gemischt, ich hatte einen Haarfarben-Neustart, unter meiner einer Achsel wachsen keine Haare mehr, ich weiß jetzt wie man sich 100% absolut und komplett haarlos fühlt, ich habe eine hammercoole Narbe auf dem Rücken und ich bekomme immer Massagen auf Rezept!
Wie ich mich verändert habe? Ich genieße das Leben noch mehr als vorher. Ich arbeite weniger und gehe mehr meinen Hobbys nach. Ich weiß kleine Dinge noch mehr zu schätzen als vorher. und noch sooo viiieeel mehr...
Aber nun zur Frage
Ich würde intensiv leben diese 24 Stunden. Ich würde wie auch andere schon erwähnten meine Liebsten um mich herumhaben wollen, um diese Zeit mit ihnen zu verbringen. Ich würde gut essen und trinken, Lieblingslieder hören, den Rest meines Lebens mit all meinen Sinnen genießen. Ich würde mich noch einmal ficken lassen und noch einmal auf einen geilen Arsch hauen. Ich würde meine geliebten Pflanzen und meine liebsten Gegenstände in gute Hände abgeben. Ich würde bei Gelegenheit noch einmal einen Sonnenauf- oder Untergang ansehen.
Auch ich wäre mit mir im Reinen und das ist mir in diesem Fall das Allerwichtigste!
Ich freue mich sehr auf weitere Antworten und bedanke mich erneut für Eure offenen Worte